Tuningbox - Minderverbrauch

eine Tuningbox, die mit folgenden Argumenten wirbt:

Alle Vorzüge im Überblick:
● Digitale Funktionsweise
● Digitale Kennfeldanpassung
(bis 25.000 mal pro Sekunde)
● Bis zu 25% mehr Leistung
(bis 30% beim XXXXXXXXX)
● Bis zu 20% mehr Drehmoment
● Bis zu 1,5l Spritersparnis / 100km
● Hochwertiges Aluminiumgehäuse
● Extrem Robust und schüttelfest
● Einfacher und schneller Einbau

und vor die PD-Elektronik zwischengeschaltet hat, soll 1,5 l Spritersparnis bringen.

Nun hab ich ja von einem Bekannten gehört, sein Mercedes hat so ein Zusatzgerät (allerdings CommonRail) und seine Kiste braucht deutlich weniger.

Nun wäre meine Frage: wie um Himmels Willen kann so eine Tuningbox, die nur das Einspritzende verschiebt, dadurch den Verbrauch vermindern?

M.M. nach ist das nur Werbung und der Blick auf die Verbrauchsanzeige bestätigt das, weil diese ja nur den um das Tuning verminderten Wert anzeigt, oder?

Gemessen wird der Motor m.M. nach das selbe brauchen.




ODER?

hab ich vorher durchgelesen, gibt aber keine direkte Antwort auf die Frage, ob ein tatsächlicher Minderverbrauch möglich ist!

edit:
nachdem du die entsprechende Erfahrung hast, bitte ich dich nur um

ja :

für : auch mit so nem Einspritzzeitverlängerer kann man einen Minderverbrauch realisieren



oder ein



nein,

für du hast recht , geht nicht

Ein TDI fährt mit Luftüberschuss. Ab mittlerer Leistung wird dieser mittels des Turbos zur Verfügung gestellt. Der Turbo benötigt zur Bereitstellung des Ladedrucks Leistung (und zwar bei max LD etliche kW).

Um Ruß und schlechte Abgaswerte auch mit gealterten Düsen und und und sicher auszuschließen und um ein besseres Ansprechverhalten zu ermöglichen, wird ein höherer Luftüberschuss gefahren, als Verbrauchstechnisch notwendig wäre. Reduzierst du den Luftüberschuss durch senken des Ladedrucks bzw erhöhen der Einspritzmenge, so steigerst du bis zu einem gewissen Punkt den Wirkungsgrad. Spritersparnis.

Die von dir angegebene Höhe der Spritersparnis von 1,5l ist allerdings mit einer reinen Box unrealistisch.

Gruß
Guste

Um Ruß und schlechte Abgaswerte auch mit gealterten Düsen und und und sicher auszuschließen und um ein besseres Ansprechverhalten zu ermöglichen, wird ein höherer Luftüberschuss gefahren, als Verbrauchstechnisch notwendig wäre. Reduzierst du den Luftüberschuss durch senken des Ladedrucks bzw erhöhen der Einspritzmenge, so steigerst du bis zu einem gewissen Punkt den Wirkungsgrad. Spritersparnis.


bei gleicher Drehzahl, Geschwindigkeit und Last kann ich die Einspritzmenge aber nicht erhöhen, also bleibt auch der Wirkungsgrad gleich und der Spritverbrauch damit auch.

Wäre nur durch eine längere Übersetzung zu realisieren: Last bei gleicher Geschwindigkeit grösser, damit ...

Die meisten Boxen verpfuschen einen oder mehrere Messwerte fuer die Motorsteuerung, was dann im Endeffekt doch zu einer Mehreinspritzung fuehrt.

Na eine geringe Spritersparnis kanns schon bringen, nämlich dann wenn der ineffiziente Drehzahlbereich über 2500 1/min weniger oft benötigt wird, da schon darunter ausreichend Leistung bereitsteht.

Je nachdem wie intelligent die Box ist, kann sie im schlimmsten Fall sogar einen Mehrverbrauch bei gleichem Lastprofil verursachen. Nämlich dann wenn durch die vom MotorSTG geglaubte, niedrigere Einspritzmenge den FB nach spät verschiebt, und die ARF weiter öffnet (lt. den Werten die im LuftmassenKF stehn).
Die "intelligenten Boxen" (ist das nicht schon ein Widerspruch? ) haben dieses Problem nicht, da sie den Lastzustand des Motors erkennen, und erst bei höherer Last aktiv werden.

engl hat folgendes geschrieben:

bei gleicher Drehzahl, Geschwindigkeit und Last kann ich die Einspritzmenge aber nicht erhöhen, also bleibt auch der Wirkungsgrad gleich und der Spritverbrauch damit auch.

Die Menge nur unwesentlich, den Ladedruck aber: Die Box reduziert über die Anhebung der Einspritzmenge indirekt den Ladedruck.
Laß es mich in (willkürlichen) Zahlenbeispielen ausdrücken:
Vorraussetzung: Konstantfahrt, 140km/h

Serienzustand:
Gaspedal 50% getreten,
25mg Einspritzmenge/Hub
0,5 bar Ladedruck

Mit Box:
Gaspedal nur 45% getreten,
Motorsteuergerät denkt es würde nur 21mg pro Hub einspritzen.
Box verfälscht das Signal aber so, dass real 24mg/Hub eingespritzt werden.
Da das MSG denkt, es würde nur 21mg einspritzen, regelt es nur auf 0,4 bar Ladedruck

Du siehst: Im Wesentlichen ändert sich der Ladedruck (ohne das die Box diesen direkt ändert). Durch den reduzierten Ladedruck wird auch weniger reale Einspritzmenge benötigt (in meinem Beispiel von 25mg auf 24mg runter).

