Gewinde Stabibuchse beschädigt-Reparatur am Aggregatträger?

Hallo,

ich habe bei wechseln der Stabibuchsen das Gewinde am Aggregateträger beschädigt. Schon beim Herausschrauben sah das Gewinde an der Schraube der linken Stabibuchsenschelle schlecht aus. Die rechte ging ging gut.
Nach dem üblichen Gefummel mit längerer Schraube und Vorspannen, läßt sich nun die Schraube nicht mehr richtig festziehen. Das Gewinde ist futsch.
Soweit ich sehe, ist der Aufwand den Aggregateträger auszubauen überschaubar. Querlenker losschrauben, die 4 Schrauben an der Karosserie und die 4 Schrauben vom Lenkgetriebe. Dehnschrauben werden natürlich ersetzt.
Hat von Euch schon mal jemand die Gewinde mit Einsätzen (Helicoil o.ä.) repariert? Ich halte einen vernünftigen Gewindeeinsatz, wenn er sauber gesetzt ist für haltbahrer als dieses VW-Gummimetall-Gewinde. Ausbohren könnte ich sauber auf einer Fräse.
Ich bin mir nur nicht sicher, wie das Gewindestück aussieht, ob da etwas eingepresst ist und ob man genug 'Fleisch' für eine Reparatur hat und wäre für einen Hinweis dankbar.
Weiss jemand was so ein Aggregateträger neu kostet?

Danke und Gruss
DirkP
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Golf IV, 74kW AXR, Bj. 2002

Zitat:

Ich bin mir nur nicht sicher, wie das Gewindestück aussieht, ob da etwas eingepresst ist und ob man genug "Fleisch" für eine Reparatur hat und wäre für einen Hinweis dankbar.

Hm, bin mir nicht 100% sicher. Die anderen Gewinde (z.B. zur Befestigung der Querlenker) bestehen jedenfalls aus relativ dünnen Gewindebüchsen, welche per Pressschweißung befestigt sind. Möglich wären in deinem Fall auch M8 Scheissmuttern.
Ein Aufbohren halte ich in beiden Fällen für bedenklich bzw. unmöglich.

Wenn es mein Auto wäre, würde ich das Gewinde entfernen und ersetzen, bevor ich dafür ca. 280 EUR zahlen würde.

kommt man denn zum Einschweissen von Schweissmuttern dran wenn man den ganzen Aggregatträger ausbaut? Die vordere Sechskanntschraube ( 18 ) M14x1,5x95, die zur Befestigung des Aggregatträgers an der Karrosse dient, sitzt in einer Stützhülse. Kann man die entfernen, oder ist die fest? Wenn sie entfernbar wäre, hätte man eine Chance, ansonsten kommt man von hinten nicht zum Schweissen dran. Leider geht das aus meinem RLF nicht hervor. In der Gesamtansicht ist die Hülse drin. In einer Detailzeichnung nicht, aber dort fehlt auch die untere Bohrung, GRRR!
Vielleicht wäre Ausbohren und Einnietmuttern auch eine Lösung. Allerdings hätte man dann den Bund auf der falschen Seite und das würde die Spannung des Stabigummis beeinflussen.
So ein Mistmurks aber auch!!

Trotzdem Danke
DirkP

Zitat:

Wenn sie entfernbar wäre, hätte man eine Chance, ansonsten kommt man von hinten nicht zum Schweissen dran.

Wenns von hinten nicht geht, gehts halt von vorn. Ein Stück Rundstahl mit Gewinde anfertigen, altes Gewinde entsprechend aufbohren, beide Teile anfasen und aussen bündig und winkelig anheften, nochmal ausrichten und einschweissen, notfalls in mehreren Etappen, damit das Material nicht verglüht. Anschließend planschleifen und den Korrosionsschutz (auch von innen) nicht vergessen.

Ja, das könnte was werden. So eine Gewindebüchse bekomme ich hingedrechselt.

Übrigens von den Blechmuttern an den Querlenkern habe ich schon gelesen. Man soll sie bei beschädigtem Gewinde nicht instandsetzen. Wenn die sowas schon in Ihre Anleitungen reinschreiben müssen, wieso bauen sie dann so einen Sch...dreck?!
Ich werde mich also bei der Montage besonders vorsehen.

Danke nochmal.
Gruss
DirkP

Hallo,

die Gewinderparatur hat funktioniert. Der Aggregateträger läßt sich wie vermutet relativ gut ausbauen. Um die beschädigten Gewindestücke zu entfernen habe ich die Stützhülse der Befestigung vom Aggregatträger herausoperiert. Mit einem Dremel muss man dazu nur die 3 vorderen Presspunkte abschleifen, dann läßt sich die Hülse herausziehen. Die beschädigten Gewindestücke lassen sich mit einem Meissel oder stabilem Schraubenzieher leicht herausmeisseln, denn sie sind nur angepunktet.
Als Ersatz habe ich aus 18er Rundmaterial zwei Gewindebuchsen M8 ca. 10mm lang gedreht. Zum Einschweissen habe ich um die Bohrung 4 weitere 4mm Löcher gebort und angesenkt. Von oben kann man die neue Hülse nun wieder sauber anpunkten. Zur Sicherheit habe ich sie auch noch von hinten ein wenig angeschweisst. Nun muss die Stützhülse wieder eingesetz und ebenfalls leicht angepunktet werden.

Ein Tipp noch zur Vermeidung dieser Reparatur. Beim Stabigummiwechsel muss man peinlich genau auf Sauberkeit achten. In der Bohrung samelt sich leicht Dreck, denn man schnell mit ins Gewinde dreht. Eventuell mit Luft ausblasen oder Bremsenreiniger verwenden (natürlich nicht unbedingt an die Gummiteile gelangen lassen. Die neuen Schellen, die man beim Wechsel austauschen soll, sind in der Schraubenbohrung nicht ganz rund. Hier sollte man mit der Rundfeile nach unten etwas nachhelfen. Sonst läßt sich die Schraube nur sehr schlecht ansetzen. Die neuen Schrauben haben vorne einen Anschliff (ich vermute, dass sich Dreck etwas beiseite schiebt). Wenn man die Schraube einmal verkantet angesetzt und schraubt, ist das Gewinde der Schraube hinüber. Dann sollte man am besten ein Ersatzexemplar bei der Hand haben. Ansonsten beschädigt man den Rest des Gewindes auch noch und muss wieder von oben zu lesen anfangen .

Gruss
DirkP

Zitat:

die Gewinderparatur hat funktioniert

Sieht gut aus. Ich dachte, dass Profil wäre geschlossen, deshalb mein Vorschlag, das Gewinde von aussen zu ersetzen. So ist es natürlich noch besser und die Statik ist ebenfalls nicht eingeschränkt.

Zitat:

Hier sollte man mit der Rundfeile nach unten etwas nachhelfen. Sonst läßt sich die Schraube nur sehr schlecht ansetzen. Die neuen Schrauben haben vorne einen Anschliff (ich vermute, dass sich Dreck etwas beiseite schiebt). Wenn man die Schraube einmal verkantet angesetzt und schraubt, ist das Gewinde der Schraube hinüber.

Um das zu vermeiden, sollte man die ersten 5 Gänge grundsätzlich mit den Fingern eindrehen. Die Schellen lassen sich dazu leicht mit einem Hebel oder ähnliches in die richtige Position bringen, um ein verklemmen der Schraube zu vermeiden.