15 Bar Kompressionsverlust durch defekte Hydros?

Hallo

Kann es sein, dass 15 bar Kompressionsverlust durch defekte Hydros zustande kommen?

Der Motor läuft im kalten zustand im Leerlauf völlig unrund mit weißen Wolken. Durch Gas geben wird es besser.

Bei warmen Motor runder lauf und keine Abgase sichtbar.

War schon in einigen Werkstätten alle sagen Motorschaden. Kann das irgendwie kaum glauben da er im warmen Zustand eigentlich ordentlich läuft. Mir wurde gesagt, dass würde an der Wärme und am Ausdehnen liegen warum er im warmen Zustand wieder Kompression hat. Ist das möglich?

Danke René

ReneP hat folgendes geschrieben:

Der Motor läuft im kalten zustand im Leerlauf völlig unrund mit weißen Wolken. Durch Gas geben wird es besser.

Laß mich raten: die ersten paar Umdrehungen nach dem Kaltstart läuft er (ziemlich) rund, und nach wenigen Sekunden fängt das schlimme Stottern an?

Zitat:

Bei warmen Motor runder lauf und keine Abgase sichtbar. War schon in einigen Werkstätten alle sagen Motorschaden. Kann das irgendwie kaum glauben da er im warmen Zustand eigentlich ordentlich läuft. Mir wurde gesagt, dass würde an der Wärme und am Ausdehnen liegen warum er im warmen Zustand wieder Kompression hat. Ist das möglich?

Ziemlicher Blödsinn, es sei denn die Hydros hätten sich defektbedingt in starre Stößel verwandelt, deren Größe bei wamem Motor zufällig so gut paßt, daß die normale Kompression vorhanden und kein Ventilklappern zu hören ist

Die klassische Ursache für Deine Symptome ist zu hoher Öldruck, weil z.B. das Druckbegrenzungsventil in der Ölpumpe geschlossen blockiert ist. Dann pumpt das steife kalte Öl die Hydros sozusagen stärker auf, als die Ventilfedern das Öl aus ihnen rausdrücken können -> die Ventile schließen nicht mehr ganz-> Kompressionsverlust und unrunder Lauf, was sich beim TDI durch die starken Leerlaufruhe-Regelaktivitäten noch aufschaukeln kann.
Bei warmem Öl sinkt der Druck so weit ab, daß die Hydros wieder normal funktionieren.

ReneP hat folgendes geschrieben:

... War schon in einigen Werkstätten alle sagen Motorschaden. ... Ist das möglich?

Ja ist es!
Allerdings meist nur bei WK Motoren.
Da du nichts über die Motorart geschrieben hast, enthalte ich mich erst mal weiterer Aussagen.

Zitat:

Kann es sein, dass 15 bar Kompressionsverlust durch defekte Hydros zustande kommen?

Das lässt sich am einfachsten mit einem simpelen Druckverlusttest nachweisen, indem man den betreffenden Zylinder auf OT und Ventile geschlossen stellt, ihn mit dem höchsten Gang und Handbremse blokiert und anschließend mittels Druckluft abdrückt.

Wenn es ihm dann aus dem Auspuff kommt --> Auslaßventil undicht,
aus dem Ansaugtrakt --> Einlaßventil undicht.

Selten kommt es auch zum Gasübertritt zwischen den Stegen der einzelnen Zylinder. Dann müsten aber 2 benachbarte Zylinder betroffen sein. Der Druck entweicht dann ebenfalls über die offenen Ventile des benachbarten Zylinders.

Wenn er mehr als normal ins Kurbelgehäuse bläst --> Kolben bzw. Zylinderschaden.

Vielen Dank für die Antworten.

Der Motor ist ein 1Z. Vor ca. 2000km wurde der Zahnriemen gewechselt. Ging dann mit zähem starten los und wurde immer schlimmer. Hatte zu erst die KWS im Verdacht. Doch die ist Bombenfest und wurde laut Werkstatt beim ZR Wechsel nicht gelöst.

@Ulf "...Druckbegrenzungsventil in der Ölpumpe geschlossen blockiert ist"

Leider hab ich vergessen dazu zuschreiben, dass der Kompressionsverlust nur am 4. Zylinder ist. Wenn das Druckbegrenzungsventil blockiert wäre würde sich das doch sicher auf alle Zylinder auswirken.

Würde vielleicht schon erstmal ein Ölwechsel reichen um evtl. Verschlackungen/Verstopfungen zu lösen?

@BM "... am einfachsten mit einem simpelen Druckverlusttest nachweisen"

Das klingt gut. Wird die Druckluft durch Glühkerzen Öffnung oder ESD Öffnung geben? Oder hab ich das komplett Missverstanden?

ReneP hat folgendes geschrieben:

Leider hab ich vergessen dazu zuschreiben, dass der Kompressionsverlust nur am 4. Zylinder ist. Wenn das Druckbegrenzungsventil blockiert wäre würde sich das doch sicher auf alle Zylinder auswirken.

Grundsätzlich ja.
Es sei denn, nur am Zyl. 4 wäre eine Ventilfeder gerade so schwach, daß das Ventil bei hohem Kalt-Öldruck nicht mehr schließt - wäre aber ziemlich exotisch.

Zitat:

@BM "... am einfachsten mit einem simpelen Druckverlusttest nachweisen" Das klingt gut. Wird die Druckluft durch Glühkerzen Öffnung oder ESD Öffnung geben?

Spielt grundsätzlich keine Rolle, über welches Loch der Zylinder abgedrückt wird. Am einfachsten geht das aber meiner Ansicht nach über den Adapter des Kompressionsprüfers (falls vorhanden).

Also ich hab gestern im Kalten Zustand eine Ton Datei aufgenommen die jedoch so schlecht ist, dass man daraus nichts entnehmen kann. Zudem ist mir aufgefallen das im Bereich des 3. Zylinders beim Nadelhubgeber Luft entweicht. Wenn man die Hand um den Nadelhubgeber hält, spürt man einen beachtlichen Luftstoß. Ich hab daraufhin alles abgesucht und kann keine Öffnung, Riss etc. erkennen. Durch eine kaputte Ventildeckeldichtung kann das aber nicht kommen?

ReneP hat folgendes geschrieben:

Wenn man die Hand um den Nadelhubgeber hält, spürt man einen beachtlichen Luftstoß. Ich hab daraufhin alles abgesucht und kann keine Öffnung, Riss etc. erkennen. Durch eine kaputte Ventildeckeldichtung kann das aber nicht kommen?

Da würde sich jede Menge Ölsiff mit rausdrücken.
IMO ist der Dichtsitz zwischen Düse und ZK schadhaft bzw. irgendwie falsch montiert.

Zitat:

das im Bereich des 3. Zylinders beim Nadelhubgeber Luft entweicht.

Seifenlauge ausprühen und dann guckst du