Käfer TDI...

Hallo Leute,

vor Jahren gab es mal Umbausätze, um in Käfer die wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotoren von Audi80, Passat etc. einbauen zu können. Adapterplatte, dann meines Wissens eine spezielle Kupplungsscheibe o.ä. Man kann diese Umbauten an der "ausgebeulten" Motorhaube erkennen, die von hinten gesehen links oben über dem Nummernschild ausgeschnitten und mit einer Blechkappe verschlossen werden muss für den Zahnriementrieb.

Als überzeugter TDI-Fahrer (und Altkäfer-Möger) brachte mich das auf den Gedanken, dass man doch eigentlich auch einen Käfer verdieseln können müsste. Paar lose Gedanken hierzu:

1- Den hässlichen Haubenausschnitt würde man vermeiden können, wenn der Motor kürzer wäre. Dreizylinder statt Vierzylinder.. Die 75 PS eines POLO oder LUPO 1,4-ltr-TDI sollten da reichen.

2- Die Haube zu schneiden wäre bei einer "etwas anderen" Käfer-Basis (Karmann Ghia-Coupé oder -Cabrio) auch wahrscheinlich vermeidbar.

3- Was man wohl bräuchte, wäre eine ganz lange Hinterachs-Übersetzung, denn das Drehzahlniveau des alten Käfermotors (ca. 4500 Touren) kommt zwar einigermaßen hin, aber dann hätte man die mehr als doppelte Leistung allein in einer Spurt-starken Antriebsauslegung.. und nicht in mehr Topspeed.

4- Man bräuchte vielleicht eine hydraulische Kupplungsbetätigung?

5- Solche Umbauten gibt es ja recht häufig bei VW-Bussen mit Heckmotor; bevorzugter Motor hierfür ist der 110-PS-AFN.

6- Das gibt wohl ziemliches Gewiggel mit TüV etc. - unter Umständen bräuchte man eine Sonderabnahme nach §21 undoder müsste sich selbst als Fahrzeughersteller eintragen lassen? Abgasgutachten, Prüfstandsversuche, Festigkeitsnachweise, all der Zinnober?

7- Weiß irgendeiner, wer das wann wo wie schon mal machte, einen Käfer TDI zu bauen? VW selbst hat mal in den 1950ern einen Käfer mit Dieselmotor versehen, dann aber weiten Abstand davon gehalten..

Bitte mir nicht vorschlagen, doch lieber gleich den New Beetle TDI zu kaufen.. bitte NEEEEIN... ) Ich finde das Original schöner, kerniger..

Freundliche Grüße

Bernd AB

Weiß einer ob es bei irgendeinen Auto hersteller einen Boxer TDI Motor gibt?

Subaru oder andere. So ein 4 Zylinder Boxer TDI müsste ja eine seht gute Laufruhe haben.


Wobei mann aber beim Käfer vielleicht doch lieber einen Porsche Boxer Motor reinbauen sollte und mit Gas betreiben könnte.

Hallo,

schöner Plan.

Ich habe davon schon mal was gehört. es soll sogar schon Käfer TDIs geben.
Zum Umbau würde ich mal einen T3 Spezi fragen. Dort wird so etwas mit Regelmäßigkeit gemacht und eventuell kann dir dort jemand weiterhelfen.
Frage ist halt nur ob die Technik in den schmalen Motorraum passt. Der Bus Motorraum ist da doch einiges breiter.

Spontan fällt mir da nur Bernd Jäger ein (war auch mal hier vertreten) http://www.syncro-bernd-jaeger.de/DEUTSCH/index.html

Steffarn hat folgendes geschrieben:

Weiß einer ob es bei irgendeinen Auto hersteller einen Boxer TDI Motor gibt?

Subaru! http://www.subaru-boxer-diesel.de/

2L 150PS 350Nm

Gute Idee mit der T3-Community!

Mit einem Subaru-Direkteinspritzer-Diesel könnte Käferfahren klasse werden. Diesen Motortyp gibt es allerdings erst seit kurzem; so ein Motor dürfte noch sehr teuer sein. Die Busumbauer werden gewiss schon auf die ersten Unfallschadenwagen lauern.


Ich habe mir mal Berichte zum Subaru-Umbau auf Benziner-Turbo-Motoren angesehen. Das Problem ist tatsächlich, dass die Motoren sehr breit bauen und daher beim Käferchen sehr viel Blech an den Seitenteilen "entkernt" werden muss.

Nicht vergessen sollte man auch die Drehrichtig des Motors.
Der Subaru Boxer ist immerhin vor der Vorderachse plaziert.
Nicht dass dein Wagen dann 30km/h vorwaerts und 160kmh rueckwaerts laeuft.

