Sport-Luftfilter filtern schlecht?

Hallo,

habe beim Stöbern im Forum einen Beitrag gelesen, in dem es um die Lebenserwartung eines TDI-Motors nach Chiptuning geht (kann nicht mehr rekonstruieren welcher, ist auch nicht so wichtig).

Rainer hat dabei bemerkt, dass es dabei neben vielen Faktoren auch darum geht, ob ein Sport-Luftfilter eingebaut ist. Die sollen anscheinend den Staub nicht so gut herausfiltern (wie Standard-Papierfilter?) und der Staub schmirgelt dann halt an den Gleitflächen.

Jetzt wollte ich fragen, ob das insbesondere (oder auch) für solche Filter gilt, die aus Textilgewebe sind und die man wieder reinigen kann. Die werden nach der Reinigung wieder mit einem Öl eingelassen, an dem angeblich auch der feine Staub hängen bleiben soll. Ich habe gedacht, ich tu dem Motor was gutes, wenn ich so einen Filter einbaue und bin jetzt verunsichert.

Danke für eure Meinung!

aliponte

Die Kurzversion, weil du so nett gefragt hast:

Das Oel loest sich in kleinen Troepfchen vom Filter und zerschiesst dir den Luftmassenmesser.
Die Folge: Leistungsverlust, hohe kosten fuer den neuen LMM.

Also: keine anderen Filter vebauen als die orginalen.

m;

Noch ein Nachtrag: Wenn ein Papierfilter voll ist, verstopft er: Spürbarer Leistungsverlust. Ein ÖL/Textilfilter filtert nicht mehr, mehr Verschleiß ohne eine direkte Rückmeldung an den Fahrer.

Anmerkung: Es gibt auch textile Filter, die statt Papier mit einem Filtervlies arbeiten. Bitte nicht mit den Filtern verwechseln, die Schaumstoff oder ähnliches als Filtermaterial benutzen.

Die Vliesfilter sind einige Male im warmen Wasser mit etwas Geschirrspülmittel zum Lösen der Verschmutzungen auswaschbar. Kostenpunkt: Kaum teurer als Papierfilter.

Wichtig: Die Vliesfilter sind erst restlos trocken wieder zu verbauen und weder einzuölen noch irgendwie anders zu behandeln. Aus eigener Erfahrung möchte ich anmerken, daß die Trockenzeit eines solchen Filters an der Luft bei Zimmertemperatur einige Tage betragen kann.

@dieselmartin,

du hattest recht mit der Ölverschmutzung des LMMs. Ich habe ihn mir gleich mal angeschaut und schon beim ersten Wischtest auf der Innenseite des Rohres den Finger voll Öl gehabt. Die Temperatursensordiode, die außen am LMM-Einsatz angebracht ist, hatte auch deutlich sichtbar an ihren verzinnten Anschlussdrähten schwarze Ölablagerungen.

Es wäre natürlich jetzt sehr interessant, ob das Öl aus dem Filter kommt, was wegen der Luftströmungsrichtung äußerst wahrscheinlich ist, oder ob es auch denkbar wäre, dass dies eine Art Kondensat ist, das sich aus rückströmenden Gasen abscheidet, die möglicherweise über die Abgasrückführung in den Ansaugkanal gelangen und dann auch am LMM hängenbleiben - insbesondere wenn nach dem Abstellen des Motors die Ansaugströmung wegfällt. Tiefschwarz wie Teer war der Dreck ja, den ich da auf der Fingerspitze hatte beim Hineinlangen. Ich bin kein Chemiker, sonst würde ich mal eine Analyse versuchen. Nun, morgen habe ich wieder einen Filter aus Papier drin, und nach 10000 mach ich wieder mal den Wischtest und schaue.

Schließlich frage ich mich, wie eine Firma, die in jedem Laden bekannt ist, es sich leisten kann, Filter zu verkaufen, die sich anscheinend nicht mit der aktuellen Technik vertragen. Auch beim Ottomotor ist der LMM ein Sensor für die Motorsteuerung. Es juckt mich, denen einen freundlichen Brief zu schreiben. Kann bloß nicht gut genug englisch.

Gibt´s eigentlich einen "Heimwerker"-Funktionstest für LMM? Wenn man ihn z.B. an einer Stange zum Autofenster hinaushält, könnte man die Ausgangsspannung in Abhängigkeit von der Fahrtgeschwindigkeit messen. Hat das schon mal jemand probiert?

Jetzt wirds aber zu viel, sonst liest’s keiner mehr.
Ade,
aliponte

Moin

die V6 TDI haben das Problem mit dem Rueckstroemen. Bei den 1.9ern hab ich noch nicht wirklich was davon gehoert.

