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Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor

 
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RTDI-Tom
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Beitrag22-01-2008, 23:41    Titel: Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor Antworten mit Zitat

Guten Abend zusammen,

ich weiß, dass ich mal wieder ein exotisches Problem habe, aber vielleicht kann mir ja einer einen Rat geben, der sich auch schon einmal damit beschäftigt hat.

Für eine WAES-Anlage tüftele ich gerade an einer einfachen Relais-Schaltung, die die Anlage abschalten soll, sobald der Wassertank leer ist. Da ich für die WAES auf den normalen Wischwassertank zurückgreife und dort eine serienmäßige Füllstandsüberwachung besitze, dachte ich, dass das Ganze kein Problem sei. Es wächst sich jedoch leider aus. Die Schaltung ist fertig, funktioniert aber nicht, da ich das Signal des Füllstands-Gebers anders eingeschätzt hatte.

Hab' vorhin mal gemessen, was vom Tacho kommt. Die Masse scheint keine ganz echte Masse zu sein, zumindest zeigte mein Multimeter von ihr zur Batterie einen leicht, aber doch merklich höheren Widerstand an als von einem anderen Massepunkt zur Batterie. Keine Ahnung, was das jetzt bedeutet. Der andere Anschluss, der vom Tacho kommt, zeigte auf meinem Digitalmeter gegen diese Masse gemessen eine von -0,6 V bis 0,42 V schwankende Spannung. Worauf lässt das schließen?

Merkwürdig fand' ich auch den Geber selbst. Eigentlich dachte ich bis jetzt immer, dass er nur aus zwei Metallstiften besteht, die ins Wasser tauchen. Und entweder es kann ein leichter Strom fließen (Wasser drin) oder der Widerstand geht gegen unendlich (Wasser leer). Als ich das Multimeter im Widerstandsmessbereich mit der roten Mess-Spitze an den Tacho-Ausgang, mit der schwarzen an die (vermeintliche) Masse angeschlossen habe, hat es einen unendlich hohen Widerstand angezeigt (wohlgemerkt: Wasser war drin!). Anders herum angeschlossen hat es einen negativen(!) Widerstand in der Größenordnung von 220 KOhm angezeigt (220 KOhm zeigt das Gerät auch, wenn ich beide Mess-Spitzen einfach ins Wasser halte). Was heißt jetzt das schon wieder?

Einer eine Idee?
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DieselBär30x
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Beitrag23-01-2008, 0:49    Titel: Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor Antworten mit Zitat

Servus Tom!

Ich weiß NICHT, wie die Füllstandsüberwachung explizit hier original gelöst ist.

Dennoch vermute ich mal dringend eine Überwachung des Mindeststandes per Leitwert (bzw. Widerstand).

Wie hast Du denn gemessen? Meßbereich auf Wechsel- oder Gleichspannung?
Sobald ein negativer Widerstand vom Meßgerät angezeigt wird, mißt Du (unerlaubter Weise!!) gegen eine anliegende Spannung einen Widerstand icon_exclaim.gif
Paß da auf, daß Du Dein Meßgerät im Ohmbereich da nicht kaputt machst oder - noch schlimmer - die Auswerteelektronik im Kombiinstrument (= Dein Tacho).

Zusammengefaßt ist Dein Waschwasserstands-Sensor entweder nur ein Widerstandsmesser (die besagten 2 Drähte frei im Wasser befindlich), wo das KI den Leitwert auswertet und Waschwassermangel meldet oder es ist ein Niveau-Schalter (annähernd 0 Ohm oder unendlich Ohm). Ob dann per Schwimmerschalter oder per vergossenem (magnetischem) Reed-Kontakt - keine Ahnung.

Probier's mal aus und messe erstmal NUR ohmisch am abgestecktem (!) Sensor mit und ohne Waschwasser. Ggf. ein paar Minuten dazwischen warten und erst dann nochmal messen. Im Kiloohmbereich kann's nur eine Widerstandsmessung direkt im Wasser sein, die übrigens garantiert mit WECHSELSPANNUNG vom KI ausgeführt wird. Bei Gleichspannung täte sich im Laufe der Zeit eine der "Anoden" wegen Elektrolyse zersetzen.
(...wirst im Meßbereich "Gleichspannung" nix messen können...)

