Kupplung, mal geht, mal geht nicht.

Moin
Es handelt sich um den Wagen meines Nachbarn.
Golf 4 1.6 Liter
MKB = AZD
Getriebe = ERT
Manchmal wird die Kupplung nicht vollständig betätigt, das heisst: Der Gang geht an der Ampel nicht rein.
Wird der Motor abgestellt, flutschen die Gänge perfekt rein.
Wird der Motor mit eingelegtem Gang gestartet, hat er schon leichten Vortrieb.
Bis hierhin ist für mich alles nachvollziehbar.
Das Problem ist das er sich am nächstem Tag wieder perfekt schalten lässt.
Man kann auch eine Stunde lang problemlos durch die Stadt gurken.
Auf mal hat man obigen Effekt und am gleichem Tag geht es wieder.
Es wurde auch mehrmals entlüftet.
Klar dürfte sein das die Hydraulische Kupplung irgendwie Luft zieht.
Nur müsste dort nicht auch eine Leckstelle sein?
Leider ist alles alles furztrocken.
Der Hebel zwischen der Welle und dem Ausrücklager war heile und wurde trotzdem getauscht.
Hat jemand einen Tip was als nächstes getauscht werden sollte?
Geber oder Nehmerzylinder?
Was ist mit der Verbindung zur Leitung?
Kann die Dichtung durch sein?
MfG Frank

Hi,

Deine Kupplung trennt nicht richtig. Eine mögliche Ursache hast Du ja schon geprüft.
Bleiben mechanische Schäden an der Kupplung bzw. deren Federblechen oder ein schwergängiges Nadellager, wo die Getriebewelle in die Kurbelwelle geht. Weiss aber nicht, ob letzteres bei Deinem Fahrzeug der Fall ist.

Da das Trennen von Kupplung und Motor recht aufwendig ist, würde ich vorschlagen mit einer Schlauchkamera in die Kupplungsglocke zu sehen.

Ob die Kupplung aufgrund defektem Nehmerzylinder/Geberzylinder nicht weit genug getreten kann, merkt man eigentlich.
Relevant ist der Weg von dem an das Kupplungspedal schwerer geht bis zum Bodenblech.

Viele Grüsse, Rainer

Hallo!

Bei einem defekten Nehmerzylinder am Getriebe muss es dort zwingend einen Austritt von Bremsflüssigkeit geben.

Beim Geberzylinder müsste man da mal mit der Taschenlampe im Fussraum sehen, ob da Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder ausläuft. Oder zumindest Spuren davon sichtbar sind.

Das wäre nach der Beschreibung mein Favorit.

Ich hab auch einen 4er Golf, da war mal die Druckplatte vom Kupplungsautomat gebrochen. Einfach so, quer durch. Da gab es ähnliche Probleme wie bei dir.

Normalerweise fängt man bei solchen Problemen damit an, die billigsten und am einfachsten zu wechselnden einfachsten Teile zu erneuern. Also den Geberzylinder.

Man kann zwar auch die Leitung blind machen, mit Stopfen, aber so richtig zuverlässig wird auch auch nicht. Wenn es mal funktioniert, und mal nicht.

Also, mein Rat.:
neuen Geberzylinder
Aber Vorsicht, die Kupplungshydraulik zu entlüften, das ist das grösste Problem.
Das geht nicht einfach und erfordert Nerven und Geduld.
Im Notfall von unten nach oben entlüften.

Bei einem defekten Nehmerzylinder am Getriebe muss es dort zwingend einen Austritt von Bremsflüssigkeit geben.

Wirklich zwingend?
Der Nehmerzylinder ist knochentrocken.
Den Geberzylinder muss ich nochmal nachsehen, aber ich meine das der auch trocken gewesen ist.
Entlüftet habe ich auch von unten nach oben.
Wenn jetzt beide Zylinder trocken sind, kann man dann behaupten das beide Zylinder definitiv heile sind?

Könnte sich eine Luftblase dann mal bemerkbar machen und mal nicht?
Wäre das möglich?
Hardwaretechnisch kann ich mir einen Fehler ( geht oder geht nicht ) kaum vorstellen.
Ich werde mir das heute nachmittag nochmal genau anschauen.

Nochmal zum Vergleich.
Der Weg bei vollständig getretener Kupplung bis zum leichtestem Vortrieb beträgt geschätzt bei meinem 1.4er zirka 6 cm.
Bei dem 1.6er beträgt dieser Weg zirka die Hälfte.

Ich werde mir das heute nochmal ansehen und nochmal peniebel entlüften.
MfG Frank

Ob die Kupplung aufgrund defektem Nehmerzylinder/Geberzylinder nicht weit genug getreten kann, merkt man eigentlich.
Relevant ist der Weg von dem an das Kupplungspedal schwerer geht bis zum Bodenblech.

Ich habe ja 2 Wagen hier zum Vergleich.
1.4er meiner und heile
1.6er vom Nachbarn.

Betätigung des Kupplungspedals bis sich der Nehmerzylinder/Hebel rührt:
Beide gleich bei geschätzt 1.5 cm
bei voll durchgetretenm Pedal bewegt sich bei beiden Fahrzeugen der Hebel um 15 mm.
Bei voll durchgetretenem Pedal und langsamen loslassen fängt der heile Wagen an nach 6 cm anzuziehen.
der 1.6 er fängt nach zirka 3 CM damit an.
Seit dem austausch des Ausrücklagers und den Ausrückhebels funktioniert die Kupplung bis auf 1 mal perfekt.
Genau dieses 1 mal gibt mir zu denken.
Mal geht5 und dann eben nicht...
Ich werde gleich nochmal von unten nach oben entlüften und dann mal schauen.
Als letzte Option bleibt eben nur die Kupplung zu wechseln, nur wärs recht blöde wenns daran nicht liegt.
MfG Frank

Moin,
wenn die Hydraulik ok ist, dann bleiben eigentlich nur gebrochene Druckplatte, zerlegte Feder oder aber eine nicht mehr vernünftig auf der Verzahnung der Getriebeeingangswelle gleitende Kupplungsscheibe übrig.

