Ethanol/Benzin Gemisch im nicht aufgeladenen Benzinmotor

Wie jeder dem Titel entnehmen kann geht es hier mal ausnahmsweise nicht um Dieselmotoren. Ich fahre zwar einen 1Z mit ordentlich Feuer aber ich habe auch noch einen Audi 90 2.3 Quattro und da ich sehr günstig an fertiggemischten Kraftstoff Benzin/Ethanol - 15/85 komme folgende Frage:

Kann ich in einem Motor dieser Bauart (nicht aufgeladener Benziner) das o.g. Kraftstoffgemisch fahren ohne erhebliche Motorschäden zu verursachen?

Achtung:

Ich bezeichne undichte Wedi`s u.ä. nicht als solche Schäden! Bitte um eine fachliche Diskussion weil ich als Student der KFZ-Technik mit Schraubererfahrung seit Kindergartentagen keine Lust habe, mich mit "Möchtegernauskennern" über Lapalien zu streiten.
Interessant wären also Dinge wie Zündung (Zeitpunkt, Wärmeentwicklung bzw. Wärmewert der Kerzen), Einfluß auf Motorenöl, Auswirkungen auf Kolbenkräfte, Höchstdrücke, Temperaturen usw.......

Ich hoffe das ich hier ein Thema angeschnitten habe das von allgemeinem Interesse ist und es viele nützliche bzw. geistreiche Beiträge geben wird.

Hallo schimme,

willkommen im Forum.

*Meckermodus an*

Für deinen ersten Beitrag haust du ja mächtig auf den Pudding!
Das hier schon gelesen? http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=10163
Wenn ja, dann sollte jedem Studenten einfallen, dass er sich solche Sprüche ...

Zitat:

Bitte um eine fachliche Diskussion weil ich als Student der KFZ-Technik mit Schraubererfahrung seit Kindergartentagen keine Lust habe, mich mit "Möchtegernauskennern" über Lapalien zu streiten. ...

...sparen kann! Wenn nicht, dann gehe zurück auf "Los" und lies dir erstmal alles durch, was zu allgemeinen Regeln und Infos auf der Seite zu finden ist. Hier ist es egal, wie lange jemand schraubt oder was er studiert oder nicht, nur das Wissen zählt, egal wie erworben! Die 4 Fragen zur Registrierung sind ein guer Filter, um das Forum nicht auf tiefer_breiter_Spoiler - Niveau absinken zu lassen.
Wie lange studierst du schon? Erstes Semester? Bereits in der Vorles. "Grundlagen Verbrennungsmotoren" hab ich als Nicht-KFZ-Technik-Student schon einiges über Kraftstoffe, Verbrennungsdrücke, Klopffestigkeit, Zündzeitpunkt usw. gehört.

*Meckermodus aus*

Kraftstoffe sind Gemische aus Kohlenwasserstoff-Verbindungen unterschiedlich langer Ketten. Durch das Mischungsverhältnis (Kettenlängen) lässt sich die Verbrennung beeinflussen.
Auch beim Otto-Kraftstoff wird für Sommer und Winter unterschiedlich gemischt, d.h. im Sommer mit höherem Anteil langsam verdampfender Verbindungen, im Winter das Gegenteil.
Wenn du jetzt 85% Ethanol fährst, so steigt die Klopffestigkeit. Es gibt aber eine härtere Verbrennung, da der Anteil an Molekülen mit gleicher Kettenlänge sehr hoch ist. Das bringt höhere Drücke und Druckspitzen sowie höhere Kolbenkräfte, am Ende evtl. höhere Leistung. Ein merklicher Mehrverbrauch ist auch feststellbar (20...30%).
Durch den hohen Ethanolanteil ist allerdings auch die Kühl- und Schmierwirkung des Kraftstoffs völlig verändert. Auch auf die Werkstoffe hat die Mischung einfluss, hab mal was von Korrosion in normalen Motoren bei Betrieb mit E85 gelesen.
Ford und Saab haben spezielle "Flexible Fuel Vehicle" auf dem Markt mit geänderten Motoren für den Betrieb mit E85. Ob auch in DTL weiß ich nicht.
Es ist insgesamt aber ein sehr heißes Experiment, den guten alten 2.3er auf E85 umzustellen. Ohne größere Umbauten kannst du IMO auf den Motorschaden warten.

Gruß Karsten

Hallo!

schimme hat folgendes geschrieben:

Kann ich in einem Motor dieser Bauart (nicht aufgeladener Benziner) das o.g. Kraftstoffgemisch fahren ohne erhebliche Motorschäden zu verursachen?

Auf lange Sicht: Nein!

Wenn der Motor K-Jetronic hat ist das höchst riskant für den Mengenteiler da die Schmierwirkung von E85 zu gering ist. Weiterhin kann sich Wasser im Kraftstoff lösen und Korrosion verursachen, die Herkunft des Kraftstoffes sollte also sicherer Natur sein.

Mehrleistung ist nicht zu erwarten, da der Motor auf Benzin ausgelegt ist. Die höhere Klopffestigkeit wird nicht ausgenutzt. Da der Energiegehalt von Ethanol aber rund 30% geringer ist ist mit Mehrverbrauch zu rechnen.

Über 10% Ethanolbeimischung können das Verbrennungverhalten deutlich verändern, es besteht die Gefahr von Kolbenschäden.

Die DIN EN 228 erlaubt übrigens bis zu 5% Ethanolbeimischung zum Benzin.

BYE
TDI-Schrauber