Alternativen zu A4 AFB

Hallo,

ich fahre schon seit einigen Jahren einen A4 AFB (V6 TDI 150 PS), mit dem ich im Großen und Ganzen auch zufrieden bin. Aber man soll ja immer auf der Höhe der Zeit bleiben und deshalb will ich hier mal eine Diskussion über potentielle Alternativen (Nachfolger?!?!) anfangen.

Hier ist meine Sicht der Situation:
An meinem Fahrzeug habe ich im wesentlichen 2 Dinge auszusetzen. Die Leistungsentfaltung des Motors ist im unteren Drehzahlbereich (<2000 U/min) etwas mager. (Defekte liegen nicht vor, Motor erfreut sich bester Gesundheit) Das nächste ist das schwammige Fahrwerk, was mir jetzt mit den Winterreifen wieder extrem negativ aufgefallen ist. Andere altersbedingte Macken (singendes Getriebe, ...) will ich erst mal außen vor lassen. Genial und nicht verbesserungsbedürftig sind die Kombination aus Endgeschwindigkeit (230-240km/h) und Verbrauch (über 8,3l/100km habe ich ihn in dem von mir gefahrenen Mix aus Stadt, Land und Bahn (mit ausgedehnten Vollgasetappen) noch nicht verbrannt gekriegt)

Rein theoretisch bieten sich erst mal 3 Wahlmöglichkeiten an:
1. Audi Nachfolgemodelle
Hier im Forum wird immer wieder die Defektanfälligkeit des AFB-Motors angeprangert und darauf verwiesen, daß die Nachfolgemodelle dahingehend vebessert wurden. Ist für mich aber kein Thema, da mich mein AFB noch nie im Stich gelassen hat. Wie sieht's denn mit der Leistungsentfaltung aus? Die 180PS-Versionen werden ja oft gelobt, aber bloß 30PS mehr und dann der ganze Allrad-Krempel...
Was gibts für Erfahrungen mit dem Serienfahrwerk? Kann man damit ohne Krämpfe auch bei Wind 230 fahren?

2. Merci C270 CDI
Eigentlich keine wirkliche Alternative. Sollte mich schwer wundern, wenn das der Reißer bei niedrigen Drehzahlen wäre. Endgeschwindigkeitsmäßig hatte ich schonmal das Vergnügen auf einer (fast) leeren Bahn ein Duell zu fahren. Er hat dann irgendwann aufgegeben.
Allerdings hatte ich mal einen der ersten C220 CDI mit sportlicher Fahrwerksabstimmung probegefahren und war positiv überrascht. Sowas hat aber
(gegen saftigen Aufpreis) auch jeder andere Hersteller.

3. BMW 330d
Das einzige was mich wirklich heiß macht (KFZ-technisch versteht sich). Von den Motordaten her der Hammer. Bloß wie soll sich das Ding
fahrphysikalisch verhalten??? Vorne bleischwerer Motor mit Riesendrehmoment und dann Heckantrieb. Ungefiltert wäre das wohl eine zu große Herausforderung für den Durchschnittsfahrer, wo doch heute alles Idiotensicher sein muß. Ergo, das Ding steckt in einer elektronischen Zwangsjacke, was mir auch enttäuschte Mitfahrer erzählen. Wenn dem wirklich so ist, dann ist natürlich der Reiz sofort dahin.
Vom Serienfahrwerk erwarte ich auch nicht so viel. Mein 5er (Vorgänger vom A4) vermittelte bei höheren Geschwindigkeiten auch ein eher 'schwebendes Fahrgefühl'.

Wer kann genaueres berichten? Hab schliesslich nicht die Zeit die ganzen Kisten probezufahren, zudem der erste Eindruck oft auch täuscht.

Hallo,

Zitat:

2. Merci C270 CDI Eigentlich keine wirkliche Alternative

dann fahr den mal Probe. In der aktuellen Version 425 Nm Drehmoment. Selbst der Alte in der E-Klasse geht um Welten besser als ein AFB. Ich beziehe mich auf Automatik- Fahrzeuge. Weiß nicht wie das Multronik Getriebe ist, bei den Wandlerautomaten hat aber Mercedes bisher noch keiner was vorgemacht.

mfG
Albrecht

Der 330d hat eine Achslastverteilung von 50:50. Da hat BMW zur Einführung schwer mit geworben.
Zum Fahrverhalten(Fahrwerk) kann ich bei dem BMW nur sportlich straff sagen.
Nicht wie der 5er, der eher komfortabel ist.

also ich bin neulich den 330d eines bekannten gefahren und kann da nur sagen. Saustark. Das ist ein absolut gediegenes Fahrzeug in jeder Hinsicht. Laufruhig Drehmomentstark und fahrwerstechnisch wirklich vom Feinsten.

@Albrecht:
Ich kann mir schon vorstellen, daß der 270CDI in Kombination mit Automatikgetriebe wesentlich besser funktioniert als ein AFB mit Automatik. AFB und Automatik passt sicher nicht gut, da er fleißig geschaltet werden will wenn's vorwärts gehen soll.
Da ich aber nicht so auf Automatikgetriebe stehe, wiegt dieser Vorteil für mich nicht so stark. Und was normale Schaltgetriebe angeht habe ich an die Probefahrt mit dem C220CDI nur schlimmste Erinnerungen. Katastrophale Kupplungseinstellung(Null Druckpunkt, kommt auf dem letzten Zentimeter des Pedalweges) Die Schaltung selber noch schlimmer. Ein Golfgetriebe vermittelt dagegen ein erhabenes Gefühl. Deswegen auch meine Zurückhaltung gegenüber Mercedes.

