Lupo 3l - Lagerschaden - läuft wieder - aber ned so wie.....

Hallo Leute,

nachdem ich schon längere Zeit ab und zu wieder in diesem Forum mitlese ist es mittl. soweit das ich mich (aus traurigen Anlass) anmelden musste


Ich glaube mein 3L Lupo Bj99 128tkm (Zahnriemen wäre jetzt fällig) das zeitliche gesegnet...

Als ich kurz nach der Autobahn an der Ampel losgefahen bin fing die Ölkontrollampe zu leuchten an. Hab dann auch den Motor aus gemacht und bin bis zur nächsten Parkmöglichkeit weitergerollt.

Motor wieder angelassen - Öldruck war wieder da - ca. 100 m nachdem ich losgefahren bin brannte Sie schon wieder - wieder Motor aus zur nächsten Parkmöglichkeit gerollt.

Öl kontroliert - es ist genug drinn - unters Auto geschaut - kein Ölfleck zu sehen

Motor wieder gestartet - Motorlauf ist sehr unruhig - im Standgas beginnt die Öldrucklampe aber nicht zu leuchten.

100m weitergefahren - so das Spiel ging von vorne los..... hab ihn dann abgestellt und nach hause geschleppt.

2 Tage Später

Motor ist mittl. fest .

Man sollte sich anscheinend nicht mehr auf die Öldruckkontrollleuchte verlassen - denn diese beginnt erst nach einer gewissen zeit zu leuchten. Das ganze hängt vll. mit der StartStopp automatik zusammen.

Zuvor fiel mir aber auf, das er nur auf 2 Zylinder lief. Ein Auspuffkrümmer wurde nicht warm. Das würde auch den unruhigen Motorlauf erklären. VAGcom zeigte bei einem Zylinder auch 0mg Leerlaufeinspritzmenge an. Steigerte man die Drehzahl lief der Motor auf einmal rund. Auch VAGcom zeigte dann für jeden Zylinder die selbe Einspritzmege an. Dann auf einmal ging der Motor im Leerlauf fest.

2 Tage später

Gestern hab ich schon mal begonnnen den Zylinderkopf zu demontieren.

Was mir aufgefallen ist ist, das im ganzen Ansaugbereich zwischen ATL und Ansaugspinne ziemlich viel Öl ist.

Ist das normal oder deutet das auf einen Turboladerschaden hin?

Die Turboladerwelle lässt sich ganz leicht drehen, nur die VTG Verstellung ist fest.

Der Kopf ist aber immer noch drauf:

1. Wegen dem 14er Vielzahn Inbus den ich nicht hab
2. Ich drau mich nicht über den Zahnriemen.

Gestern:

Heute hab ich endlich die Antriebswelle demontieren können um die Ölwanne runter zu bringen. Es handelt sich aber um keine Steckachse!!! Man muss zuerst das innere Kreuzgelenk zerlegen, um an einen 6er Inbus zu gelangen, der den anderen Teil der Antriebswelle mit der Differentialausgangswelle verschraubt. (Bilder werden folgen....)

Danach konnte ich ohne Probleme die Ölwanne demontieren.

Fehler war dann auch sofort gefunden.

Die Kette für die Ausgleichswelle und die Ölpumpe ist gerissen!

Dadurch lässt sich jetzt auch der unruhige Motorlauf und das leuchten der Öldrucklampe erklären. Was sich aber nicht erklären lässt ist die Tatsache, das der Motor lt. VAG-COM im Standgas nur zwei Zylinder mit Sprit versorgt hat. Bei leichtem Gas geben war alles wieder symmetrisch, und der Motor lief auch wieder ganz ruhig.

Auf jeden Fall ist der Motor ja fest. Aber kann des sein das sich so ein Motor mit Standgas festfrisst? Ich kannst ehrlich gesagt immer noch nicht glauben.

Die andere Frage ist: Misst unser Lupo wirklich den Öldruck bzw. lässt er die Öldruckkontrolllampe erst verzögert hell werden? Denn wie gesagt: Die Öldruckkontrollleuchte ging erst mit erhöhter Drehzahl und nach einer gewissen Zeit an.
Aber das kann doch nicht Sinn so einer Lampe sein? Wenn kein Öldruck da ist dann ist keiner da und dann muss das Auto das sofort melden!!!

Zukunft:

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Auto ist 10 Jahr alt und hat einen Leitplankenschaden auf der rechten Seite von vorne bis hinten.

AT Motor ca. 1400Euro

Bringt man den Motor irgendwie wieder "locker". Kurbelwellenlager darf man lt. VW nicht lösen, da sich sonst die Alu lagerschalen verziehen und der Motor hinüber ist.

Ich persönlich würde jetzt die Pleuellager lockern und versuchenmit einer Bastellösung wieder Öl in den Motor zu pressen. Was meint Ihr?

