Wer baut die besten Dieselmotoren? | Beiträge 16+

Bertil hat folgendes geschrieben:

Den TDI Vorsprung gab es nie. Der TDI erkaufte sich seinen Leistungsvorsprung mit gestiegenen Verschleiß. Genau so wie heutige DI Motoren auch. Die Hersteller kochen alle nur mit Wasser.

Hmmm, ich kenne einige Leute, die im Audi 80 den 1Z über 400 tkm ohne Probleme gefahren sind. Einem Freund ist bei 420 tkm das Getriebe geplatzt, aber der Motor lief noch einwandfrei. Wahrscheinlich tut er das noch immer, irgenwo in Polen (das Auto wurde von Polen gekauft).

Ist das mit der Haltbarkeit inzwischen wirklich so ein Thema? Ich fahre einen Benziner (Audi 80 mit 2l) und der hat 340 tkm drauf, läuft noch wie neu, bekommt ab und an einen Ölwechsel mit billigstem Baumarktöl, das wars. Da es im Augenblick ordentliche Rabatte auf Neuwagen gibt, bin ich am überlegen, ob ich was kaufe, da bei meinem Audi das Getriebe schon sehr heult - das wird wohl eher sterben, als der Motor.

Ich würde aktuell keine Neuwagen (gemeint sind PKW) mit Dieselmotor kaufen.
Die Politik hat dieses Konzept getötet.
Die Unzahl an motortechnischen Einrichtungen, die zur Einhaltung von Grenzwerten erforderlich sind, potenziert die Fehlerwahrscheinlichkeiten und vermindert die Effektivität. Ich würde mir kein übertechnisiertes Monster hinstellen, dass nach (willkürlich gewählten) 100 tkm mit massiven Geldforderungen für Reparaturen an (eigentlich fahrunwichtigen) Anbauteilen droht.
Mir wäre das Risiko hier einfach zu hoch.

Die Politik hat netterweise bis 2020 (?) den Steuersatz für Erdgas niedrig festgeschrieben, aktuell würde ich einen Erdgasmotor bevorzugen, der dazu noch technisch ziemlich simpel augebaut ist.
VW bietet einen Erdgas-Caddy mit 2,0l-Vierzylinder-Reihenmotor an (das ist der alte 2E-Motor, der könnte jetzt sogar in deinem Audi 80 werkeln), der würde mir zusagen, wenn ich denn unbedingt ein neues KFZ wollte.
Und wenn 2020 Erdgas nicht mehr aktuell ist, hat das KFZ bis dahin "sein Geld verdient".
Erdgas kann nur eine kurz bis mittelfristige Übergangslösung sein aber meiner Meinung nach greift sie jetzt und hier ganz gut.

Gruß
Jens

Das ist aber eine sehr pessimistische Sichtweise! Ich hatte mir eigentlich zum Ziel gesetzt, einen möglichst verbrauchsarmen Wagen zu kaufen, nicht so sehr wegen des finanziellen Aspekts, sondern vorallem aus grundsätzlichen Überlegungen. Aber die Benziner sind allesamt nicht so viel sparsamer, als mein alter Audi, den ich mit ca. 7,3 l/100 km bewege.

Zitat:

(das ist der alte 2E-Motor, der könnte jetzt sogar in deinem Audi 80 werkeln)

Meine Motor heißt ABK, aber die alten VAG-Vierzylinder-Motor sind mechanisch alle eng verwandt.

Du suchst ein verbrauchsarmen Motor, dies aber nicht aus finanziellen Beweggründen, habe ich das richtig verstanden? Welche Gründe gibt es dann denn noch? Ökologische? Vergiss es dann fahr das alte Auto weiter, denn schon der Herstellungsprozess des neuen ist so energieaufwendig, das kannst du mit dem alten niemals mehr verbrauchen

Ich muß halt langsam über einen Nachfolger meinen jetzigen Audi 80 nachdenken. 16 Jahre, 340 tkm - da darf man die Augen nicht davor verschließen, daß das Ende naht.

Und wenn ich mir ein neues Auto kaufe, will ich keinesfalls einen Spritschlucker. SUVs sind für mich ein rotes Tuch, Zeichen einer Lebeneinstellung, die ich verachte.

Zitat:

Ich hatte mir eigentlich zum Ziel gesetzt, einen möglichst verbrauchsarmen Wagen zu kaufen, nicht so sehr wegen des finanziellen Aspekts, sondern vorallem aus grundsätzlichen Überlegungen.

Was möchtest du denn grundsätzlich durchsetzen ? Das Weltklima retten ?
Dann vergiß sofort den Neuwagen

Zitat:

Aber die Benziner sind allesamt nicht so viel sparsamer, als mein alter Audi, den ich mit ca. 7,3 l/100 km bewege.