@Golfmann, matthiasTDI96
Klingt alles sehr gut. Der 330er ist damit auch weiterhin mein Favorit.

Was mich noch besonders interessieren würde ist das Ansprechverhalten der Motoren. Jeder Hersteller wirbt zwar mit Drehmomentwerten aber leider vergeht in der Praxis doch einiges an Zeit vom Tritt auf's Pedal bis Wert auch wirklich anliegt. Der AFB soll angeblich sein maximales Drehmoment (310Nm glaub' ich) auch schon bei 1500 (oder waren's 1800) U/min erreichen. Aber wenn man mit 10% Gas dahingleitet und dann plötzlich drauftritt passiert erstmal garnichts. Das liegt meiner Meinung nach daran, daß die Motorsteuerung bei 10% Last den Ladedruck auf ein Minimum reduziert (zur Materialschonung wahrscheinlich auch sinnvoll). Wird nun die Last auf 100% erhöht springt der Sollwert für den Ladedruck natürlich auch auf Maximum, aber bei 1800U/min kommt aus dem Motor nur ein laues Lüftchen, welches nun die Aufgabe hat, die Turbine auf Maximaldrehzahl zu beschleunigen. Nun wäre es interessant zu wissen wie das Problem von den AFB Nachfolgern und von der Konkurrenz gemeistert wird.

TKN hat folgendes geschrieben:

2. Merci C270 CDI Eigentlich keine wirkliche Alternative. Sollte mich schwer wundern, wenn das der Reißer bei niedrigen Drehzahlen wäre. Endgeschwindigkeitsmäßig hatte ich schonmal das Vergnügen auf einer (fast) leeren Bahn ein Duell zu fahren. Er hat dann irgendwann aufgegeben. Allerdings hatte ich mal einen der ersten C220 CDI mit sportlicher Fahrwerksabstimmung probegefahren und war positiv überrascht. Sowas hat aber (gegen saftigen Aufpreis) auch jeder andere Hersteller.

Über den C270CDI kann ich nix berichten, nur über den E270CDI. Da ist das der Motor nicht so der Hammer, die EKlasse ist einfach zu schwer, da wäre der E300CDI die bessere Wahl.
Inwiefern die C-Klasse leichter ist, kann ich nicht sagen. Der Motor erscheint mir allerdings sehr anfällig, die Elektronik in der E-Klasse und die des Motors streikt dort gerne Mal und das auch bei Neuwagen. Ich denke aber das hat Mercedes jetzt hoffentlich im Griff. Untenrum geht der Motor gut in der E-Klasse, wenn man mitfährt ist es schon der Hammer wie das Drehmoment einsetzt. Das ich allerdings mit meinem 130PS Golf hinterherfahren kann ohne Probleme und mich die E-Klasse ausser auf der Autobahn nicht überholen kann, liegt wohl am Kampfgewicht der E-Klasse. Dafür schaltet die Automatik butterweich

Zitat:

3. BMW 330d Das einzige was mich wirklich heiß macht (KFZ-technisch versteht sich). Von den Motordaten her der Hammer. Bloß wie soll sich das Ding fahrphysikalisch verhalten??? Vorne bleischwerer Motor mit Riesendrehmoment und dann Heckantrieb. Ungefiltert wäre das wohl eine zu große Herausforderung für den Durchschnittsfahrer, wo doch heute alles Idiotensicher sein muß. Ergo, das Ding steckt in einer elektronischen Zwangsjacke, was mir auch enttäuschte Mitfahrer erzählen. Wenn dem wirklich so ist, dann ist natürlich der Reiz sofort dahin. Vom Serienfahrwerk erwarte ich auch nicht so viel. Mein 5er (Vorgänger vom A4) vermittelte bei höheren Geschwindigkeiten auch ein eher "schwebendes Fahrgefühl". Wer kann genaueres berichten? Hab schliesslich nicht die Zeit die ganzen Kisten probezufahren, zudem der erste Eindruck oft auch täuscht.

Das Auto fährt super! Gigantische Kraft und einen gigantischen Sprint 0-100 für einen Diesel. Der Heckantrieb hat wesentlich weniger Probleme das Drehmoment auf die Straße zu bringen als ein Fronttriebler. Natürlich sollte man nicht mit durchgetretenem Gaspedal im 1ten gang anfahren, die ASR regelts aber schon
Ansonsten gibts da keine Probs mit dem Antrieb.
Das Einzige was mir nicht gefällt ist als Mitfahrer das Fahrwerk. Hinten holpert es, da bekommt man ständig einen Schlag ins Kreuz, das möcht ich keine 200km mitmachen. Aber das zeigt eben die sportliche Ausrichtung der Limousine. Und das 6Gang-getriebe ist auch nicht schlecht.

Ich würde den Audi aber trotzdem bevorzugen, ganz einfach vom Design. Das finde ich beim 3er innen nicht so toll. Und wie gesagt, das Fahrwerk mag zwar für die beiden Passagiere vorn gut sein und für den sportlichen Fahrer, abe rich möchte auf der Rückbank nicht lange mitfahren. Das poltert mir zu sehr. Aber wnen man nur zu 2 oder allein unterwegs ist, mag das ja egal sein.