Lack vom LLK entfernen - womit? | Beiträge 16+

mullemaus hat folgendes geschrieben:

Ausgehärteter Lack sollte relativ unempfindlich auf Aceton reagieren. Er wird zwar stumpf, aber bis Aceton verdunstet ist sollte der Lack schon halten Da müsste man den Lack schon baden

Ja, ich habe eine 1 Liter-Dose Aceton in der Apotheke bekommen und habe ein Teil davon mit Waschverdünnung zu einem Bad für den LLK gemischt.
Nun liegt er ca. 24 Stunden da drin, und die Brühe ist transparent-rot gefärbt.
Aber seltsam: der rote Lack scheint bisher noch nicht mal weich geworden zu sein (Kratzprobe)

Wenn die Strukturen in deinem LLK nicht zu fein sind würde ich es mit Glasperlen strahlen, das hat relativ wenig Abtragsleistung am Metall aber sollte den Lack wegsprengen und gleichzeitig die Oberfläche durch kleine 'Dellen' vergrößern.

Warum man kugelpolierte Alus nicht im Winter fährt, hast Du Dir überlegt, Ulf ?

Ich gehe mal davon aus, dass der Lack dem Korrosionsschutz dient und der entlackte LLK den ersten salzreichen Winter nicht überleben wird. Zumindest wird nach dem Winter die Oxidschicht vielfach dicker als jetzt der Lack sein .

Oder ist der nur als Sommer-Outfit gedacht

Ausgehärteter Lack sollte relativ unempfindlich auf Aceton reagieren. Er wird zwar stumpf, aber bis Aceton verdunstet ist sollte der Lack schon halten Da müsste man den Lack schon baden
Ja, ich habe eine 1 Liter-Dose Aceton in der Apotheke bekommen und habe ein Teil davon mit Waschverdünnung zu einem Bad für den LLK gemischt.
Nun liegt er ca. 24 Stunden da drin, und die Brühe ist transparent-rot gefärbt.
Aber seltsam: der rote Lack scheint bisher noch nicht mal weich geworden zu sein (Kratzprobe)

Da könnte Handelsübliche Beize helfen. Aber vorsicht, das Zeug greift richtig an. 20 Minuten dann sollte der Lack runter sein.

R00KIE hat folgendes geschrieben:

Wenn die Strukturen in deinem LLK nicht zu fein sind würde ich es mit Glasperlen strahlen, das hat relativ wenig Abtragsleistung am Metall aber sollte den Lack wegsprengen und gleichzeitig die Oberfläche durch kleine "Dellen" vergrößern.

Da gibts doch noch ne Methode mit Trockeneis. Oder ist das nicht "stark" genug, um Lack runterzubekommen?

@Ulf

Mal ne ganz andere Idee:

Schon auf die Idee gekommen, mal einen Lackierer zu fragen? Die sollten da doch eigentlich wirklich bescheidwissen. Vllt haben die gute Tipps für dich

Öhm... Ich will ja nix sagen, aber blankes Metall ist ein ziemlich schlechter Wärmeabstrahler (IR-Strahlung)... Kühlkörper werden aus diesem Grund bspw. fast immer schwarz lackiert, weil das die Wärme besser abstrahlt:
http://www.industrielackierungen.woehrgmbh.de/html/projekte_kuehlkoerper.html

Oder ist sowas im Anschluss geplant?

Gruß
Pete

Da gibts doch noch ne Methode mit Trockeneis. Oder ist das nicht 'stark' genug, um Lack runterzubekommen?

Da habe ich leider keine Erfahrungswerte zur Korngröße, aber meines Wissens ist Trockeneisstrahlen vom Effekt her wie Sandstrahlen aber mit dem Vorteil das das Strahlmittel danach verdampft und nicht in Hohlräumen rumrasselt.



Öhm... Ich will ja nix sagen, aber blankes Metall ist ein ziemlich schlechter Wärmeabstrahler (IR-Strahlung)... Kühlkörper werden aus diesem Grund bspw. fast immer schwarz lackiert, weil das die Wärme besser abstrahlt

Bei Alu wäre wohl eine dunkle Harteloxalbeschichtung das Optimum sowohl bei Wärmeabstrahlung als auch bei der Korrosionsfestigkeit:
http://de.schwurbel-wiki.org/wiki/Harteloxal

Das würde auch das Problem mit dem Entfernen des Lacks beheben weil der Gegenstand vor dem Eloxieren meines Wissens sowieso relativ aggresiv gebeizt wird.