Tagessuppe hat folgendes geschrieben:

Nicht vergessen sollte man auch die Drehrichtig des Motors. Der Subaru Boxer ist immerhin vor der Vorderachse plaziert. Nicht dass dein Wagen dann 30km/h vorwaerts und 160kmh rueckwaerts laeuft.

Rückwärts - vielleicht mit dem Subaru-Allrad-Getriebe..
Kardanwelle nach vorn, und noch ein vorderes Differental zum Frontantriebsteil dort, wo sonst die Benzinleitung aus dem Tank in den Käfer-Rahmentunnel geht.
..und noch zu überlegen gäbe es, wie man die VOrderräder mit Antriebswellen bis zur Nabe versorgt..
) Nu, das gab´s ja schon mal, Käferhäuschen auf den Chassis der Allrad-Kommandeurswagen, nannte sich meines Wissens "VW 89", stht im VW-Museum in der Autostadt.

== wieder Subaru-Maschine, ohne Allrad..==

Naja, oft werden bei diesen schnellen Käfer-Umbauten doch Fünfgang-Getriebe aus den 914er Porsche verwendet - wenn man sie noch bekommt. Die allermeisten Motoren sind sowieso "rechtsdrehend" - mit Blick auf die Riemenscheibe. Das würde schon richtig sein - soweit, das nehme ich auch für Subaru-Diesel an.

Zudem hätten die VW-Getriebe meist noch die Chance, dass man zur Umkehr der Bewegungsrichtung das Differential andersherum einbaut. (Weiß aber nicht, ob das 914er Diff-Gehäuse auch noch wie beim Käfer symmetrisch ist, sonst ginge das nicht.)

Nur müsste man den Käfer-Motorraum für den Einbauplatz weiträumig verbreitern und ein Trägerschwert einbauen - einen Motor-Heckträger mitsamt Befestigungen am Rahmen. Das ist "nicht ohne", wie ich einem Umbauerbericht mal entnehmen konnte.

Ich tendiere eher zum Dreizylinder-TDI aus dem "richtigen" Hause VW - Ich denke, dass das technisch gehen sollte. Dem steht da wohl aber auch noch Gesetzliches im Wege. Was nützte einem der feinste Umbau, wenn der Herr Prüfrat "Nööhh.." sagt..

Oder es müsste einen ein zeitweiser Wohnsitz in Belgien retten.. (vorm deutschen TüV..)


Freundliche Grüße

Bei pps.co.at gibts den Umbau für den 4Zyl. Reihenmotor im Käfer. Hier ist aber glaub ich vom 1.8er die Rede...
Vom TDI oder TD in nem Käfer hab ich noch nie was gehört. Dürfte ja dann auch vom Gewicht her etwas schwer sein. Dw wie bereits oben erwähnt die Getriebethematik.
Wenn du alte Käfer magst.....dann bau um Gottes willen keinen Diesel rein...
Die VR6 Umbauten gehen zB nur mit extremen Karosserieänderungen. Hierbei werden die Knotenbleche und die Rücksitzbankauflage rausgeschnitten. Klarerweise das selbe beim RS4-Motor. Dw brauchst du ne andere Bremsanlage, Bremskraftverstärker...
Warum keinen aufgebohrten Typ4 Motor? Der hat auch den dementsprechenden Klang

Den TDI in nen Typ2/T3 zu verpflanzen ist-wenn es ordentlich gemacht wird-auch nicht günstig. Eine super Alternative hierzu wäre der EJ22 Motor von Subaru (136PS 4Zyl. Boxer).

Das nächste wäre: von welchem Käferbaujahr reden wir? Der Aufbau hat sich ja gravierend geändert während der ganzen Bauzeit und Baureihe.

manuel_w1 hat folgendes geschrieben:

Bei pps.co.at gibts den Umbau für den 4Zyl. Reihenmotor im Käfer. Hier ist aber glaub ich vom 1.8er die Rede... Vom TDI oder TD in nem Käfer hab ich noch nie was gehört. Dürfte ja dann auch vom Gewicht her etwas schwer sein. Dw wie bereits oben erwähnt die Getriebethematik. Wenn du alte Käfer magst.....dann bau um Gottes willen keinen Diesel rein... Die VR6 Umbauten gehen zB nur mit extremen Karosserieänderungen. Hierbei werden die Knotenbleche und die Rücksitzbankauflage rausgeschnitten. Klarerweise das selbe beim RS4-Motor. Dw brauchst du ne andere Bremsanlage, Bremskraftverstärker... Warum keinen aufgebohrten Typ4 Motor? Der hat auch den dementsprechenden Klang Den TDI in nen Typ2/T3 zu verpflanzen ist-wenn es ordentlich gemacht wird-auch nicht günstig. Eine super Alternative hierzu wäre der EJ22 Motor von Subaru (136PS 4Zyl. Boxer). Das nächste wäre: von welchem Käferbaujahr reden wir? Der Aufbau hat sich ja gravierend geändert während der ganzen Bauzeit und Baureihe.

