Zündschloss ohne Funktion

Hallo allerseits,

unser 2002er Polo9N (1.4 Automatik) überraschte uns gerade damit, dass das Zündschloss nicht mehr funktionierte. Die Lenkradsperre funktioniert wie gewohnt, ebenso erfolgt die gewohnte Reaktion auf Schlüsselziehen. Drehen in Stellung "Zündung" geht sehr leicht, leichter als gewohnt, aber es passiert elektrisch rein gar nichts. Auch Starten funktioniert logischerweise nicht.

Batterie hat Saft (hat auch gerade 10 km Schleppfahrt mit Warnblink und Standlicht überlebt)... Licht usw. geht, nur eben die Zündung nicht an.

Hat da jemand eine Idee? Gibt es da einen Standardfehler? Mich wundert insbesondere das leichtgängige Drehen, als würde man den relevanten Teil des Schlosses nicht mitnehmen.

Zu sagen ist noch, dass bei dem Auto schalthebelseitig die Schlüsselabziehblockade defekt ist - da ist die Sperre ausgebrochen, so dass sie nicht mehr in die Kulisse passt. Das hat aber eigentlich nur die Konsequenz, das man den Schlüssel neben in P auch in allen anderen Stellungen abziehen kann. Rückwirkungen auf das Schloss habe ich bislang keine gesehen... aber eventuell könnte da natürlich ein Zusammenhang sein. Wobei die Anlasssperre (nur in P und N starten) elektrisch realisiert ist und nach wie vor (also bis vorhin...) funktioniert.

Viele Grüße und vielen Dank,

Jan

Moin,

da dürfte der Schalteinsatz im Zündschloss die Grätsche gemacht haben. Das gabs auch vor 30 Jahren schon als Sollbruchstelle. Bin mal aus voller Fahrt mit meinem damaligen Passat liegengeblieben, weil unvermittelt Elektrik-Totalausfall.
Dürfte relativ einfach zu wechseln sein.

Gruß aus Berlin,
olli

Hi,

wie habe ich mir das vorzustellen: Wird jener Schalteinsatz vom eigentlichen Schloss gedreht und nun nicht mehr mitgenommen oder schalten die Kontakte selbst nicht mehr?

Viele Grüße,

Jan

Moin,

früher warens meist die Kontakte die aufgegeben haben. Allerdings habe ich auch schonmal einen komplett zerfallenen Einsatz gesehen.
Um das, was Du wissen möchtest, herauszufinden, musst Du den Einsatz ausbauen.
Vermutlich muß man heut den Airbag bzw. das Lenkrad ausbauen. Früher reichte da die Abdeckung unterm Armaturenbrett...

Gruß,
olli

Hi,

inzwischen weiss ich, dass man zum Wechsel des ZAS Airbag, Lenkrad und die Verkleidungen abbauen muss, also doch eine etwas größere Aktion mit Werkstattpflicht wegen Airbag.

Weiss jemand, ob man zerstörungsfrei an den Stecker des Schalters rankommt, ohne all das auszubauen? Dann liesse sich das nämlich vor größeren Zerlegungen durchmessen.

Wobei... vermutlich braucht man das gar nicht, denn ein einfacher Test war sehr eindeutig: Bei Zündung aus führt die Betätigung des Blinkers zu Parklicht auf der betreffenden Seite - das funktioniert. Bei herumgedrehtem Schlüssel passiert genau das gleiche, das Parklicht bleibt also an. Von daher dreht der elektrische Teil nicht mit... also ist vermutlich die Verbindung zum eigentlichen Schloss defekt. Ist das reparabel oder hilft da nur ein neues ZAS?

Und: Weiss jemand, ob bei einem Automatikauto die Abziehsperre (die ja das komplette Rückdrehen des Schlüssels verhindert) am mechanischen oder elektrischen Teil angreift?

Viele Grüße,

Jan

Hi,

da haben wir gerade über Kreuz gepostet...

Zitat:

früher warens meist die Kontakte die aufgegeben haben. Allerdings habe ich auch schonmal einen komplett zerfallenen Einsatz gesehen.

Zumindest der für das Parklicht geht noch aber vielleicht hängt der ja irgendwo.

Und das Ding dreht sehr leicht, verdächtig leicht. Es gibt auch keinen Federwiderstand an der Stelle, wo man starten würde.

Zitat:

Um das, was Du wissen möchtest, herauszufinden, musst Du den Einsatz ausbauen. Vermutlich muß man heut den Airbag bzw. das Lenkrad ausbauen. Früher reichte da die Abdeckung unterm Armaturenbrett...

Yep, Airbag usw. muss raus. Wäre ja für den Autodieb sonst auch zu einfach, wenn man nur unten den Deckel abmachen muss. Selbst den bekommt man nur ohne Lenkrad ab.

Viele Grüße,

Jan

Hi!
Also, als ich das letzte mal so einen Zündschalter gewechselt habe,
das ist zum Glück schon lange her.
Das war bei meinem damaligen Corrado.
Das war nicht lustig, da hab ich einen ganzen Tag gebaut, das halbe Auto auseinandergenommen.
Ich musste da sogar die Sicherheitsmuttern irgendwie aufbekommen, die die Lenksäule halten.

Und alles nur wegen der kleinen Schraube, die den Zündschalter hält, an die man aber sonst nicht ran kommt.

Und ja, die Zündschalter waren bei den damaligen Fahrzeugen sehr anfällig.

Beim T3 z.B. ging das aber recht fix zu wechseln.

Hi,

Zitat:

Und alles nur wegen der kleinen Schraube, die den Zündschalter hält, an die man aber sonst nicht ran kommt.

Scheint beim Polo 9N nicht mehr nötig zu sein:

https://forum.polo9n.info/viewtopic.php?t=42631

Da gibt es sogar zwei Posts, die das mehr oder weniger übereinstimmend beschreiben.

Ich frage mich halt nur, ob das ursächlich mit der Sache mit der Abzugsperre zusammenhängt. Die hat es vor ca. 2 Monaten zerlegt, was mir schon recht verdächtig vorkommt. Das Zündschloss ging seitdem aber keineswegs schwerer oder so. Aber das müsste sich auch testen lassen: Wenn ich den Deckel an der Schaltbetätigung runtermache, kann ich die Sperre per Hand betätigen und schauen, was passiert.

Viele Grüße,

Jan

Hi,

so... alles zerlegt und angeschaut. Der Zündanlassschalter ist in Ordung. Was kaputt ist, ist der Mitnehmer auf der Seite des Zündschlosses. Wenn man quasi in das Loch reingreift, in dem der Zündanlassschalter sitzt, dann ist in der Mitte ja die Welle, die in den Schalter eingreift. Die lässt sich beliebig hin und her drehen und ist recht lose, rausgezogen bekommt man sie aber nicht.

Der ZAS selbst ist vollkommen okay. Wenn man ihn mit dem Schraubendreher dreht, während der Schlüssel wegen der WFS im Schloss steckt, dann startet das Auto und alles funktioniert.

Viele Grüße,

Jan