1Z TDI im VW-Golf: Turbo defekt oder anderes Problem?

Hallo Leute,

mein Bruder hat einen Golf III 1Z TDI Bj. 96 mit 250.000km und hat zwei Probleme, vermutlich eine Ursache:

1. Schlechter Start:
Wird der Motor gestartet, so kommt er nicht richtig. Er läuft dann auch erst mal mit etwa 500 U/min sehr unrund und man muss auf's Gaspedal treten, um ihn überhaupt auf Leerlaufdrehzahl zu bringen. Bleibt man auf dem Gas und dreht über 2000 U/min, so macht es den Anschein, als würde kein Turbo mitlaufen (keine Leistung). Geht man vom Gas und lässt ihn wieder unter 1700 U/min fallen und tritt dann wider drauf, so dreht er wieder voll hoch, ohne Probleme.

2: Turbo - oder anderes Problem:
Im Fahrbetrieb zieht der Wagen wie gewohnt, ohne Leistungseinbrüche, ohne Qualm aus dem Auspuff - bis man das erste Mal für mehr als eine halbe Sekunde vom Gas geht. Hier gibt es nun zwei verhaltensweisen, die sich reproduzieren lassen (jedes Mal das gleiche):
(a) Man wartet, bis man mit der Drehzahl unter 1700U/min fällt und geht dann wieder auf's Gas - der Wagen beschleunigt einwandfrei bis zum Drehzahlbegrenzer, keine Probleme.
(b) Man tritt auf das Pedal, während er noch über 1700U/min dreht - es gibt eine riesige Wolke (weiß, ganz leicht bläulich) aus dem Auspuff, die nicht mehr aufhört bis man wieder vom Gas geht. Nach ersten Untersuchungen handelt es sich wohl überwiegend um unverbrannten Kraftstoff.

Folgendes Stichwort fällt mir da ein: Umluftventil. Kann es damit zusammenhängen? Habe eigentlich wenig Ahnung vom Turbo und wäre sehr dankbar, wenn mir jemand helfen könnte.

Meine Vermutung: Ventil bleibt auf Umluft hängen, der Ladedruck passt nicht mit der eingespritzten Dieselmenge zusammen. Die Steuerung geht davon aus, dass genug Druck da wäre und spritzt zu viel ein!?

Hat jemand Ideen?

Umluft gibts beim TDI nicht - zumindest am 1Z nicht.

Wenn die weisse wirklich nach Kraftstoff riecht, er also nicht zuendet, kommen meiner Meinung nur absolut schlechte Kompression, total verstellter Spritzbeginng (evtl haengt das Venteil dafuer) oder vollkommen abgenutzte Duesen in Frage.

Den Test wuerde ich preislich gestaffelt wie folgt durchfuehren.

- Spritzbeginn messen (lassen)
- Kompression messen (lassen)
- Duesen checken/tauschen

Wenn er zuviel einspritzt und ne Macke am Turbo hat, macht er ne maechtig _schwarze_ Russwolke, aber niemals weiss.

m;

Hmm, aber die Wolke ist leider weiß und Leistung hat er dann eben Null (einspritzen würde er wohl die richtige Menge.
Es wurde auch schon die Enspritzpumpe getauscht. Ich denke mal, dass Kompression usw. vorher geprüft wurden. Und es stimmt ja alles. Der Motor läuft perfekt, bis man das erste Mal vom Gas geht und dann wieder draufsteigt (Reaktivierung).

Wenn es denn keine Umluft gibt, wird dann die Luft einfach ins Freie gelassen?

Checke mal den Einspritzbeginn im Grundeinstellungsmodus bzw. ob er sich ändert.

Grüße, Rainer

Hi DaDone

Zitat:

Wenn es denn keine Umluft gibt, wird dann die Luft einfach ins Freie gelassen?

Du bist dir noch nicht ganz klar drueber, wie unsere TDIs funktionieren !

Die Luft, die der Turbo ranschaufelt kommt immer und vollstaendig in den Motor. Beim Diesel gibt es keinen Grund, sie "wegzuschmeissen". Grob gesagt: Je mehr Luft, desto besser.

m;

Stimmt, ich wusste bislang noch nicht viel über den Turbo beim TDI. Danke schon mal.

Ich glaube nicht, dass mit der Einspritzung was nicht stimmt, weil sich der Motor völlig normal verhält, solange man auf's Fahrpedal tritt. Erst wenn man runter geht und wieder drauf gibt es das Problem (der Turbo bringt scheinbar keine Luft mehr ran).
Fällt man unter die 1700U/min und gibt dann wieder Gas, so funktioniert wieder alles wie gewohnt.
Wenn man nur ganz kurz (unter 500ms) vom Gas geht, gibt es nur sehr kurz eine kleine Wolke und der Motor läuft dann normal weiter.

Naja,

der Glaube an den Ladedruck macht ja nicht den Motor wieder heile.

Schnapp dir nen Laptop und VAGCOM und logg mal alles moegliche an Werten und mach schoen Grafiken draus. Da wird schon einiges selbsterklaerend.

Mit Messwerten koennen wir dir besser helfen, als mit wilden Vermutungen ... die evtl. "ich glaube das ist es nicht" widerlegt werden.

Gruesse
m;