Petition! (Gegen DPF-Zwang in Umweltzonen klagen?) | Beiträge 80+

Servus,

Ich sehe die ganze Problematik aus 2 Blickwinkeln. Auf der einen Seite schimpfe ich natürlich auch auf die Feinstaubproblematik und das die Autofahrer an zuviel Feinstaubbelastung schuld sein sollen. Dass das so nicht stimmt ist ja wohl unbestritten.

Auf der anderen Seite ist die Einführung strengerer Abgasnormen auch Dank der Politik zustande gekommen. Die Autohersteller haben nur auf Druck der Regierungen solche Anstrengungen in der Entwicklung von Abgasreinigungssystemen unternommen.

Da ich seit Jahrzehnten im LKW Sektor schraube, kann ich euch sagen, daß die Schadstoffbelastung und die Rauchentwicklung in den letzten 20 Jahre subjektiv betrachtet um 95% zurückgegangen sind. Wenn heute in der Werkstatt mal kurz ein LKW läuft, tränen nicht gleich die Augen und man sieht nichts mehr.

Also ich bin froh, dass es DPF und AdBlue gibt. Auch die Überwachung mit E-OBD ist eine feine Sache. Dank Drehmomentreduzierung bei Fehlern, kommt das defekte Fahrzeug schnellstmöglich in die Werkstatt.

Die Bemessung der KFZ-Steuer und die Regelung mit den Feinstaubplaketten sind natürlich realitätsfremd. Aber die ganzen Beamten in Berlin und Brüssel brauchen eben Arbeit.

Ich sehe, der neueste (deprimierende) Stand ist hier noch nicht eingearbeitet: Das Verwaltungericht erklärt Umweltzone Hannover für rechtmäßig.

http://www.heise.de/autos/artikel/s/7754/0

Aber die Revision der unterlegenen Kläger ist zulässig.

Gruß, RennDiesel.

RennDiesel hat folgendes geschrieben:

Ich sehe, der neueste (deprimierende) Stand ist hier noch nicht eingearbeitet: Das Verwaltungericht erklärt Umweltzone Hannover für rechtmäßig.

Na toll: Wenn die Unsinnzonen gegen Feinstaub nix nutzen (das Ganze wurde doch zur Umsetzung der EU-Feinstaubrichtlinie losgetreten!), dann werden als nächstes Dieselkiller-Argument die NOxe aus dem Hut gezogen

Die Hintergrundlogik ist schon bestechend:
Nachrüstfilter ändern AFAIK nix am NOx-Ausstoß, aber mit der so erreichten Besser-Plakete darf man u.U. in die angepeilte Zone fahren - und dort genausoviel NOx produzieren als wenn man "illegal" ohne Nachrüstfilter unterwegs wäre

ulf hat folgendes geschrieben:

Na toll: Wenn die Unsinnzonen gegen Feinstaub nix nutzen (das Ganze wurde doch zur Umsetzung der EU-Feinstaubrichtlinie losgetreten!), dann werden als nächstes Dieselkiller-Argument die NOxe aus dem Hut gezogen

Was die Sache für den Autofahrer unverständlich macht, sind die teilweise gegenteiligen Argumente:
Zum einen werden Studien vorgelegt, nachdem besonders feine Feinstäube (<PM 2,5) besonders lungengängig sind und damit das Risiko von Erkrankungen erhöhen (z.B. in dieser Vortragszusammenfassung http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/1817) und dass feine Feinstäube besonders weit fliegen (also auch mal 1000 km über die Grenze kommen, wie bei http://www.forumgesundheit.at/portal/index.html?ctrl:cmd=render&ctrl:window=forumgesundheitportal.channel_content.cmsWindow&p_menuid=63353&p_tabid=5&p_pubid=120847 für Österreich beschrieben), andererseits sollen sich feine Feinstäube an schwere Partikel binden und deshalb http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,348696,00.html auf natürliche Weise besser entfernt werden, wenn nur genug grober Dreck da ist ...


Gruß, RennDiesel.

Einen ersten Teilerfolg hatte der Klaeger, der meine Grossgemeinde auf Einfuehrung einer Umweltzone verklagte, in der vergangenen Woche erzielen koennen. Das Gericht sieht die Klage als rechtmaessig an, hat aber die Tragweite einer solchen Entscheidung erkannt und sie an die naechste Instanz weitergereicht. Damit ist ein Urteil kurzfristig zwar nicht erreichbar, es wird aber eine Grundsatzentscheidung geben.

Zur Erinnerung: Der Klaeger fuehrte an, dass seine Gemeinde keinerlei Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualitaet unternommen habe. Er sehe seine Gesundheit aber als nicht weniger schuetzenswert als die eines Bewohners einer Umweltzone. Von daher ist meines Erachtens eine Klage bis vor das Verfassungsgericht zulaessig, da der verfassungsmaessige Grundsatz der Gleichbehandlung ein Hauptargument der Klage ist.

Die beiden Downloads in dem Link sind recht aufschlußreich:
http://www.adac.de/ADAC_vor_Ort/Berlin_Brandenburg/news_statements/uwz_berlin_wirkung/default2.asp?ComponentID=202226&SourcePageID=100551

Irgendwo hatte ich doch gelesen, dass Mompscher(?) die Berliner Unsinnszone als vollen Erfolg verkauft -> mit welcher Begründung eigentlich?