Zu guter Letzt noch eine Warnung:
Egal mit welcher Meßmethode, so gibt das Kombiinstrument eine NICHT GALVANISCH GETRENNTE Meßspannung aus. Wenn Du da mit Deiner Bastelschaltung drauf gehst und naheliegend ebenfalls das 12V-Bordnetz zur Spannungsversorgung der selbigen nimmst, so wirst Du zwangsläufig den "Original-"Meßwert verfälschen und im schlimmsten Falle auf den Ableitung(en) so mit einer Spannung beaufschlagen, wo keine sein darf.
Ergo wird irgendwas in Deinem KI "nachgeben" und zerstört!!

Denk einfach mal daran, was zu beachten wäre, wenn Du Dir selber ein (2.) Thermometer für's Motoröl bauen möchtest und Du das an einen bestehenden sowie bereits vom MSG ausgewerteten Temperatursensor anhängen möchtest...
Das kann kaum so einfach gut gehen icon_wink.gif

Viele Grüße!
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RTDI-Tom
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Beitrag24-01-2008, 0:04    Titel: Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor Antworten mit Zitat

Besten Dank für die ausführliche Beschreibung und die darin enthaltene Warnung!

Das mit der Wechselspannung und der dazu passenden Begründung hätte mir ja auch mal einfallen können. War wahrscheinlich einfach zu sehr fixiert auf meine (leider) fälschliche Annahme, dass da Masse anliegt, wenn der Behälter voll ist...

Hab' mir jetzt bei Conrad einen mechanischen Füllstands-Sensor bestellt auf Basis eines Schwimmers, der einfach zusätzlich in den Behälter eingesetzt wird. So sollte das Problem lösbar sein.

Nochmal danke an alle, die mitüberlegt haben!
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DieselBär30x
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Beitrag24-01-2008, 2:25    Titel: Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor Antworten mit Zitat

Jep, mit separatem "Sensor" kannst Du basteln und an Elektronik dranhängen was Du willst. icon_cool.gif

Nicht umsonst gibt's ständigte Diskussionen darüber, wo man den EIGENEN Öl-Temp.-Sensor hinbasteln sollte für das zusätzliche Thermometer...
Die Bequemlichkeit einen originalen Sensor anzuzapfen steht in keiner Relation zu dem Schaden, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an - nicht gerade günstigen - (Motor-)Steuergerät(en) zwangsläufig entstehen wird. icon_confused.gif

Viel Erfolg bei Deiner besseren Lösung und gern geschehen icon_biggrin.gif

Grüße aus München!


PS: Wofür zum Teufel willst Du eigentlich die Spannungsversorgung bei leererm Waschwasserbehälter zur Pumpe unterbrechen?? Wenn nix mehr kommt, wird kaum einer (übertriebener Maßen...) stundenlang am Wischerhebel hängen und auf ein Feuchtewunder hoffen *ggg*
Außerdem sind die Pumpen - meines Wissens - bis zu 1 min trockenlaufsicher icon_cool.gif
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RTDI-Tom
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Beitrag24-01-2008, 7:05    Titel: Funktionsweise Wischwasserstands-Sensor Antworten mit Zitat


Grüße aus München!


PS: Wofür zum Teufel willst Du eigentlich die Spannungsversorgung bei leererm Waschwasserbehälter zur Pumpe unterbrechen?? Wenn nix mehr kommt, wird kaum einer (übertriebener Maßen...) stundenlang am Wischerhebel hängen und auf ein Feuchtewunder hoffen *ggg*
Außerdem sind die Pumpen - meines Wissens - bis zu 1 min trockenlaufsicher icon_cool.gif


Oh, München, wie schön! Da hab' ich auch mal ein paar Jahre gewohnt!

Es geht beim Abschalten der Spannungsversorgung nicht um die Pumpe(n) für das Wischwasser - das wär' in der Tat egal. Ich sprach von einer Wassereinspritzung (ERL Aquamist System), bei der ein Wasser-Methanol-Gemisch zur Kühlung der Brennräume und Senkung der Abgastemperatur in den Ansaugkrümmer gespritzt wird, in Abhängigkeit von Ladedruck und Drehzahl. Diese Pumpe darf nicht trockenlaufen, daher der ganze Aufwand.
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