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Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z

 
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Sven 01
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Beitrag30-01-2005, 16:59    Titel: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Fachkundigen, die Ihr Euch schon häufig mit dem Thema befassen mußtet. Nach der amüsanten Anmeldeprozedur hoffe ich hier nun auf kompetentere Hilfe als in anderen Foren. Habe mich gerade auch durch alle Beiträge zum Thema 'Leistungseinbruch' gearbeitet, glaube aber daß keiner der bekannten Fälle so ganz auf mein Problem zu übertragen ist.
Zum Stand der Dinge: Ich fahre einen Passat 35i Variant mit 1Z - Motor und rund 185000 km Laufleistung. Das Ding ist nicht gechipt, wird regelmäßig gewartet (alle Filter neu usw.) und fährt häufig auf Langstrecke (auch viel Vollgas). In letzter Zeit versuche ich aber langen BAB-Fahrten möglichst aus dem Weg zu gehen weil mich die Karre nervt. Wegen Berufsstress verschleppe ich die Problemlösung aber leider auch schon lange.
Zunächst nur sporadisch auftretend habe ich nun schon seit etwa 3 Monaten ständig mit dem bereits häufiger beschriebenen Leistungseinbruch im Bereich um 3000 U/min im 4. und 5. Gang, also bei Vollast, zu kämpfen. Der Motor geht dabei nicht in einen dauerhaften Notlauf. Nach Wegnehmen des Gas und erneutem Drauftreten beschleunigt der Wagen für einige Sekunden wieder bis sich das Spiel wiederholt. Extremes Rußen ist nicht festzustellen. Leichte Wolken beim Beschleunigen im Abblendlicht nachfolgender PKW bei Dunkelheit sind - denke ich - normal - oder ? Also in die Werkstatt.

Fehlerspeichermeldungen:
528 F96 Höhengeber Unterbrechung/Kurzschluß nach Masse
575 Saugrohrdruck Regeldifferenz sporadisch auftretender Fehler
519 G71 Geber für Saugrohrdruck Kurzschluß nach Plus sporadisch auftretender Fehler

Alle Fehler vom Fachbetrieb ausgelesen und gelöscht. Aussage des Meisters : Sporadische Fehler sind nicht aussagefähig und der Höhengeber kann für das Verhalten kaum verantwortlich sein. Ratschlag: Weiter beobachten !

Wochen später erneutes Auslesen: Ich war nicht dabei, der Meister berichtet : Es war nur der Höhengeberfehler im Speicher. Vorschlag zur Fehlerbehebung : Da ist bestimmt das Steuergerät im Eimer, das muß neu! icon_sad.gif

Werkstatt gewechselt: Aussage dort: Lassen Sie den Wagen mal 2-3 Tage hier, dann werden wir den Fehler schon finden. Letzte Woche war schon jemand mit etwa gleichem Problem hier. Da war der Fehler nach Erneuerung des Turboladers weg. icon_sad.gif

Nach langer Lektüre im Internet dann meine Eigeninitiative:
1. LMM erneuert - ohne Erfolg.
2. Alle Steuerschläuche für den Turbo rot, schwarz und blau) geprüft mit Druckpumpe - alles OK
3. Schlauch zum Steuergerät sah schlecht aus, vorsorglich erneuert - ohne Erfolg.
4. Regelgestänge am Turbo auf gängigkeit geprüft und Druckdose gecheckt - Funktioniert ! Ich weiß allerdings nicht mehr bei welchem Druck das Gestänge welchen Weg machte.
5. Turboregelventil Durchgang (pusten) und auf hörbares Schalten geprüft - scheint OK.

