(Erfolgloser) Zahnriemenwechsel TDI Pumpe-Düse

Habe heute an meinem Seat Ibiza EZ 2003 Motorkennbuchstaben ASZ den Zahnriemen gewechselt. Hierzu hatte ich die Kurbelwelle mit dem Kurbelwellenstop im OT arretiert, sowie die Nockenwelle per Dorn abgesteckt.

Vor dem endgültigen Zusammenbau habe ich dem Motor zur Kontrolle mehrmals von Hand durchgedreht ohne Probleme. .

Nun meine Überraschung, da ich das Teil einfach nicht mehr zum Laufen bringe. Beim drehen des Zündschlüssels springt er kurz an (Sekundenbruchteil) ohne Gas anzunehmen um dann abzusterben.
Weiterorgeln hat dabei keinen Wert, da sich nichts mehr tut. Beim nächsten neuen Startversuch wieder ein kurzes aufmucken und das wars.


Nun stellt sich mir die Frage ob dies mit einer Fehlerhaften Einstellung von Nockenwelle zu Kurbelwelle zusammenhängen kann oder ob ich eher auf den festen Sitz diverser Stecker und Schläuche achten muss, die sich vielleicht bei der Reparatur gelockert haben.
Möchte noch erwähnen, das das Fahrzeug bis zum Zahnriemenwechsel einwandfrei lief.

Im voraus vielen Dank, bin nämlich jetzt echt ratlos, was wirklich selten vorkommt.

So Punkt 1 kannst du schnell abharken, wenn du die Steuerzeiten überprüfst. Dazu mal das OT Peilloch am Getriebe aufmachen, und die NW Überprüfen. Du hast auch die NW Schrauben wieder angedreht, den Spanner richtig eingestellt? Kontrolier das bloß, nicht das es noch mechanischen Salat gibt. Dann solltest du mal abgesehen vom lösen des Steckers am Ausgleichsbehälter des Kühlwassers nur den MAP Sensor berührt haben (vorraussetzung das ist beim Seat so wie beim Golf. Da es aber nur endlich viele STecker gibt tippe ich mal auf deine Dieselversorgung. Du wirst den Dieselkreislauf möglicherweise unterbrochen haben. Wenn das so ist, kann dieser zurück in den Tank laufen und du hast nun mächtig Luft in der Leitung. Die klannst du entweder durch geschicktes umfüllen entfernen, mit VAG COM die Pumpe laufen lassen, die Pumpe überbrücken oder orgeln....letzteres aber nur WENN ALLES richtitg eingestellt ist.

Viel Erfolg das Problem IST lösbar!

de66ka hat folgendes geschrieben:

... Beim drehen des Zündschlüssels springt er kurz an (Sekundenbruchteil) ohne Gas anzunehmen um dann abzusterben. Weiterorgeln hat dabei keinen Wert, da sich nichts mehr tut. Beim nächsten neuen Startversuch wieder ein kurzes aufmucken und das wars. ...

So kann sich auch eine aktive Wegfahrsperre anhören.

Das mit der Wegfahrsperre versteh ich nicht ganz, zumal ich mir nicht vorstellen kann wie ich die aktiviert haben könnte.

Darüberhinaus weiß ich auch nicht, wie man eine aktivierte Wegfahrsperre deaktiviert. Durch einfaches auf- und zuschliessen?????

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine Reimport und mein holländisch ist bescheiden.

Was mich noch interessieren würde, ist, ob das Fahrzeug mit mehr oder weniger verstelltem Zündzeitpunkt anspringen würde oder nicht??

Trotzdem danke für die Antworten, alles andere werde ich gleich morgen überprüfen.

de66ka hat folgendes geschrieben:

Das mit der Wegfahrsperre versteh ich nicht ganz, zumal ich mir nicht vorstellen kann wie ich die aktiviert haben könnte.

Genau wie ich mir nicht vorstellen kann das man beim PD ZR Wechsel mit dem korrekten Werkzueg was falsch machen kann. Zumal nach deinen Beschreibungen der Motor kurz anspringen will. Also dürften die Steuerzeiten zumindest soweit stimmen.

Ich denke einfach das es der Zufall so will das gerade jetzt deine Wegfahrsperre einen Defekt hat.
Mein zweiter (oder dritter) PD ZR Wechsel ging genauso in die Hose. Ich hatte die Batterie abgeklemmt und die WFS hat nach dem wieder anklemmen ihre Programmierung "vergessen". Zufall einfach ....

