Hallo,
nachdem mich der kleine Lupo 10.000km durchs Land gefahren hat, zickt er jetzt richtig rum. Da das generelle Problem ein Getriebeproblem ist, poste ich hier und nicht im Elektrikunterforum.
Fahrzeug
Lupo 3L Modelljahr 2003 (MKB: AYZ, GKB: FLE )automatisiertes Schaltgetriebe, Direktschaltgetriebe))
Problementwicklung
Wer das nicht alles lesen mag, schaut bitte bei der nächsten Überschrift "Stand Fehlerdiagnose".
Nach ca. 30km Fahrt wurden keine Gänge mehr eingelegt. Nach knapp 1 Stunde Wartezeit auf den ADAC lief das Auto wieder. Fehlerauslese bei VW (übrigens kostenlos mit VCDS) ergab nichts (Fehlerspeicher leer). Daraufhin hab ich mich weitergetraut, aber nach weiteren ca. 40km war das Problem wieder da. Abends hab ich das Auto ca. 70km in meine Bastelbude überführt, bin aber so gefahren, dass extrem wenig geschaltet wurde und bin aus eigener Kraft angekommen. Fehlerspeicher war wieder leer.
Hab dann Hydraulikölstand, Dichtigkeit an Gangsteller, Kupplungszylinder und Hydraulikeinheit geprüft - war soweit unauffällig. Dabei hatte ich den Kupplungszylinder ausgebaut, wieder eingebaut und eigentlich auf den gleichen Spannungswert eingestellt, wie vor dem Ausbau (so um 1,9V) - trotzdem runkelte es im Getriebe und es wurden keine Gänge eingelegt. Grundeinstellung durchgeführt (die lief aus mir unbekannten Grund verkürzt durch, aber sie lief durch (kein RTFM xx). Danach schaltete der Lupo wieder.
Nächste Probefahrt, nach etwa 60km das gleiche Problem. Diesmal gabs einen Fehlerspeichereintrag.
Code: |
Adresse 02: Getriebe Labeldatei: RKS\6N0-927-735.lbl
Steuergerät-Teilenummer: 6N0 927 735 H
Bauteil und/oder Version: DS085 Getriebe 1390
Codierung: 00000
Betriebsnummer: WSC 00000
VCID: 3D7B54D4376A8FB
2 Fehler gefunden:
00263 - Getriebe
27-10 - unplausibles Signal - Sporadisch
00511 - Wählhebel (E313)
49-10 - keine Kommunikation - Sporadisch |
Bissel gefummelt, Auto aus/an - dann war die nächste Fahrt nach ca. 5km beendet - Gänge gingen wieder nicht rein. Auto abgeschleppt, nach einer Weile Abschleppseil gerissen, Fahrzeug in eine Gasse gestellt, paar Tage später wieder abgeholt. Dabei die ersten paar km aus eigener Kraft, dann geschleppt. Jetzt steht es bei mir vor der Türe.
Stand Fehlerdiagnose
Der Fehler bezüglich des Wählhebels ist nicht wieder aufgetreten. Seit dem letzten Liegenbleiber steht aber folgendes fest und nicht löschbar drin:
Code: |
Adresse 02: Getriebe Labeldatei: RKS\6N0-927-735.lbl
Steuergerät-Teilenummer: 6N0 927 735 H
Bauteil und/oder Version: DS085 Getriebe 1390
Codierung: 00000
Betriebsnummer: WSC 00000
VCID: 3D7B54D4376A8F1
1 Fehler gefunden:
01604 - Potentiometer 1 für Gangerkennung (G239)
16-00 - Signal außerhalb der Toleranz |
Dieser Poti sitzt am Gangsteller und erkennt die Gangwahl (sprich: bei konventionellen Schaltgetriebe wird hier geschaut, ob der Ganghebel bzw. die Getriebeeingangswelle vorn (Gänge 1,3,5), mittig (Leerlauf) oder hinten (Gänge 2,4) steht.
Es gibt noch einen weiteren Poti (G240) für die Gassenwahl (sprich: bei konventionellen Schaltgetriebe: Ganghebel bzw. die Getriebeeingangswelle in Mittelsstellung (Gasse 2. u. 4. Gang), links (Gasse 1. u. 2. Gang) oder rechts (5. Gang).
Der bemängelte G239 zeigt im VCDS immer gegen 0V (0,12V). Auch wenn ich händisch den Gangsteller betätige und Gänge einlege, bleibt dieser Spannungswert bestehen. Daraufhin habe ich im Kabelbaum zwischen den beiden Außenabgriffen und jeweils zwischen einem Außen- und dem Mittenabgriff mit einem normalen Messgerät die Widerstände bestimmt:
T14e/1 - T14e/3 (Außenabgriffe):853Ohm
T14e/1 - T14e/2 (Außena. 1 zu Innena.): 836Ohm
T14e/2 - T14e/3: (Innena. zu Außena.2): 56Ohm
Dabei ist T14e eine Steckverbindung im Kabelbaum, die alle Kabel zum Gangsteller beherbergt (unter den Hydraulikleitungen vorn im Motorraum).
Weiterhin habe ich direkt an der Steckverbindung am Poti (T6g) die 5V Betriebsspannung für den Poti messen können.
1. Merkwürdigkeit: Diese Werte ändern sich nicht, wenn ich Gänge händisch einlege, wobei genau das die Funktion des Potis wäre.
Draufhin habe ich den zweiten (laut AKTE identische ET Nr.) Poti G240 für Referenzmessungen herangezogen:
T14e/4 - T14e/6 (Außenabgriffe): 485Ohm
T14e/4 - T14e/5 (Außena. 1 zu Innena.): 437Ohm
T14e/5 - T14e/6 (Innena. zu Außena.2): 56Ohm
2. Merkwürdigkeit: Auch diese Werte ändern sich nicht, wenn ich die Gasse händisch wähle. Um den Kabelbaum auszuschließen habe ich bei G240 nochmal direkt an den Potipins gemessen.
3. Merkwürdigkeit: Warum unterscheiden sich die Widerstände an den Außenabgriffen beim vermeintlich gleichen Poti so stark? Ich gehe nicht davon aus, dass das im Bereich der Bauteilstreung normal ist.
Fragestellung
* Was mache ich bei der Fehlersuche falsch (Messfehler? Denkfehler?)?
* Was könnte ein nächster sinnvoller Schritt sein (Poti bestellen (ca. 70 Euro) und schauen, ob der sich auch so merkwürdig verhält?)?
* Gangsteller raus und schauen, ob bei beiden Widerständen gleichzeitig die mechanische Betätigung zerstört wurde (am Gangsteller wurde dahingehend noch nicht Hand angelegt - deshalb sehr unwahrscheinlich)?
Bye
pax