Katrin Lompscher: http://de.schwurbel-wiki.org/wiki/Katrin_Lompscher

Und inhaltlich meintest Du wahrscheinlich diese Quelle: http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2009/04/15/125521/

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

inhaltlich meintest Du wahrscheinlich diese Quelle: http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2009/04/15/125521/

Ja, irgendsowas in dieser Richtung

Zitat:

Infolge der Stufe 1 der Umweltzone konnte die Feinstaubbelastung an Hauptverkehrsstraßen um etwa 3 % gesenkt werden.

Anders gesagt: quantitative 97% des Problems bleiben unverändert bestehen -> ein grandioser Erfolg

Zitat:

Ohne die Einführung der Umweltzone wäre demnach im Jahr 2008 an 28 statt an 24 Tagen der Feinstaubgrenzwert überschritten worden, bei insgesamt 35 erlaubten Überschreitungstagen eine relevante Verbesserung.

. . . um fast 17%, wobei der Abstand zur erlaubten Grenze auch ohne die Unsinnszone noch 25% betragen hätte.

Wer ist eigentlich Manns genug, der Lompscher mal diese Zahlen um die Ohren zu hauen??

ulf hat folgendes geschrieben:

Zitat: Infolge der Stufe 1 der Umweltzone konnte die Feinstaubbelastung an Hauptverkehrsstraßen um etwa 3 % gesenkt werden. Anders gesagt: quantitative 97% des Problems bleiben unverändert bestehen -> ein grandioser Erfolg

Möglicherweise bleiben sogar 100% des Problems - die 3% riechen nach der Grenze der Messgenauigkeit ... Wenn ich mir die Abhängigkeit von Wind und anderen Faktoren ansehe, müsste eine solche Aussage mit "3% = entweder keine Wirkung nachweisbar, vielleicht ist alles auch noch schlimmer geworden" bewertet werden.

Gruß vom RennDiesel.

1. Für mich stellen die Aktionen in Sachen Umweltzone gegen nicht nachrüstbare Euro 2 + 3 Dieselfahrzeuge in aller erster Linie schwere organisierte Diskrimierungen einer Minderheit da, wogegen dringends von geeigneter Stelle bei einem Gericht für Menschenrechte vorgegangen werden sollte.

2. Die vorgenannte Minderheit wird in den nächsten 3-5 Jahren weiter deutlich schrumpfen, alleine schon deshalb, weil ein normal genutztes Fahrzeug einem zunehmeden Verschleiß unterliegt, der dann schließlich zum natürlichen Autotod führt. Aus diesem Grund sind die Maßnahmen gegen eine eh aussterbende Spezie völlig unangebracht und unnötig.

3. Die Maßnahmen verstoßen gegen die kulturelle Artenvielfalt, weil einzelne Fahrzeuge, die, aufgrund spezieller individueller Nutzung und Pflege eine überdurchschnittliche Haltbarkeit aufweisen, von unseren Straßen verdammt werden.

4. An der Feinstaubentwicklung sind neben Dieselfahrern auch andere Gruppen der Bevölkerung beteiligt: Raucher, Griller, Kaminofenbetreiber, Holzverheizer, Bauern auf dem Feld etc. Welche Gruppe wieviel zum gesamten Feinstaub beiträgt, ist seriös wohl eher nicht zu berechnen.

5. In Städten, in den bisher Umweltzonen eingerichtet worden sind, ist eine Veränderung der Luftqualität zu vorangegangen Jahren kaum feststellbar.

Raucherverbot, Fahrverbot in städten, steuererhöhungen, internetzensuren, abhören von privaten gesprächen und und und, nicht zu vergessen körperscanner der letzte schrei

auch noch die krise die jeden zwingt viel zu arbeiten um geringes geld!
aber die lobbyisten verdienen reichlich viel, gehen in edelP* und fahren dicke autos.

wie lange wollen wir noch schlafen und uns diktieren lassen.

Erstaunlich, sowas hätte ich vom braven deutschen Michel nicht erwartet!
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=9055

Ich werde die Petition natürlich mitzeichen. Und wehe dem, der das hier liest und nicht mitmacht

Auch wenn die Erfolgsaussichten wahrscheinlich eher dünn sind (das mit der Außnahmegenehmigung hat auch nicht geklappt) - gezeichnet hab ich es trotzdem. Macht alle mit

R.M. hat folgendes geschrieben:

Auch wenn die Erfolgsaussichten wahrscheinlich eher dünn sind . . .

Immerhin liegt die (tägliche) Beteiligung mit rechnerisch ~ 95 Zeichnungen / Tag bisher weit über dem Durchschnitt aller aktuellen Petitionen.

ulf hat folgendes geschrieben:

R.M. hat folgendes geschrieben: Auch wenn die Erfolgsaussichten wahrscheinlich eher dünn sind . . . Immerhin liegt die (tägliche) Beteiligung mit rechnerisch ~ 95 Zeichnungen / Tag bisher weit über dem Durchschnitt aller aktuellen Petitionen.

... und deshalb hier nochmal der Link:
Abschaffung von Umweltzonen unterstützen und Petition online mitzeichnen

In Hannover hat es übrigens schon was gebracht.

Dort durfte man anfangs dieses Jahr auch nur noch mit grüner Plakette die Innenstadt befahren.

Nun hat der niedersächsische Umweltminister die Stadt aber per Erlass angewiesen, auch wieder PKW mit gelber Plakette fahren zu lassen - Hannover ist also wieder 'gelb'!