Angenommen ich würde den Motor wieder zum drehen bringen - wie bringe ich wieder eine Antriebskette für die Ölpumpe/Ausgleichswelle hinein. Ist das eine Kette die Vernietet wird, oder muss dann eh der Keilrippenriehmen und der Zahnriemen runter?


Danke für euere Hilfe.

Gruß,
Wolfgang

eiwolf hat folgendes geschrieben:

Motor wieder angelassen - Öldruck war wieder da - ca. 100 m nachdem ich losgefahren bin brannte Sie schon wieder - wieder Motor aus zur nächsten Parkmöglichkeit gerollt. . . . Motor wieder gestartet - Motorlauf ist sehr unruhig - im Standgas beginnt die Öldrucklampe aber nicht zu leuchten. 100m weitergefahren - so das Spiel ging von vorne los..... hab ihn dann abgestellt und nach hause geschleppt. . . . Die andere Frage ist: Misst unser Lupo wirklich den Öldruck bzw. lässt er die Öldruckkontrolllampe erst verzögert hell werden? Denn wie gesagt: Die Öldruckkontrollleuchte ging erst mit erhöhter Drehzahl und nach einer gewissen Zeit an. Aber das kann doch nicht Sinn so einer Lampe sein? Wenn kein Öldruck da ist dann ist keiner da und dann muss das Auto das sofort melden!!!

Hi,

erstmal mein Beileid zu Deiner Geschichte.

Zur Erklärung kann ich nur beisteuern, daß z.B. mein ASZ Polo eine Art "intelligente" Öldrucküberwachung im KI hat, die die Warnung erst anschaltet, wenn oberhalb einer gewissen (diagnose-adaptierbaren) Drehzahlschwelle vom Schalter "kein Duck" gemeldet wird.
IIRC ist die Schwelle zwischen 1500 und 2000 rpm wählbar.
Heißt umgekehrt: Auch völlig ohne Öl bzw. Öldruck könnte mein Motor so lange unterhalb jener Drehzahlschwelle laufen (und gefahren werden!!), bis er verreckt, ohne daß die Warnung auch nur kurz blinzelt.

Wenn Dein Lupo das gleiche tolle System hat, hast Du die Erklärung für Deine Beobachtungen der Öldrucklampe . . .

Fehler gefunden!!!!

Das Pleuellager des 3. Zylinders (praktisch der neben dem Zahnriemen) hat sich gefressen..... Pleuel und Kurbelwelle schauen aber noch gut aus. Die Späne auf der Kurbelwelle kann man relativ einfach entfernen. Die anderen Lagerschalen schauen alle noch gut aus - es war überall noch Öl drinn.

Kann man so Lagerschalen einfach so kaufen?
Weiß jemand das Anzugsdrehmoment für die Pleuellager?

Die wichtigere Frage ist aber. Wie bring ich die neue Kette wieder in den Motor? Ist das eine Endloskette und ich muss den halben Motor zerlegen oder wird das ganze genietet?

Nächste Frage weiß jmd. wie man die Ausgleichswelle wieder mit der Kurbelwelle syncronisiert?



Danke für euere Antworten - hier noch ein paar Bilder

Sorry,ich muss dir da aus Erfahrung sagen,die Kurbelwelle ist SCHROTT Die Kurbelwelle muss feingeschliffen werden ! So grob wie die eingelaufen ist,sehen dann die neuen Pleulager genauso aus!

Auf den Bildern sieht die Kurbelwelle schlimmer aus als sie ist. Der grobe Belag auf der Kurbelwelle lässt sich relativ leicht abschaben mit einem Schraubendreher.....

Danach fühlt sich die KW mit dem Finger zumindest wieder glatt an.

ich sehe auch schwarz für deine KW!
- dann stellt sich noch die Frage nach dem Grund des Fressens?
Bekommt die Schmierstelle Öl??

Ja wie geschrieben die Kette die die Ölpumpe und die Ausgleichswelle antreibt ist gerissen!!!!
Lager bekommt Öl - schon getestet.

Ich werds jetzt mal versuchen - die Lagerschalen kosten ja blos 16 euro...

gruß

Aus meinen ganz bösen Schrauberzeiten folgender Denkansatz: Laß' es sein, frische Lagerschalen auf eine riefige Kurbelwelle zu stecken! Sie werden innerhalb kurzer Zeit wieder von der Welle aufgefressen.

Wir haben das früher lediglich gemacht, um bei einer Amateurrallye keinen Motor tauschen zu müssen - denn das hätte tonnenweise Punkte gekostet. Der GTI 16V-Motor im Golf II hielt so einen Lauf aus, wobei die Lagerschalen danach ebenso beschissen ausgesehen haben.

Empfehlung: Ab mit der Kurbelwelle zum Motorenbauer! Dort vorsichtig abdrehen lassen. Ja, ich weiß, daß sie gehärtete Lageroberflächen haben... Danach vermessen lassen und nach der Empfehlung des Motorenbauers passenden Lagerschalen kaufen. Dem so instandgesetzten Motor gebe ich eine höhere Lebensdauer als wenn Du einfach nur neue Schalen draufsteckst.


