Mutter im Zahnriemen gelandet, übersprungen

Hallo Gemeinde,
es geht um einen 1,6l Benziner Motor mit MKB AKL. (Bj 99)
Habe die Kopfdichtung gewechselt, dabei wurde der Kopf geplant und die Ventile neu eingeschliffen.

Beim Zusammenbauen ist mir nun unbemerkt eine M8 Mutter in den Zahnriemen gefallen und er ist ca. 2-3 Zähne übergesprungen.
Plus gebrochenes KW-Zahnrad.

Zylinderkopf wieder abgebaut und geprüft, keine Spuren von einem Aufschlag o.ä. nur sind die Ventile wenn ich sie mit Bremsenreiniger ab sprühe undicht. Heißt, daß der Bremsenreiniger im Ein- und Auslassbereich wieder austritt.

Eigentliche Frage: Wie würdet ihr vorgehen? Ob es reicht wenn ich sie neu Einschleife oder ob sie wirklich im Arsch sind? Was wäre ein guter nächster Schritt den ich vllt. noch nicht in Betracht gezogen habe?

Können die Ventile noch im Sitz rein optisch sitzen und sind in Wirklichkeit schon minimal krumm?

Ist echt doof gelaufen und bin auch etwas Angekratzt, daß mir so ein Mist passiert ist.

Gruß

Zitat:

Eigentliche Frage: Wie würdet ihr vorgehen? Ob es reicht wenn ich sie neu Einschleife oder ob sie wirklich im A....h sind? Was wäre ein guter nächster Schritt den ich vllt. noch nicht in Betracht gezogen habe?

Gute Frage. Wenn die Ventile aufgeschlagen sind, muss das (evt. mit Lupe/Brille) sichtbar sein. Ganz ohne Spuren kann ich mir nicht vorstellen.

Um 100% sicher zu sein --> Ventile ausbauen, in Drehbank oder Bohrfutter spannen und auf Rundlauf prüfen.

Sollten Ventile und Kolben plan zu einander stehen, werden sie halt gestaucht.

Nicht selten sind aber eingeschliffene Ventile nicht wieder sofort gasdicht, z.B. wenn sich Reste von Schleifpaste am Sitz befindet.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Nicht selten sind aber eingeschliffene Ventile nicht wieder sofort gasdicht, zB. wenn sich Reste von Schleifpaste am Sitz befindet.

Klingt ja auch sehr Interessant.
Werde sie mal ausbauen und auf Rundlauf prüfen.

Hi!

Na,
man kann aber auch mit Druckluft zu den Kerzenlöchern rein testen, ob die Ventile Ok sind.
Das ist eine recht zuverlässige Sache, ohne den Kopf abzubauen.
Gibt da auch passende billige Adapter, gleich mit Druckluftkupplung.

Man muss dabei bloß aufpassen, dass man durch die Druckluft den Motor nicht in Drehung bringt, wenn kein ZR drauf ist.
Sonst kann man evtl. Ventile doch noch krumm hauen.
Immer schön die Kolben nach unten stellen.

Und ansonsten, mit dem Bremsenreiniger, ich glaub, ich hab das auch mal probiert, so 100 % dicht ist das trotzdem nicht.
(ist ja kein Gummiring drin).
Wenn es nicht richtig rausläuft, oder schnell tropft,
sondern nur ganz leicht durchsickert, ist das schon OK.
Ist ja manchmal auch bisschen Staub drin, nach so einer Reparatur.

Wünsche viel Erfolg, das sind die Härten des Lebens, da muss man durch.....

Richtig, Bremsenreiniger is extrem dünn, der kommt fast überall durch.
Das is völlig normal das den die Ventile ned lange halten.

Dichtheit der Ventile prüft man normal mit Überdruck, sofern der Motor zusammen ist oder mit Unterdruck direkt am Kopf wenn er ab is.

Ventile prüfen beim Einschleifen:
- schleifen, bis gleichmäßiges, mattes Schliffbild an Ventil und Sitz vorhanden;
- alle Schleifmittelreste entfernen (ist eigentlich logisch);
- Ventil von Hand einsetzen und mit dem Daumen in den Sitz drücken;
- Waschbenzin in den jeweiligen Ansaug- oder Abgasweg;
- Brennraumseite des ZK muß trocken bleiben, keine Feuchtigkeit.
Wenns undicht ist, weiter sorgfältig einschleifen.
Nach dem Zusammen- und Einbau des ZK: Kompressionsprüfung.
Bei Bremsenreiniger könnte ich mir auch ein leichteres Durchsickern vorstellen.
Hast Du selbst eingeschliffen?
hg
Herbert

Also sollte ich erstmal eine andere Flüssigkeit nehmen zum Prüfen der Dichtheit.
Eingeschliffen hat es die Zylinderschleiferrei, selbige hat auch den Zylinderkopf Plan geschliffen.

