VCDS und OBD Diagnosegeräte Shop
Diesel Forum. Community für Reparatur und Wartung an Audi, Seat, Skoda und Volkswagen. Support für VCDS und KOBD2Check (OBD2). On-Board-Diagnose und KFZ-Technik.

Der Drehmoment-Quatsch | Beiträge 32+

 
Gehe zu Seite: Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
Neues Thema beginnen Auf Beitrag antworten Weitergeben, Thema teilen Lesezeichen setzen Druckansicht Dieselschrauber - Übersicht » Diesel Motorentechnik
Autor Nachricht
Uwe
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber


KFZ-Schrauber seit: 15.04.2002
Beiträge: 1005
Karma: +5 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Westerwald

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 11:43    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Hei!

danke Thomas, Du hast meine Antwort schon vorweg genommen.
Was ich auch mit meinen Leistungswerten sagen wollte, ist dass der TDI seine Leistung schon bei niedrigen Drehzahlen hat (Leistung=Vortrieb), was einigen Lesern scheinbar immer noch nicht bekannt ist.
Die meisten Autofahrer bewegen ihr Fahrzeug in der Stadt und auf Landstraßen tatsächlich im Bereich um 2.000 U/min. Der 115er TDI hat hier schon 88 PS! Man braucht nur den rechten Fuss, um diese Leistung sofort zu mobilisieren. Der 2,8 liter Saugbenziner liefert hier eben nur schlappe 51 PS (ca. Angabe, da aus Diagramm abgelesen), obwohl er die 1,67 fache Maximalleistung hat. Er hat sie eben nur nicht so spontan zur Verfügung wie ein Drehmomentstarker TDI. Man muss immer erst schalten, ausser bei höheren Geschwindigkeiten.
Fahren beide Fahrzeuge mit 2.000 U/min nebeneinander her und treten gleichzeitig aufs Gas, dann riecht der Saugerfahrer (51 statt 88 PS) nur noch die Auspuffgase des Diesels.
Für den Diesel für leistungshungrige Fahrer spricht auch die optionale Möglichkeit der Leistungssteigerung durch einfache Modifikation der elektronischen Steuerung. Beim 115er beispielsweise lassen sich problemlos und preiswert Drehmomente bis zu 400 Nm realisieren, das sind über 110 PS bei 2.000 U/min. Diese Werte erreicht ein aktueller 911er auch nicht bei höheren Drehzahlen (max. 380 Nm)!!

Gruß Uwe
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Adrian
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 11:58    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hoffe nicht, dass es jetzt eine Grundsatzdiskussion wird. Trotzdem mal mein Senf dazu:
Es ist doch relativ egal, ob man einen Turbo mit einem 'Sauger' oder einen Diesel mit einem Benziner vergleicht. Vergleichen sollte man die Motoren (egal welche) immer in dem Bereich, in dem man sie fährt. Einen TDI kann man locker mit 1600/1800 bis 2500 U/min fahren. Wenn es etwas flotter gehen soll, dreht man halt bis 3000-3500 U/min.
Benziner lassen sich oft gut zwischen 2000 und 3000 (zum Beschleunigen) U/min fahren. Soll es flotter gehen, dann halt bis 4500-5000 U/min.
Am glücklichsten wird man doch mit dem Motor, der beim eigenen Fahrstil am flottesten ist.

Für den Fall, dass jemanden Werte von einem Saugdiesel interessieren:
Mercedes C220 D, 95 PS bei 5000 U/min, 150 Nm bei 3100 U/min, 1379 kg
0-100: 13,9 s
60-100 im 4.: 13,6 s
80-120 im 5.: 22,4 s
80-120 im 4.: 14,4 s
Quelle: AMS 1/1995

Dann hätte ich noch eine E-Klasse (Benziner) im Angebot, wie sie oft auf unseren Straßen zu finden ist:
Mercedes E200, 136 PS bei 5500 U/min, 190 Nm bei 4000 U/min, 1482 kg
0-100: 11,7 s
60-100 im 4.: 14,1 s icon_lol.gif
80-120 im 5.: 22,4 s icon_lol.gif
Quelle: AMS 3/1996

Interessant wäre es zu wissen, in welchen Drehzahlenbereichen sich beide Autos bei den Durchzugstests befinden.

