@ Bububaer: Bitte sehr! Viel zu lesen, nimm dir Zeit...
Ich habe keine eigenen Diagnosegeräte, bin daher auf einen Suzuki-Händler (oder eventuell einen kulanten Opel-Händler) angewiesen. Verbrauchsmäßig liege ich hier:
http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/119460.html Inzwischen bin ich seit März 2004 etwas über 70 Tkm gefahren.
Wichtig zu sagen ist, daß mein Ignis im Motorsteuergerät geschwindigkeitsbegrenzt war. 155 km/h sind eingetragen, nach Tacho machte er 160 - 165. Mir wurde mal von einem Meister angeboten, diese Abregelung auf den höchstmöglichen Wert (199 km/h) zu setzen, was ich annahm. Nach Tacho sind jetzt 185 km/h möglich, was laut GPS 172 km/h entspricht. Bis 150 km/h ist man recht schnell, danach wird es zäh. Grund für diese Drosselung dürfte der rasante Verbrauchsanstieg sein, den Du beim Spritmonitor auch irgendwo sehen kannst. Ich glaube, auf Seite 1 war das. Ich fahre aber selten so schnell. Für den Weg zur Arbeit langt eine Vmax von 85 außerorts, im Stadtverkehr trete ich den Wagen auch nicht von einer roten Ampel zur nächsten.
Größere Defekte gab es auch schon, hier mal in Stichpunkten: Stark erhöhter Motorölverbrauch beim neuen Motor, Blaurauch und Geruch verbrannten Öls beim Starten. Erste Motorölfüllung nach ca. 1500 km "verblasen". Abhilfe: Ölwechsel auf Garantie und die Aufgabe, das zu beobachten. Das eingefüllte Motoröl war bei km-Stand 7500 erneut weg, gleichzeitig auch der erste Satz Bremsbeläge der vorderen Scheibenbremsen. Wieder Ölwechsel auf Garantie sowie Erneuerung der Bremsbeläge. Bis etwa km-Stand 8000 wurde das Öl noch weniger - trotz normaler Fahrweise. Seit der ersten 15 Tkm-Durchsicht habe ich etwa 1 l Verbrauch zwischen den Ölwechseln, also auf 15 Tkm. Das geht okay. Die Einlaufphase war da also abgeschlossen.
Dann hatte ich einen Wassereinbruch an der Schlauchdurchführung für den Waschwasserschlauch der Heckscheibe. Diese Durchführung sitzt zwischen rechtem vorderen Radkasten und Innenraum. Dort drang bei starkem Regen Wasser ein. Die unter dem Teppich liegende Filzdämmung saugte sich voll, begann zu schimmeln und mörderisch zu stinken. Austausch von Dämmung und Teppich auf Garantie, Abdichtung der Schlauchdurchführung mit Scheibenkleber von beiden Seiten, seither dicht.
Dann Totalausfall durch ausgefallenen MAP-Sensor (Ladedruck). Kontroll-Lampe dauerhaft an, keine Turbounterstützung mehr sowie Drehzahlbegrenzung auf 2000 U/min (etwa 85 km/h) war die Folge. Der Mobilitätsservice schickte mir einen Abschleppwagen, der mein Fahrzeug zum nächsten Händler transportierte. Angebot für einen Mietwagen: 55 EUR je Tag (Ford Ka) bei maximal 150 km. Frechheit! Da ich damals zwischen Berlin und Münster pendelte hatte ich ein Problem. Ich mußte am Sonntagabend wieder in Münster sein, hatte also 1 Woche kein Auto. Zum Glück lieh mir mein Bruder seinen Astra-F GSI, der aber an Sprit verbrannte, womit ich 4 Wochenenden heimgefahren wäre. Reparatur auch wieder auf Garantie. Seither bin ich wieder ADAC Plus-Mitglied. Mit denen bleibt man im Pannenfall wenigstens mobil!
Nach einigen eindrucksvollen Beweisen für die Unfähigkeit, am Dieselmotor einfachste Arbeiten (richtig) auszuführen, hab ich dann die Werkstatt gewechselt.
Erster Satz Glühkerzen wurde im Dezember 2005 nach gerade mal 45 Tkm erneuert. Selbst bezahlt, da Verschleißteil. Von diesem Satz funktionieren auch nur noch 2 Kerzen, sollte ich also dringend mal machen lassen. Die verbauten (BERU) sind laut Herstelleraussage für mein Auto nicht geeignet, da sie nicht über 300 s nachglühfähig sind. Das macht die originale Glühsteuerung aber, wie ich per Prüflampe und Stopuhr herausgefunden habe. Alles für das saubere Abgas!
Letzte größere Reparatur war die Lichtmaschine. Es begann mit Riemenquietschen nach dem Start am Morgen, das anfangs sogar nach ein paar km aufhörte. Irgendwann wurde es dann dauerhaft. Zunächst erneuerte die Werkstatt den Riemen und stellte gleich fest, daß er nicht die Ursache ist. Er erfolgte der Austausch der Spannrolle. Beides bezahlte ich (Verschleißteil). Danach änderte sich die Geräuschlautstärke, das Quietschen blieb aber. Es gab weitere Versuche, bei denen ich aber jedes Mal einen (kostenlosen) Leihwagen hatte. Man entschloß sich, die Lichtmaschine zu wechseln. Erst war ich skeptisch, dann zeigte man mir aber an der ausgebauten Lichtmaschine zwei völlig ausgeschlagene Lager, durch die die Riemenscheibe natürlich völlig schief lief. Man reichte zudem einen Kulanzantrag ein, der entgegen meinen Erwartungen zu 100 % die Kosten übernahm. Die erfolgslose Reparatur zuvor (Austausch von Spannrolle und Riemen) wurde rückabgewickelt und komplett erstattet.
