1.9TDI VP: KW Schraube des ZR-Rades turnusmäßig mitwechseln?

Da es ja gerade bei den 1Z aufgrund falscher Festigkeitsklassen der KW-Schraube das Phänomen des Lokcerwerdens und Ausschlagens der Planfläche gab und dies auch hin und wieder z.B. bei AFN und AHF auftritt wollte ich fragen was Ihr davon haltet die KW-Schraube besonders bei höheren Laufleistungen jenseits der 200.000km turnusmäßig mitzuwechseln?

An und für sich wird die Schraube ja nicht locker aber wir haben ja hier schon Pferde kotzen sehen...

Verdachtsmäßig nachziehen ist ja aufgrund der Nm-Vorgabe + Drehwinkel sowie der Schraubensicherung die vorhanden sein sollte auch Unsinn.

Würdet Ihr bei einer festgestellten Lockerung neben der Schraube auch das Riemenrad ersetzen?

Ich überlege nämlich bei meinem AHF (355.000km) beim nächsten bald anstehenden ZR-Wechsel mal nachzugucken wie die Lage ist.

Hi,

Zitat:

An und für sich wird die Schraube ja nicht locker

müßte sich dann doch auch bei ner lockeren Schraube nicht auch beim Diesel der Einspritzzeitpunkt sowie beim Benziner der Zündzeitpunkt sowie bei allen OT-Punkt KW gegen OT-Punkt NW und Schwungrad ändern?
Naja, bei 8J. und älter is garantiert schon der KW-Dichtring auslaufich Da muß eh die Schraube ab.

Naja, man hat ja eine Passnut die verhindert daß das Riemenrad gleich mal paar Grad weiterdreht, dann wäre ja gleich der Kurbeltrieb im Arsch.

Macht sich beim Diesel eben im Kaltanspringverhalten bemerkbar usw usf, gibt ja hier viele Berichte dazu.

Deus Violentia hat folgendes geschrieben:

Naja, man hat ja eine Passnut die verhindert daß das Riemenrad gleich mal paar Grad weiterdreht, dann wäre ja gleich der Kurbeltrieb im Arsch. Macht sich beim Diesel eben im Kaltanspringverhalten bemerkbar usw usf, gibt ja hier viele Berichte dazu.

Wenn sich die Verbindung lockert und mehr Spiel entsteht in der Passung dann scheert der Zapfen am KW-Rad ab. Das kann man wahrscheinlich doch nicht richtig erkennen an den OT-Punkten.
Ich hatte mal nen 1.8er16vBenziner, Problem Startverhalten+Leistungsabgabe stark unterschiedlich. Mal sehr gut bis total beschissen. Ich wußte nicht weiter. In der Vw Werkstatt überprüften die den Zündzeitpunkt, der sich immer wieder nach kurzen Gasstößen veränderte. Wir rätselten. Aber keiner dachte an ein lockeres KW-Rad. Ich wurde nach einer erneuten Einstellung auf eine Probefahrt geschickt, beim zurükfahren ist`s dann passiert, kriiing Motor aus. Fazit Einlassventile zweier Zylinder verbogen,somit keine Verdichtung mehr. Es stellte sich heraus, das der Vorbesitzer die KW-Schraube beim Wechsel des Dichtrings nicht erneuert und wahrscheinlich auch viel zu locker angezogen hat. Da hatte ich nun den Salat.

Na super, genau wegen solcher Typen die nicht von der Wand zur Tapete denken können muß man sich (sollte man sich) Gedanken über sowas machen. Aber wie gesagt: meiner Ansicht nach sollte da laufleistungsunabhängig eigentlich(!) nichts passieren solange alle je Beteiligten die Schraube in Ruhe lassen...

Aber Eure Meinung interessiert mich trotzdem, gerade im Bezug auf einen propylaktischen Wechsel der Schraube im Rahmen des ZR-Wechsels

Wie hält man eigentlich effektiv gegen?

Hi,
beim 1Z ist da definitiv keine Passnut, sondern eine Fase. Mit Passnut gab es Rißbildung auf Grund von Kerbspannungen. Die Folgemotoren sollten nicht anders sein. Deswegen ändert sich bei locker werdender Schraube soll schnell alles an der Steuerung.
vg
Herbert

Zitat:

meiner Ansicht nach sollte da laufleistungsunabhängig eigentlich(!) nichts passieren solange alle je Beteiligten die Schraube in Ruhe lassen...

so sollte es sein,
bei deiner LL müßte doch schon nen Bach rauslaufen und den Riemen total zermatschen?

Riemen trocken, Ölverbrauch nicht feststellbar

Solang die zu bleiben kann, einfach zu lassen;

Wir hatten schon welche mit 2xx xxx km, die nur mit äußerster Brutalität aufgegangen sind. Da hab ich schon Angst gehabt, dass die Kurbelwelle abreißt. So gesehen sollt sich da nix von selber lockern.

Einfach mal versuchen mit ca 120 - 150 Nm nachzuziehen, wenn sich nix rührt, dann is die fest.

Jaja, mit Nachziehen habe ich kein Problem aber da ist ja meines Wissens nach Loctite im Gewindegang und das reiße ich ja im Zweifelsfall auf, also nix mehr mit Schraubensicherung und dann besteht erst recht die Chance zur Lockerung... Wenn ich merken würde daß die Schraube locker ist würde ich eh unruhig werden und die Planflächen angucken ehe ich eine neue Schraube eindrehen würde.

Als Tipp sei bei Schraubensicherung noch der gegeben: Wenn man eine Schraube großen Durchmessers rausdrehen will die sich partout nicht löst hilft es oft erstmal ein paar Grad nach rechts zu drehen um die Schraubensicherung anzureißen, meist geht die Sache dann erheblich einfacher. (Sofern das mit Drehmoment und Gewindesteigung vereinbar ist... )

Eigentlich sollte da keine Schraubensicherung drin sein, oder ist das beim AHF anders als beim 1Z (90Nm + 90°, ungeölt) ? Durch das Loctite ändert sich ggf. das Reibmoment und damit die Vorspannung.
hg
Herbert

Wenn sich beim "nachziehen" was rührt, dann musst du eh etwas unternehmen. Im Normalfall (also Schraube fest) rührt sich die bei 120 - 150Nm nämlich garnicht

Schraubensicherungen wie Loctide sind keine Schraubensicherungen! Dies dient nur der Gewissensberuhigung.. Es zält nur das Anzugsmoment der Schraube, die ein Feingewinde hat. Damit ist ein sicheres Anzugsmoment gewährleistet. Mit zunehmender Reibkorrosion läßt das Anzugsmoment nach und das Ganze fängt an auszuschlagen. Deshalb: Never touch a running system!.. Prüfe nur, ob doe Kwschraube fest sitzt..

Zitat:

Schraubensicherungen wie Loctide sind keine Schraubensicherungen! Dies dient nur der Gewissensberuhigung..

Solche Schraubensicherungen haben im Prinzip nur den Sinn dass sich eine einmal gelockerte Schraube nicht weiter herausdreht. Bei der KW- Schraube is das aber egal - sobald die einmal locker is, is es eh schon zu spät, da das Ritzel dann an der Kurbelwelle wetzen kann.

Dank Euch für Eure Einschätzung der Lage, ich werds prüfen und berichten!

AHF ist in der Hinsicht eigentlich unproblematisch.

LG, Rainer