Knackgeräusch Federbein vorne

Moin,
ich habe am Audi 80 (B4) zunehmend ein "Knackgeräusch" links vorne. Erst nur im Rollen bei (links) eingeschlagener Lenkung und Belastungswechsel für das Federbein, inzwischen auch beim Beschleunigen im 1. und 2. Gang. Das Geräusch hört man wie ein "Klonk" aus massivem Stahl kommend, z.B. Stabilisator oder Feder.
Bei vorangegangener Reparatur der Antriebswelle links hatte ich die Koppelstangen zum Stabilisator gelöst und dabei deren Gelenke gedreht, deshalb lag hier der erste Verdacht.
Austausch brachte jedoch nichts.
Bei Wippen und Schaukeln des Wagens hört man nichts, ebenso nicht bei vertikalem oder horizontalem Rütteln am Rad.
Drückt man die Schraubenfeder vorn links an den Windungen unten nach innen und zieht sie dann wieder heraus, knackt es, ähnlich dem beim Fahren hörbaren Geräusch. Beim Drücken und Ziehen oben knackt nichts. Das Federbein rechts ist geräuschlos.
Die Laschen am Teller zur Fixierung des Federendes sind da und zeigen keine sichtbare Korrosion. Ein Spalt an den Laschen ist auch nicht feststellbar. Ich finde nicht, wo genau sich die Feder bewegt. Die Enden der Feder links und rechts sehen gleich unauffällig aus. Letzter Zusammenbau war vor mehr als 100Tkm.
Ich würde hier nach einem kleinen Grat z.B. am Federende oder Teller suchen, über den das Gegenstück springt. Vor der aufwendigen Aktion frage ich aber, ob so ein Fall schon bekannt ist.
hg
Herbert

Nach der Beschreibung klingt es doch aber sehr nach Domlager so das es Luft hat und die Feder so auch schon mit Arbeitet.
Wurde das denn schon geprüft?

Moin,
daran habe ich auch schon gedacht, aber wenn ich oben an der Feder angreife, passiert gar nichts. Das Geräusch scheint von der unteren Federauflage zu kommen. Ich fühle oben auch nichts, wenn ich es unten knacken lasse.
Wenn Du Rat hast, wie ich suchen soll, bitte!
hg
Herbert

Schon mal nachgesehen, ob sich das Domlager, bzw. der obere Federteller beim einschlagen synchron zum Federbein dreht?
Bei der voran gegangenen Reparatur wieder alles richtig befestigt?

Ansonsten mal etwas Hohlraum - Wax an die untere Federauflage spritzen (schmiert gut und schadet nicht), um festzustellen, ob das Geräusch sich ändert oder gar temporär verschwindet.

Bei den Vorgängermodellen kam es gelegentlich vor, daß die Radlager beim Rangieren in ihrer Passung versprangen. Das macht dann auch Klong - jedoch nur 1 Mal. Erst wenn die Belastungsrichtung des Lagers geändert wurde, trat das Geräusch wieder 1 Mal auf.

Moin,
der obere Federteller dreht beim Lenken gleichmäßig und ruckfrei mit (mit aufgelegter Hand ist nichts fühlbar). Dto. läßt er sich mit dem Schraubenschlüssel gleichmäßig gegen die Federspannung verdrehen.
Der Zusammenbau beim Tausch der Dämpfer und Domlager vor knapp 150Tkm erfolgte nach RLF.
Das mit dem Wachs werde ich machen, ich hatte auch schon an ähnliches gedacht. Dazu muß aber erst die Federauflage sauber und trocken sein. Das ist was fürs WE.
Daß das Geräusch beim Fahren vielleicht von wo anders vorne links her kommt, kann ich nicht ausschließen.
Das "Klong" tritt z.B. auf, wenn ich im Parkhaus von einem Stock zum anderen hinunterfahre, immer wenn ich mit eingeschlagener Lenkung von der Ebene auf die abschüssige Rampe wechsle.
Verspringen des Radlagers wäre nicht schön, die wurden aber beide ebenfalls vor langer Zeit im Rahmen des Stoßdämpferdämpfertauschs erneuert und zeigten bisher keine Auffälligkeiten. Das einzige, was da jüngst gelaufen ist, war der Ausbau der Gelenkwelle. Dabei stand der Wagen mit eingeschlagener Lenkung (um den Wellenzapfen aus dem Lager ziehen zu können), und wurde nicht bewegt.
hg
Herbert

Ein Zwischenbericht: nachdem das "Klong" erst immer häufiger wurde und gelegentlich schon beim Anfahren oder Gangwechsel vom 1. zum 2. auftrat, war es von einem Tag auf den anderen über Tage und einige 100 km ganz weg.
Das Knacken der Feder links vorne beim Drücken/Ziehen an den unteren Windungen blieb, wenn auch etwas undeutlicher.
Gestern habe ich den Federteller satt mit Konservierungswachs eingesprüht. Effekt: die Feder läßt sich jetzt noch leichter von Hand hin- und her "knacken", ansatzweise ist dabei eine Bewegung der ersten Windung gegen den Tellerhut innen fühlbar. Beim Fahren gibt es wieder Geräusche, aber noch unklar. Als nächstes will ich mir das Geräusch der Feder im Innenraum anhören, die dazu nötige Hilfe muß noch überredet werden
hg
Herbert

Klingt nach defekter Lagerung vom Rahmen wo der Motor und das Fahrwerk drauf sind und zur Karosse Gummi gelagert ist, das Lager hinten links beim Anfahren/Lastwechsel gegen die Karosse stößt .
So Fehler haben wir lange wie verrückt gesucht und erst gefunden als ich in der Grube den Rahmen gefühlt habe und der Fahrer mit Handbremse mehrmals angefahren ist.
Kurioserweise kam das "Klong" nur ab und zu.

Der Motor liegt auf extra Hydrolagern, die an den Längsholmen befestigt sind, nicht auf dem "Aggregateträger". Das "Klonk" kommt auch beim Rollen im ausgekuppelten Zustand.
Der Aggregateträger ist samt Gummilagern 3 Jahre alt.
Ich schaue trotzdem auch mal in der Richtung.
Danke
Herbert

Im Wageninneren hört sich das Knacken der Feder links vorn beim Drücken/Ziehen an der untersten Windung im Stand ähnlich an wie das "Klonk" beim Fahren.
Hat da die Feder zuviel Spiel in der Aufnahme des Tellers, oder hat sie sich in einer Lage eingearbeitet, und springt bei Laständerung in eine andere Lage? Klarheit bringt wohl nur eine Prüfung am ausgebauten Federbein (muß aber wohl noch nicht sein).
Was mich verblüfft - die Feder ist doch unter ziemlicher Spannung - trotzdem die Bewegung? Das aufgesprühte Wachs schmiert da wohl auch.
lg
Herbert

*Aufwärm*
Das metallische Knacken entsteht durch Bewegung der letzten Federwindung auf der Unterlage des Federbeins. Im Lauf der Jahre haben sich beide Teile wohl gegeneinander eingearbeitet.
Ich habe das Federbein ausgebaut und zerlegt, die Auflageflächen von Feder und Federbein saubergemacht (Korrosionsspuren und Krater blieben natürlich), und mit neuem Domlager wieder eingebaut. Auch danach blieb das Geräusch bei belasteter Feder erhalten.
Bei angehobenem Wagen ließ sich die Feder etwa 30° verdrehen, und saß dann richtig fest. In der Stellung ist jetzt auch das Knacken weg.
Das ist natürlich keine Dauerlösung, Feder und Federbein müssen wohl neu gemacht werden.
hg
Herbert