Gibt es denn gleichgroße KFZ mit Benzinmotor als Neuwagen, die bei vergleichbaren Fahrleistungen signifikant weniger Benzin (also kein Diesel) verbrauchen ?
Was verbraucht ein aktueller A4 mit 85 kW (+/- 10 %) Motor ?
Edit:
Die Audi-HP sagt, solche völlig untermotoriserten Schlitten gibt es nicht mehr
"Kleinster" Benziner: 1,8TFSI 120 kW (Boah ej ...)
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,2 l / CO2-Emission kombiniert: 169 g/km (EU5)
Verbrauch innerorts: 9,6 l / Verbrauch außerorts: 5,8 l

Zitat:

Mein Motor heißt ABK

Das ist exakt ein 2E, nur eben als Längseinbau-Motor. 2E heißt der Motor nur im Quereinbau. Der Motor selber incl. gemischrelevanter Bauteile ist nahezu 100% identisch.

Wenn du die realen Kosten pro km ausrechnest, liegen Erdgasautos ganz weit unten. Die rechnen sich zur Zeit ganz gut.

Gruß
Jens

Zitat:

Was möchtest du denn grundsätzlich durchsetzen ? Das Weltklima retten ? Dann vergiß sofort den Neuwagen

Bei einem günstigen Angebot mit ordentlich Rabatt finde ich einen Neuwagen / Tageszulassung derzeit das bessere Angebot, als einen jungen Gebrauchten.

Zitat:

Die Audi-HP sagt, solche völlig untermotoriserten Schlitten gibt es nicht mehr

Siehst Du! Die haben alle den Größenwahn! Der A4 Avant ist inzwischen über 4,70m lang und als Benziner total übermotorisiert.

Golf Variant 1,4 TSI 90 kW

Kraftstoff nach 99/100/EG Super
Kraftstoffverbrauch innerorts 8,3 l/100km
Kraftstoffverbrauch außerorts 5,2 l/100km
Kraftstoffverbrauch kombiniert 6,3 l/100km
CO2-Emissionen kombiniert 149 g/km

mit 90 kW also immerhin vergleichbar zu deinem aktuellen Fahrzeug.

Ob der angegebene Normverbrauch im Alltag zu halten ist, weiß ich nicht.

auf die angegeben 6,3 kommt man beim kleinen tsi meist nicht. lag immer so bei um die 7

übermotorisierte benziner in den kisten? im vergleich zu den sonstigen fahrzeugen klingts viel. aber agiler als ein altes deutlich leistungsschwächeres fahrzeug sind sie nicht.

Bernhard G. hat folgendes geschrieben:

... Hmmm, ich kenne einige Leute, die im Audi 80 den 1Z über 400 tkm ohne Probleme gefahren sind. ...

Einen "Leistungsschwachen" 1,9er DI mit Wastegate Turbo würde ich nicht mit zu einem "Technologischen Wunder" zählen oder als TDI Vorsprung. Der AAZ lag mit 75PS nur unwesentlich drunter und war sparsamer

Der 1Z war mit Einschränkungen der letzte stabile und langlebigste TDI. Klar gibt es auch heute Leute die mit einem PD oder CR DI 500tkm zurücklegen, doch ist der Aufwand diesen auf Dauer zu betreiben um ein vielfaches größer.

Zitat:

Und wenn ich mir ein neues Auto kaufe, will ich keinesfalls einen Spritschlucker.

Dann kannst du dir leider kein neues sondern du musst ein altes Auto kaufen. Ich schlage vor einen Golf1 oder 2 Diesel mit 54PS. Stabil und verbrauchsarm bis ins letzte. Allerdings fressen dich die Steuern und die Fahrverbote irgendwann auf.

Zitat:

SUVs sind für mich ein rotes Tuch, Zeichen einer Lebeneinstellung, die ich verachte.

Unsinn!
SUV sind keine Lebenseinstellung.
Wie sonst kommt heute ein Camper mit WoWa zu einem anständigen Zugfahrzeug?
Da gibt es nicht viele Alternativen zum SUV. Besonders wenns ein Benziner sein soll.

Ich selbst mag diese Karren auch nicht, aber auch ich musste Kompromisse eingehen.

Jens 16syncro hat folgendes geschrieben:

Die Politik hat netterweise bis 2020 (?) den Steuersatz für Erdgas niedrig festgeschrieben, aktuell würde ich einen Erdgasmotor bevorzugen, der dazu noch technisch ziemlich simpel augebaut ist.

Mit 250Bar Bomben unter dem Fahrzeug und 250km Reichweite. Also bei der geringen Tankstellendichte würde ich mir das überlegen.

LPG und Erdgas als Kraftstoff sind übrigens bis 31.12.2018 Steuerermäßigt.
LPG ist zwar etwas teurer, aber mit einer deutlich höheren Tankstellendichte und geringeren Umrüstkosten (weil Drucktanks nur bis 15bar) aber etwa gleich.

....VAG in allen Ehren, aber vor 4 Jahren war der Motor des Jahres folgender (und ist aus persönlicher Erfahrung ein wahres Sahnestück von 4-Zylinderdiesel !!!):

http://world.honda.com/HDTV/news/2003-4030226_1a/

Grüße

Zitat:

Unsinn! SUV sind keine Lebenseinstellung.

Und ob - ich kenne die Typen, die bei uns in der Firma M-Klasse fahren nur zu gut. Einen WoWa haben die garantiert nicht.

