VW T4 2.5 TDI - Schlechter Kaltlauf

Mein derzeitiger Firmenwagen ist ein 1996er VW T4 2.5 TDI (?) mit ca. 100 PS (?). Starten geht bei -15 °C noch verhältnismäßig gut, er springt an, ruckelt für ein paar Sekunden und läuft dann unauffällig. Motorklang extrem hart nagelnd, klingt fast wie ein "Multicar".

Ungewohnt ist der Umstand, daß ich den Wagen kaum aus dem Parkhaus nach oben fahren kann. Der Motor hat absolut keine Kraft und nimmt kaum Gas an. Wenn ich voll aufs Gas trete, so passiert erstmal überhaupt nichts und nach ca. 2 Sekunden dann dreht der Motor zäh hoch. Im Leerlauf produziert er eine hellblau/weiße Abgaswolke, die beißend stinkt. Aus dem Parkhaus kann ich erst nach ein paar Minuten im Leerlauf rausfahren, weil ich sonst die Ausfahrt nicht hochkomme.

Nach ca. 15 - 25 km Fahrstrecke läuft der Motor erst einigermaßen und entwickelt fühlbar Druck. Da ich damit bislang nur im Stadtverkehr unterwegs war weiß ich nicht, wie er läuft, wenn man mal schneller fahren will.

Fakt ist, daß ich mit dem Fahrzeug demnächst ca. 900 km Autobahn fahren soll und ich denke, daß der nicht ganz in Ordnung ist und ich möglicherweise stehen bleibe. Dieselfilter soll bei der letzten Durchsicht gemacht worden sein, aber der Werkstatt traue ich nicht über den Weg. Laufleistung des T4 bislang ca. 100 Tkm.


Was könnte ich selbst prüfen bzw. prüfen lassen und was könnte die Fehlerursache sein?

Wenn er bei -15 grad relativ gut anspringt, wird er wohl vorglühen. Außerdem dauert es ja ein paar Minuten bevor du aus dein Parkhaus fahren kannst. Bei Glühkerzen müsste er meineswissens schlecht starten, danach aber in unter eine Minute die "volle" Leistung haben. Daher tippe ich nicht auf die Glühkerzen.

Extremes Nageln könnte durch ein versteltes dyn. Einspritzbeginn, kaputte Düsen, oder durch verstellte Steuerzeiten kommen.

Ich hatte bei meinen A3 1.9 TDI 130 mal, dass er schlecht angesprungen ist, schlechte Leistung direkt nach dem Starten hatte und auch ziemlich gestunken hat. Außerdem hat er warm ein Beschleunigungsloch gehabt (glaube 2000-2500 rpm). Da war es nach tausch der LMM vorbei.

Am sinnvolsten wäre erstmal der Fehlerspeicher auszulesen und eventuell die Messwerteblöcke mal anzusehen. Ich wurde nicht einfach irgentetwas tauschen. Wenn du kein VAG-COM hast, wirst du wohl zum Händler müssen. Es ist doch ein Firmenwagen, oder bist du die Firma?

Hallo!

Wurde der Zahnriemen vor kurzem getauscht? Würde auch stark auf falsch eingestellten Förderbeginn tippen, einfach mal beim Freundlichen vorbeifahren, der kann das per VAG-Com schnell testen.

Grüße
Jörg

So ein Ähnliches Problem hatt ich bei meinem auch. Die Werkstatt hatte den Einspritzeitpunkt falsch eingestellt. Er stand auf zu spät. Mit steigender Temperatur wandert der Einspritzeitpunkt aber nach früh (so ca. 2Grad), bis er bei Betriebstemperatur konstant bleibt. Deshalb fällt das nicht auf, wenn er im Sommer gefahren wird.

Gruß Uwe

@ BULLY II.: Deine Vermutung war richtig! Der Zahnriemen wurde bei km-Stand 93XXX erneuert. Die Werkstatt hatte damals absolute Schei*e gebaut und mehr Schaden angerichtet als sie repariert haben. Nach dem Zahnriemenwechsel war der Wagen noch zweimal für "Nacharbeiten" dort. Undichtigkeiten (Hydrauliköl), funktionsunfähige Glühanlage (irgendwas wurde beim Zusammenbau vergessen) und ein beschädigter (gequetschter) Kühlwasserschlauch, der wenige Tage später platzte waren die Highlights.

Ich bin mit dem T4 die Autobahnstrecke gefahren und er hat auch durchgehalten. Verbrauch um die 10 l. Die Steigungen an der A9 (Thüringen, Franken) bin ich teilweise mit unter 40 km/h hochgekrochen - hinter mir war die Autobahn vernebelt.

Am Ziel angekommen habe ich am nächsten Morgen den Wagen bei -22 °C nicht mehr anbekommen. Motor drehte einwandfrei durch. Habe den ADAC gerrufen und wurde in eine naheliegende Werkstatt gebracht. Die probierten auch erstmal das übliche Programm durch: Batterie, Glühanlage, ...

