Turbo Problem 1,8T "leider kein Diesel :o)"

Hatte vor kurzem einen A4 1,8T Q Bj 96 von einem Freund in den Fingern. Er hatte den Wagen vor kurzem gekauft. Ich war der Meinung dass er nicht schlecht läuft für eine 1,6er.

Fehlercode: Saugrohrdruck unterschritten.

Nachdem ich mich mit der Technik etwas auseinandergesetzt habe, fand ich schnell den Fehler. Der Hebel vom Turbolader war nicht auf dem Gestänge der Druckdose fixiert. die hintere Mutter war nicht mehr vorhanden und die vordere Mutter (Richtung Druckdose) war zurückgedreht. Dementsprechend hatte die Druckdose keine Möglichkeit den Turbo zu betätigen.
Ich habe das Gestänge grob eingestellt und nun läuft er ganz gut.

Wie kann so etwas passieren.
Können sich die Muttern losrütteln oder muss da einer rumgefummelt haben.

Turbo scheint OK. Höre bei oberen Drehzahlen ein Klingeln, was aber schon vor der Fehlerbehebung da war. Muss ich noch überprüfen.

Wie stellt man das Gestänge des Wastegates richtig ein???

Mit VAG-COM bzw. einen Manometer und den Solldaten. Ansonsten wirst du nie die richtigen Werte hinbekommen.

Können sich die Muttern losrütteln oder muss da einer rumgefummelt haben.


Ist normalerweise keine Mutter, sondern ein Federring; Sollte es dennoch eine Mutter sein, dann nimm, wenn das Gewinde lang genug ist eine Selbstsichernde Mutter (aber nicht eine mit Kunststoff, oder eine normale, die du vorher im Schraubstock etwas quetscht, sodass sie schwer raufdrehen geht (als nicht mit den Fingern).

Wie stellt man das Gestänge des Wastegates richtig ein???

Lader ausbauen, hineinsehen; An der Druckdose Druckluft anlegen (1Bar sollte reichen) und dann die Stange solange länger drehen bis das Wastegateventil gerade ganz aufmacht. Drucklos sollte es zu sein, und sich ohne Hilfsmittel (also nur Finger) nicht einfach aufdrücken lassen (da es sonst vom Abgasgegendruck von selbst geöffnet werden könnte -> Leistungsverlust, Notlauf).

Wenn der Ladedruck sauber eingeregelt wird, also nicht (über-) schwingt, und über 3000 1/min nicht ewig lang braucht um seinen Sollwert zu erreichen, dann sollte die Einstellung soweit ok sein. Wastegatelader verzeihen relativ viel, man sollte nur aufpassen, dass das Wastegate ausreichend weit geöffnet werden kann, da sonst ab einer gewissen Drehzahl der Ladedruck nicht mehr begrenzt werden kann, und unkontrolliert ansteigt. Bleibt der Ladedruck aber bis zum Roten Bereich am Drehzahlmesser durchwegs konstant, und steigt am Schluß (also kurz vorm roten) nicht deutlich an, so sollte das auch passen

Hallo Kalander,
hier einige Eckdaten zum Einstellen des Wastegate (LRK - Ladedruckregelklappe)

Steuerdruck Regelstangenweg Bemerkung
250 mbar 0,1 mm beginnt zu schließen
370 mbar 4,0 mm
600 mbar 13,0 mm Klappe gerade geschlossen

Also, am besten die Vorspannung über die Einstellmutter so variieren, dass bei einem Druck von 600 mbar das Gestänge gerade kein Spiel mehr hat, d.h. Klappe liegt gerade auf dem Sitz auf.

Zu der Ursache,
ggf losvibriert (trotz Siegellack) oder es wurde daran geschraubt.
Bei neueren Ladern des 1,8T werden die beiden M6-Muttern mit einem Blech gesichert...

Gruß
schneirk

Ein Turbolader Instandsetzer hat mir erklärt ich sollte das Gestänge im Ruhezustand auf 4 mm Vorspannung einstellen und dann würde es passen.
Wäre natürlich ne einfache Sache. Kann das hinkommen?

Ich finde kein brauchbares Gerät um den Druck im Millibarbereich zu regeln und so den Lader einzustellen

Bloß mal zur Info, mit VagCom kannst bei diesem Motor nix prüfen am Turbo. Der hat keinen Mapsensor. Dort kann man den Ladedruck nur mittels nachträglich eingebauten Mapsensors oder mittels analoger Ladedruckanzeige prüfen.

@x world one: soll das etwa heißen, dass die ersten 1,8T nur einen mechanischen Ladedruckbegrenzer hatten? das wär ja mehr als ein Geschenk, was Tuning angeht

Macht doch meines Wissens nur das N75?

Der AEB hat jedenfalls keinen Mapsensor. Damit kann das Steuergerät eigentlich nix vom Ladedruck wissen. Aber so ein fach wie beim Diesel (Einspritzmenge + Ladedruck hoch) ist das Tuning beim Benziner leider nicht.

Das bringt mich nicht wirklich weiter. Hab hier ein loses Gestänge und keine Idee wie es eingestellt wird. Werde wohl so lange hin und her drehen müssen bis das Auto subjektiv am besten läuft.

Na ja doch. Mit eine analogen Ladedruckanzeige könntest du zumindest grob den anliegenden Ladedruck beobachten. Sonst weist du nie was der Turbo grad bringt wenn du die Einstellung der Stange veränderst. Und wenn du mit dem Einstellen in die Nähe des Soll-Ladedrucks an der LDA kommst, weist du wenigstens das du richtig liegst.
Der AEb müsste im Bereich von ca. 1700-5000 den maximalen ladedruck anliegen haben. Der sollte so um die 0,5-0,6bar sein.

Kalander hat folgendes geschrieben:

Das bringt mich nicht wirklich weiter. Hab hier ein loses Gestänge und keine Idee wie es eingestellt wird. Werde wohl so lange hin und her drehen müssen bis das Auto subjektiv am besten läuft.

Hallo Kalander,
Du kannst den ATL auch so einstellen, wie der Turbo-Instandsetzer gesagt hat,
ist halt nicht so super-exakt, sollte/ist aber ausreichend genau sein....
Gruß
schneirk