EDIT: Kommando zurück, hab gerade in einem Datenblatt gelesen das die Hartbeschichtung nur noch ungefähr 5-10% der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Grundmaterials aufweist.

mullemaus hat folgendes geschrieben:

Da könnte Handelsübliche Beize helfen. Aber vorsicht, das Zeug greift richtig an. 20 Minuten dann sollte der Lack runter sein.

M3mph15 hat folgendes geschrieben:

Schon auf die Idee gekommen, mal einen Lackierer zu fragen? Die sollten da doch eigentlich wirklich bescheidwissen. Vllt haben die gute Tipps für dich

Tja, ein Lackierer sagte mir genau, daß man die heutigen allgemein erhältlichen "umweltfreundlichen" Abbeizer bei schwierigen Fällen kaum noch etwas taugen.
Damit hatte ich es auch schon in eíner Ecke des Kühlnetzes probiert (Einwirkzeit mehrere Stunden), mit kaum merklichem Erfolg:
Das Zeug hat in der Zeit noch nicht mal den silbernen Feglenlack angelöst, mit dem ich die Luftkästen vor Korrosion schütze. Der wiederum wird langsam im tagelangen Verdünnungsbad abgehoben, aber der rote Lack vom Kühlerbauer zeigt sich auch davon weitegehend unbeeindruckt (bis auf die leichte Färbung der Verdünnung).
Könnte Wärme die Wirkung des Tauchbades verbessern? Immerhin könnte ich den LLK mit einem Heißluftgebläse durchpusten (beide Luftrohre schauen aus dem Bad raus) und so die ganze Sache auf Temperatur bringen.

Der befragte Lackierer empfahl mir übrigens eine Spezialfirma in ~ 40 km Entfernung, die u.a. ein Entlack-Bad hat . . .

Also aus meiner Glasperlerfahrung (Mein altes Regenfass dient als "Strahlkabine" und Opfer des Glasperlenstrahls sind verschiedene BMW Teile von R25 bis zur 51... ) Kann ich nur sagen, mach das möglichst nur zur allergrößten Not an einem LLK, das Zeug ist so fein, es dringt überall ein (!!!), das bekommst du zwischen den ritzen nur mit extremen Aufwand wieder weg und wenn gar was in den LLK kommt, in dem sich sicher noch die ein oder andere Ölablagerung befindet, siehst du die Perlen (ich benutze 80-110µm) nie wieder, möglicherweise aber der Motor!

matthiasTDI96 hat folgendes geschrieben:

Also aus meiner Glasperlerfahrung . . . Kann ich nur sagen, mach das möglichst nur zur allergrößten Not an einem LLK . . .

Hi Matthias,

das habe ich wegen des Aufwandes eh b.a.w. nicht vor, zumal ich das Hauptziel = Lamellen ja nur in einem sehr flachen = ungünstigen Winkel treffen könnte.

Aber mal eine Hintergrund-Frage: Was ist bei Glasperlen anders als beim Sandstrahlen?

Das ist einfach Ulf. Glasperlen sind nicht abrassiv, das bedeutet, sie sind nicht nur kugelig, sondern tragen kein Material ab, bzw beschädigen nicht die Oberfläche. Ich nutze die Perlen z.B. um Alugussteile wie Motorengehäuse von den Spuren der letzten 50 Jahre zu reinigen. Funktioniert blendend.
Auch besteht keine Materialverdichtung an der Oberfläche....

So, heute habe ich in einem kleinen Baumarkt Abbeizer bekommen, der den roten Lack tatsächlich ruckzuck ablöst. Die Paste mit den Lacktrümmern läßt sich gut per Gartenspritze mit gebündeltem Strahl aus dem Kühlnetz waschen.

Bezeichnenderweise kommt der Abbeizer aus Frankreich, da gibts noch scharfes, nicht umwelt-kastriertes Zeug . . . deutsche Beize von Molto hatte ja versagt.