Wie gesagt: Die Zahlen sind willkürlich gewählt und sollen nur die Thematik veranschaulichen.


Inteligentere Boxen, die nicht nur einen Widerstand nutzen, können beispielsweise auch den Einspritzzeitpunkt bei Teillast nach vorne verlegen, was ebenfalls eine Verbrauchsreduktion bewirkt (bei steigender ZKD Belastung und härterem Motorlauf). Alternativ auch Vor- und Nacheinspritzungen unterbinden...

Je intelligenter die Box, desto näher sind ihre Möglichkeiten an denen von echtem Chiptuning. Da aber stets nur Werte verfälscht werden, teilweise Schutzfunktionen des MSG damit funktionsuntüchtig gemacht werden und die Möglichkeiten eben stets deutlich weiter eingeschränkt sind als die der Kennfeldprogrammierung würde ich einem Chip aus vertrauenswürdiger Quelle stets den Vorzug vor einer Box geben.

Allem gemeinsam bleibt aber: Keine Wunder erwarten. Spritersparnisse im einstelligen Prozent-Bereich, je nach Fahrweise evtl auch im knapp zweistelligen Bereich mögen in der Praxis zu schaffen sein. Jedes Angebot das mit 30% und ähnlichem wirbt, disqualifiziert sich somit selbst.

Gruß
Guste

Zitat:

Inteligentere Boxen, die nicht nur einen Widerstand nutzen, können beispielsweise auch den Einspritzzeitpunkt bei Teillast nach vorne verlegen, was ebenfalls eine Verbrauchsreduktion bewirkt

Das is dann aber schon seeeeehhhhr aufwändig.
Ein Signal, welches vom MotorSTG kommt, länger auf dem Haltestrompegel zu halten geht ja recht einfach, aber anhand der vorigen Einspritzungen vorauszuberechnen wann der Anzugsstrom eingeschaltet wird, und diesen vorzeitig einzuschalten halte ich für extrem aufwändig. Da is der Eingriff ins Kennfeld noch einfacher

Zitat:

Durch den reduzierten Ladedruck wird auch weniger reale Einspritzmenge benötigt (in meinem Beispiel von 25mg auf 24mg runter).

Messungen haben (bei mir) ergeben, dass im oberen Lastbereich die Öltemperatur mit erhöhtem Teillastladedruck deutlich geringer bleibt. Das würde dann heißen, dass ein größerer Luftpolster zwischen Flammfront und Kolbenmuldenrand einen geringeren Wärmeübergang zur Folge hat, und somit der Verbrennung weniger Wärme durch Wandverluste entzogen wird. Das müsste (theoretisch) einen verbesserten mechanischen Wirkungsgrad des Motors zur Folge haben.
Wie siehst du das?

vwSchrauber hat folgendes geschrieben:

Das is dann aber schon seeeeehhhhr aufwändig. Ein Signal, welches vom MotorSTG kommt, länger auf dem Haltestrompegel zu halten geht ja recht einfach, aber anhand der vorigen Einspritzungen vorauszuberechnen wann der Anzugsstrom eingeschaltet wird, und diesen vorzeitig einzuschalten halte ich für extrem aufwändig. Da is der Eingriff ins Kennfeld noch einfacher

Naja, mit einem Microcontroller die Zeit zwischen den einzelnen Einspritzungen (bzw zwischen den PD-Ansteuerimpulsen) zu messen und die nächste Ansteuerung entsprechend geringfügig vorzuverlegen ist sooo irre aufwändig nun auch wieder nicht. Selbst im Beschleunigungs- bzw Verzögerungsfall ändert sich die Motordrehzahl ja verhältnismäßig träge, so das bei nach bspw fünf Ansteuerzeitpunkten der nächste wohl recht gut vorausberechenbar ist.

vwSchrauber hat folgendes geschrieben:

Messungen haben (bei mir) ergeben, dass im oberen Lastbereich die Öltemperatur mit erhöhtem Teillastladedruck deutlich geringer bleibt. Das würde dann heißen, dass ein größerer Luftpolster zwischen Flammfront und Kolbenmuldenrand einen geringeren Wärmeübergang zur Folge hat, und somit der Verbrennung weniger Wärme durch Wandverluste entzogen wird. Das müsste (theoretisch) einen verbesserten mechanischen Wirkungsgrad des Motors zur Folge haben. Wie siehst du das?

Das mag so grundsätzlich stimmen. Wenn ich mich aber an Angaben zur Lader-Leistungsaufnahme hier im Forum erinnere (bis 25kW bei Vollast IIRC), dann dürfte der geringfügig geringere Wärmeübergang eine andere Dimension haben.

Außerdem: Wenn du mehr Luft in die Brennräume pumpst, dann dürfte diese mit der gleichen Menge Diesel auch nur weniger stark erwärmt werden, was dem Wirkungsgrad widerum schaden würde. An dieser Stelle enden dann aber meine Physik-Kenntnisse.

Fakt ist: Je dichter der LD am Ruß, desto weniger Verbrauch

Gruß
Guste

klingt logisch, ja; mercy!