Ladedruckregelung: Regelgrenze überschritten

Audi A4 2.0 TDI BPW mit DPF


Sollte ich hier vorher noch eine Messfahrt durchführen oder direkt am VTG Gestänge mit der Suche beginnen?

Welche MWB loggt man vernüftiger Weise, oder reicht MWB 11 aus?


Gehe ich richtig in der Annahme, daß es sich bei den Drücke im Fehlerprotokol
eimal um den Sollwert (1754.4 mbar) und eimal um den Istwert (2142.0 mbar) handelt?

Und wie lässt sich der Fehler am besten provozieren?

Danke.

Code:

Adresse 01: Motor        Labeldatei: RKS\03G-906-016-BPW.lbl    Teilenummer SW: 03G 906 016 KN    HW: 03G 906 016 KN    Bauteil: R4 2,0L EDC G000SG  9748     Revision: --H02---    Seriennummer:                   Codierung: 0000072    Betriebsnr.: WSC 24953 150 85390    VCID: 79FC6E3E4949 1 Fehler gefunden: 000564 - Ladedruckregelung: Regelgrenze überschritten                P0234 - 000 -  -  - Sporadisch              Umgebungsbedingungen:                     Fehlerstatus: 00110000                     Fehlerpriorität: 1                     Fehlerhäufigkeit: 26                     Kilometerstand: 140349 km                     Zeitangabe: 0              Umgebungsbedingungen:                     Drehzahl: 2562 /min                     Geschwindigkeit: 127.0 km/h                     Last: 39.2 %                     Spannung: 14.06 V                     Binärwert: 00101000                     Druck: 1754.4 mbar                     Druck: 2142.0 mbar Readiness: 0 1 0 0 0

Hallo,

BM hat folgendes geschrieben:

Audi A4 2.0 TDI BPW mit DPF Sollte ich hier vorher noch eine Messfahrt durchführen oder direkt am VTG Gestänge mit der Suche beginnen?

gute Frage Ich wurde erstmal den Verstellweg prüfen.

BM hat folgendes geschrieben:

Welche MWB loggt man vernüftiger Weise, oder reicht MWB 11 aus?

1 und 11 reichen.

BM hat folgendes geschrieben:

Gehe ich richtig in der Annahme, daß es sich bei den Drücke im Fehlerprotokol eimal um den Sollwert (1754.4 mbar) und eimal um den Istwert (2142.0 mbar) handelt?

Ja.

BM hat folgendes geschrieben:

Und wie lässt sich der Fehler am besten provozieren?

Ich würde im 5. Gang bei 2500rpm das Gasgpedal schlagartig durchtreten (getreten lassen).

Kleiner Trost: Der Lader geht schön raus. Bitte noch schauen ob der DPF ok ist und nicht zu sehr "durchgängig". Das kannst Du auch vorher per Logfahrt checken indem der Differenzdruck im den Messwertblöcken ab 67 geprüft wird.

Motorsteuergerät ist original?

LG, Rainer

Dann werde ich mich ans Werk machen. Habe bis Sa Zeit dafür.

Zitat:

Motorsteuergerät ist original?

Fahrzeug ist unverbastelt, ich denke orginal. Kunde ist seriös.

Ich überlege gerade (falls VTG hängt), ob ich den Turbo zwecks Reinigung zerlegen soll,
oder ob es ein Versuch wert ist, nur das Hosenrohr abzuschrauben und mittels Gloria Spritze oder besser Hohlraumpistole (die spritzt auch um die Ecke) und einer Reinigungslösung (löst Ruß) einen Versuch zu starten und anschließend eine Ladung WD40 hinterher. Ich habe da wenig Erfahrung, ob das Sinn macht.

BM hat folgendes geschrieben:

Ich habe da wenig Erfahrung, ob das Sinn macht.

Wenn Du auf Deine Leistung Gewährleistung geben musst, eher nicht .

BM hat folgendes geschrieben:

Ich überlege gerade (falls VTG hängt), ob ich den Turbo zwecks Reinigung zerlegen soll, oder ob es ein Versuch wert ist, nur das Hosenrohr abzuschrauben und mittels Gloria Spritze oder besser Hohlraumpistole (die spritzt auch um die Ecke) und einer Reinigungslösung (löst Ruß) einen Versuch zu starten und anschließend eine Ladung WD40 hinterher. Ich habe da wenig Erfahrung, ob das Sinn macht.

Oft is garned Ruß das Hauptproblem, sondern starker Rost an der Rückplatte!
Lass es also!

Zitat:

Wenn Du auf Deine Leistung Gewährleistung geben musst, eher nicht icon_wink.gif.

Nö, muß ich nicht. Ansonsten käme nur ein Neuteil in Betracht.

Zitat:

Oft is garned Ruß das Hauptproblem, sondern starker Rost an der Rückplatte!

Bedeutet das zerlegen oder erneuern?

Zitat:

oder ob es ein Versuch wert ist, nur das Hosenrohr abzuschrauben und mittels Gloria Spritze oder besser Hohlraumpistole (die spritzt auch um die Ecke) und einer Reinigungslösung (löst Ruß) einen Versuch zu starten und anschließend eine Ladung WD40 hinterher. Ich habe da wenig Erfahrung, ob das Sinn macht.

Ich schätze die Erfolgsaussicht eher gering. Du kannst mal die VTG Dose am Lader losschrauben und gucken ob die VTG von Anschlag zu Anschlag leicht geht. Sie muss sich superleicht bewegen lassen (Klick-Klack)
Sprich das Eigengewicht der am Hebel hängenden Dose führt schon zu einem mehrfachen der normalen Betätigungskraft.