Hallo Manuel,

klar, Du hast recht, ein Typ-4-Motor mit z.B. 2,7 Litern, das röhrt schon sehr ordentlich!


Bus-Umbauten mit V6 von Ford habe ich schon gesehen, und auch mit 911er Porsche-Motoren samt Automatengetriebe. Alles sehr schön, ein Fest für Auge und Ohr, aber nicht das, was mir bei 90 Kilometern am Tag zur Arbeit hin und her zusagen würde..
..die Betriebskosten.. autsch..

Ist also nicht das, was mich reizt und umtreibt: nun, mich fasziniert, dass ein Käferchen so leicht ist. Um die 800 Kilo, statt anderthalb heutiger Golf-Tonnen. Deswegen sollte es möglich sein, daraus ein sehr sparsames Auto aufzubauen – OK, unter Verzicht auf all das heutige Komfort- und Sicherheits-Pillepalle, keine elektrischen Fensterheber, Schiebedächer, Sitzverstellungen, keine Airbags usw.

Meinen 75er Sparkäfer werde ich gewiss nicht umbauen, der soll mal hübsch original bleiben. (OK, der hat eine alte englische Piper-Sportauspuff-Anlage aus V4A-Stahl drunter, und das röhrt auch bereits sehr schön, trotz nur 34 PS Serie und 1200 ccm. Mit den normalen VW-Endrohren ist er halbwegs manierlich, aber mit den englischen Trötern geht – voll legal, ABE – ordentlich der Sound raus..!.. Hört sich nach mindestens 2,2 Litern an! ).


Aber ein 1303er Bj.73-74 reizte mich mal, ihn umzubauen und mit sparsamem TDI zu verdieseln: ein 1303er Käfer hat ein vernünftiges Gebläse, hat mit der Schräglenker-Achse hinten und den Federbeinen vorn ein exzellentes Fahrwerk. Und sieht wunderschön aus, z.B. als "gelbschwarzer Renner", oder in feuerwehrrot, meine Lieblingsfarbe. Einen 1303er mit einem 75-Ps-Diesel mit vielleicht nur 3,5 Litern auf 100 km fahren zu können? Gut, der Dreizylinder wird einiges schwerer sein als der Magnesium-Motor vom Käfer, aber das sollte doch gehen. Das werden keine 50 Kilo zusätzlich sein.

Eine ordentliche Heizung drin.. (Z.B. der kompakte Innenraum-Block aus einem R5 Renault). Das wäre was für mich. Ich habe 40.000 km im Jahr zu fahren, und die sollten sparsam sein. Zum Schnellfahren habe ich ja immer noch den Passat.


Freundlichen Gruß

Wenn ich dran denke, was es 2004 fuer ein Krampf war, in die Golf I-Karosse eines ehemaligen Schrauberkumpels einen 1,9er TDI mit 110 PS (AFN?) einzubauen und abgenommen zu bekommen, dann glaube ich kaum, dass Du das heute noch in 'ner Kaeferkarosse abgenommen bekommst. Finanziell ist sowas ohnehin jenseits jeder Vernunft. Aber die ist ja tendenziell langweilig.

Erleichtert hat die Abnahme damals, dass der Motorumbau das Fahrzeug von einer Schadstoffeinstufung Euro 0 zu Euro 2 gebracht hat. Der Golf war zuvor mit dem 1,6er GTI (ohne Katalysator) unterwegs.

Charakterlich hatte GTI Federn gelassen, insbesondere die Beschleunigung hatte aus dem Stand heraus maechtig verloren. Der TDI war aber im Durchzug, in der Elastizitaet, in der Hoechstgeschwindigkeit und natuerlich im Verbrauch im Vorteil.

Aufruesten musste man bei der Geraeuschisolation, dem Pruefer war der TDI damals sowohl im Fahrzeuginnenraum als auch vom Vorbeifahrgeraeusch zunaechst zu laut. Viele Teile zur Daemmung konnte man allerdings grosszuegig vom Cabrio uebernehmen und brauchte wenig selbst zu basteln. Trotzdem meinte man gerade bei Autobahnfahrten, der Motor wuerde im Innenraum eingebaut sein. Es war wirklich sehr laut. Interessant fand ich damals, dass der Faceliftgrill und der breite Frontstossfaenger vom Cabrio die Standgeraeuschentwicklung im Vergleich zu den Originalteilen subjektiv deutlich verringerte. Warum auch immer, es war wohl der Punkt auf dem "i".

