BMW 525tds, Klima undicht, bitte um Tipps...

Hallo Kollegen,

möchte hier eine Umfrage einstellen.
Entschuldigt bitte dass ich aus Zeitmangel bis jetzt noch gar nicht wo anders recherchiert habe. Möchte hier von BMW-Kennern wenn möglich paar gezielte Tipps erhalten. Nur wer Lust, Zeit und Tipps parat hat möge sich bitte melden.

Also ein Problem mit dem BMW 525tds Touring Automatik, Bj.: 99 meines Bruders.
Aktueller KM-Stand: ca. 345.000 Km

Vor paar Wochen ist die Klimaanlage ausgefallen, lies sich nicht mehr einschalten.
Daraufhin ein Besuch bei seiner freien Werkstatt.
Ergebnis: das System war fast leer. Also neu aufgefüllt und die Klima funktioniert wieder. Der Mechaniker und ich vermuteten einen größeren oder kleineren Leck.
Nach drei Wochen Einsatz ist sie wieder ausgefallen, ist wohl wieder fast leer. Und nun ist es klar, dass das System irgendwo undicht ist.

Nun bevor mein Bruder anfängt teure Werkstattbesuche zu zählen, wo wegen der Lecksuche halbes oder noch mehr Auto zerlegt wird, möchte ich von Euch erfahren ob es bei der Serie irgend eine bestimmte Schwäche gegeben hat. Dann könnte man gezielt danach suchen und viele Hunderte von Teuros sparen.

Vielen Dank im voraus.

Gruß, Georg

Hi Georg,

normalerweise macht man beim Auffüllen einer leeren Klimaanlage ein Lecksuchmittel rein.
Dann sieht man mit der UV-Lampe sehr schön, wo die Soße rausgeblubbert ist.
Bei meinem A3 war das z.B. der O-Ring am Expansionsventil.
Da die 2. Füllung schon 'verschenkt' wurde, würde ich Dir das bei der 3. dringend empfehlen; dann muß man auch nicht auf Verdacht irgendwas tauschen.

Grüße, Rainer

Hallo Rainer,

Danke für die Meldung.

Du hast es gerade angesprochen. Normalerweise befüllt man das System mit diesem „Lecksuchmittel“ und versucht mit der UV-Lampe das Leck zu finden.

Nun haben die angeblichen „Profis“ in der freien Werkstatt die Anlage auf Verdacht neu befüllt, da die keine Möglichkeit hatten den Speicher von BMW auszulesen. Ich war leider nicht dabei (sind 140 Km) und hab ihm deshalb empfohlen den Speicher auslesen zu lassen. Dann kann man ja normalerweise erkennen ob der Druck im System zu klein ist, oder ein anderer Sensor angesprochen hat und somit das Einschalten der Klima verhindert wird.

Da man jetzt aber eindeutig weiß, dass das System undicht ist, wird man sich jetzt auf die Suche nach der Leckstelle konzentrieren. Nach der Befüllung mit der „Leuchtflüssigkeit“ kann es aber passieren, dass die Leckstelle nicht im Motorraum zu sehen ist, dann ist nämlich das Innenraum an der Tagesordnung. Und genau das kann viel Schotter kosten.

Wenn aber jemand von BMW-Spezis mir sagen würde, dass er bei der Serie schon öfters eine oder andere Schlauchverbindung als Leckstelle ausfindig gemacht hat, dann würde man gezielt damit anfangen.

Das Thema ist zwar aktuell, aber nicht zeitkritisch. Deshalb muss es ja nicht um jeden Preis schnell gemacht werden. Ich hab auch im Net recherchiert, aber keine konkreten Hinweise gefunden.
Es hilft alles nichts, dann muss er demnächst zu BMW und den Leck finden und beseitigen lassen.

Werde Euch auf dem Laufenden halten.

Gruß, Georg

Hier ein aktueller Stand der Dinge...

Die Werkstatt hat das System mit dem „Leuchtmittel“ neu befüllt und sich mit der UV-Lampe auf die Suche gemacht. Die hatten halt die Hoffnung (mein Bruder auch), dass der Leck irgendwo im Motorraum (außer Klimakompressor) zu finden ist. Die Suche war erfolglos!

Daraufhin hat mein Bruder Profigerät und eine UV-Lampe von einer industriellen Klimawartungsfirma besorgt. Das Gerät saugt die Luft ein und analysiert sie in Echtzeit auf Dämpfe des Kältemittels. Das Ding besitzt ein biegsames Einsaugröhrchen und „richt“ das Kältemittel bei höchster Empfindlichkeit bereits aus mehreren Metern.

Nun bin ich am WE zu meinem Bruder hin die Leckstelle zu suchen. Motorhaube auf und das „Riechgerät“ angeschmissen. Über dem Motorkühler/Klimakondensator hat das Ding einen Anschlag gezeigt. Wir die unteren Verkleidungen abgenommen und weiter mit der UV-Lampe gesucht. Nichts gefunden. Noch mal alles (auch Innenraum) mit dem „Riechgerät“ abgesucht. Außer der Stelle über den Kühlern hat das Gerät nichts angesprochen.
Also langsam die Empfindlichkeit des Gerätes reduziert damit er nicht gleich auf Anschlag geht, und mit dem Rüssel zwischen die Gittern vorm Lüfter rein. Um die zentrale Lagerstelle des Elektrolüfters der Klimaanlage hat das Gerät immer heftig reagiert. Ja nun, was machen, wie kommt man dadran?

