gelöst: Kupplung fällt durch

Hallo erst mal,

zunächst zur Story:
Man stelle sich vor, dass man in München unterwegs ist und mitten im Tunnel beim Schaltvorgang und der Kupplungsbetätigung kommt diese nicht mehr zurückt. Zunächst gab's beim durchdrücken der Kupplung ein ungewohntes Gefühl und mit Leichtigkeit konnte man sie durchtreten. Mit Glück auf den engen Pannenstreifen geschafft hat der ADAC über eine Stunde auf sich warten lassen.. Ende der Geschichte ist dass ich das Fahrzeug bei mir in der Nähe hinschleppen hab lassen.

Zur Fehlerdiagnose:

Fahrzeug: VW Passat Mod. 3A5 (1996), hydraulische Kupplung

Da es seit gestern in Strömen regnet erschwert sich die äußerliche Diagnose. Die Kupplung lässt sich per Hand in Ausgangsstellung bringen - bleibt da - und lässt sich entsprechend per Hand in gekuppelte Stellung bringen - bleibt auch da - das ganze nahezu widerstandslos.

Woran könnte das liegen - an mgl. verschlissenen Belägen sicher nicht (siehe Kraft / Weg-Kurve aus der Literatur).

Meiner Ansicht nach kann's nur dies sein (bitte um Korrektur ggf.)

a) Irgendwo zwischen Bremsflüssigkeitsbehälter und Geberzylinder ist ein Leck
b) die Druckplatte bzw. Tellerfeder oder Lager hat's zerlegt

Weiß jemand wie ich möglichst einfach eine Diagnose aufstellen kann, woran's liegt? Hatte jemand ähnliche Probleme?



Wäre um jeden Tipp dankbar!

...bei mir war es ähnlich...auf einmal sehr leichter Pedalweg nach unten, dann blieb das Pedal dort und nach manueller Rückführung blieb das Pedal stecken wie ein Bock...im Endeffekt hieß es seitens der Werkstatt: es ist der Ausrückhebel gebrochen...nur daß mein Getriebe eigentlich keinen "Ausrückhebel" im ursächlichen Sinn hat, sondern eine Ausrückwelle und Schubstange...kostete mich in etwa 800 Euronen...

....des weiteren tritt bei sehr tiefen Temperaturen (<-10° Celsius) der Effekt ein, daß das Pedal über Nacht absinkt...dies kann aber mittels "lupfen" behoben werden...O-Ton der Werkstätte: der Fehler sei bekannt...man müsse den Geber/Nehmerzylinder tauschen...was ich angesichts der Preise dann dankend abgeleht hatte...

Laut meinem Kumpel (Maaasta) kam es zu Anfang der hydr. Kupplungen öfters zu einem Bruch des Hebels...speziell by Chrysler...VWAG wird da keine Ausnahme sein...

Greetz, Styrian

Danke - wäre eine Möglichkeit aber sicher auch nicht die einzige.
Hat jemand nen Tipp wie ich möglichst einfach und v.a. ohne Hebebühne die genaue Ursache feststellen kann? Beweglich bin ich

Grüß dich,

da ist wohl entweder Nehmer oder Geberzylinder kapputt.

Sollte die Dichtung des Zylinders an der Kupplung kapput sein, muß Bremmsflüsseigkeit austreten, da die Flüssigkeit ja irgendwo hin muss, ausserdem muss der Stand deiner Bremsflüssigkeit rapide gesunken sein.

Ist dein Flüssigkeitsstand i.O. kann es eigentlich nur noch der Zylindr an der Pedalerie sein.
D.h. beim treten der Kupplung umströmt die Flüssigkeit aufgrund der gerissenen dichtung nur noch den Kolben.

Den Zylinder sollte im Zubehör zwischen 50-70€ kosten und ist problemlos selbst auszuwechseln.

Gruß
Matthias

...sinken die Pedale nicht ab, wenn die Dichtungen durchlässig sind (so wegen Schwerkraft oder so) oder bin ich da am Holzweg ???