MfG

Adrian
Nach oben
Mattes
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 14:01    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Ich habe hier viele Interssante Aspekte gelesen und mich einfach mal auf die Praxis verlasse (Golf IV Zusatbox 300Nm, 136PS) und die sagt folgendes.
Golf IV / Audi A3 1,8 125 PS hat auf der Autobahn keine Change beim Durchzug nachdem ein LKW die Spur verlassen hat. Diese habe ich auch schon mit BMW 320I ausprobiert, erst wenn Leistung gefragt ist 180Km/h) habe ich keine Change mehr. diese gilt auch für einen Golf IV V5. Ich habe es bis heute noch nicht erlebt, das wenn der reine Durchzug verlangt wird, ob jetzt Autobahn oder Landstraße, das ein Benziner bis 160 PS auch nur anähernd eine Change hat. Ich fahre noch im 5. Gang wenn andere schon den 4. oder 3. Gang benötigen, dies gilt für alle Benziner die keinen Turbo haben.
Das mit den Kosten muß jeder selber entscheiden und Durchrechnen, da es hier auf die Versicherungen, Schadenfreiheitsrabatt, Kilometer pro Jahr usw ankommt. Für mich kann ich nur sagen bei mir lohnt sich ein der TDI ab 15.000Km und auch wenn der Benziner billiger wäre das Gefühl immer und zu jeder Zeit einfach nur Gas zugeben kenne ich von Benzinern nicht, außer ich fahre Großvolumige 6 oder 8 Zylinder.

Vieleicht noch etwas nicht aus dem VAG Lager, meine Eltern fahren einen 270CDI und hatten als Leihwagen mal einen S400, mein Vater hat seinen 270CDI sehr vermisst, da der Benziner doch erheblich öfter mit der Automatik zurück geschaltet hatte als sein Diesel.

Mattes icon_lol.gif
Nach oben
Ernst S.
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 20:14    Titel: Drehzahl-Irrtümer Antworten mit Zitat

Hallo!


Was ich auch mit meinen Leistungswerten sagen wollte, ist dass der TDI seine Leistung schon bei niedrigen Drehzahlen hat

Falsch!!!!

Golf mit 150PS 1.8T hat Maximaldrehmoment bei 1750U/min
Golf mit 150PS 1.9TDI bei 1900

Absolutdrehmomente und Drehzahlen sagen aber nichts aus. Nur Laien können sie halt besser verstehen.

(Leistung=Vortrieb)

Falsch!

Kraft die auf die Straße gebracht wird(dividiert durch Massen) = Vortrieb

Und da ist auf einmal die Übersetzung mit drinnen, und das checken die meisten nicht.

Hier Bsp. an den beiden obengenannten 150PS 'Gölfen'.
Beide Endgeschwindigkeit 216km/h, also nehmen wir den Gang der diese Endgeschwindigkeit gerade erreicht. Der Benziner bei ca 6500U/min der Diesel bei ca 4500. Der Benziner hat dann sein Maxiamldrehmoment(210Nm) bei 1750U = 58 km/h. Der Diesel befindet sich bei 58km/h aber nicht bei 1750U sondern erst bei 1208U/min. Dort hat er ca. 230 Nm an der Kurbelwelle.

Der Laie vergißt natürlich wieder die Übersetzung und denkt sich noch immer, daß der Diesel hier schneller beschleunigt. Im DZR vergleichsweise eigesetzt bringt der Benziner dann aber 2385N auf die Straße, der Diesel nur 1680N. Aufholen kann der Diesel nur in dem Bereich wo er mindestens 310Nm hat. Insgesamt gibts aber noch immer Vorteile für den Benziner, aber nicht viel weil die Höchstleistung gleich ist und der Drehmomentverlauf ähnlich ist.



Fazit: Der Diesel hat ein kleines Drehzahlband mit Momentenmaximum etwas unter halber Drehzahl. Einen Benziner kann man auslegen wie man will, Momentenmaxima sind bei 30% Drehzahl genauso möglich wie bei Höchstdrehzahl.
Und das wichtigste: Absolutwerte sagen nix.