Dann hat ein recht junger Schraubfix ins Wartungsheft geguckt und ging zielstrebig auf Fehlersuche am Zahnriemen. Er sagte mir dann, daß "irgendwelche Deppen" die Einspritzpumpe (?) völlig verstellt haben und er irgendetwas neu einstellen würde.

Fazit: Verbrauch auf der Rückreise bei identischer Strecke und Fahrweise (Vollgas!) um 8 l, spürbar Schub an Steigungen und eine um 15 km/h auf 175 km/h nach Tacho gestiegene Vmax!


@ Herr Antje: Nein, die Firma bin ich nicht selbst. Zum Glück!!!

...anderer Wagen, gleicher Motor (2.5 TDI im T4, 102 PS) und ähnliches Fehlerbild!

Start mit Schütteln im Leerlauf und fast keine Gasannahme. Dazu dicke Wolken bestialisch stinkenden Blaurauchs aus dem Auspuff, was durch zusätzliches Gasgeben verstärkt werden kann. Mit zunehmender Motortemperatur innerhalb der folgenden 5 Minuten läßt die Rauchentwicklung nach, kann aber durch vom Gas gehen, ein paar Sekunden rollen lassen und anschließendem Gasgeben erneut provoziert werden. Wenn der Motor richtig warmgefahren ist fährt er einwandfrei und rußt nicht mehr, als er das als 1998er Baujahr dürfte. Laufleistung 118 Tkm...

Hat jemand Ideen? Ein Freund dachte drüber nach, den Wagen eventuell "auf blauen Dunst" ggf. günstig zu kaufen und instandzusetzen.

Das im Beitrag drueber beschriebene Problem klingt nach den Oelabstreifringen.

Zuerst sind die Kolben kalt (== kleiner), Oel kann verbrannt werden.
Ist alles warm, ists auch dicht.

Wenn man den Trekker rollen laesst, fehlt der Verbrennungdruck und Oel kann sich wieder an den Zylinderwaenden nach oben schmuggeln und wieder verbrannt werden.

Ich persoenlich wuerde keinen "Motor mit Schaden" wissendlich kaufen, denn man sieht ja erst, was _wirklich_ hinueber ist, wenn man die Kiste auf hat. Und dann is die Kohle schon weg und der Schade evtl. deutlich groesser als gedacht. Da waer mir die Zeit zu schade (ich komm kaum nach, die wichtigen Dinge zu machen ...)

Aber wenn der Kumpel Zeit und Ausstattung (Wissen, Koennen und Werkstatt) hat, kann es natuerlich auch ein Schnaeppchen werden, wenn er den Bus als "Motorschaden" bekommt.

m;

Das im Beitrag drueber beschriebene Problem klingt nach den Oelabstreifringen

Martins Erklärung klingt schlüssig, allerdings hab ich in den 3Jahren die ich jetzt T4 fahre und dabei regelmäßig in einschlägigen Busforen unterwegs bin noch nie von so einem Fall gehört. Vor allem bei dem Alter und der Laufleistung, die Kisten sind eigentlich recht robust

Würde wieder auf den Spritzbeginn tippen. Falls Dein Freund Freund VAG-Com und Diagnosestecker besitzt kann er das recht einfach nachprüfen.

Setz hier mal einen Link von Zaydos Homepage rein, hoffe er ist mir nicht böse:

ESP-Einstellung am T4(gaaaanz unten)
Vielleicht ist's ja dann doch ein Schnäppchen

Grüße
Jörg

VAG-COM hat er nicht, ist aber was Autos angeht nicht völlig ahnungslos.
Bislang hat er sein Geld als Mopped-Teilewechsler bei Honda verdient.

Der T4 ist im Stadtverkehr gelaufen, hat nie längere Strecken gesehen und
ist einfach nur billig. Innenausstattung ist weitgehend fertig, aber der Wa-
gen ist weitgehend rost- und beulenfrei. Die Ausstattung beschränkt sich
auf Servolenkung und ABS.

Interessant ist der T4 wegen der Hängerkupplung und der Möglichkeit für
einen passionierten Geländefahrer, sein(e) Mopped(s) einfach reinzustellen.

Zu den Fakten: Mit neuer HU/AU (wie auch immer die AU bestanden wur-
de) soll der T4 2500 EUR kosten, mit blaurauchendem Motor. Das Schütteln
und der anfangs unruhige Leerlauf wurde vom Verkäufer durch einen Satz
neue Glühkerzen behoben. Der beißende Qualm ist geblieben. Ich weiß nicht,
wieviel Ahnung der Verkäufer hat: Entweder hat er keine Lust, was dagegen
zu tun oder er will das Geld dafür nicht ausgeben. Oder aber er weiß, was
damit ist und läßt es deshalb sein und will den Wagen loswerden.