Seit dem Neukauf nervt mich, daß bei Benutzung der Scheibenwaschanlage vorn auch aus der hinteren Düse Waschwasser läuft. Der Waschwasserbehälter mit Pumpe und Ventil wurde zwar komplett ausgetauscht, brachte aber keinerlei Änderung. Ich werde damit leben müssen. Der Heckwischer sieht schlimmer aus als bei 15-jährigen Billigwagen. Er besteht aus Stahlteilen, die von einer Alu-Niete zusammengehalten werden. Zudem blüht der aus Guß gefertigte Fuß, der auf der verzahnten Achse sitzt, wie der Teufel. Elektrochemische Korrosion - das ist klar! Abhilfe: Keine! Es gibt kein anderes Material zu bestellen.
Weitere Fehlkontruktion: Die Hecklautsprecher haben um die Membran herum eine nach oben gewölbte Sicke, die von unten gegen einen aufgespritzten Ring auf der Verkleidung prallt. Das bringt einen gruseligen Klang, wenn man mal etwas lauter hört. Abhilfe: Wegschneiden des Rings auf dem Verkleidungsteil oder Austausch der hinteren Lautsprecher. Ich habe im Rahmen einer Radio-Aufrüstung die Lautsprecher getauscht.
Ebenfalls ungeeignet ist die serienmäßige Bereifung, die bei meinem Wagen 175/65 R14 waren. Abgesehen von der werksmäßig schlechten Einstellung der Achsgeometrie (vom Händler korrigiert) ist der gegenüber dem Benziner vorn deutlich schwerere Diesel mit diesen Reifen völlig falsch ausgerüstet. Das Teil rutschte bei jedem Abbiegen über die Reifenaußenkante und führte zu übermäßigem Reifenverschleiß auf den äußeren Profilreihen trotz inzwischen korrigierter Achsgeometrie. Abhilfe: Kauf von Alurädern mit 6 x 14 und ET 30, Bestückung mit 195/60 R14 - einschließlich Abnahme und Eintragung, natürlich auf eigene Kosten. Die ET 30 bringt eine breitere Spur, Reifenaußenkanten und Radlaufkanten bilden jetzt eine Linie. Neben einer dezent-fetten Optik hat das Fahrverhalten deutlich gewonnen. Die ganze Fuhre liegt damit derartig fett und arrogant auf der Straße und fährt sich eine ganze Klasse besser. Auch bremst der ganze Wagen deutlich besser, da das ABS sich nicht permanent bemerkbar macht und bei den ständig rutschenden 175ern den Bremsweg gefährlich verlängerte. Mehrverbrauch dank verhaltener Fahrweise gering bis nicht feststellbar.
Bilder findest Du hier:
http://www.suzukimania.de/forum/galerie.php?car=ignis&nr=6
Die augenblicklich wieder montierten (und zum Wagen mitgelieferten) Winterräder (Stahlfelge 4,5 x 14 ET 49) zeigen wieder, wie bescheiden sich die Fuhre auf den schmalen Rädern fährt. Gruselig...
Übrigens haben wir zwei von den Ignis gekauft. Beide natürlich zusammen, damit sich's mit dem Händler gut handeln läßt. Meine Partnerin hat einen 1.3er Benziner mit 94 PS. Außer den Hecklautsprechern, die wir ausgetauscht haben, hatte der Wagen ebenfalls den Wassereinbruch an der gleichen Stelle. Abhilfe wie bei meinem Wagen, natürlich auch auf Garantie. Der Heckwischer blüht freilich auch - ebenso, wie das Wasser aus der Heckscheibenwaschdüse spritzt, wenn man die vordere Scheibe duschen will. Die Entfernung einer Drosselung über einen in der Ansaugluftführung befindlichen Reduzierring und durch Abkleben der Löcher eines Resonanzkörpers mit "Panzertape" brachte einen etwas sportlicheren Sound, gut 10 km/h mehr Vmax sowie eine Verbrauchsreduzierung um 1 - 1,5 l bei Autobahnfahrten.
Bis jetzt läuft der Benziner so, wie man es sich von einem 2,5-jährigen Wagen erwartet. Zuverlässig und unauffällig. Durch das geringere vordere Achsgewicht läuft der Wagen mit den serienmäßigen 175ern absolut einwandfrei und nutzt sie auch gleichmäßig ab. Einziger Kritikpunkt ist der deutlich zu hohe Benzinverbrauch, der selten unter 7,5 l liegt. Meine Partnerin fährt zwar recht hektisch, aber 7,5 l für 2/3 Landstraße und 1/3 Stadtverkehr sind nach meinem Empfinden deutlich zu viel für den Wagen. Autobahnfahrten sind auch bei maximal 130 km/h nicht sparsamer machbar, bei schnellerem Reisetempo ist man bei etwa 9 l. Wohl gemerkt, mit der oben beschriebenen Drosselung nahm der Motor nochmals mehr!
Der Benziner hat jetzt gut 40 Tkm runter.
Auch wenn's jetzt doch Richtung OT geht, schreib' mir bitte, was Du mit deinem Wagen so erlebt hast! Gern natürlich per Mail: 16348 (at) gmx . net - Im Interesse unserer Mitleser aber auch gern hier...