Anhaltswerte für Laien: Wenn man beim Diesel das Drehmoment bei 2000U/min anschaut, muß man beim Benziner das bei 2900U/min anschaun (dann fährt man gleiche Geschwindigkeit)
Und das Drehmoment vom Diesel muß man durch 1,4 dividieren also 310Nm Diesel = 220Nm Benzin (auch wieder wegen Übersetzung, so daß man in einem Gang die gleiche Geschwindigkeit erreicht)


Bei den heutzutage erhältlichen Fahrzeugen sprechen aber trotzdem Dinge für den Diesel, die aber nichts mit dem Motor an sich zu tun haben:
1. Auf den VW Dieseln stehn nicht soviel PS drauf wie sie wirklich haben
2. Sehr oft werden Diesel mehr auf Beschleunigung und nicht so auf Endgeschwindigkeit übersetzt!!!
3. Die Drehmomentverläufe von manchen Saug-Benzinern sind oft wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. (unten sehr schwach)

Und deswegen und nur deswegen gibt so mancher Diesel mehr her als ein leistungsgleicher Benziner und ist für bestimmte Fahrweisen deutlich !!besser geeignet. Das kann aber nie daran liegen, daß der Diesel das sportlichere oder dynamischere Prinzip ist, nichtmal bei niedrigen Drehzahlen ist das ein Muß.

Hoffentlich hab ich einige aufgeweckt und das 'Warum' auch einigermaßen erklärt.(Und ich bin nicht für eines der beiden Prinzipe, ich will nur das alle Werte wirklichkeitsrelevant gedeutet werden)
Wenn irgendwelche Fehler in meinen Berechnungen sind bitte gleich sagen, vom Prinzip her muß es aber stimmen weil der 150PS Benziner schneller von 0 auf 100 ist und das trotz übersetzungsbedingtem Massenaufschlag der rotatorischen Massen von über 100kg.

Gruß Ernst
Nach oben
Uwe
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber


KFZ-Schrauber seit: 15.04.2002
Beiträge: 1005
Karma: +5 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Westerwald

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 21:12    Titel: Re: Drehzahl-Irrtümer Antworten mit Zitat

Ernst S. hat folgendes geschrieben:

Golf mit 150PS 1.8T hat Maximaldrehmoment bei 1750U/min
Golf mit 150PS 1.9TDI bei 1900


Lieber Ernst!

Wir haben hier Turbodiesel und Saugbenziner verglichen, der von Dir hier angeführte 1,8 T ist ein Turbo mit sehr guten Drehmomentwerten. Allerdings entsprechen selbst die guten 210 Nm bei 1.750 U/min gerade mal 52 PS. Beim TDI liegen bei 1.900 U/min satte 86 PS an (320 Nm). Und diese PS sind der Vortrieb, unabhängig von der Übersetzung. Und wir reden hier über Motoren, nicht über Gewichte. Tatsächlich erreicht der Benziner wegen der kürzeren Übersetzung bereits bei niedrigerer Geschwindigkeit diesen Drehmomentwert, der TDI muss dafür fast 100 Km/h im 5. Gang fahren, was allerdings in der Praxis auch dauernd passiert. Dem Benziner muss man zugute halten dass er bei fast 100 Km/h dann auch höher dreht und fast die Leistung des TDIs erreicht. Der Benziner ist halt kurz (auf Beschleunigung) übersetzt.

Ernst S. hat folgendes geschrieben:

Und da ist auf einmal die Übersetzung mit drinnen, und das checken die meisten nicht.
.....

Der Laie vergißt natürlich wieder die Übersetzung und denkt sich noch immer, daß der Diesel hier schneller beschleunigt.
.....

Aufholen kann der Diesel nur in dem Bereich wo er mindestens 310Nm hat. Insgesamt gibts aber noch immer Vorteile für den Benziner, aber nicht viel weil die Höchstleistung gleich ist und der Drehmomentverlauf ähnlich ist.

Einen Benziner kann man auslegen wie man will, Momentenmaxima sind bei 30% Drehzahl genauso möglich wie bei Höchstdrehzahl.


Klar geht das, wenn man einen Turbo hat.

Ernst S. hat folgendes geschrieben:

Und das wichtigste: Absolutwerte sagen nix.



Tatsächlich??

Ganz liebe Grüße Uwe
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Jan6K

Avatar-Jan6K

KFZ-Schrauber seit: 12.04.2002
Beiträge: 4876
Karma: +107 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Hagen

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 21:39    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Hi Uwe,

der Vortrieb ist sehr wohl von der Uebersetzung abhaengig, wie Ernst ja vorgerechnet hat. Entscheidend ist die Kraft am Rad, und die haengt vom Drehmoment der Maschine und der Uebersetzung ab (siehe auch DRZ).