Als Anwendungsbereich steht leider drauf "Metalle außer Alu", und tatsächlich, das scharfe Zeug hinterläßt eine feine weiße (Oxid?)Schicht auf dem Alu, die aber durch etwas Feuchtigkeit optisch verschwindet.
Fragt sich sowieso, ob nacktes Alu in Gischt und dreckigem Fahrtwind nicht ähnlich korrodieren würde, denn das Netz meines WaKü sieht schon ziemlich ähnlich aus . . .

Bisher habe ich nur ein paar Probe-Ecken des Upgrade-SMIC entlackt.
Könnte die Beize womöglich schleichend so tief ins Alu beißen, daß sich z.B. innerhalb von ein paar Wochen die äußeren Lamellen auflösen und in kleinen Stückchen rausrieseln?
Dann könnte ich den SMIC natürlich in die Tonne treten . . .

Kurz gefaßt:

Aceton => der unumstritten beste Fettlöser nichts für Lack
Isoprop => Alk also auch nichts für Lack
Ultraschallbad => bringt auch nix
Bremsenreiniger => Entfetter
Bremsflüssigkeit=> nicht mal damit?
Beize.... mmmhhh aber nicht mehr die von heute

Ich spreche hier aus Erfahrung, da wir jede dieser genannten Dinge an meinem Arbeitsplatz haben und täglich verwenden.

Also jetzt zum Punkt: kommst du aus den neuen oder alten Bundesländern?
Bei uns in der ehemaligen DDR nahm man das mit dem Umweltschutz nicht so genau.
Hier gabs ne Beize die wirklich so agressiv war...... hast du eine Möglichkeit an sowas zu kommen?

Die Beize auftragen und mit Luftdruck in die Lamellen drücken wär mein Vorschlag?


P.S. Von Welcher Firma ist dein Vollalu SMIC? Das ist ja mal echt bescheiden mit der Farbe.

3 Phasen Biber hat folgendes geschrieben:

Bei uns in der ehemaligen DDR . . . gabs ne Beize die wirklich so agressiv war...... hast du eine Möglichkeit an sowas zu kommen?

Hi,

wohl nein, ich wohne im Saarland.
Das französische Zeug ist aber auch wirksam genug.

Zitat:

Die Beize auftragen und mit Luftdruck in die Lamellen drücken wär mein Vorschlag?

Ich mache es "kontrolliert" per Pinsel, da ich nur je 1 - 2 cm von vorne und hinten behandeln will.
Weiter innen (Netztiefe = 11,5 cm) dürfte der Sprühlack nur in minimalen Mengen hingekommen sein, und dort will ich die Lamellen nicht unnötig mit der besagten Oxid?-Schicht überziehen.

Zitat:

P.S. Von Welcher Firma ist dein Vollalu SMIC? Das ist ja mal echt bescheiden mit der Farbe.

Eine kleine Kühlerfirma im Saarland, die auch Einzelstücke fertigt.

Hoffentlich greifst du die Oberfläche nicht zu stark an damit. Sonst musst du sie wieder versiegeln.

Eine verdünnte Säure währe auch noch eine Idee von mir!

Hast du den Lack schon runter?

Was hast du denn für deinen SMIC bezahlt?

3 Phasen Biber hat folgendes geschrieben:

Hoffentlich greifst du die Oberfläche nicht zu stark an damit. Sonst musst du sie wieder versiegeln.

Wieder versiegeln würde ja den Wärmeübergang zur Luft verschlechtern, und ich wäre ähnlich "schlau" wie vorher?
Womit würdest Du denn Alu versiegeln, falls es nötig ist (siehe Anhang)?

Meine Beize:
http://www.rustol.com/fr/fiche_dilunett.php

Als Wirkstoff ist angegeben "Hydroxyde de Sodium" das ist wohl etwas basisches, IIRC . . .

Zitat:

Eine verdünnte Säure währe auch noch eine Idee von mir!

Hst Du noch nähere Tips dazu? Welches Produkt, welches Verdünnungsverhältnis . . . ?

Zitat:

Hast du den Lack schon runter?

Bisher nur an ein paar Probestellen.

Zitat:

Was hast du denn für deinen SMIC bezahlt?

Irgendwas mit 400 E, IIRC.