Es ist nicht einfach an den Klimakondensator ran zu kommen. Vorne verdecken die Stoßstange und die Lüftergitter den Zugang. Und hinten (vom Motor gesehen) sind Lüfter, Verkleidung und Motorkühler im Wege...

Irgendwann später haben wir von oben Motorkühler und Kondensator von einander getrennt und konnten dazwischen rein. Mit dem „Riechrüssel“ noch mal genau die Stelle lokalisiert und mit der Lampe reingeschaut. Und siehe da, eine eindeutig grün leuchtende Stelle.
Diese Leckstelle befindet sich da wo es keiner vermutet. Nämlich in einem bestens geschütztem Bereich zwischen dem Elektromotor des Klimalüfters und dem Kondensator. Obwohl der Elektromotor (nicht rotierend) des Klimalüfters einen gewissen Abstand zum Kondensator gewährleisten muss, ist er an den Kondensator rangekommen und hat sich mit der Zeit (durch Vibrationen und ähnliches, keine Drehbewegung!) in das dessen Innere vorgearbeitet.
Die Leckstelle ist nun bekannt. Was weniger erfreulich ist, ist die Tatsache dass der Leck sich an einer schwerzugänglicher Stelle befindet und nicht besonders günstig zu beseitigen ist. Aber so ist das Leben; ungerecht, verkehrt und kompliziert!

Als nächstes wird ein neuer Kondensator besorgt und eingebaut.
Hoffentlich ist dann der Spuk vorbei...

PS: Entschuldigt bitte, dass ich keine Bilder gemacht habe. Explosionszeichnungen von E39-Schnauze konnte ich auch nicht besorgen. Somit ist die Beschreibung wieder bisschen länger geworden.


Gruß, Georg

Haben sich die Lüfter durch den Kühler durchgearbeitet, bis sie den Kondesator leckschlugen oder sitzen die 2 Elüfter nicht VOR dem Kondesator? Der Kondensator sitzt doch in Fahrtrichtung VOR dem Kühler...

Wenns einer der vornesitzenden Elüfter war, würde ich gleich den Lüfter mitaustauschen, da meist dessen Lager ausgeleihert sind und Du binnen kürzester Zeit den neuen Kondensator wieder vernichtet hast.

btw...warum Stammtisch und nicht www.motortechworld.com?

Hi Julian,

Du hast recht. Also, wenn man vom Motor in die Fahrtrichtung schaut, dann kommt als erstes der Motorkühlerlüfter mit Visco-Kupplung, dann der Motorkühler, gleich hinterher der Klimakondensator und anschließend der E-Lüfter (einer, nicht zwei) der Klima.
Dieser vorderste E-Lüfter hat sich mit dem Hinterteil (nicht rotierend) in den Kondensator hineingearbeitet bis derjenige leckschlug. Normalerweise sollen sich die beiden nicht berühren, dafür sind zwei Abstandshalter oben an beiden Kühlern dran.
Es gäbe die Möglichkeit den Kondensator zu Löten, aber vom Löten an solcher Stelle halte ich nichts, deshalb gleich neuer Kondensator.
Beim Austauschen des Kondensators wird man noch bestimmen müssen weshalb es überhaupt zu diesem Schaden kommen konnte. Evtl. ist der E-Lüfter (bzw. seine Lager) bei 340 TKm so hin, dass es durch Unwucht und Vibration zu einer axialen Bewegung kam. Oder die Halterungen des E-Lüfters sind gebogen, oder sonstiges...

Ich hab hier im Stammtisch gepostet um paar Tipps von Profis zu erfahren.
Wenn die Sache abgeschlossen ist, könnte man das Thread in die BMW-Abteilung des schraub-selbst-Forums verfrachten.


Gruß, Georg

So, das Auto ist wieder zu Hause.

Der Kondensator ist ausgetauscht und das System neu befüllt worden.
Bei der Gelegenheit gleich beide Rippenriemen und Spann- und Umlenkrolle ausgetauscht.

Es hat sich herausgestellt, dass der Kondensator gar nicht mechanisch beschädigt war, der E-Lüfter hat ihn gar nicht berührt. Der Kondensator ist einfach durchgegammelt. An der gut geschützten Stelle zwischen E-Lüfter und Kondensator hat sich viel Dreck gesammelt, weil da kein Wasser und Luftzug vorbei kamen. Bei der Suche nach der Leckstelle sah es für uns von oben nur so aus als ob das Gehäuse des E-Lüfters sich in den Kondensator reingearbeitet hat. Tatsächlich war das ein Ablagerungsrand aus Dreck, weil drumherum alles sauber war.

Auf jeden Fall ist der Schaden behoben und mein Bruder wieder Happy.

Noch mal Danke an alle Beteiligten.

Gruß, Georg