Wenn man einen 45 PS Polo im ersten oder zweiten Gang in den Begrenzer jagt, dann zieht das auch halbwegs los, weil die Uebersetzung extrem kurz ist...

Wenn wir annehmen, dass eine Maschine ihre 100 Nm bei 4000 U/min abgibt, und eine andere ihre 200 Nm bei 2000, und die Getriebe genau 1:2 uebersetzt sind (der eine also bei z.B. 100 km/h 2000, der andere 4000 dreht), dann haben beide am Rad die gleiche Kraft, wenn sie bei dieser Geschwindigkeit aufs Gas steigen.

Die 52 PS. die der 1.8T bei der fraglcihen Geschwindigkeit hat, treten ja eben nicht gegen die 86 PS des TDI an, sondern gegen die ??? PS, die der TDI bei den errechneten 1270 U/min hat - da duerfte das in dieser oder einer geringeren Groessenoirdnung

In ein Auto eingebaut ist der Unterschied also kleiner, als die Zahlen auf dem Papier vermuten lassen, weil ja die Uebersetzung gerade dazu dient, die gegebene Charakteristik des Motors (bzw. die konstruiert) an die gewuenschte des Autos anzupassen.

Aber der Effekt der laengeren Uebersetzung ist ja halt das, was wir am TDI so moegen - niedrige Drehzahlen, ohne deswegen untermotorisiert zu sein.

Viele Gruesse,

Jan
1Z5 CFHF / AHB H4D
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Uwe
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber


KFZ-Schrauber seit: 15.04.2002
Beiträge: 1005
Karma: +5 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Westerwald

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 22:20    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Jan6K hat folgendes geschrieben:

Wenn wir annehmen, dass eine Maschine ihre 100 Nm bei 4000 U/min abgibt, und eine andere ihre 200 Nm bei 2000, und die Getriebe genau 1:2 uebersetzt sind (der eine also bei z.B. 100 km/h 2000, der andere 4000 dreht), dann haben beide am Rad die gleiche Kraft, wenn sie bei dieser Geschwindigkeit aufs Gas steigen.


Hei Jan!

Da widersprichst Du Dir ja selber. In der Leistung in KW oder PS ist die Drehzahl enthalten. Und es spielt dann keine Rolle mehr, wie der Motor übersetzt ist. Was anderes ist es beim Drehmoment. Mit langer Übersetzung kriegst Du jedes Drehmoment klein, dann sinkt dann aber auch die Leistung, da die Drehzahl mitsinkt.
Bei Deinen Beispielen gehen beide Fahrzeuge genauso, haben ja auch die gleiche Leistung, nämlich 42 KW . . .
Klar habe ich mit den 52 gegen 86 PS ein Zahlenspiel getrieben. Mein Vorredner hat aber auch ein Turbobenziner mit einer sensationellen Drehmomentcharakteristik rausgesucht (210 Nm von 1.750 bis 4.600 U/min). Und so ein Motor war nicht Gegenstand unserer Diskussion. Der Diesel harmoniert einfach bestens mit einem Turbolader, der Benziner macht das nicht. Wegen der quantitativen Gemischregelung muss der Ladedruck viel aufwändiger geregelt werden, ausserdem ist keine so hohe Verdichtung möglich (oder der Ladedruck muss niedrig sein) und damit sinkt der Wirkungsgrad/steigt der Verbrauch. Moderne Turbomotoren kriegens halbwegs hin, aber der Diesel machts naturgemäss besser.

Auch ohne Zahlenspiel sieht es für den Diesel geringfügig besser aus.

Die Zahlen sind keine Anhaltswerte, sondern spiegeln genau das wider, was der Motor leistet. der Unterschied ist eher sehr deutlich zu spüren. Mein Auto hat im Sommer ca. 0.5 Sekunden Sommerschlappheit. Damit fühlt er sich an, als hätte ich einen Teppich im Auspuff. War ich froh, als die Temperaturen unter 10 Grad gesunken sind. Wie ist es bei Dir?

Gruß Uwe
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Jan6K

Avatar-Jan6K

KFZ-Schrauber seit: 12.04.2002
Beiträge: 4876
Karma: +107 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Hagen

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 22:59    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

Hi Uwe,

bezueglich Leistung hast du natuerlich recht, ich meinte lediglich, dass die Uebersetzung nicht egal ist, denn sie ist es ja, die dafuer sorgt, dass in meinem Beispiel die abgegebene Leistung bei der Beispielgeschwindigkeit die gleiche ist. Bei gleicher Uebersetzung waere das Auto mit 100 Nm hoffnungslos benachteiligt, erst die Auswahl der Uebersetzung versetzt es in die Lage, diese Leistung auch in diesem Geschwindigkeitsbereich zu bringen.