Zitat:

auf die angegeben 6,3 kommt man beim kleinen tsi meist nicht. lag immer so bei um die 7

Das ist dann auch nicht weniger als mein alter Audi - enttäuschend!

Und was mach ich nun? Beten, daß mein alter Audi noch lange hält!

Na denne:

Langlebigkeit: ich lese quer durch die Bank von Motoren, die 300, 400tkm geschafft haben und noch immer laufen. Ohne täglich ein neues Ersatzteil zu bekommen. Das ehrt aber m.E. weniger die Motoren, sondern deren Fahrer. Wer täglich sein Auto kalt durch den Stadtverkehr quält oder wer immer unter hoher Last fährt, wird mit Sicherheit sowas nicht hinbekommen, egal mit welchem Motor.

Beispiel Mutters Golf: 99'er 115 PS PD (weiß dem MKB nicht). Bei 120tkm ZKD Schaden. Fahrprofil: viel Kurzstrecke, viel zu hohe Drehzahlen. Ansonsten is der Motor im Golf ne Rakete, was aber Hauptsächlich am "Turbobums" liegt, obenrum wirds zäh.
Mein Sharan AFN: früher hin und wieder Kurzstrecke, aber meistens Langstrecke 30tkm/Jahr. Noch nie was am Motor gehabt. Ne Rakete is der Karren sicher nicht, aber das Beschleunigungsverhalten ist sehr homogen und vorhersagbar.
Also Frage: Motor oder Fahrer?

Wobei der viel gelobte 1Z/ASV/AFN sicherlich ein Vertreter ist, der den Kompromiss aus Spritzigkeit, Robustheit und Sparsamkeit ganz gut hinbekommt. Wer unsachgemäß mit umgeht, kriegt den natürlich auch kaputt.

Die alten Kammerdiesel waren vielleicht robust und hin und wieder sparsam, hab aber noch nie was von dem spritzigen gehört

Und nun zum off-topic

Das Klima ist den SUVs aber nicht anzuhängen, da tun schlecht isolierte Häuser mehr zur Sache. Unserer ausufernden Lebensweise hingegen schon. Und dafür sind SUVs ein Symbol. Keiner sagt was gegen ein "Workhorse" um Anhänger ausm Schlamm zu ziehen. Aber im Straßenverkehr wirken die Dinger so deplaziert wie ein Panzer.

Ansonsten beschäftige ich mich gerade mit elektrischen Antrieben. Ich muss sagen, das Antriebskonzept ist allem anderen weit überlegen. Die Komplexität steckt in der Software, die Hardware ist Pipifax. Nur das Energiespeicherkonzept ist alles andere als überlegen. Und natürlich die Bezugsquelle der Energie. Diese Probleme zu lösen finde ich allerdings lohnenswerter, als an DPFs usw. rumzudoktern.

Gruß
Johannes

Im Prinzip stimme ich Dir ja bei der Fragestellung
"Motor oder Fahrer" zu, aber wenn der AFN bei
Kurzstrecke kaputtgegangen wäre und der AJM bei
Langstrecke gehalten hätte, wäre das Beispiel
überzeugender.

Grüße Klaus

Zitat:

Langlebigkeit: ich lese quer durch die Bank von Motoren, die 300, 400tkm geschafft haben und noch immer laufen. Ohne täglich ein neues Ersatzteil zu bekommen. Das ehrt aber m.E. weniger die Motoren, sondern deren Fahrer.

Ehrlich gesagt halte ich es für selbstverständlich, daß ein anständiger Motor Laufleistungen von jenseits 300 tkm erreicht und zwar ohne größere Reperaturen. Ich habe bisher nur Erfahrung mit Benzineren und die haben das alle problemlos geschafft, alle ohne irgend eine Motorreperatur:
Opel Omega A 2.0i --> verschrottet bei 360 tkm, aber der Motor lief noch wie am ersten Tag
BMW 320i (E36) --> Auto meiner Schwester, ca. 290 tkm, läuft noch wie eine eins
Audi 80 2.0i --> mein derzeitiges Auto, 340 tkm. Motor zeigt keine Schwächen.

Sind Diesel inzwischen so schlecht?

Du kannst schlecht Äpfel mit Birnen vergleichen. Dieselmotoren sind historisch bekannt als Langlebiege Arbeitstiere. Da hat z.B. Mercedes einiges für getan. In den unverwüstlichen übderdimensionierten Motoren der seligen 123er 124er Zeiten waren auch mal 1 Mio. km drin.
Benziner, gerade deine genannten, kommen auch noch aus der Zeit der robusten elektrikbefreiten Epoche.
Neue Diesel haben ein ganz anderes Beanspruchungsfenster. Schau dir mal die Mitteldrücke gegenüber Benzndern an und dann den Gewichtsunterschied alt zu neu. Der Kunde verlangt immer mehr, die Politik auch....irgendwas bleibt auf der Strecke und wenn es die Haltbarkeit ist. Meist verreckt aber nichts mechanisches sondern irgendein ANbauteil, das dann zu hohem Schaden führt.

Und da stimme ich zu: Wer seinen Motor wirklich ordentlich pflegt, der hat bestimmt länger was davon.