Abgasrückführung Stillegen beim Touran 2.0 TDI / 136 PS ?

Hallo,

Ich habe eine Frage, kann man bein Touran ( 2.0 TDI / 136 PS ) die AGR Stillegen ohne das es Probleme mit der Elektronik gibt? Was muß man Beachten dabei?
Der Grund ist, zum 3. mal mußte das AGR Ventil ersetzt werden, da es sich immer zusetzt, dann spinnt der Motor.

mfg Mario

Siehe http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3095

CU Danko

Wenn du nicht extrem sprittsparend fährst (um es mal so auszudrücken), muss ja wohl was anderes los sein. 3x ist wohl sehr oft, es sei denn, du fährst extrem viele KM. Sage bitte mal was über dein Fahrstil und die Abständen in KM.

Man kann das Ding übrigens auch wieder saubermachen und muss nicht immer eine Neue kaufen.

Herr Antje hat folgendes geschrieben:

Wenn du nicht extrem sprittsparend fährst (um es mal so auszudrücken), muss ja wohl was anderes los sein.

Man kann durchaus spritsparend fahren, ohne daß die AGR lange / weit offen ist:
Immer im höchstmöglichen Gang. Dann muß der Motor mehr Drehmoment bringen als in niedrigeren Gängen, und braucht daher "viel" Luft, um die geforderte Dieselmenge zu verbrennen. Dabei ist die AGR oft geschlossen, anstatt bei niedrigeren Gängen mit 2000 rpm und 3 mm getretenem Gas voll aufgerissen zu werden.

Wers nicht glaubt, möge ein paar Logfahrten mit MWB 3 und unterschiedlichen Fahrprofilen machen, und sich als Auswertung einfach das AGR-Tastverhältnis ansehen.

Glauben tue ich dir das schon, aber wie sollte man diese Fahrweise bezeichnen? Opa mit Hut, AGR-Verschmutzende-Fahrweise,...

ulf hat folgendes geschrieben:

Herr Antje hat folgendes geschrieben: Wenn du nicht extrem sprittsparend fährst (um es mal so auszudrücken) anstatt bei niedrigeren Gängen mit 2000 rpm und 3 mm getretenem Gas voll aufgerissen zu werden.

Es ist doch hoffentlich der Ausnahme bei der 2.0, wenn ein AGR "ständig" verschmutzt, oder? Bei mein Fahrzeug wurde es definitiv an der Fahrweise, oder an die Regelung vom AGR liegen.

ulf hat folgendes geschrieben:

Das reicht nicht, um die EDC rundum zu besch****, weil die AGR-Regelung über das LMM-Signal läuft. Bei neueren "sauberen" Motoren kommt daher normalerweise ruckzuck die Fehlerlampe.

Und woran merkt das MSG das? Ist da vielleicht irgend eine Abgassonde verbaut?
Durch den Turbolader ist der LMM doch praktisch entkoppelt.

CU Danko

Das MSTG merkt es daran, weil es das Luftmassensoll nicht mehr einregeln kann, egal wie weit es die AGR öffnet. Im Fehlerspeicher kommt dann ein Fehler wie "AGR Regelgrenze überschritten" oder "LMM AGR Verhältniss unplausibel"

danko hat folgendes geschrieben:

Und woran merkt das MSG das? Ist da vielleicht irgend eine Abgassonde verbaut? Durch den Turbolader ist der LMM doch praktisch entkoppelt.

Sorry, das habe ich jetzt nicht verstanden.
- Nein er hat kein Abgassonde oder Lambdasonde.
- Turbo entkoppelt LMM Wie meinst du denn das?

[quote="Herr Antje"]

danko hat folgendes geschrieben:

- Turbo entkoppelt LMM Wie meinst du denn das?

Ich bin mal davon ausgegangen das eine offene AGR den Ladedruck nicht stark beeinflusst und das bei einem bestimmten Ladedruck X immer die gleiche Luftmasse angesaugt wird (Umgebungstemp und Ladelufttemp mal nicht berücksichtigt).

Wenn natürlich die Öffning der AGR den Ladedruck soweit erhöht das des Lader selbst weniger Druckaufbauen muss wird die Ansaugmasse natürlich beeinflusst.

Ist das der Fall? Sorgt die AGR in der Druckseite des Ansaugtraktes für auswertbare Druckunterschiede oder wird da nix ausgewertet sondern einfach alles als Eingansgröße festgelegt?

Entschuldigt bitte wenn ich hier so dumm frage aber mir ist schon klar warum es eine AGR gibt. Es ist mir aber nicht so klar mit welchen Eingangsgrößen und auf welche Weise diese interagiert.