Aber da sind wir uns wohl einig... ich wollte lediglich dagegenargumentieren, dass die Uebersetzung komplett egal ist.

Was die Sommerschlappheit angeht, so bestaetige ich deine Beobachtungen... das ist der Vorteil des kalten Wetters icon_wink.gif Nachgemessen hab ich es allerdings noch nicht - bei mir ist der Weg zur naechsten geeigneten Messstrecke zu weit, um da oefter mal hinzufahren.

In die Liste der Vorteile des Diesels kommt uebrigens noch einer dazu - niedrigere Abgastemperaturen. Neben dem erfreulichen Effekt, dass das dem Wirkungsgrad zugute kommt, vereinfacht das auch die Anforderungen an den Turbo (der muss weniger Hitze aushalten) und das macht Techniken wie VTG erst bezahlbar. IMO (oder hat sich das inzwischen geaendert?) muessen die Benzin-Turbos ja alle ohne VTG auskommen, was iihre Regelbarkeit und ihren Wirkungsgrad ueber ein breites Drehzahlspektrum ja herabsetzt.

Viele Gruesse,

Jan
1Z5 CFHF / AHB H4D
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Gremlin
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 23:00    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

um euer zahlenspiel mal wieder auf den teppich zu holen:

bei mir zählt eigentlich nur das reale leben. das bedeutet entweder stoppuhr oder 'wettrennen'.

und da macht mein 90PS-TDI automatik den 115PS-benzin schaltgetriebeleuten das leben schwer.... und das ist FAKT icon_wink.gif

und wie schon erwähnt. mit 10cent (russfrei!) hatte der kollege im 1.8T ziemlich mühe dranzubleiben. und der hat seinen motor ausgedreht icon_twisted.gif


ich hab ja auch mal die drehmomentkurven vom TDI und meinem alten auto übereinandergelegt. es ist sogar fast perfekt. im jeweils dritten gang der automatikgetriebe ist nur die achsübersetzung aktiv. genaue werte nächste woche wenn ich wieder zu hause bin. und da zieht der TDI deutlich besser meinen hausberg hoch, er beschleunigt trotz höherem fahrzeuggewicht noch, was der alte benziner nicht geschafft hat.

CU Gremlin
Nach oben
Ernst S.
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 23:09    Titel: Re: Drehzahl-Irrtümer Antworten mit Zitat



Allerdings entsprechen selbst die guten 210 Nm bei 1.750 U/min gerade mal 52 PS. Beim TDI liegen bei 1.900 U/min satte 86 PS an (320 Nm). Und diese PS sind der Vortrieb, unabhängig von der Übersetzung.


Der Benziner fährt bei den 1750 im letzten Gang 58km/h
Kraft = Leistung/ Geschwindigkeit ergibt 52/1,36*1000/58*3,6 = 2373 N

TDI im letzten Gang fährt bei 1900 U/min 91 km/h
86/1,36*1000/91*3,6= 2500 N

Satten 86PS gegenüber mickrigen 52 PS ??? Macht 5% in der Beschleunigung aus beim Diesel-Höchstdrehmoment.

Überhaupt einen Vorteil hat der Diesel im letzten Gang nur zwischen 80 und 120 km/h. Kommen euch diese Werte bekannt vor. VW trimmt die Fahrzeuge so hin, daß sie genau bei diesem Test gut abschneiden!!!!!
In dem Fall kann der TDI hier halt net viel reißen mit einem durchschnittlichen Vorteil von 2% in dem Bereich und rund um den Bereich fällt er deutlich zurück.


Frage an Uwe: Wer hat dir denn erzählt, daß man sich bei einer Drehzahl die Leistung raussuchen muß um dann die Beschleunigung zu bestimmen.
Schau doch mal in den Durchzugsrechner: Da steht drinnen auf was es alles ankommt. So eine Aussage wie: 'Die momentane Leistung bestimmt den Vortrieb, unabhängig von der Übersetzung' wird dich dann nur mehr ein müdes Lächeln kosten.
Die momentane Drehzahl bestimmt nämlich die Leistung mit. Über die Beschleunigung sagt sie aber gar nichts aus. Die is nur Drehmoment mit Übersetzung den Fahrwiderständen gegenübergestellt.

