Schwarzer Diesel!

Hi,
ich habe heute an meinem Altea 2.0 TDI BMM den Kraftstofffilter ausgetauscht. Ich denke es ist der erste Kraftstofffilter wechsel. Dabei ist mir die schwarze Färbung des Dieselkraftstoffs aufgefallen. Laufen tut der Motor völlig normal. Laufleistung 63.000Km. Woher kann die schwarze Verfärbung kommen? Motoröl? Wenn ja, woher?

LG
Alex

Hallo,

theoretisch kann es beim BMM Motor eine Verbindung Motoröl - Kraftstoff im ZK geben, z.B. durch einen Riss.

In der Praxis wird auch manchmal Motoröl gewinnbringend an Tankstellen entsorgt, diesen Fall hatte ich vermutlich vor einigen Jahren in Nürnberg, als alle transparenten Schläuche im Motorraum plötzlich schwarz wurden.

Wie sieht das Motoröl aus, wird es weniger, mehr oder ist es "verdünnt"?

Viele Grüsse, Rainer

Motorölverbrauch oder Dieselgeruch (im Ventildeckel) ist keiner feststellbar!

LG
Alex

Das habe ich in vorige Woche auch beobachtet. Jedoch wurde mir schon vorher gesagt, daß verunreinigter Kraftstoff verwendet wurde. Die Gülle läuft dann natürlich bei Entnahme des Filters nach Außen ab.

Zitat:

theoretisch kann es beim BMM Motor eine Verbindung Motoröl - Kraftstoff im ZK geben, z.B. durch einen Riss.

Sollte er dann nicht irgendwann Luft ziehen und im Umkehrschluss Diesel ins Motoröl geraten können?

Gepanschter Dieselkraftstoff! Hab' ich schon einge Male selbst erlebt. Bietet sich an, bei nicht vertrauenswuerdigen Tankstellen die Zapfpistole so zu halten, dass man den Sprit beim Zapfen visuell beurteilen kann.

Wichtig: Sofort bei der Tankstelle Alarm schlagen und Entscheidungstraeger heranholen lassen. Je mehr Kunden da Unruhe machen, je besser ist das. Man muss sich diesen Dreck nicht fuer teures Geld verkaufen lassen!!

Hallo,

Zitat:

Sollte er dann nicht irgendwann Luft ziehen und im Umkehrschluss Diesel ins Motoröl geraten können?

möglicherweise ja, denkbar wäre z.B. ein Riss vom Motoröl (Drucköl) zum Kraftstoffrücklauf. Deswegen meine Frage nach den Füllständen.

Viele Grüße, Rainer

Ich habe das Filterelement jetzt nochmal ausgetauscht. Sieht viel besser aus als vorher. Links der erste rechts der zweite Filter. Ich werde nach 2-3 Tankfüllungen noch einmal eine Kontrolle durchführen.

Da sich die Pegelstände des Motors nicht geändert haben, scheint es (glücklicherweise) wohl nur gepanschter Kraftstoff gewesen zu sein

LG
Alex

Hi,

für mich sieht das nicht unbedingt nach gepanschtem Diesel aus, sondern nach Alterungsprodukten der Biodieselbeimischung. Eine genaue Aussage ist nur nach Analyse der Rückstände möglich.

Es ist nichts neues dass die Dieselqualität stark nachgelassen hat. Bei unserer Hoftankstelle schwankt beim selben Lieferanten die Farbe des Diesels je nach Charge zwischen schwarz, milchig-weiß und pissgelb.

Ein Tankwagenfahrer hat mir verraten dass sie selten bei der nächstgelegenen Raffinerie laden, sondern immer dort wos grad billig ist (Verladehafen -> Ostblockdiesel).

Ich mache grundsaetzlich eine Sichtprobe, welche Farbe der gezapfte Tankstellensprit hat. Zapfpistole nur ein Stueckchen einfuehren und langsam laufen lassen. Ist der Sprit schwarz, rot oder rosa breche ich sofort ab und beschwere mich beim Tankstellenpersonal. Zusaetzlich bringe das zur Anzeige (zunaechst erstmal Strafanzeige "Betrug"). Altoelbeimischungen sind genauso wie mehr als nur chemisch nachweisbare Heizoelmengen ganz klar Betrug. Ich zahle nicht dafuer, dass man mir sein zu entsorgendes Altoel in den teuren Sprit mischt und bei der mit der Heizoelbeimischung begangenen Steuerhinterziehung spiele ich auch nicht mit.

Ohne das jetzt wissenschaftlich belegen zu können, behaupte ich dass diverse Probleme mit Injektoren und DPF auf Sprit außerhalb der Norm zurückzuführen ist. Egal ob da irgendwelche Fremdstoffe versehentlich oder vorsätzlich dazukommen, oder ob da einfach nur der Wasseranteil durch die hygroskopische Wirkung des Biodiesels zu hoch ist.

Es wird ja kaum jemand regelmäßig Proben unter notarieller Aufsicht an der Zapfsäule ziehen, verplomben, und zur Analyse ins Labor schicken

Vor allem laesst sich zum Diesel ziemlich viel hinzumischen, das weder beim Tanken noch beim anschliessenden Verbrauch sofort auffallen wuerde. Die Motoren starten wie gewohnt, laufen unauffaellig und eventuelle Schaeden durch das Verfeuern zeigen sich gewoehnlich erst deutlich spaeter. Das macht es unmoeglich, einen direkten Zusammenhang aus auftretenden Schaeden und gepanschtem Sprit herzustellen sowie diesen gepanschten Sprit einer konkreten Bezugsquelle zuzuordnen.