CU Danko

So wurde ich es verstehen, bin aber auch kein Profi:
De Angesaugte Masse an Luft verringert, wenn der Zyl. zum Teil mit Abgas gefüllt wird. Der Druck im Abgastrackt muss damit dann aber höher sein, wie im Ansaugtrackt. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, strömt Frischluft im Abgastrackt weg. Wenn das AGR-Ventil hängen bleibt, gibt es 2 Situationen. Erste Situation ist, dass der LMM-Soll unterschritten wird, es strömt zuviel Abgas in Richtung Zyl. Der 2. Situation ist, dass der LMM zwar genug misst, wodurch auch viel eingespritzt wird, das Fahrzeug aber rußt, weil der Soll-Ladedruck nicht erreicht wird und die Zyl. zuwenig Frischluft bekommen (aber kein Abgas).

Der Turbodruck wird aber meiner Meinung nach nicht beeinflusst von der AGR, sondern der Gaswechsel bleibt bei dem gleichen Ladedruck gleich, wodurch das Abgas der Stelle von Frischluft einnimmt. Um das gleiche Gehalt Frischluft in der Zyl. Reinzukriegen und trotzdem Abgas beigemischt wird, müsste man der Ladedruck anheben (weil du ja mehr Gas in der Zyl. pressen willst).

-> Totale Verwirrung.

Hilfe!! Kann denn bitte mal einer von den Profis das ganz genau erklären.

@Herr Antje
Das Abgas steht ja eigentlich auch unter Druck (hab aber keine Ahnung wie hoch) und müsste somit auch bei vorhandenem Ladedruck in den Ansaugtrakt gepresst werden können.

Meine Idee war eigentlich das durch den LD-Sensor der ja den Druck im Ansaugtrakt überwacht eine Druckerhöhung festgestellt wird und das MSG per Kennfeld mit der VTG den Druck wieder verringert was ja dann zur Folge hat das die Laderdrehzahl und die angesaugte Luftmasse sich ebenfalls verringern. Wo der Ladedruck in diesem Fall her kommt (vom Turbolader oder vom Abgasdruck) ist dem Sensor ja egal.

Ich habe aber keine Ahnung ob diese Überlegung nur ein Hirngespinnst von mir ist oder die Realität.


CU Danko

Ich hab mir eben noch mal den Fachartikel "Funktion AGR" von Ulf durchgelesen und musste leider feststellen das dort auch nicht genau erklärt wird warum das LMM Signal sich bei offener AGR verringert. Das ist dort eben so und wie das kommt kann man sich dan selber zusammenreihmen. Ich nehme aber mal an des es indirekt über die Ladedruckregelung zusammenhängt. Anders könnte ich es mir nämlich nicht erklären.

CU Danko

Ist eigentlich einfach zu verstehen ! Wenn zb. im Standgas die AGR voll offen wäre, bestünde die Zylinder füllung aus 80% abgase und 20% Frischluft. Demnach wird auch viel weniger luft vom LMM gemessen als wenn die AGR voll geschlossen ist und der Motor nur frischluft ansaugen würde.

Also, ein Zitat aus Fachartikel:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3095

Die Abgase strömen aufgrund ihres höheren Drucks von selbst in den Ansaugtrakt, sobald die AGR öffnet. Überwachung und Korrektur der tatsächlichen AGR-Menge erfolgen anhand des entsprechend verringerten Luftmassenmesser-Signals (LMM).
Faustregel: die AGR ist im unteren Lastbereich geöffnet und im oberen geschlossen.

Ab einem gewissen Ladedruckniveau kehrt die Strömung in der AGR um. Wenn das AGR-Ventil dann wegen einer Fehlfunktion nicht richtig schließt, strömt ein Teil der verdichteten Frischluft direkt in den Auspuff anstatt in die Zylinder.

Herr Antje hat folgendes geschrieben:

Also, ein Zitat aus Fachartikel: http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3095 Die Abgase strömen aufgrund ihres höheren Drucks von selbst in den Ansaugtrakt, sobald die AGR öffnet. Überwachung und Korrektur der tatsächlichen AGR-Menge erfolgen anhand des entsprechend verringerten Luftmassenmesser-Signals (LMM). Faustregel: die AGR ist im unteren Lastbereich geöffnet und im oberen geschlossen. Ab einem gewissen Ladedruckniveau kehrt die Strömung in der AGR um. Wenn das AGR-Ventil dann wegen einer Fehlfunktion nicht richtig schließt, strömt ein Teil der verdichteten Frischluft direkt in den Auspuff anstatt in die Zylinder.

Hi,

die Kernaussage steht weiter vorne:
Der AGR-Regelkreis bedient sich der LMM-Spannung als Rückmeldesignal: Bei geöffneter AGR wird ein Teil der normalerweise angesaugten Frischluft durch Abgase ersetzt, wodurch der LMM-Wert entsprechend absinkt.

@Ulf
stimmt, aber er hat nicht verstanden, warum Frischluft im Abgastrackt kommen kann, bzw warum der Strömung sich umkehrt.

danko hat folgendes geschrieben:

@Herr Antje Das Abgas steht ja eigentlich auch unter Druck (hab aber keine Ahnung wie hoch) und müsste somit auch bei vorhandenem Ladedruck in den Ansaugtrakt gepresst werden können.