Octavia TDI 81kW wird zum Nebelbank-Erzeuger

Hallo Gemeinde,

mein treuer Octavia wurde vor kurzem zum Nebelbank-Erzeuger. Kurz der Ablauf:

relativ schmale Landstrasse mit 6-8% Steigung, zottelnder Lieferwagen mit Anhänger und runden 40km/h vor mir. Als man die Strasse über ein größeres Stück übersehen konnte, bin ich im 2. Gang vorbei. Der Motor hat beim Überholmaneuver bis an den roten Bereich gedreht, weil ich durch die enge Strasse etwas zu beschäftigt war, auf den Drehzahlmesser zu schauen.

Als der Begrenzer eingesetzt hat, bin ich vom Gas und hab hochgeschaltet. Dann hab ich einen Blick in den Rückspiegel geworfen. Dort tauchte gerade der Lieferwagen aus einer dichten Nebelbank auf (Sichtweite vielleicht 10m), die mein TDI dort hinterlassen hatte. Das ganze hatte vielleicht 2-3s gedauert, in der der Motor gewaltige blau-graue Wolken hinterlassen hat. Dabei waren Motorgeräusch und -verhalten völlig normal, danach kam auch keinerlei Qualm mehr. Ölstand unverändert, der Motor braucht zwischen zwei Ölwechseln ca. 1mm Öl am Peilstab. Seither einige tausend km gefahren, keinerlei Unregelmäßigkeit zu bemerken.

Irgendwelche Ideen, wo das herkommen kann?

Martin

Zuviel Diesel, zuwenig Luft. Vielleicht sporadisch hängendes AGR, da er sonst das verhalten nicht zeigt (womit eine undichte Ladeluftstrecke ausscheidet).

Kannst zur Sicherheit ein paar Logfiles machen, vorallem Ladedruck, Luftmasse und Mengenbegrenzung beachten.

Vielleicht hast du ihn die ganze Zeit sehr untertourig gefahren und hier hat er den Dreck rausgehaut.
Was passiert bei Vollgas zwischen 2000-3000 UP/m?

mach dir bei einmaligen Ereignissen keine Sorge. Fährst du im allgemeinen gemächlich und schaltest früh, kann es sein das sich bei einer solchen Orgie mal der ganze Siff aus dem Auspuff auf den Weg in die Umgebung macht.

Ich denke es ist eine Kombination aus dem was Herr Antje und gerorg geschrieben haben:

wenn du viel schwachlast fährst und der Tubo nicht immer angefragen Ladedruck erzeugt, russ der Motor halt. Dieser Russ lagert sich im Auspuff ab.
Trittst du dann einmal 'richtig' durch, wird dieser abgelagerte Russ zusammen mit dem Abgas ins Freie gelassen.
Ist dann das AGR oder die Laderverstellung noch etwas träge, gibt es am Auspffende besonders viel Russ.

Gruss Jochen

Jochen_145 hat folgendes geschrieben:

Ich denke es ist eine Kombination aus dem was Herr Antje und gerorg geschrieben haben: wenn du viel schwachlast fährst und der Tubo nicht immer angefragen Ladedruck erzeugt, russ der Motor halt. Dieser Russ lagert sich im Auspuff ab. Trittst du dann einmal "richtig" durch, wird dieser abgelagerte Russ zusammen mit dem Abgas ins Freie gelassen. Ist dann das AGR oder die Laderverstellung noch etwas träge, gibt es am Auspffende besonders viel Russ. Gruss Jochen

Gut, ich gebe zu, normalerweise mit Tempomat und ruhigen 100-120 unterwegs zu sein (bei 50 Tkm im Jahr verliert man den Spass am Autofahren...). Allerdings gebe ich zwischendurch beim Beschleunigen schonmal ordentlich Stoff, und die Qualmwolke war auch nicht schwarz, sondern grauweiss-blau...

Naja, ich mach mir erstmal keine Sorgen, das Motörchen hat ja erst 330.000 km hinter sich, er wird noch bisschen leben.

Martin

Die Farbe, dass wäre die Frage gewesen die ich auf dem Herzen gehabt hätte.
Schwarz wäre Diesel oder was öliges gewesen, weis Kühlwasser. Hatte vor Jahren einen Turboschaden bei meinen TDI 130PS mit ordentlich Einnebelung exakt wie von dir beschrieben. Nach Auftreten dieser Vernebelung war allerdings dann auch sofort schluß mit Lustig. Das war nach einer Lauffleistung von 70tkm und der Wagen war mal grad 10 Monate alt.
Mein Tip geht daher schon in Richtung Turbo, ohne jetzt irgendwie Angst zumachen. Der Turbo hängt ja auch am Schmierkreislauf, die Welle wird mittels kleiner Kolbenringe zur Abgasturbine abgedichtet. Schwächeln diese Ringe dann tritt Öl in die Turbine und verbrennt im Abgasstrom. Anderst kann es auch sein, dass Öl in die Turbine angesagt wird, durch stark ansteigendem Abgasstrom. Der Effekt ist gleich.
Ähnlichen Effekt kennt man von einem anderem Bauteil, dem PCV, wenn mit der Durchblasemenge Öl aus dem Kurbelwellengehäuse transportiert wird und dann im PCV angelagert wird. Im allgemeinem ist das PCV für sowas ausgelegt und hat auch einen Ölabscheider, aber steigt diese Ölmenge an, bedingt durch ansteigende Durchblasemenge durch verschlissene Kolbenringe, dann kollapiert das System.
Also bei der Laufleistung ist das durchaus möglich und man sollte sowas im Auge behalten.
Gruß GT

könnte auch öl aus der KGE gewesen sein, was sich auf der Druckseite in den unteren Rohren oder im LLK gesammelt hat, duch die Vollgasphase erzeugt der Turbo einen starken Volumenstrom, der evtl. die Ölmassen mitgerissen hat und diese so in recht großen Mengen im Morot verbrannt wurden.
Weisser Qualm muss übrigens nicht immer Kühlwasser sein, nicht verbrannter Diesel erzeugt genau den gleichen Ausstoß.