Allgemeines zum Simmering

Ich frage mich ob man beim Tausch eines Simmeringes (egal ob Getriebe, Motor...) diesen vorher ölen/fetten muss oder eben nicht.

Läuft der Simmering auf einem leichten Öl Film oder direkt Gummi auf Metall ?
Weil wie soll es bei einer Wasserpumpe funktionieren? da gibts ja kein Öl was schmiert.

In ein paar Werksattbüchern fand ich immer 'ölen/fetten'.

Jetzt bin ich mal auf Experten Meinungen gespannt.

Läuft der im Betrieb auf einem dünnen Öl Film oder trocken?

Avenga hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich ob man beim Tausch eines Simmeringes (egal ob Getriebe, Motor...) diesen vorher ölen/fetten muss oder eben nicht. Läuft der Simmering auf einem leichten Öl Film oder direkt Gummi auf Metall ? Weil wie soll es bei einer Wasserpumpe funktionieren? da gibts ja kein Öl was schmiert. In ein paar Werksattbüchern fand ich immer "ölen/fetten". Jetzt bin ich mal auf Experten Meinungen gespannt. Läuft der im Betrieb auf einem dünnen Öl Film oder trocken?

Am sichersten ist es bei der Montage einen dünnen Film an Batteriepolfett aufzutragen, dieses ist Säurefrei und Fette greifen durch ihre Mollekulare Konstruktion die Ringe nicht so an.

Bei der Wasserpumpe hat man auch einen Schmierfilm -> Wasser
Einen leichten Schmierfilm hat man immer, alleine durch die Kapillarwirkung, welche zwischen Welle und Simmerring entsteht. Große Mengen gehen aber nicht durch, da die Dichtlippe sich bei größeren Innendruck straffer an die Welle anlegt.

Wichtiger ist IMHO die Demontage, viele hebeln die Teile einfach mitm Schraubendreher draus, dabei bekommt man auf der Welle leichte riefen. Richtig wäre entweder das passende Spezialwerkzeug oder den Ring anspaxen (vorher evt leicht einbohren) und die Spax raushebeln.

also laufen Radialwellendichtringe immer auf etwas Öl/Fett.
Ist das mit dem Wasser (Kühlmittel) ernst gemeint?

Ich dachte immer das muss 100% fett frei sein bei Montage damit sich auch nichts durch drückt.

Hallo,

Einen Axialwellendichtring, der für Öl ausgelegt ist, kan man ruhig mit Öl einsetzten, da bedarf es keiens speziellen Polfettes

Wichtig ist, wie auch schon erwähnt, dass der Oberfläche auf der Welle nichts passiert. Das sind sehr feingeschliffe Flächen, die da serh empfindlich drauf reagieren. Den Simmering sollte man evtl mit einer speziellen Vorrichtung aufsetzten, damit die Dichtlippe nicht irgendwo dran längs schlurt und beschädigt wird. Das Werkzeug sieht ähnlich wie ein Stück Rohr aus. Da errst dem Simmering drauf und dann auf die Welle und das Ding wieder runterziehen.

Wenn man mit Gefühl arbeitet, vorsichtig ist und das ganze nicht trocken macht sollte es aber gehen. Wichtig ist, das alles schön Sauber ist, auch das Öl und da nicht noch mit irgendwelchen Schleifmittel an den Dichtlippen oder an der Welle rumgefuscht wird.

Zitat:

also laufen Radialwellendichtringe icon_redface.gif immer auf etwas Öl/Fett.

VORSICHT Die neuen PTFE Dichtringe werden trocken montiert.


http://www.elring.de/tsi/TSI_04_03_D.pdf

ja klar, hab ich gelesen, aber die hat ja kein Motor (den ich kenne) - wohl nur die Neuen.
Da muss man beim Einbau auch noch andere Sachen beachten.

Es ging mir um die ganz normalen alten Dichtringe.

Avenga hat folgendes geschrieben:

ja klar, hab ich gelesen, aber die hat ja kein Motor (den ich kenne) - wohl nur die Neuen. Da muss man beim Einbau auch noch andere Sachen beachten. Es ging mir um die ganz normalen alten Dichtringe.

Das muss nicht unbedingt Motor bzw Altersabhängig sein. Bei Peugeot z.B. gibts als Ersatzteil selbst für die alten nurnoch diese neuen Ringe, ich vertrau den Dingern aber mal gar nicht, die Dichtlippe ist voll schlapprig, nicht so schön straff, wie es vorher durch die Feder angezogen wurde. Bei VW wirds ähnlich sein, billig eben

Was ich gelesen habe hört sich aber sehr gut an. Gesehen habe ich sowas noch nie, auch nicht als Ersatzteil.

BM hat folgendes geschrieben:

Zitat: also laufen Radialwellendichtringe icon_redface.gif immer auf etwas Öl/Fett. VORSICHT Die neuen PTFE Dichtringe werden trocken montiert. http://www.elring.de/tsi/TSI_04_03_D.pdf

Ja so steht es da. Trotzdem verstehe ich das nicht. Im Betrieb wird ja auch immer minimal Öl durchdrücken, wäre auch nicht gut wenn nicht, da ja KW´s nicht rostfrei sind. Warum also muß dann bei der Montage alles trocken sein?

Hi,

was das pdf-File angeht, sind zwei Fehler festzustellen:

1.) Öle für lange Wechselintervalle sind recht mild additiviert ("legiert") (und nicht wie im pdf zu lesen stark legiert), da Additive verschleissen. Das Aufwändige an einem WIV-geeigneten Öl ist es also, ein Grundöl zu finden, das die WIV-Voraussetzungen bereits erfüllt, und welchem demzufolge nur noch geringe Mengen Additive beigemengt werden müssen.

2.) Moderne Öle besitzen spezielle Additive, die die Dichtungen pflegen, flexibel halten und vor dem Austrockenn schützen. Von diesem Gesichtspunkt her ist es also nicht nötig, PTFE-Dichtungen (oder auf deutsch: Teflon-Dichtungen) einzusetzen. BTW: Es gibt Kunstoffe, die hinsichtlich Abriebfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und Gleiteigenschaften Teflon deutlich überlegen sind.

Gruß
Micha

Zitat:

Warum also muß dann bei der Montage alles trocken sein?

Gute Frage. Ich vermute, das dadurch ein sogenannter Einschleiffprozess stattfindet und der Dichtring (PTFE) sich so schneller an die abzudichtende Welle anpasst.