Undichtigkeiten auch mit neuen Kupferdichtungen minimieren.
Insbesondere bei Injektoren, aber auch an Kupfer-Dichtungen, welche über 500°C bekommen können.
Kurzfassung:
Temperatur gößer 500°C und kleiner 600°C (dunkelrot bis kirschrot)
--> in Wasser abschrecken
LANG: (am Ende wird die positive Auswirkung durch Zahlen klar sichtbar gemacht)
Um einen Kupferring weicher zu machen (Rekristallisation durch Glühen), wird der Ring zunächst erhitzt und danach abgeschreckt. Hier sind die Details:
1. Temperatur für das Weichglühen
Kupfer muss auf eine Temperatur zwischen 500 °C und 600 °C erhitzt werden.
Unterhalb von 500 °C bleibt das Kupfer in seinem ursprünglichen Zustand.
Über 600 °C besteht die Gefahr der Korngrenzenauflösung, was die Materialeigenschaften negativ beeinflussen kann.
Die Glühtemperatur lässt sich optisch einschätzen:
Das Kupfer beginnt bei dieser Temperatur leicht rötlich zu glühen (dunkelrot bis kirschrot).
2. Abschrecken
Nach dem Erhitzen wird der Ring schnell in Wasser abgeschreckt.
Kupfer verhält sich hierbei anders als Stahl: Das Abschrecken hat keinen Einfluss auf die Härte, sondern dient lediglich der schnellen Abkühlung.
Das Material bleibt weich und duktil.
es macht einen Unterschied, ob Sie den Kupferring an der Luft abkühlen lassen oder in Wasser abschrecken, jedoch nicht in Bezug auf die Härte des Kupfers. Hier sind die Unterschiede und ihre Auswirkungen:
1. Metallurgische Eigenschaften von Kupfer
Kupfer ist ein metallurgisch duktiles Material, und seine Weichheit hängt nicht von der Abkühlgeschwindigkeit ab, wie es bei Stahl der Fall ist.
2. Oxidbildung
Abschrecken in Wasser:
Verhindert oder minimiert die Bildung von Oxidschichten (Patina) auf der Oberfläche, da die schnelle Abkühlung die Reaktion mit Sauerstoff reduziert.
Das Kupfer bleibt sauberer, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn der Ring für Dichtzwecke verwendet wird.
Luftkühlung:
Es kann zu einer stärkeren Oxidbildung kommen, da das Kupfer länger bei hohen Temperaturen mit der Luft in Kontakt bleibt. Die Oberfläche könnte dunkler oder rauer werden, was je nach Verwendungszweck unerwünscht ist.
Warum funktioniert das?
Durch das Erhitzen wird das Materialgefüge neu geordnet. In der Ausgangsform können Belastungen oder Verspannungen in den Kristallstrukturen vorliegen. Die Wärme entspannt diese und ermöglicht eine Rekristallisation, wodurch das Material wieder weicher und formbarer wird.
Ist mein erster Post hier und daher werden mir Formatfehler, so hoffe ich, verziehen
Zusatzinfo:
Die genaue Weichheitserhöhung (Duktilitätszunahme) von Kupfer nach dem Glühen hängt von der vorherigen Verformung (Kaltverfestigung) und den Glühbedingungen ab. Generell lässt sich sagen, dass die Härte und Festigkeit stark reduziert werden, während die Duktilität (Dehn- und Formbarkeit) signifikant zunimmt.
Hier ein Überblick über typische Werte:
1. Reduktion der Härte
Die Härte eines kaltverfestigten Kupfers kann nach dem Glühen auf etwa 20–30 % der ursprünglichen Härte reduziert werden.
Beispiel: Ein kaltverfestigtes Kupfer mit einer Härte von 120 HV (Vickers-Härte) kann nach dem Weichglühen auf etwa 35–50 HV sinken.
2. Zunahme der Duktilität
Die Zugfestigkeit (Tensile Strength) kann um 40–60 % reduziert werden, je nach Verformungsgrad vor dem Glühen.
Die Bruchdehnung (Elongation) nimmt stark zu, oft um 100 % oder mehr, da die Kaltverfestigungsstrukturen aufgelöst werden.
3. Faktoren, die den Effekt beeinflussen
Kaltverformung vor dem Glühen: Je stärker das Kupfer vor dem Glühen verformt wurde, desto größer ist die relative Veränderung nach dem Glühen.
Glühtemperatur und -dauer: Höhere Temperaturen und längere Glühzeiten sorgen für eine stärkere Rekristallisation, was die Weichheit weiter erhöht.
Typischer Vergleich von Materialeigenschaften (kaltverfestigt vs. weichgeglüht):
Eigenschaft: Kaltverfestigt Kupfer/Weichgeglüht Kupfer/Veränderung (%)
Zugfestigkeit (MPa): 300–400 MPa/150–200 MPa/~50 % Reduktion
Härte (HV): 100–150 HV/30–50 HV/~60–80 % Reduktion
Bruchdehnung (%): 5–10 %/30–50 %/~300–500 % Zunahme