Nadelhubgeber (NHG/NBF), G80, Aufbau und Funktion | |||||||||||||||||||||||
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dieselschrauber 31-03-2012, 13:56 | |||||||||||||||||||||||
Der Nadelhubgeber, abgekürzt NHG oder auch NBF (Nadelbewegungsfühler) ist an TDI Motoren mit Verteilereinspritzpumpe verbaut. Er hat im Schaltplan die Bezeichnung G80.
Die Aufgabe des Nadelhubgebers ist es, den tatsächlichen Einspritzbeginn an das Motorsteuergerät zu melden, damit dieses den Istwert passend zum Sollwert des Einspritzbeginns einregeln kann. Das Motorsteuergerät kann den Einspritzbeginn z.B. an der VP37 Einspritzpumpe von Bosch mittels PWM verstellen, die Verstellung erfolgt hydraulisch über den Pumpeninnendruck. Details zur VP37 findet man hier: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=5517 Der Nadelhubgeber ist im wesentlichen mit einer normalen Düsenhalterkombination vergleichbar, der einzige Unterschied besteht in einer "Verlängerung" der Nadel der Einspritzdüse und eine Spule, in die die Nadelspitze bei Bewegung eintaucht. Sobald also die Düsennadel der Einspritzdüse öffnet, wird deren Bewegung mechanisch über diverse Druckstücke zu der eigentlichen Fühlernadel die in die Spule taucht, übertragen. Durch das Eintauchen der Fühlernadel aus Eisen in die Spule ändert sich deren Induktivität, was mittels Prüfstrom vom Motorsteuergerät festgestellt werden kann. Bei Vierzylindermotoren wie z.B. AHF, ALH, AFN ist die dritte Düsenhalterkombination die mit Nadelhubgeber, es wird also exemplarisch nur an einer der vier Einspritzdüsen der Einspritzbeginn gemessen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass die Düsenöffnungsdrücke der einzelnen Düsenhalterkombinationen relativ gleich sind. Defekte am Nadelhubgeber sind meist Windungsschlüsse oder Unterbrechungen der Messspule oder Wackelkontakte und Scheuerstellen am Anschlusskabel. Dauerhaft defekte Spulen/Anschlüsse lassen sich per Widerstandsmessung mit einem Multimeter feststellen, der "normale" Widerstand liegt um 100 Ohm und variiert je nach Ausführung um ca. +/- 15 Ohm. Leider ist es so, daß die elektrische Widerstandsmessung nicht ausreichend für eine Funktionsbeurteilung ist. Windungsschlüsse oder Wackelkontakte innerhalb der Spule machen sich oft nur sporadisch im Fahrbetrieb bemerkbar, so daß diesbezügliche Fehlermeldungen im Motorsteuergerät (z.B. mit VCDS auslesbar) aussagekräftiger sind. Hält man den Motor im Leerlauf bei etwa 3000rpm und klopft z.B. mit dem Griff eines Schraubendreher an die Messspule, sind Aussetzer im Motorlauf ein sicheres Zeichen für einen defekten Nadelhubgeber. Umgekehrt sind keine Aussetzer beim Klopfen aber keine Garantie für die richtige Funktion.
Dipl.-Ing. (FH) Rainer Kaufmann - Kaufmann Automotive GmbH
VCDS Zuletzt bearbeitet am 08-11-2012, 13:33, insgesamt 8-mal bearbeitet. |
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