Zitat:

Darüberhinaus weiß ich auch nicht, wie man eine aktivierte Wegfahrsperre deaktiviert. Durch einfaches auf- und zuschliessen?????

Leider nicht ...
ohne Diagnose System kommst du nicht weiter.

Zitat:

Was mich noch interessieren würde, ist, ob das Fahrzeug mit mehr oder weniger verstelltem Zündzeitpunkt anspringen würde oder nicht??

Siehe oben ...

Bei Verwendung des kompletten Werkzeugsatzes ist eine (gravierende) Falscheinstellung nahezu unmöglich. Wenn sich der Motor dann ohne "Mechaniksalat" durchdrehen lässt, dann springt er auch an.


Meine obige Antwort war als Gedankenanstoß zur Fehlersuche gedacht. Da wir das Auto nicht hier haben und auch keine Fehlerprotokolle aus den STGs haben, können wir hier nur "Glaskugelraten" machen und dir Suchansätze geben. Mehr ist leider nicht drin.

Tja, man soll es nicht glauben, aber ich habe wohl bei der Einstellung der Steuerzeiten geschludert. Heute hab ich in aller Ruhe noch einmal alles überprüft und festgestellt, dass sich die Nockenwelle bei arretierter Kurbelwelle nicht abstecken ließ. Ich musste an der Kurbelwelle fast einen Zahn weiterdrehen, um abstecken zu können.
Somit dürft die von Bertil gemachte Aussage

Zitat:

Bei Verwendung des kompletten Werkzeugsatzes ist eine (gravierende) Falscheinstellung nahezu unmöglich. Wenn sich der Motor dann ohne "Mechaniksalat" durchdrehen lässt, dann springt er auch an.

wohl so nicht haltbar sein, denn durchdrehen liess er sich ohne Mucken.
Und mit der jetzt korrigierten (korrekten) Einstellung läuft das Teil wie gehabt. Irgendwie hatte ich das mit der falschen Einstellung fast vermutet, konnte es mir aber eigentlich nicht vorstellen. Aber wie man sieht "Geht nicht, gibts nicht."
Trotzdem mein Dank für Eure Tips.

de66ka hat folgendes geschrieben:

... Somit dürft die von Bertil gemachte Aussage Zitat: Bei Verwendung des kompletten Werkzeugsatzes ist eine (gravierende) Falscheinstellung nahezu unmöglich. Wenn sich der Motor dann ohne "Mechaniksalat" durchdrehen lässt, dann springt er auch an. wohl so nicht haltbar sein, denn durchdrehen liess er sich ohne Mucken. ...

Lässt sich halten ...

Du hast nur scheinbar eine klitzekleine Kleinigkeit der Anleitung überlesen:

...
Die KW wird zwei Umdrehungen in Laufrichtung weitergedreht. Der KW-Stopp wird bei erreichen der OT1 Position wieder in seine Verriegelung geschoben (KW nicht rückwärts drehen!) und somit die KW arretiert. Jetzt muss auch der Absteckdorn in der NW passen und das Maß der Spannvorrichtung muss ebenfalls 4mm erreichen. Wird eine der beiden Vorgaben nicht erreicht, so ist eine Korrektur vorzunehmen. Danach ist die Kontrolle nochmals zu wiederholen.
...

Was glaubst du warum das so geschreiben wurde? ...
Dir ist genau das passiert warum dieser Satz in der Anleitung drin steht.
Beim Auflegen einen Zahn daneben gerutscht weil die Spannung vom ZR noch nicht 100%ig stimmte.

Dem lässt sich eigentlich nichts hinzufügen. Nur das er wegen dem "einen Zähnchen" so gar nicht anspringen wollte wundert mich schon. Ich hätte eher gedacht, dass er sich schüttelt, kotzt und hustet aber läuft. Dann wär mir auch gleich alles klar gewesen.
Aber na ja, aus Fehlern lernt man schliesslich.

Zitat:

Dem lässt sich eigentlich nichts hinzufügen.

Doch, indem man vor der Demontage einen Lackstift nimmt und alle Zahnräder zeichnet. Dann sind solche Fehler normaler Weise von vorn herein 100% ausgeschlossen. Das soll natürlich nicht das Spezialwerkzeug ersetzen.