Rausgetrennt wurde der Wasserkasten, denn der Motor brauchte den Platz wohl. Stabilitaet in den Vorderwagen brachte eine Domstrebe zurueck, deren ungewoehnliche Form einen Eigenbau erforderte. Das Heizungsgeblaese musste ebenfalls weichen und wurde durch irgendwas universelles im Innenraum ersetzt. Weil ein Golf II-Armaturentraeger eingebaut wurde fand sich aber dahinter Platz genug fuer die notwendige Innenraumheizung. Wieviel Umbauaufwand darueber hinaus noch drinsteckt weiss ich nicht. Jedenfalls hat der Umbau effektiv 4 Monate und unzaehlige Vorfuehrungen erfordert. Und der 1,6er GTI lief um einiges zuverlaessiger als der TDI, an dem irgendwie staendig was anderes kaputt war. Vielleicht sollte man auch einen ueber 250 Tkm gelaufenen TDI nicht mehr fuer einen solchen Umbau nehmen!? :wink:

Heute duerftest Du so einen Umbau zumindest in Brandenburg und vielleicht auch in Berlin nicht mehr abgenommen bekommen. Was es nicht original gab bedarf einer Herstellerbescheinigung, dass keine Bedenken dahingehend bestehen. Und auf diese Bescheinigung kannst Du bei VW vergeblich hoffen.

Zu sehen war dieser Golf TDI-Umbau zuletzt am Rande des beruehmten Treffens in der Lausitz, wo er 2007 fuer stattliches Geld den Besitzer wechselte. Optisch blieb der Golf von aussen recht dezent. Zwar hatte er nun den Faceliftgrill und die breiten Cabrio-Stossfaenger, die Neulackierung griff aber die Originaloptik wieder auf: Weiss mit schwarzem Dekor. Und als Bereifung kamen die 15-Zoeller zum Einsatz, die auf den Sondermodellen "Fire&-Ice" bzw. wohl auf einzelnen Cabrioserien ausgeliefert wurden.

Hallo Hutfahrer,

kleine Peugeots sind auch klasse. Einen 205 Hdi 110 PS eines Kollegen habe ich in "ganz böser" Erinnerung: als ich mit dem mal mitfuhr, wollte ich nicht glauben, dass das ein Diesel war, so leise war der. Das allererste Mal, dass ich das falsch einschätzte. War mir zuvor noch niemals passiert. (Ein Toyota Corolla schaffte das später auch nochmal..)

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

Es war wirklich sehr laut. Interessant fand ich damals, dass der Faceliftgrill und der breite Frontstossfaenger vom Cabrio die Standgeraeuschentwicklung im Vergleich zu den Originalteilen subjektiv deutlich verringerte.

DAS ist ein hoch interessanter Punkt, über den ich noch nicht groß nachgedacht hatte. Die Käfer-Motoraufhängerei ist ja alles andere als "geräuschfreundlich.. Das kann einen nachdenken machen, ob das überhaupt Zweck habe. Nicht umsonst hatten die Audi-Leute vor 1989 unendlich lange probiert, bis sie sich den ersten Audi 100 TDI zu bauen und zu verkaufen trauten. Geräusch war bei der Entwicklung das A und O..

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

Vielleicht sollte man auch einen ueber 250 Tkm gelaufenen TDI nicht mehr fuer einen solchen Umbau nehmen!?

Das hab ich eh nicht vorgehabt..
Da kann man sich besser einen heckzerschossenen relativ jungen Unfallwagen holen, mit max. 60-80tkm auf dem Zähler. Kabelbaum und Steuergerät mit herausholen, und alles drumherum dann passig zu machen versuchen..

Eine denkbare Alternative wäre der noch wieder kleinere Motor vom Smart CDI mit 41 oder 45 PS, den komplett in eine weitenteils schalldichte Box zu stecken, nur paar Kabel und Schläuche herauslassen.. Und die Antriebswellen.. Und natürlich die Motorhalter. Aber da muss man den Wärmehaushalt im Griff halten..

Alles nicht so einfach.

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

Heute duerftest Du so einen Umbau zumindest in Brandenburg und vielleicht auch in Berlin nicht mehr abgenommen bekommen.

Hier im Ruhrgebiet sind die Herren Prüfräte auch nicht viel kooperativer. (Daher ja auch die krawetzige Überlegung, den Wohnsitz zwischenzeitlich in Belgien zu haben...)

Freundliche Grüße

Bernd AB