Hi!
Na, wenn nicht gerade der Azubi aus dem ersten Jahr zum ersten Mal Ventile eingeschliffen hat, kann man schon davon ausgehen, dass es in Ordnung ist.

Ich mach das immer mit der Hand und mit dem Gummi-Sauger, da merkt man dann, bei der Feinschleifpaste, dass sich die Ventile so richtig im Sitz verkleistern, so dass der Sauger nicht mehr hält.
Und man schaut ja auch nach, ob beide Flächen, also am Ventil und am Ventilsitz ringsum die schöne, gleichmässige umlaufende mattgraue Färbung haben. So 2-3 mm breit.
Wenn das so ist, ist das in Ordnung.

Warum hast du so eilig den Kopf abgeschraubt?

Zitat:

Kompressionsprüfung

wäre doch machbar gewesen.
Mit den Hydro's aufgepasst? Und nach Einbau das Setzen abgewartet?
Die Ventile sehen auf den Bildern sehr grob geschliffen aus.

Die Ventile waren durch die defekten schaftdichtungen extrem zu gesetzt und wurden wohl "gereinigt".
Hatte es nur knallen gehört, das zerflogene KW-Rad sammt aufgeschlitzten Zahnriemen gesehn und da war die Option Kompression messen und überhaupt nochmal Anlasser drehen eher gering.
Deswegen den Kopf wieder abgebaut.
Ich prüfe morgen nochmal die Dichtheit der Ventile mit Waschbenzin.

Ventil sitze sehen aber sehr gut aus.

Was meinst du mit setzen der Hydros?
Der hat nur diese alten Tassenstößel.

"Beitrag via Handy"

Zitat:

Was meinst du mit setzen der Hydros?

Im ausgebauten Zustand können sich die Hydrostössel entspannen. Öl kann von einer Kammer zur anderen fließen. Beim Einbau dreht sich der Vorgang, der Hydrostössel drückt sich zusammen.

Das unter Umständen recht langsam, man sollte eine Sicherheitszeit von 30min vor dem Starten einhalten, da sonst die Ventile Feindkontakt haben können.

Hydrostössel nicht vertauschen, ausgebaute Hydrostössel umdrehen und auf die Nockenlaufbahn legen.

Mit Baujahr 1999 hatte der doch Hydrostößel . Mechanische Tassenstößel mit Einstellplättchen wurden bei VW Mitte der 80'er Geschichte.
hg
Herbert

RedR32 hat folgendes geschrieben:

Die Ventile sehen auf den Bildern sehr grob geschliffen aus.

Hi!
Mit den Bildern hatte ich auch so meine Problemchen.
Ich hab das erste Bild auch erst ungläubig angesehen,
hab das dann nochmal in einem Bildbearbeitungsprogramm bisschen ansehnlicher gemacht,
also mir sieht es so aus, als wären alle Ventile drin,
und die ham beim Planschleifen die Ventile teilweise mit angeschliffen.
Sieht man schon auf dem Bild am rechten Ventil an der Seite, und beim 2 Ventil von rechts, haben die den blanken Ring rangeschliffen.
Ich dachte erst, das sei der Ventilsitz.
Ausserdem sieht das für einen frisch geplanten Kopf auch recht bescheiden aus, muss ich mal sagen.

Man lernt eben nie aus
Keine Ahnung was die mit den Ventilen angestellt haben, sehen aber schon etwas merkwürdig aus

Frisch geplant sah der Kopf so aus wie auf dem Bild hier.
Die zwei ersten Bilder sind ja nach dem Zerlegen entstanden.

Zitat:

Frisch geplant sah der Kopf so aus wie auf dem Bild hier.

Sieht zwischen Zyl. 2 und 3 etwas grob geschliffen aus - kann aber täuschen. Ansonsten unproblematisch --> evt. etwas mit 400er Naßschleifpapier nachglätten.

Sollten die Stehbolzen Auspuffkrümmer noch alt sein -- diese würde ich noch erneuern, weil sie schon mal gern abreissen, bzw. nicht mehr in der Lage sind eine gescheite Spannkraft auf Dauer standzuhalten.

Zitat:

Ich hab das erste Bild auch erst ungläubig angesehen, hab das dann nochmal in einem Bildbearbeitungsprogramm bisschen ansehnlicher gemacht, also mir sieht es so aus, als wären alle Ventile drin, und die ham beim Planschleifen die Ventile teilweise mit angeschliffen.

Konnte ich mir auch nicht vorstellen, aber es sieht so aus. Die haben den ZK bei vorstehenden Ventilen abgeschliffen (das Wort plangeschliffen vermeide ich hier). Ein Expertenladen! Jetzt würde ich nur noch aus reiner Neugier wissen wollen, was die unter Ventile einschleifen verstehen.
Ich hätte da weder zum Einschleifen noch um Einsetzen der Schaftabdichtungen noch zur Montage der NW irgendwelches Vertrauen.
hg
Herbert