LG, Rainer

BM hat folgendes geschrieben:

Bedeutet das zerlegen oder erneuern?

Zerlegen und Rost entfernen.

Ok, bei Rost helfen chemische Einläufe nicht wirklich.

Dann muss das Ding halt auf den Tisch. Morgen gehts los. Mal sehen, ob sich der Turbo
ohne viel Aufwand heraus montieren lässt.

Laut Unterlagen soll nur das aus/einbauen immerhin 3,6 Std dauern.

Tipp: Für die hintere Schraube der Verbindung Abgaskrümmer-Lader brauchst Du einen schlanken 13er Ringschlüssel. Habe bei mir einfach einen mit der Flex passend bearbeitet.

Zitat:

Laut Unterlagen soll nur das aus/einbauen immerhin 3,6 Std dauern.

Wenn mans das erste Mal macht schon. Im Vergleich zu den quer eingebauten Motoren ist es ein Traum
Vorsicht mit dem Kabel der Abgastemperatursonde.

LG, Rainer

noch eine andere Idee weil die Laufleistung passt - gucke mal (das meine ich ernst weil schon zweimal gesehen!) wie die minflow-Schraube aussieht und die Stelle am Hebel wo die anschlägt.

Die Schrauben oder der Hebel tragen sich minimal ab und dadurch macht die VTG zu weit zu!
Halbe Umdrehung verstellt - Fehler weg.

Danke für eure Tipps. Diese werde ich beherzigen. Hoffentlich kommt morgen zeitlich nix dazwischen.

Zitat:

Im Vergleich zu den quer eingebauten Motoren ist es ein Traum

Bin gespannt,ob ich das ganze DPF Gelumpe wegbauen muß oder ob das so gelingt.

Bilder vom geöffneten Turbo wären supi!

Bevor Du einen 13er zerflext, evtl. wars auch ein 12er Schlüssel... also vorher bei den leicht zugänglichen Muttern gucken Bin mir da jetzt unsicher.
Es reicht den DPF am Lader abzuschrauben (3 Schrauben).

LG, Rainer

So, endlich Zeit gefunden, um die Sache mit 20 Unterbrechungen anzugehen.

Zitat:

Bevor Du einen 13er zerflext, evtl. wars auch ein 12er Schlüssel...

Es sind alles 12er. 13er habe ich in einigen Variationen, 12er nicht. Von da her gestaltete sich der Ausbau etwas schwieriger, als zunächst gedacht.

Zuerst mal vorab: Weder Ruß noch Rost waren das Problem, sondern Materialverwerfungen am Boden des Gußgehäuses, auf dem die Leitschaufeln aufliegen.
Der Turbolader wäre eigentlich reif für die Mülltonne.


Nach Entnehmen der Vtg Verstellung sieht man bereits vor der Reinigung (Bild1), wo der Hund begraben ist. Gleiches ergibt sich auf Bild2.

Nach der Behandlung mit Gewerbereiniger (ausprühen, einwirken lassen, abspülen)
sieht man es nochmals sehr gut auf Bild 3 und 4. Vorteil bei diesem Verfahren: Man verwischt keine Spuren.

Nach weiterer Säuberung und wieder anmontieren der Vtg Verstellung musste ich feststellen, daß sie immer noch klemmt.

Und zwar genau an der Stelle (Bild1 u. 2) klemmte eine Leitschaufel (in Richtung Vtg offen) .
Sie ließ sich nur zu 50% öffnnen, dann hing sie fest. Quasi genau so wie vorher auch.

Komischer Weise hatte sie im geschlossenen Zustand (Verstellung eingebaut) genau so viel Axialspiel, wie die anderen auch. Nur beim öffnen ging ihr der Platz verloren.

Also Vtg wieder abmoniert und Fehler gesucht. An der Leitschaufel selbst konnte ich nichts feststellen, was das klemmen begründen würde.

Danach nahm ich einen Rest von einer Karosseriefeile und schabte damit einmal rund um über den Gehäuseboden. Wenn alles eben ist, gleitet sie fast ohne Wiederstand über das Material. Wenn nicht, wird dort Material abgenommen, wo es zu hoch steht und man sieht, was Sache ist.

Auf Bild 5 erkennt man am Rand zum Drallkanal eine helle Stelle, wo die Feile getragen hat. (Die Edding Markierung ist erst später entstanden).

Zur Überprüfung meiner Vermutung habe ich dann noch das Spaltmaß (Drallkanal) mit einem Bohrer überprüft, der sich wie erwartet an dieser Stelle nicht über den Boden gleitend in den Drallkanal schieben ließ.

Anschließend habe ich in mühervoller Handarbeit die Stelle soweit wieder eglisiert, bis die Leitschaufel in jeder Position wieder genau so viel Luft hat wie alle anderen. Als Hilfsmittel diente ein Eddingstift. Ich hätte auch die Leitschaufel bearbeiten können, wollte ich aber nicht. Diese habe ich anschließend nur geglättet.

Die funktionierende VTG in Bild 6 und im Videoclip. Hier sieht man, wie federleicht sich die Vtg bewegen lässt.

Lange Rede kurzer Sinn -- ich muß das Ding jetzt mal wieder einbauen. Lustfaktor= 0.


PS: Anschlgschraube und Hebel waren ohne Befund.

Danke für die ausführliche Rückmeldung!