Normalen Wastegate-Turbo mit MSG ansteuern ...

Schon wieder eine Extrem-Bastel-Grundsatzfrage :

Einen normalen Wastegate-Turbo kann man hinsichtlich Ladedruckaufbau beeinflussen, indem man die Leitung zum Wastegate anzapft und den Druck über eine Drossel teilweise entläßt. Die Drossel, ein einfaches Pneumatikbauteil, wird dann landläufig "Dampfrad" genannt.

Wenn man nun die Drossel durch ein N75 ersetzt, kann man dann einen normalen Wastgate-Turbo mit einem TDI-MSG (für TDI mit Wastegate-Turboladern) steuern ?
Man kann das N75 ja recht einfach so anschließen, das Überdruck zum Wastgate ins freie geht.

Das würde natürlich nur den maximalen Ladedruck beeinflussen, das wäre also eine ziemlich grobe Regelung. Ich weiß auch nicht, wie träge das System funktionieren würde.
Aber das Prinzip ähnelt ja einem TDI-Wastegate-Turbo, nur die Druckdose am Wastegate fehlt.

Meinungen dazu ?
(die Frage, ob man sowas braucht, nehme ich mal aus)

Gruß
Jens

Hallo Jan,

du hast gerade den Weg beschrieben, der bei einem AHU, AHH, 1Z etc zur Ladedruckregelung bestritten wird.

Eine Druckdose am Waste-Gate hast du dennnoch, denn hier wird der Ladedruck gegen die Feder in der Druckdose arbeiten, welches letztendlich das Wastegate öffnet.

Mit eine MSG der oben genannen Motoren 'müsste das schon gehen'

Wenn du hast, guck mal im SSP153, da ist es nett beschrieben

Gruss Jochen

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:

Hallo Jan, du hast gerade den Weg beschrieben, der bei einem AHU, AHH, 1Z etc zur Ladedruckregelung bestritten wird.

Hi Jochen,

nicht ganz ...
ich weiß, wie es beim 1Z usw. funktioniert.

Der 1Z-Turbo hat eine Druckdose direkt auf dem mechanischen Wastegate sitzen, die Dose ist sehr viel feiner anzusteuern als eine reine Druckreglung auf ein klassisches wastegate.
Das Regelprinzip ist schon identisch (sonst wäre ich auf den Gedanken nicht gekommen), nur der Wastegate-Aufbau ist halt etwas anders.
Wenn ich per Drossel einem Wastegate einen niedrigeren Ladedruck als tatsächlich vorspiele, macht das wastegate später auf. Klar, der 1Z macht es auch so, aber eben über eine Druckdose.
Ich vermute hier also eine sehr träge Reaktion des Turbos, die nicht den schnellen Befehlen des MSG folgen kann.

Gruß
Jens

Wie macht denn ein "klassisches" Wastegate auf, wenn nicht mit dieser Dose ?

Der AAZ hat naemlich statt des 2 m Schlauch mit N75 einfach ein 10 cm "Kurzschluss" vom Verdichter an die Dose.

Beim JX ist meines Wissens alles in einem Teil verbaut, aber eben auch mit ner Membran, oder ?

m

NE, der JX hat auch schon ne Dose

Ich kenne auch nur Turbos mit einer Druckdose.

Theoretisch kann man sich vorstellen, dass man direkt mit dem LD das Bye-pass Ventil beaufschlagt. Aber auch hier müsste ich eine Fläche zum Beaufschlagen zu Verfügung stellen und wir sind prinzipel schon wieder bei Martins Beispiel.

Weiter wird es wichtig sein, den Saugrohrdruck thermisch zu entkoppeln, da sonst die Luft zusätzlich vom der Abgasturbine erwärmt wird, sich ausdehnt und das Bye-pass weiter öffnet.

Ein völlig anderer Weg wäre das Abblasen der Ladeluft. Hier würde am Turbo nichts mehr geregelt.
Der Mitsubishi Patjero arbeitete so, also ähnlich dem G40/60 System.
Hier muss der Turbo aber ausreichend Drehzahlfest sein.

Gruss Jochen

dieselmartin hat folgendes geschrieben:

Wie macht denn ein "klassisches" Wastegate auf, wenn nicht mit dieser Dose ? Der AAZ hat naemlich statt des 2 m Schlauch mit N75 einfach ein 10 cm "Kurzschluss" vom Verdichter an die Dose. Beim JX ist meines Wissens alles in einem Teil verbaut, aber eben auch mit ner Membran, oder ? m

Die Charakteristik der Dose und WG wird aber bei dem klassischen "Kurzschluss-WG-Regler" anders sein als bei den 1Z etc. WG-Turbos.

