Mini-Leck in Ladeluftstrecke / Ab-Blasen

Guten Morgen zusammen!

Seit gestern hab' ich an meinem Wagen ein merkwürdiges Phänomen: Ab 0,9 Bar Ladedruck (völlig unabhängig von der Motordrehzahl) hört man ein leichtes, aber deutlich erkennbares Pfeifen aus Richtung Motorraum. Mit steigendem Ladedruck wird das Geräusch ein klein wenig lauter, ändert aber die Tonhöhe nicht. Es klingt so, wie wenn man aus einem Luftballon die Luft ablässt, indem man den Schnorchel auseinanderzieht. Physikalisch gesprochen: Es ist das Geräusch, das ertönt, wenn Luft durch einen engen Spalt gepresst wird und die Wände des Spalts zum Vibrieren anregt.

Den Turbolader selbst kann man als Verursacher ausschließen. Laderpumpen oder das immer mal vorkommende Laderpfeifen klingen ganz anders.

Ich werde jetzt hingehen und sämtliche Schlauchschellen (hab' einen FMIC mit angepasster Alurohr-Samco-Verrohrung) prüfen.

Hat einer ein solches Symptom schon einmal gehabt? Was war der Verursacher? Ich vermute das Leck definitiv in der Ladeluftstrecke, nicht im Ansaugweg. Kann einer diese Vermutung anhand der beschriebenen Effekte unterstreichen? Freu' mich auf Tipps, denn manchmal dreht man sich ja gedanklich ein wenig im Kreis und kommt auf die einfachsten Dinge nicht...

Schöne Pfingsten übrigens!

Bei mir war die Dichtung zwischen Ansaugkrümmer-Motorblock undicht. Hat immer an Zylinder 4 den Druck rausgeblasen.

Hat das dann auch ein Pfeifen ab einem bestimmten Ladedruck verursacht?

drück doch einfach mal die ladeluftstrecke mit einem bar auf einem kompressor ab.
mach dir 2 stopfen mit denen du einmal die druckseite am turbo abdichtest und einmal den letzten schlauch vor der ansaugbrücke. In einem der stopfen musst du die druckuft zuführen. wenn er da keinen druck verlierst musst du am ansaugkrümmer oder turbolader selber mit krümmer suchen

ich denke doch an einem diesel dürfte es doch nicht allzu schwer sein, das leck zu finden? die stellen wo undicht sind, sind doch meistens richtig schwarz.
ich hatte das problem, dass meine verrohrung zu sehr unter spannung stand und durch gasgeben und bewegung des motors, gabs dann immer ein kleines leck am ansaugkrümmer...

Das mit der schwarzen Stelle ist ein guter Hinweis - wird aber vermutlich bei mir nicht funktionieren, weil meine AGR nicht aktiv ist. Vielleicht eine auffällige Öl-Spur? Werd' mal genau hinsehen.

also meine agr, ist auch mit allen möglichen methoden stillgelegt
trotzdem waren undichte stellen immer schmutzig...
ich würde an deiner stelle mal mit einem sauberen tempo alle verbindungen an der ll-strecke abwischen, auch nicht sichtbare stellen, ich denke so wirst du schnell fündig, je nachdem wieviel platz du zum arbeiten bei deinem auto hast...

Danke für den Tipp mit dem Tempo! Platz hab' ich natürlich keinen, aber wer hat im Golf schon Platz im Motorraum!

Das mit der AGR war natürlich auch Quatsch, wie mir gerade einfällt. Das Abgas wird ja bei funktionierender AGR erst im Ansaugkrümmer zugeführt und kann wohl kaum in die Ladeluftstrecke zurückgeraten - zumindest nicht in nennenswertem Umfang...

Hätte nochmal eine Frage an die Kompressor-Spezialisten: Wenn ich die Ladeluftstrecke abdrücken möchte, würde es dann nicht reichen, das Rohr am Turbo (Verdichterausgang) zu verschließen? Was passiert, wenn ich bei stehendem Motor Druck auf Ladeluftverrohrung und Ansaugkrümmer ausübe? Offene Einlassventile lassen den Druck rein, und im Zylinder wird er gehalten? Geschlossene Einlassventile bleiben auch bei 1 Bar äußerem Druck zu, obwohl kein Verbrennungsgegendruck existiert? Fragen über Fragen... Wenn dem nämlich so wäre, dann könnte ich mit diesem Versuchsaufbau auch gleich die Dichtigkeit des Ansaugkrümmers überprüfen.

Hi Tom,

es gibt ein Spray, daß man für die Lecksuche an Gasleitungen einsetzt. Bei der kleinsten Menge austretender Gase (auch Luft ist ein Gas!) schäumt das Zeug wie verrückt. Aber ich weiss nicht, ob man es im Motorraum gefahrlos einsetzen kann. Ist halt nur so eine Idee ...

Bernd.

Keiner eine Idee auf meine letzte Frage?

siehe Wingmaster- ist schon beschrieben und ausprobiert-

Da hast Du schon recht Klaus. Aber vielleicht weiß ja doch jemand, ob man auf den Stopfen vor dem Ansaugkrümmer auch verzichten kann. Erstens hätte ich dann diesen Krümmer gleich mit geprüft, zweitens würde ich mir natürlich ein wenig Arbeit ersparen.

Die Frage daher noch einmal: Wenn man den Ansaugkrümmer im verbauten Zustand unter Druck setzt - hält er diesen Druck dann, oder schwindet dieser in Richtung Zylinderkopf (wenngleich ich mir das gerade nicht so recht vorstellen kann)?

RTDI-Tom hat folgendes geschrieben:

.. unter Druck setzt - hält er diesen Druck dann, oder schwindet dieser in Richtung Zylinderkopf (..nicht so recht vorstellen kann)?

Das funktioniert nur, wenn du deine KW auf Gleichzündung umbaust, alle 4 Kolben im Zünd OT, alle Ventile zu, alle Kolben und Ventile dicht
In der Werksversion sind eben manche Zyl. in Überschneidung oder 1Ventil offen oder so...
(Der Big Bang hätte dann kurz mal 1000 NM bei Zündung )

Sowas hatte ich befürchtet... Danke für die Info!!

teileklaus hat folgendes geschrieben:

RTDI-Tom hat folgendes geschrieben: .. unter Druck setzt - hält er diesen Druck dann, oder schwindet dieser in Richtung Zylinderkopf (..nicht so recht vorstellen kann)? Das funktioniert nur, wenn du deine KW auf Gleichzündung umbaust, alle 4 Kolben im Zünd OT, alle Ventile zu, alle Kolben und Ventile dicht In der Werksversion sind eben manche Zyl. in Überschneidung oder 1Ventil offen oder so...

@Tom:
Dann stecke halt auch Korken in die Endrohre: wenn sich der Druck wegen Ventilüberschneidungen verp*** will, wird er ganz hinten aufgehalten - vorausgesetzt, der Auspuff ist ausreichend dicht.