Und mein 1Z hatte nur minimalen grauen Belag auf dem Ansaugrohr ... und vor mir hat das bestimmt keiner geputzt.

Zu den Herstellern dieser Filter:
Wenn ich mit Schei..e Geld verdienen kann, haeng ich nur noch aufm Klo rum ... wuerde doch jeder so machen.

Gute N8
m;

Über die AGR strömt sicher sehr wenig zurück, wenn überhaupt ist es aus der Kurbelwellengehäuseentlüftung, aus der beim ABstellen des Motors Dämpfe aus Wasser/Diesel/Öl austreten können. Ich kann mich Martin nur anschließen, zumindest fast. Ich putze da immer mit einem fusselfreien Lappen durch wenn ich den LuFi wechsele, was ich zugegebener Weise recht oft mache ( 15tkm ) und da habe ich noch nichts bei festgestellt. Bei dir klingt es aber so als das es aus dem Filter kommt.

Ach ja zum Überprüfen des LMM wäre eine schnelle Methode VAG COM, inwiefern du den mit Heimwerkermitteln durchmessen kannst und hinreichend genaue Aussagen treffen kannst, kann ich dir nicht sagen.

Ich würde den 'Sportluftfilter' rauswerfen, und den LMM mal ordentlich mit Bremsenreiniger ausspülen (dabei aber ausbauen - sonst Gefahr von Motorschäden durch unkontrollierten Hochlauf ).

Alles ordentlich reinigen, und dann über eine Saugwegentdrosselung nachdenken, um den Unterdruck auf der Saugseite zu verringern.


Infos gibts dazu genug -> http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=2917 http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=6593

mfg

Ich habe bei meinem AFN seit 245 TKM solch einen Vliesfilter mit Öl drinne! Nennenswerte Probleme habe ich bisher nicht gehabt, außer das er mal vollständig dicht war was an der Leistung spürbar war! Auto hat nun 285 TKM drauf und bei 260 TKM einen neuen Zylinderkopf bekommen! Dabei wurde der Zustand der Zylinder als sehr gut eingestuft! Hohnspuren deutlich noch erkennbar und in einzelnen Zylindern geringe Laufspuren!
Von Zeit zu Zeit reinige ich den LMM mit Bremsenreiniger

Der Thread hat sich nun in zwei Richtungen entwickelt:

Der Einsatz eines ölgetränkten Baumwoll-Filtereinsatzes (als Ersatz des serienmäßigen Filtereinsatzes) kann bedeuten:

1) Verunreinigung des Luftmassenmessers und Folgen für seine Funktionsweise und Lebensdauer

2) geringere Qualität der Filterwirkung und Auswirkungen auf Gleitflächen im Motor durch weniger gut zurückgehaltene Stäube.

Meine anfängliche Frage bezog sich auf Punkt 2. Vielen Dank an dich, Boro, dass du noch einmal darauf zurückgekommen bist. Deine Aussage gibt mir die Zuversicht, dass nach 60000km, die ich mit so einem Filter jetzt gefahren bin, ich keine wesentlichen Konsequenzen für die Gleitlager und Dichtflächen zu befürchten habe.

Was die mögliche Verschmutzung des LMM betrifft, so bin ich durch eure Beiträge erst richtig aufmerksam geworden, wie es im Ansaugtrakt meines AKN so ausschaut: alles andere als blütenweiß! Z.B. die 2-3 Rillen des Balgenabschnitts im Schlauch zwischen den Saugrohren und dem LMM waren voller schwarzer Schmiere. So viel kann gar nicht aus dem Luftfilter ausgetreten sein. Hier wird matthiasTDI96 rechthaben, der die Ursache in der Kurbelgehäuseentlüftung sieht. Genau dieselbe Schmiere war dann auch im Innern des LMM-Rohrstutzens und teilweise auf dem LMM-Sensor selbst. Schaut für den Lufi auch nach Freispruch im zweiten Anklagepunkt aus (jedenfalls bei mir, will nicht verallgemeinern). Bleibt aber die Frage, die sich sicher schon viele gestellt haben: Was macht man gegen den Dreck aus dem KurbelGehäuse? Natürlich putzen. Aber nachdem ich gestern geputzt habe, war heute der Dreck fast in gleicher Menge wieder da. Der Dreck dürfte während der Motor läuft wieder zurückgesaugt werden, beim Abstellen kommt dann ein Schwapp und versifft wieder alles neu. Putzen also sinnlos (bei mir).