In letzter Verzweiflung Vagcom und Interfacestecker besorgt und zwischenzeitlich auch Meßfahrt gemacht, allerdings alleine, mit den dabei zu erwartenden Problemen. Mußte eine längere Strecke loggen und dann mühsam die relevanten Teile beim Auswerten suchen.
Ergebnis: Bei 1024mbar Außendruck steigt der 'actual MAP' zwischen 2700 und 3100 u/min auf bis zu 2083,2 mbar und bleibt dort dann konstant bis zum Leistungseinbruch. Dann hat er noch knapp über 2000mbar. Nach der Gaspedal-Tretprozedur steigt der Druck nach kurzem Abfall wieder schlagartig auf den genannten, zu hohen Wert. Ich interpretiere das so: Das Steuergerät toleriert den zu hohen Druck etwa 2,5 - 3,5 s lang und reduziert dann die Einspritzmenge, damit der Druck wieder in einen 'noch akzeptablen Bereich' kommt.
Das ganze wiederholt sich dann ständig. Ich erreiche dabei übrigens mit entsprechend vielen 'Umläufen' durchaus noch 170 km/h. Beim log fiel aber auch noch auf, daß der 'Duty Cycle Boost Valve'-Wert (frei übersetzt Tastverhältnis Ladedruckventil - richtig ? Gruppe 11, 4.Wert ?) ständig über 90% bis hin zum stabilen Max-Wert von 94,1% hängt. Habe mal gelesen und notiert, daß dieser bei Vollast nur 40 - 70 % betragen soll. Was genau ist dieser Wert denn eigentlich? Welche Meßwerte bzw. Sensoren werden denn für die Berechnung verwendet. Ist es ein Öffnungs- oder Schließprozentsatz und Prozent was denn wovon ? Vielleicht komme ich so dem Problem auf die Spur.
War ein langer Vortrag, ist aber halt auch schon eine lange Geschichte. Hoffe jetzt nix wichtiges vergessen zu haben. Dank für Eure Hilfe vorab.
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Sven 01
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Beitrag30-01-2005, 17:51    Titel: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Ergänzung: Was mir gerade noch einfiel: Ich habe natürlich auch den Gaspedalpoti geprüft. Läuft geschmeidig von 0 - 100%.
Und: Dem Fachmann wird es schon klar sein, ich habe nur einen simplen (vermeintlich) Wastegate-Lader, bei dem die Schaufelverstellung also nicht festgegangen sein kann.
Bin daher z.Zt. wirklich ratlos.
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ulf
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Beitrag30-01-2005, 18:41    Titel: Re: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Sven 01 hat folgendes geschrieben:
Bei 1024mbar Außendruck steigt der "actual MAP" zwischen 2700 und 3100 u/min auf bis zu 2083,2 mbar und bleibt dort dann konstant bis zum Leistungseinbruch. Dann hat er noch knapp über 2000mbar. Nach der Gaspedal-Tretprozedur steigt der Druck nach kurzem Abfall wieder schlagartig auf den genannten, zu hohen Wert. Ich interpretiere das so: Das Steuergerät toleriert den zu hohen Druck etwa 2,5 - 3,5 s lang und reduziert dann die Einspritzmenge, damit der Druck wieder in einen "noch akzeptablen Bereich" kommt.

Korrekt.

Zitat:
Beim log fiel aber auch noch auf, daß der "Duty Cycle Boost Valve"-Wert (frei übersetzt Tastverhältnis Ladedruckventil - richtig ? Gruppe 11, 4.Wert ?) ständig über 90% bis hin zum stabilen Max-Wert von 94,1% hängt. Habe mal gelesen und notiert, daß dieser bei Vollast nur 40 - 70 % betragen soll. Was genau ist dieser Wert denn eigentlich? Welche Meßwerte bzw. Sensoren werden denn für die Berechnung verwendet. Ist es ein Öffnungs- oder Schließprozentsatz und Prozent was denn wovon ?

Die Ansteuerung des Ladedruckregelventils.
94,1% werden der Anschlag "minimaler Druck" sein. Also reagiert der Ladedruck nicht auf den vollen Regeleingriff.

Beim 1Z macht wohl ebendieses Ventil (N75?) öfters mal Probleme . . . -> Suchfunktion.
Gruß Ulf
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Sven 01
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Beitrag30-01-2005, 19:09    Titel: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Hi Ulf, wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du daß dieses Turbodruck - Regelventil an der Spritzwand über dem Bremskraftverstärker bei mir der Auslöser allen Übels ist ? - Sorry - verdammte Begriffsstutzigkeit-. Und das obwohl ich Durchgang und Schaltfähigkeit geprüft hatte !? Kann das Ventil mehr als hin- und herschalten ? Wenn ich den Stecker abziehe sollte der Turbodruck doch auf 0,6 bar runtergehen - oder ? Wenn ich dann immer noch höheren Druck messe liegt es aber wohl nicht an dem Ventil - richtig? Wenn das so ist werde ich diesen Versuch direkt morgen machen und ggf. sofort ein neues Ventil kaufen. Habe das bisher wegen der verwirrenden Feststellungen immer noch hinausgezögert.
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ulf
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Beitrag30-01-2005, 19:26    Titel: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Sven 01 hat folgendes geschrieben:
Hi Ulf, wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du daß dieses Turbodruck - Regelventil an der Spritzwand über dem Bremskraftverstärker bei mir der Auslöser allen Übels ist ?

Schon möglich.

Zieh Dir mal den Fachartikel über TDI-Steuerpneumatiken rein (falls nicht schon geschehen). . .
Gruß Ulf
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Sven 01
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Beitrag30-01-2005, 20:04    Titel: Schlagartige Leistungseinbrüche am 1Z Antworten mit Zitat

Hi Ulf, habe den Artikel erst vorhin gelesen, bin halt hier im Forum noch neu und muß mich erst orientieren.
Allerdings wird dort für den zu hohen Druck auch ein defekter Drucksensor angegeben, wobei die Zeile darüber angibt daß eben dieser Drucksensor ggf. im Motorsteuergerät liegen kann. Dort vermutete ich aber eigentlich den im Fehlerspeicher enthaltenen Höhensensor F96. Auch der ist sicher ein Drucksensor, aber kann denn der gemeint sein ? Hat der denn einen so extremen Einfluß, zumal 1024mbar, wie von mir gemessen, doch nicht wirklich extrem von einem realen Umgebungsdruck abweichend kann. Sollte dieser Drucksensor gemein sein, so wäre wohl eine Rep. des Motorsteuergerätes erforderlich - gelle ? icon_sad.gif
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