Gruß Ernst
Nach oben
Ernst S.
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 23:19    Titel: Der Drehmoment-Quatsch Antworten mit Zitat

und wie schon erwähnt. mit 10cent (russfrei!) hatte der kollege im 1.8T ziemlich mühe dranzubleiben. und der hat seinen motor ausgedreht



Soweit ich mich erinnern kann war das 1.8T-Fahrzeug ein Passat. Der is sicher mal nicht leichter als dein Vergleichsfahrzeug, vielleicht sogar schwerer. Und er hat eine Endgeschwindigkeit von 221km/h, der 90PS TDI eine von 179 km/h. Also das sind 20% mehr auf Beschleunigung übersetzt.
Weiters liefert der 90PS TDI ja 100PS, mit dem Tuning dann wahrscheinlich 120 oder so. Also ist in einem Vergleich genau das zu erwarten. Ist ganz normale Fahrdynamik und sicher kein Hinweis, daß der TDI irgendwie in der Beschleunigung besser wäre als ein Benzin-T.

Und wenn du deinen Drehmomenten-vergleich machst: Vergiß nicht die Drehmomente im Verhältnis deiner beiden Achsgetriebe zu dividieren. Und hoffentlich fahren die beiden 3ten Gänge auch bis zur selben Abregelgeschwindigkeit.

Gruß Ernst


Zuletzt bearbeitet am 29-10-2002, 23:43, insgesamt 1-mal bearbeitet.
Nach oben
Uwe
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber


KFZ-Schrauber seit: 15.04.2002
Beiträge: 1005
Karma: +5 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Westerwald

Premium Support

Beitrag29-10-2002, 23:24    Titel: Aufklärung zum Zahlenspiel Antworten mit Zitat

Hei!

Nimm das Drehmoment und dividiere es durch die Übersetzung, dann hast Du den Wert, der Dich vorantreibt.
Oder rechne die Leistung für die gerade anliegende Drehzahl aus, dann hast Du unabhängig (!) von der Übersetzung auch die vorantreibende Kraft (kannst Du ja wieder in Newton umrechnen).
Der Vorteil des Diesels in Zahlen ausgedrückt ist einfach, dass dauernd - also bei fast jeder Drehzahl ab ca. 1.900 U/min - ein Großteil der Maximalleistung anliegt. Ein SAUGbenziner beschleunigt solange schlecht, bis die Drehzahl in die Nähe der Höchstleistung kommt. Dann beschleunigt so ein Motor besser oder anders ausgedrückt: Die Maximalleistung ist nur in einem schmalen Drehzahlband da (Sauger, keine Turbos, keine 5 liter Motoren). Das tatsächliche nutzbare Drehzahlband ist beim Benziner zwar eher größer, aber dafür gibts in weiten Bereichen keine Nm

Gtruß Uwe
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Ernst S.
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag29-10-2002, 23:35    Titel: Re: Aufklärung zum Zahlenspiel Antworten mit Zitat

Hei!

Nimm das Drehmoment und dividiere es durch die Übersetzung, dann hast Du den Wert, der Dich vorantreibt.
Oder rechne die Leistung für die gerade anliegende Drehzahl aus, dann hast Du unabhängig (!) von der Übersetzung auch die vorantreibende Kraft (kannst Du ja wieder in Newton umrechnen).
Der Vorteil des Diesels in Zahlen ausgedrückt ist einfach, dass dauernd - also bei fast jeder Drehzahl ab ca. 1.900 U/min - ein Großteil der Maximalleistung anliegt. Ein SAUGbenziner beschleunigt solange schlecht, bis die Drehzahl in die Nähe der Höchstleistung kommt.


Ein Benziner kann bei seiner Höchstleistung die beste Beschleunigung haben, ist aber normal nie so weil sein Höchstdrehmoment woanders ist.
Und beim Diesel is es nie so, weil das Höchstdrehmoment immer weiter unten ist. (Beste Beschleunigung beim höchsten Drehmoment)

Und wenn man die Leistung hat muß man sie durch die momentane Fahrgeschwindigkeit dividieren um den Vortrieb zu erhalten. Und auf eine Fahrgeschwindigkeit kommt man halt nur durch eine Übersetzung. Ist also nur ein anderer Berechnungsweg.