Ich werde mich mal schlau machen, was im Forum zum Thema Rückströmung aus dem Kurbelgehäuse zu finden ist. Und natürlich Dank an alle, die mir bis hierher geholfen haben.

aliponte

Mhh das klingt in meinen Ohren nach Fehlersuche.

Die KWG Entlüftung, dient ja prinzipiell, sollte alles intakt sein, nicht als Ölquelle. Da kommt z.B bei mir fast gar nichts raus. Habe auch mal Versuche mit einem Teil gemacht, bei dem die GWG Entlüfzung nicht mehr in den Ansaugtrakt, sondern in einen Filter und dann an die frische Luft führte. Naja Schwamm drüber, habe mal daran geglaubt, ist aber nicht wirklich ein sinvolles Teil.

Bitte seh mal nach, ob dein KWG Druck auffällig ist. Kannst du ja ganz einfach prüfen. Bei laufendem Motor mal den Öleinfülldeckel gans sachte öffnen und schauen ob es dir daraus entgegenbläst. Ein wenig Wind ist normal, alles andere ist nicht so gut. Nach dem Abstellen saugt der Motor ja nichtmehr, daher können an sich ja auch nur nach Gase austeten die sich dann als Niederschlag absetzen. Allerdings nicht in der von dir genannten Menge, wieder: wenn alles OK ist.

Jetzt habe ich nciht aufgepasst...du hast einen AKN...das ist ein V6 oder habe ich jetzt MKB Mixer gespielt...? Wenn vV6 dann warten wir besser mal auf Leute, die den kennen, denn soweit ich weiß gibt es da irgendwelche konstruktiven Probleme mit der KWG Entlüftung....

Hallo,

ich möchte noch anmerken, das über die zig 10tkm auch (trotz Papierfilter) Dieselruss
von vorausfahrenden LKW u. PKW im Saugrohr abgelagert wird, und dieser eben auch einen leichten schwarzen Belag saugrohrinnenseitig ausbildet.

PS:
Ich hatte mit Textil-(+viel zu viel Öl)- Filter keine Problemme mit dem LMM.
Dieser war damals schon 180tkm alt, und hat die 75tkm Textilfilter auch noch stoisch ertragen.

Aber gemesen am sehr geringen Preisvorteil eines sich erst spät amortisierenden Textilfilters + ÖL + Reiniger ist es eigentlich zu verschmerzen die Orginalpapierfilter zu fahren.

Nur noch 1,5 Sätze (sehr interessanter Aspekt von nebelwerfer_TDI ins Spiel gebracht):

Zitat:

... und dann über eine Saugwegentdrosselung nachdenken, um den Unterdruck auf der Saugseite zu verringern.

Leuchtet ein, doch erfordert einiges Geschick im Formen von Plastikteilen.

aliponte

Moin

die V6 TDI haben das Problem mit dem Rueckstroemen. Bei den 1.9ern hab ich noch nicht wirklich was davon gehoert.


Viel schlimmer ist das nicht umgebaute V6 TDI den LMM noch ca. 3 bis 5 Minuten nach abstellen des Motors mit Strom versorgen. Dies sorgt dafür das sich der Ölbrei auch noch richtig fest auf der Membran des LMM einbrennt.

Leuchtet ein, doch erfordert einiges Geschick im Formen von Plastikteilen.


Finde ich nicht, man kann auch Dachrinnenblech (Alu) vom Spengler holen, und etwas daraus formen. Oder einfach Kunststoffabflußrohre. Gibts im Baumarkt in den Durchmessern 30, 40, 50, 70 und 100mm. Sind innen glatt, und kosten nicht viel.

Hab das bei unserem Golf und unserem Vento so gelöst, dass ich den engen Saugrüssel rausgeworfen habe, und ein 70mm Rohr über den Rohlufteinlass am LuFi Kasten drübergesteckt hab. Bleibt ein Spalt von 5mm über, aber hat den Vorteil, dass Wasser, welches es eventuell bis hierher geschafft hat, an der Unterseite am Spalt rausläuft.

Das offene Ende liegt dort, wo auf der anderen Seite der Einlass zum LLK ist. Dazu müssen die Hupen etwas zur Seite gebogen werden, aber die Frontschürze kann dabei draufbleiben.

An der Rückseite (also nach 45°) des unteren Bogens befindet sich ein (nicht allzu kleines) Loch, über das eintretendes Wasser im Normalfall gleich wieder raus kann.

Die Methode hat allerdings den Nachteil, dass in Bodennähe mehr Staub angesaugt wird, was die Filterwechselintervalle verkürzen kann.....