Hallo liebe Profischrauber,
habe mein Mengenstellwerk vom 94er 1Z (Golf 3) nach der allseits bekannten Anleitung gereinigt, weil mein nun schon seit Monaten präsentes Ruckeln so stark wurde, dass ich in der kalten Jahreszeit kaum noch Beifahrer mitnehmen wollte...
Eine Frage habe ich zu dem Thema, anschließend ein kurzer Erfahrungsbericht:
Teil 1 - Frage:
Vor der Aktion lag die Einspritzmenge bei 2,4 bis 2,6 mg/Hub, da ich die Lage des MSWs nicht gut genug markiert hatte, liegt sie nun bei konstanten 2,2 mg/Hub, demnach ein Unterschied von 0,2 bis 0,4 mg.
Sofern der angezeigt Wert geringer wird, wird tatsächlich ja MEHR eingespritzt, richtig?
Frage:: Wie schwerwiegend ist diese Differenz, sofern ich so belasse?
Teil 2 - Bericht:
Da ich Laie bin, hatte ich Riesenmuffe davor, habe mich nun rangetraut und bin ziemlich froh.
Wir haben die ESP dran gelassen, wollten eigentlich auch nur den MSW-Deckel abnehmen, aber um an das Eintrittsloch zu kommen, haben wir doch noch kurz das MSW komplett abgenommen.
Nach dem Auslesen der benötigten Werte (RSW-Position) habe ich die Dreiecksschraube per Dremel zur Schlitzschraube "umfunktioniert", hat prima geklappt.
Dann das MSW geöffnet, per Anleitung weiter durchgewurstelt und schließlich die Magnete freigelegt.
Die Menge des graphitähnlichen Staubs war so gering, dass ich schon Befürchtungen hatte, dass die ganze Aktion für die Katz sei (aber weit gefehlt). Alles schön mit Q-Tips und Tüchern geputzt, am Eintrittsloch war aber wider Erwarten doch kaum etwas, d.h. das Abnehmen des MSW-Deckels hätte eventuell gereicht.
Beim Zusammenbau hatten sich die Kontaktstifte als widerspenstig gezeigt, jedoch konnten Sie der ERSA schließlich nicht widerstehen und ließen sich wieder anlöten.
Die Justierung des RSW-Gebers per Echtzeit-VAG-COM-Abfrage der induktiv gemessen Spannung war zwar Feinarbeit, aber keine echte Schwierigkeit.
Das Aufsetzen auf den Nocken war entgegen aller düsteren Aussagen hier aus dem Forum auch relativ einfach, vielleicht hatten wir auch nur Glück - aber das Loch der Welle zeigte sauber nach oben und wenn man dann mit dem MSW direkt orthogonal auf die ESP aufsetzt, passt das.
Problematisch danach war nur die korrekte Justage des MSW, da wir kaum Markierungen reingeritzt hatten - grober Fehler!!
Beim ersten Versuch war das MSW so montiert, dass der Einspritzwert in VAG-COM viel zu hoch war, tatsächlich also VIEL zu niedrig, ich konnte gerade mal 30-40km/h fahren
Der zweite Versuch war
richtig heftig, da ich das MSW zu weit verschoben hatte, die Einspritzmenge in VAG-COM also viel zu niedrig, in Wirklichkeit also zu viel eingespritzt wurde.
Der Golf ging damit AB WIE SCHNITZEL, 'n Kollege mit nem gleichwertigen Benziner konnte auf der Warmlauf-Fahrt nicht mehr mithalten, ging richtig heftig ab der alte Golf.
Da das aber bestimmt nicht förderlich war für mein Vorhaben, 500.000km mit dem Teil zu knacken, habe ich es (fast) auf den alten Wert zurückjustiert, d.h. das MSW auf der ESP so weit nach links oder rechts verschoben (bei ausgeschaltetem Motor natürlich), bis in VAG-COM nach der Warmlauf-Fahrt die oben schon genannten
2,2 mg/Hub (vorher 2,4 - 2,6 mg/Hub) angezeigt wurden.
Beim Auseinanderbauen lief etwas Diesel an unseren Auffang-Tüchern vorbei, d.h. in der Plastikwanne unter dem Motor sammelte sich wohl etwas Treibstoff und tropfte als dreckiges Altöl-ähnliches Zeug auf den Garagenboden.. ich dachte erst, dass es Motoröl sei, aber da haben wir ja nix angefasst, also müsste es Diesel gewesen sein, zumal er den Ölstand hält --> also steht erstmal ne Motorwäsche an.
Ich möchte von ganzen Herzen
Marcello
Rainer K.
Tuppie
guste100
für die geniale Anleitung danken! Ihr habt mir ne neue (1100€) bzw. gebrauchte (~400€) ESP erspart - von den Danksagungen könnt Ihr Euch nix kaufen, aber ein Platz im Dieselschrauber-Himmel ist Euch sicher..
Wenn mal bedenkt, dass meine Werkstatt die Antriebswellen für das Ruckeln verantwortlich gemacht hat....
...egal.
Viele Grüße aus Stuttgart
Henning