Aber troeste dich, es ist genauso einfach, Benzin zu panschen. Neben Reinigungs- und Loesemitteln werden auch andere Chemiereste mitverkauft. Nach Pinselreiniger riechendes Benzin sorgte in meinem Freundeskreis bereits fuer Begeisterung. Bei den Motorradfahrern gab es undicht werdende Vergaser, die Dinger liefen sonst aber unbeeindruckt. Ein 2.0er Vectra-A ging nur noch mit Gasgeben an, lief warmgefahren aber unauffaellig und zeigte nach dem Abschalten der Zuendung gelegentliches Nachlaufen. Alle Fahrzeuge, die an der gleichen Tankstelle betankt wurden, hatten samtschwarze Zuendkerzen und einen sehr charakteristischen Abgasgeruch (vergleichbar mit 'nem Benziner ohne Kat kurz nach dem Kaltstart).

In diesem Fall von 2004 wurden nach einem Zeitungsbericht grosse Mengen benutzten Industriereinigers grob gefiltert ueber einen Mineraloelhaendler im Benzin entsorgt, der damit einige Baumarkttankstellen belieferte. Passiert ist dem damals aber fast nichts, es gab angeblich keine Motorschaeden bzw. waere die direkte Schuld daran auch nur aufwendig nachweisbar gewesen.

Meine Überlegungen gehen ja in folgende Richtung:

Bei DPF Motoren werden low-ash Motoröle verwendet, um keine Asche vom Motoröl in den DPF zu bekommen. Wird nun altes Motoröl (zumeist kein low-ash) dem Dieselbeigemischt, oder sei es Hydrauliköl, oder noch schlimmer Getriebeöl, so steigt der Ascheanteil im Kraftstoff stark an.
Natürlich werden die DPFs von den damit betankten Fahrzeugen deutlich früher ausfallen, da durch Asche verstopft.

Der Kunde zahlts, denn wie will er denn beweisen dass er irgendwann einmal etliche Tankfüllungen Panschdiesel an der Tankstelle x getankt hat......

Eben. Die Motoren laufen damit ja meist erstmal und insofern faellt es erst deutlich spaeter oder ueberhaupt nicht auf.

Ist zwar schon ein älteres Thema, aber ich glaube eure Vermutung mit dem gepanschten Diesel ist nicht ganz richtig.
Hier in den nördlichen Gefilden (Dänemark) sind die 2,0TDI's recht bekannt dafür, dass die Tandempumpen undicht werden und anfangen Öl vom Zylinderkopf her durch zu ziehen. Ich weiss, hört sich unwahrscheinlich an, da ja ne Pumpe im Tank ist und die Leitung vom Tank daher unter Druck Druck sollte. Das Öl wird aber angesaugt. Die Pampe geht dann natürlich durch den Rücklauf auch mit in den Tank zurück und von dort dann in den Filter. Die ersten Zeichen dafür sind Öl im Dieselfilter. Später gibts dann schlechten Kaltstart und Leistungslöcher bei der Beschleunigung. Das Problem ist hier absolut kein Einzelfall und man liesst recht häufig davon. Dabei sind die km-Leistungen der Motoren sehr unterschiedlich von wenigen 10-tausend bis weit über 200-tausend.

Im VW-Forum hier hat sich ein Mitglied mal die Mühe gemacht dem auf den Grund zu gehen (ist auf dänisch, aber die Fotos sind recht selbst erklärend, vor allem das Letzte):
vagcars.dk/phpbb/viewtopic.php?f=70&t=61179
Man sieht deutlich, dass die Pumpenwelle verschleisst und dann den Simmering hin zur Nockenwelle auflöst.

Die Reparatur beim Freundlichen beinhaltet unter anderem den Austausch des Kraftstofftankes, da dieser als nicht zu reinigen gilt. Alles zusammen mit neuer Tandempumpe, Tank und Spülen aller Leitungen liegt hier bei 1.800€-2.200€.
Das sonderbare ist, dass man als Schrauber den Tank sehr wohl reinigen kann (einfach mit einigen Lappen und Geduld) und dann gehts auch mit neuer Tandempumpe und zweimal Filterwechsel allein.

/Jan

Jan03 hat folgendes geschrieben:

Ist zwar schon ein älteres Thema, aber ich glaube eure Vermutung mit dem gepanschten Diesel ist nicht ganz richtig.

Hallo Jan,

wie erklärst Du Dir dann...

Zitat:

Ich habe das Filterelement jetzt nochmal ausgetauscht. Sieht viel besser aus als vorher. Links der erste rechts der zweite Filter. Ich werde nach 2-3 Tankfüllungen noch einmal eine Kontrolle durchführen. Da sich die Pegelstände des Motors nicht geändert haben, scheint es (glücklicherweise) wohl nur gepanschter Kraftstoff gewesen zu sein

Seine Tandempumpe wird sich kaum per Kraftstofffilterwechsel selber reparieren. Die Tandempumpe kann sich natürlich auch auflösen, in seinem Fall wohl eher nicht.

Grüße, Rainer