Moderne Fahrwerke (was ist mit dem Fahrer?) | Beiträge 16+

nur so viel dazu, bin schon einige Autos gefahren vom 2 er über 3 er Golf Opel Astra Limo u. Vaiant und jetzt den TDI Variant. Dazu muss ich sagen , dass ich bei jeder Gelegenheit , die sicher ist ,also übersichtliche Kurven möglichst bergauf, an die Grenzen des Kammschen Kreises (Haftreibungskraft kleiner als Vektorsumme Zentrifugalkarft + Beschl.-/Bremskraft) gehe, um zu sehen wie das Fahrzeug im Grenzbereich reagiert.
Kritische Situationen , in die jeder mal kommen kann, begegnet man am besten in dem man sie provoziert (ohne andere und sich selbst zu gefährden ! siehe oben Parkplatz oder Training )
Bei allen genannten Fahrzeugen habe ich keine Neigung zum Über oder Untersteuern feststellen können (im Gegensatz Peugeot versch. Modelle). Das ist meiner Meinung nach das wichtigste Kriterium, ich erlebe keine Überraschung, sondern weiss, wie die Post abgeht, wenn sie abgeht. Das Andere bringen die Reifen und die Erfahrung. Ich wohne im Gebirge und bin bissel winterhart also kein Flachlandtiroler....
Das ESP spüre ich kaum im pos. oder neg. Sinn (Bei einer beginnenden Schleuderbewegung - kritische Situation -hat es mir auf trockener Straße geholfen) . Bei Matschschnee schalte ich alles was geht ab, um auch im driftenden und schlupfenden Bereich vorwärts zu kommen.
Ein gut abgestimmtes Fahrwerk (ausgewogene und abgestimmte Stabis ) kann durch nichts ersetzt werden. Das ESP sollte nicht zu einer Kastration werden. Irgendwann macht das Auto alles allein. Davor graut mir....
ich bin mit dem 4 er voll zufrieden, allerdings der 2 er Diesel war für mich fast wie ein Körperteil von mir...
Noch was zum Kammschen Kreis. Das Haftvermögen des Reifens in der Kurve welches ich für die Seitenführungskräfte zur Verfügung habe , je nach Untergrund, verringere ich durch Brems- oder Beschl. kräfte. Also wer bei glatter Str. in der Kurve noch bremst , fliegt eher raus. In diesem Bereich hilft auch kein ESP. Ich denke immer dran....

so, und jetzt noch mein Senf:

Ich muss jeden Tag durch Oberbayern und habe daher relativ viel Schneekontakt. Kurz vor meinem Wechsel von G2 auf G3 hatte ich die Felgen & Reifen des G3 gekauft (185/60/14) und noch auf dem G2 gefahren. Als ich dann die Reifen auf dem G3 gefahren bin ich erst mal über die Kreuzung gerutscht trotz ABS. Das sind ganz klar die Wohlstandkilos. Inzwischen bin ich mit 195/50/50 unterwegs was ein Riesen Gewinn war, aber billig und sehr effektiv ist, mit dem geeigneten Luftdruck rumzufahren. Sagt' Kachelmann Schnee für die nächsten Tage voraus, fahre ich vorne mit 'nur' 2.0bar und wenn ich länger auf die Bahn muss mit 2.3, hinten entsprechend weniger. Ist zwar ein bissel Act, daher nicht jedermanns Sache, aber billig und hilft. Der Wagen liegt jedenfalls deutlich satter im Schnee.

Generell sind aber wohl alle 2WD Golf Diesel (und vergleichbare) viel zu kopflastig. Wenn man damit spielt macht’s' Spaß, aber nur will man eben nicht immer spielen. Mann könnte das ein oder andere in den Kofferraum verfrachten (Batterie, Wischwasser..) Aber ob es das rausreist? Ich fahre zudem auch meistens nur mit 1/4 vollen Tank rum, was kaum einer ausgewogenen Achslastverteilung dient, und noch ein leichtes Keilfahrwerk...tja da heißt es: Angepasst fahren.

Guten Rutsch!
Obermeister

Ich hab Golf 2, 3, und 4(in Form eines Leon) Erfahrungen,

letztere beide mit breiten Reifen und Sportfahrwerk.

Das was ich empfand, stand und fiel immer fast nur mit dem Zustand der Dämpfer und der Reifenbreite/Querschnitt (Sommer-Winter-Erfahrung)!

und natürlich mit der Gewöhnung an das entspr. KFZ.

Der schwere Leon liegt am sattesten(subj.), aber nur im Stadtverkehr, Autobahnauffahrt usw.. auf Bab ab 220/tacho und schneller kurviger Landstrasse krieg ich Angst. (Er schwankt und wankt, ist zu schwer für die Kräfte) er fühlt sich auch am nasenlastigsten an, aber ein breiter Grenzbereich.

Der leichtere Golf 3 war noch nicht so 'satt' in engen Altstattzirkel Autobahnauffahrt usw., aber höherperformant (Vr6 Stabis+ Fahrwerk) + vmax-massig 'gefühlsmäsig' der souveränste.
er fühlte sich nicht so nasenlastig an, ist aber schon passiert das ich am Kurvenausgang (90°) wieder in Gegenrichtung stand(180°) (nasse fahrbahn). Ein schmaller Grenzbereich.

Der leichteste Golf 2 war eh in jeder Hinsicht das Mass der Dinge (?der erste X verliebt Effekt?)(Die Materialien , die Anmutung, der geile 1,6er TD, das Fahrverhalten, die Robustheit... ach, seufts)

der hielt mit seinen 165ern wohl keinem 'Handlingkurs', stand aber auch er war voll i.o. bzgl. seiner Leistungen und Rückmeldungen (V-max-Vollbeladung, Landstrasse), auch breiter Grenzbereich

Fazit:

Das Ding mit der mangelnden Rückmeldung moderner PKW will ich nicht unterschreiben!
Mal ist der Grenzbereich/Performance rauf oder runter, enger oder breiter, aber das Gefühl erarbeite ich bei jedem Wagen aufs neue!

Wobei diese ABC-(ESP) - XYZ)Dinger schon ein berserker-ähnliches gefährlichers Allmachtgefühl bieten im nassen Altstadtzirkeln

Hier noch ein Update zum Polo:

Als in der letzten Woche unsere Straßen "schön" verscheit waren, habe ich mal Proberunden mit unserem Ibiza (185er Fulda Gavito aus 2001, geschätzt 70% Restprofil) und dem Polo (195er Uniroyal MS plus aus 2004, geschätzt 90% Restprofil) gedreht, um Traktion und Schnee-Handling zu vergleichen.
An den gleichen Stellen verhielten sich beide Wagen zu ~ 90 % gleich, wobei mir der Ibiza noch etwas lieber war.
Das lag aber auch an der Möglichkeit, mit dem VP-Motor an jeder Steigung ohne Gas anfahren zu können, während sich der PD ein Stück mehr wie ein Benziner verhält und man bergauf eher mit dem Gas arbeiten muß.

Na ja, derzeit vermute ich, daß ich im letzten Winter mit dem Polo im Schnee besonders blöde Verhälnisse erwischt habe (Eis unterm Schnee . . .?) und mein Eindruck dadurch etwas verschoben war.

Aber es ist trotzdem noch ein bißchen merkwürdig, daß fast neue WR aus jüngerer Entwickung (= die Uniroyal mit Silicamischung, IIRC) ein eher unsichereres Gefühl vermitteln als 4 Jahre alte, schon teilweise abgefahrere Schlappen