Greetz, Styrian

P.S.: yepp...ich glaube, die Flüssigkeiten zu überprüfen, wäre mal das schnellste/einfachste...

Bremsflüssigkeitsstand ist OK - also zwischen min/max. (sprich wenn dann ist diese gaaanz minimalst gesunken - wenn überhaupt).

Hi,

ich würde auf Geberzylinder tippen, sind i.m.h.o öfter mal kaputt..

bei mir sind nach 10 Jahren und 150.000 schon beide getauscht.. Geber wie Nehmer..

Kenn ich auch von anderen Autos, Volvo V40 z.b auch gern der Geber kaputt..

Alle Hinweise gehen bisher (auch von der Literatur her) in Richtung einen von den beiden Zylindern... wie kann ich denn feststellen a) welcher Zylinder defekt ist bzw. b) ob ein Zylinder überhaupt kaputt ist?
Einfach auf Verdacht wechseln wär doch n bissl riskant.

HAllo,
einfach mal die Entlüftungsschraube öffnen und die Kupplung betätigen.

lg roberto

Doofe Frage aber welchen Effekt soll mir das bringen bzw. was soll ich dabei feststellen?

Hallo,
wenn sich die Manschette des Betätigungszylinders in einwandfreien Zustand befindet wird am Nehmerzylinder an der Entlüftungsschraube Bremsflüssigkeit austreten! Generell würde ich mal mit einem Entlüftungsgerät rangehen, vielleicht war es das dann schon!

lg robert

Hallo,

einfach die Kupplung neu entlüften (über den vorderen Bremssattel) und darauf achten daß der Flüssigkeitsstand im Behälter nicht großartig unter max sinkt. Hatte das Problem auch schon (selbes Modell). Da ist nix kaputt jede Wette.

Grüße, Albrecht

Hallo,

tausendfaches Dank an die Tipps! Habe den Fehler ausfindig machen können.

Nachdem ich an der Kupplungsentlüftung am rumspielen war kam mir irgendwie die glorreiche Idee evtl. nach Bremsflüssigkeit am Geberzylinder zu suchen - wäre auch n Indiz für n Defekt. Also habe ich die Ablagefächer über der Pedallerie entfernt und siehe da, der Hebel, welcher eigentlich in dem (Plastik-) Kupplungspedalaufnehmerstück arretiert ist, hängt lose rum.

Resümé: Das Plastikaufnehmerstück ist ja auf dem Pedal gegen translatorische Bewegung abgestützt - mir hat's das Pedal sprichwörtlich aufgebrochen - sprich Gewalt- bzw. Ermüdungsbruch vom zuvielen 'Kuppeln'.

=> Neues Pedal muss her.

Weiß jemand nebenbei wieviel Aufwand es ist so n Pedal zu wechseln? Störend finde ich die Lenksäule im Weg bzw. die Übertotpunktfeder...

sethmuc hat folgendes geschrieben:

Weiß jemand nebenbei wieviel Aufwand es ist so n Pedal zu wechseln? Störend finde ich die Lenksäule im Weg bzw. die Übertotpunktfeder...

Für die Feder muss offiziell das Armaturenbrett raus ... Und dann wird ein Federspanner benötigt. Ebenso wie für die Entriegelung des Pedals von der Geberstange ein Spezialwerkzeug benötigt wird. IMHO alles nicht eben im Vorbeigehen gemacht .

Ablagen sind komplett unterhalb des Lenkrads ausgebaut. Geberstange wurde vom Pedal bzw. Plastikhalter entfernt.
Nun stört so ne Art 'Plastikgitter', welches den Sicherungskasten und Pedaldrehachse räumlich trennt. Dieses scheint irgendwie an der Kupplungspedalseite geklipst zu sein - kann's aber nicht genau erkennen. Auf jeden Fall gings mit Rütteln nicht - weiß wer wie ich das Ding ab bekomme?
Dann würde ich an die ÜTP-Feder rankommen (ja laut Leitfaden benutzt VW die Montageklammer 3317 - geht das etwa nicht ohne?).