Schau mal hier
https://media.repxpert.de/media/01_media_master/closed_area/01_work/brochures_1/transmission_3/LuK_TecBr_Failure_diagnosis_DE_new_0217.pdf

Nachtrag
Hatte ich bisher nur einmal bei nem alten Passat :
Das Pilotlager in der Kurbelwelle hatte sich zerlegt und das führte zum Mitlaufen der Getriebeeingangswelle auch bei getretener Kupplung.



Gruß aus Berlin,
olli

F B hat folgendes geschrieben:

Zitat: Bei einem defekten Nehmerzylinder am Getriebe muss es dort zwingend einen Austritt von Bremsflüssigkeit geben. Wirklich zwingend? Der Nehmerzylinder ist knochentrocken. Den Geberzylinder muss ich nochmal nachsehen, aber ich meine das der auch trocken gewesen ist. Entlüftet habe ich auch von unten nach oben. Wenn jetzt beide Zylinder trocken sind, kann man dann behaupten das beide Zylinder definitiv heile sind? MfG Frank

Hallo!
Ja, ist so.

Der Nehmerzylinder am Getriebe ist ja wie ein Kolben in einem Rohr.
Wenn da die Dichtung undicht ist, drückt es die Flüssigkeit raus. Das sieht man.

Der Geberzylinder am Pedalwerk ist etwas komplexer aufgebaut:
Der Kolben baut den Druck auf. Wenn da die Dichtung defekt ist, kann es sein, dass der Druck an der Dichtung vorbei geht.
Man tritt also, baut aber nicht wirklich genug Druck auf. Das passiert auch zeitversetzt.
Man kann da auch mal eine Minute mit getretenem Kupplungspedal warten. Ob sich da etwas ändert.

Beim Geberzylinder ist halt hinter dem Kolben noch eine zweite Abdichtung, zum Fussraum. Wo die Betätigungsstange durchgeht. Das ist bauartbedingt, und geht nicht anders.
Vielleicht hast du mal einen Hauptbremszylinder von einem alten Auto oder Motorrad gesehen / zerlegt, da ist das auch so.

Die hintere Dichtung, also zum Fussraum, sehe ich mir als erstes an. Wenn es da raussickert, ist der Geberzylinder definitiv defekt. In dem Fall hat man dann auch oft Probleme mit Luft in der Anlage.


Er kann aber auch defekt sein, wenn er zum Fussraum dicht ist. Dann hält er den aufgebauten Druck nicht richtig.
Mit eingedrungener Luft ist dann nicht zu rechnen.

Also, ich kann mich auch erinnern, dass ich vor 20 Jahren mal bei einem BMW die komplette Kupplung erneuert habe. Das hat aber nichts gebracht, letztendlich war es der Geberzylinder.
Ich wurde da ehrlich gesagt etwas überrumpelt, so nach dem Motto, ganz fix neue Kupplung rein, morgen bitte fertig....
War aber nichts mit fertig.
Ich hab da gemerkt, dass man sofort nach dem Treten der Kupplung den Gang einlegen kann, paar Sekunden später ging es nicht mehr.
In dem Fall war der Geberzylinder auch äusserlich trocken.
Hat aber den Druck nicht richtig gehalten.

Wir beobachten das jetzt noch einige Tage und entscheiden dann was gemacht wird.
MfG Frank

Moin
Es wurde der Geberzylinder gewechselt und seit Tagen funktioniert die Kupplungsbetätigung tadellos.
Anscheinend kann sich tatsächlich eine Luftblase bilden die sich verstecken kann.
Das verstehe ich zwar nicht, läuft aber.
Mal schauen wie lange es hält.
MfG Frank

Vielen Dank für die Rückmeldung!

F B hat folgendes geschrieben:

Moin Es wurde der Geberzylinder gewechselt und seit Tagen funktioniert die Kupplungsbetätigung tadellos. Anscheinend kann sich tatsächlich eine Luftblase bilden die sich verstecken kann. Das verstehe ich zwar nicht, läuft aber. Mal schauen wie lange es hält. MfG Frank

Hallo!

Luftblasen sind kompressibel, egal wo die sich verstecken.
Und zwar nicht gelegentlich, sondern immer.

Gehe mal davon aus, dass die Dichtmanschette des Betätigungskolbens nicht mehr richtig abgedichtet hat.
Altersbedingt, und im Gehäuse sind auch 1 oder 2 Bohrungen, zum Nachlauf der Flüssigkeit, über die Löcher rumpelt die Dichtlippe auch ständig.

So wird es gewesen sein. Das System versagt dann manchmal, temperaturabhängig, oder je nachdem, wie schnell man die Kupplung tritt.
Oder einfach so, und dann wieder mal nicht.

Luftblasen sind kompressibel, egal wo die sich verstecken.
Und zwar nicht gelegentlich, sondern immer.

Das System versagt dann manchmal, temperaturabhängig, oder je nachdem, wie schnell man die Kupplung tritt.
Oder einfach so, und dann wieder mal nicht.

Das ist eben der Wiederspruch mit dem ich Probleme habe.
Es würde doch bedeuten das sich der Geberzylinder selber entlüften kann und durch die undichte Manschette wieder Luft ansaugen kann.
Aber vermutlich mache ich mir nur zuviele unsinnige Gedanken.
Beide Zylinder getauscht und es läuft.
MfG Frank