Zur gerissenen Steuerkette kann ich nichts einbringen. Erschreckend nur, denn an sich gelten ja innermotorische Kettenantriebe zu den langlebigen und zuverlässigen Baugruppen. Schade daher...

eiwolf hat folgendes geschrieben:

Bringt man den Motor irgendwie wieder "locker". Kurbelwellenlager darf man lt. VW nicht lösen, da sich sonst die Alu lagerschalen verziehen und der Motor hinüber ist.

leider ist das wohl wahr, die schrauben werden wohl mit nem speziellem werkzeug alle gleichzeitig angezogen.

So wird Kurbelwelle ausbauen wohl flachfallen.
Würd auch nicht mehr in den alten Motor investieren... schade drum aber passiert halt.

Sollte es wirklich nur aufgtragenes Lagermetall sein, kann man versuchen das Weiche wegzumachen und mit feinem Leinen nachzuglätten,
aber dann müsste ein Abdruck ( grüner Testfaden) des Lagerspiels mit den neuen Lagerschalen Aufschluss über die weitere Brauchbarkeit geben.
Warscheinlich gibt es keine Übermaß- Lagerschalen, und größeres Spiel läßt kein tragfähiges Ölpolster zu- also neues Fressen!

Hallo Wolfgang,

das sieht nicht gut aus. Auch wenn an der KW bei ausgelaufenen Pleuellagern meist ein Materialauftrag von den weicheren Lagerschalen entsteht, ist der nur schwer so zu entfernen, dass ein vernünftiges Tragbild entsteht. Behelfsmäßig kann man die KW evtl. vorsichtig mit Schmirgelleinen abziehen. Wenn die KW aber Fressspuren im Guss hat, ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Sieht auf den Bildern leider eher wie Letzteres aus.

Falls Du dieses Problem überwunden haben solltest, stehst Du immer noch vor dem abendfüllenden Vergnügen mit der Ausgleichswelle und der Kette, da ist die Montage sehr aufwändig. Obendrein ist bei Spänen im Öl durch Lagerschäden der Ölkühler zu ersetzen und der Ölkreislauf vorher zu spülen ...

Die Infos mit dem Zerlegen der KW-Lager sind leider korrekt, Zerlegen nicht möglich. Deswegen scheidet der Instandsetzer wahrscheinlich aus, der müsste dann die Demontagemöglichkeit und die spezielle Vorrichtung für die Lagerstühle haben.

Ein neuer Block mit KW kostet knapp 1.800 €, Austauschteile (aufgrund der kleinen Stückzahlen ?) nicht verfügbar.

teileklaus hat folgendes geschrieben:

Warscheinlich gibt es keine Übermaß- Lagerschalen

So ist es !

wie hieß doch noch dieser grüne Quetschfaden für das Lagerspiel-
Plastigage?
Edit: Da fällt mir noch was ein- hat denn durch das fehlende Öl der Lader keinen Schaden genommen?

Hmmm, schade! Ich wollte die Hoffnung noch nicht ganz zerstören - was ihr jetzt aber nachhaltig geschafft habt. Demnach dürfte der Motor den Status "Schrott" haben.

Ob ein Teilemotor finanziell im Rahmen ist oder man einen gebrauchten (aber intakten) Motor findet und bezahlen kann, das entscheidet nun, ob der Lupo eine Zukunft hat oder als wirtschaftlicher Totalschaden abzuschreiben ist. Die 3 l-Versionen gelten ja auch nicht umsonst als selten. Ich könnte mir vorstellen, daß mit dem Schlachten und anschließendem Teileverkauf zumindest noch etwas Geld herauszuschlagen ist - sofern Du die Möglichkeiten dazu hast.

Die Lagerschalen haben sich auch im Pleuelauge gedreht- wie man an den Spuren sieht.

@ Hutfahrer: Ich wollte nicht mutwillig die Hoffnung zerstören, bin immer einer, der alles versucht zu retten..Ich bei meinem würde sogar die KW Schrauben lösen und schleifen lassen aber das Lagerspiel, die Kette, der Turbo...

Also bessser ein "Ende mit Schrecken" als umgekehrt.
Edit:
Ein Lob für die Super Bilder will ich aber dem Eiwolf zum Trost trotzdem sagen- Vorbildlich! danke,

Ja, ist mir schon klar!! Ich drehe auch alles mehrfach um, bevor ich mich zur Entsorgung entschließe. Und meist probiere ich selbst bei totgeweihten Geräten eine Reparatur, denn man kann ja schließlich nur gewinnen. Wenn nichts oder nicht viel zu investieren ist, dann erst recht! Der Faktor "Arbeit" ist einem ja bei eigenen Projekten meist egal. Der Faktor "Zeit" ebenfalls.

Die Bilder fand ich auch toll. Die weite Verbreitung von qualitativ guten Digitalkameras macht Foren heute interessanter als früher. Was hat man sich mit unpräzisen und mißverständlichen Formulierungen gequält...