Schau mal den Ulf'schen Durchzugsrechner an. Da ist alles drinnen, was man braucht um die Fahrdynamik zu verstehn.
Gruß Ernst
Nach oben
j.weimann
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag02-11-2002, 20:38    Titel: kurz gesagt Antworten mit Zitat

leistung kann man auf dem tacho sehen und drehmoment zieht einem die rübe nach hinten
Nach oben
Gremlin
Gast




 


Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag02-11-2002, 23:41    Titel: Re: kurz gesagt Antworten mit Zitat

leistung kann man auf dem tacho sehen und drehmoment zieht einem die rübe nach hinten

dem ist nichts hinzuzufügen http://www.plauder-smilies.de/happy/xyxthumbs.gif


CU Gremlin
Nach oben
Uwe
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber


KFZ-Schrauber seit: 15.04.2002
Beiträge: 1005
Karma: +5 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Westerwald

Premium Support

Beitrag03-11-2002, 0:59    Titel: Re: kurz gesagt Antworten mit Zitat

j.weimann hat folgendes geschrieben:
leistung kann man auf dem tacho sehen und drehmoment zieht einem die rübe nach hinten


Hei!

Ich dachte, es sei allseits verstanden, worum wir hier diskutiert haben. Aber nach einem so verwaschenen Kommentar möchte ichs nochmal anders und vielleicht anschaulicher erklären:

Angenommen, ein Motor hat bei 2.000 U/min 400 Nm, bei 3.000 266 Nm und bei 4.000 200 Nm, bei 8.000 100 Nm usw., dann hat er bei 2.000, 3.000 4.000 und 8.000 U/min immer die gleiche Leistung, nämlich 114 PS. Dann ist es tatsächlich völlig egal, in welchem Gang Du beschleunigst, der Anzug ist immer gleich stark bei gleicher Geschwindigkeit!
Drehmoment mit langer Übersetzung zieht keine Rübe nach hinten (wenig Leistung!), viel Leistung beinhaltet immer eine starke Beschleunigung (eben viel Leistung, und die muss ja irgendwo herkommen, entweder Nm oder U/min und auch irgendwo hin).
Bessere Fahrleistungen hat man durch eine günstige Charakteristik, das heisst, es liegt in einem weiten Drehzahlbereich immer viel Leistung an bzw. bei niedrigen Drehzahlen hat man viel Drehmoment, bei höheren Drehzahlen nimmt das Drehmoment ab. Das erreicht man durch ganz viel Hubraum und niedrige Literleistung oder durch aufgeladene Motoren (Kompressor, Turbo), ganz gleich, ob Benziner oder Diesel. Der TurboBENZINER hat einen schlechteren Wirkungsgrad, deshalb sind sie meistens SAUGbenziner, der Diesel harmoniert bestens mit der Turbine, deshalb sind fast alle Diesel TURBOdiesel mit besserer Drehmomentcharakteristik. Gewinnen tut immer die höhere Leistung, NICHT die Maximalleistung, sondern die gerade aktuell verfügbare. Und das tut sie genau dann, wenn zu der aktuell gefahrenen Drehzahl möglichst VIEL LEISTUNG anliegt.
Verstanden?

Gruß Uwe
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
Neues Thema beginnen Auf Beitrag antworten Weitergeben, Thema teilen Lesezeichen setzen Druckansicht Dieselschrauber - Übersicht » Diesel Motorentechnik
Gehe zu Seite: Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
Ähnliche Fachartikel und Themen
Thema Community Bereich
Keine neuen Beiträge Drehmoment und Fahrspaß im Alltag Fachartikel
Keine neuen Beiträge Diagramme von Drehmoment/Leistung mit VCDS/VAG-COM Fachartikel
Keine neuen Beiträge VAG 1.8l R4/5V 125PS (92kW) Saug-Benziner, wenig Drehmoment Fehler und Dokumentation (Audi, VW, Seat/Cupra, Skoda)
Keine neuen Beiträge Longlife - so ein Quatsch Dieselschrauber Bar
Keine neuen Beiträge Drehmoment AJM 6-G Diesel Motorentechnik
Keine neuen Beiträge Drehmoment Diesel Motorentechnik
Keine neuen Beiträge Drehmoment Druckentlastungsventile Diesel Motorentechnik
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.