Die Frage ist wohl wie vernünfig das laufen würde wenn man jetzt dem JX-Teil die Rückführgröße modulieren würde um den LD zu regeln.

Die TDI WG-Regelung ist eine Kaskadenregelung fast wie sie im Buche steht, nur das der äußere Regelkreis (MSG) nicht die Führungsgröße des inneren Regelkreises (Dose-WG) stellt. (Wär ja die Federspannung) sondern dessen Rückführgröße moduliert. Kommt aber mathematisch das selbe raus.

Code:

Ein völlig anderer Weg wäre das Abblasen der Ladeluft. Hier würde am Turbo nichts mehr geregelt. Der Mitsubishi Patjero arbeitete so, also ähnlich dem G40/60 System.

Bei dem G40/G60 wird nichts abgeblasen. Der Ladedruck wird nur gesteuert indem Verdichterausgang mit dem Eingang kurzgeschlossen wird. Durch eine Steuerklappe, die starr gekoppelt gegenläufig zur Drosselklappe läuft.

Außderm es gibt auch Wastegates die nur Abgasseitig betätigt werden.

Bei dem G40/G60 wird nichts abgeblasen. Der Ladedruck wird nur gesteuert indem Verdichterausgang mit dem Eingang kurzgeschlossen wird.

Wo liegt der Unterschied zwischen Abblasen in die Umgebung und Kurzschlissen des Verdichterausgangs in den Eingang ?

Es gibt keinen, ausser, das die Luft nochmal durch den Filter muss bevor sie wieder beim Lader ankommt, daher ähnlich

Zitat:

Wo liegt der Unterschied zwischen Abblasen in die Umgebung und Kurzschlissen des Verdichterausgangs in den Eingang ? icon_eek.gif Es gibt keinen, ausser, das die Luft nochmal durch den Filter muss bevor sie wieder beim Lader ankommt, daher ähnlich

Man kann es philosophisch oder technisch betrachten....

du hast gerade den Weg beschrieben, der bei einem AHU, AHH, 1Z etc zur Ladedruckregelung bestritten wird.

Der AHH hat aber einen VTG-Turbolader

Im Passat BJ2000 nicht

Ein AHH ist ein EURO3 AHU mit ner 11mm Pumpe
Müsste er mit VTG nicht auch ALH heissen ?
Gruss Jochen

Auch im Passat (2000) ist der AHH ein VTG. Heißt im Golf zum Beispiel ALH Die Kennbuchstaben vom Passat und Golf sind ab 96/97 (3B) nicht mehr gleich. (Quer und Längstbauweise) Erst ab 3C und Baugruppen bzw Plattformbauweise sind die teilweise wieder identisch.

Hallo Mulle,
dann erklär mir bitte den bei VAG checkheftgepflegten, mit dem ersten Motor ausgestatteten Passat AHH meines Kollegens, der einen Bye-pass Lader bei genau diesem Motortyp hat.

Das MSG ist ein MSA15 (?, 038 906 018 FS)und noch kein EDC15. Auch flashen ist noch nicht möglich.

Ein Rückbau auf Bye-Pass-Lader ist wohl ausgeschlossen.
Die Logdaten zeigen den typischen (relativ späten) LD-Aufbau eines Bye-pass Laders
Das Tastverhältnis sagt 84% bei niedrigen Drehzahlen und keinem LD und 4,8% bei hohen LD wenn der Bye-pass offen ist.


Gruss Jochen

Ich selber hatte letzte Woche einen auf der Bühne. AHH mit VTG-Lader, 11mm Pumpenkolben und kleinere Düsen. Was Du dort hattest weiß ich leider nicht, der hier hat nun einen GT1749 drin, 0.216 Düsen (und in schneller Zukunft eine neue Kupplung ) Wenn Du Zugang zu dem Reparaturprogramm oder ElsaWin hast, wirst Du im Plan sehen das Lader vom AHH/AVG/AFN identisch sind Teilenummer für alle 3 (aktuell) 028 145 702 HX


http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=7539

Hallo Mulle,

anscheinend ist es irgend ein Hybrid Modell, dass zwischen den eigentlichen Baureihen erstellt worden ist. Das Steuergerät ist ja eigentlich auch 'zu alt' für dieses Baujahr.

Mein Audi ist ebenfalls so ein Hybrid, da er einer der ersten Modelljahr 98 ist, aber schon 97 zugelassen wurde.

Was mir jetzt aber viel wichtiger ist:

Wie gross waren deine 'kleinen Düsen' im AHH ?

Doch keine 'normalen' 0,195 ?

Gruss Jochen