VP 37 Wechsel, dann kräfiges Motorruckeln?

Hallo und schönen guten Tag,

ich bin neu hier was das posten betrifft, aber schon seit langem interessierter Leser in dieser Community.

Mit Erfolg konnte ich nach euren Anleitungen meinem MSW nach Ausfall durch massive Spanbildung einer gehärteten Rolle an der Taumelscheibe in der Hochdruckpumpe wieder Leben einhauchen, inzwischen schon 5000km bis zum jetzigen Wechsel der ESP.

Bei der neuen (gebrauchten VP37 ca.80Tkm) stimmten alle Nummern, alle Versiegelungen waren dran usw. - also anscheinend nicht verbastelt worden. Nur das Ventil an der Förderbeginnverstellung mußten wir tauschen, da dieses Ventil an der alten ESP keinen Stecker hatte, jedoch anscheinend ohne Problem lief.
Der Einbau mit gleichzeitigem ZR und Wapu -Wechsel verlief mit einem ehemaligem VW-Monteur unproblematisch - Förderbeginneinstellung mit Uhr, Befüllen, Entlüften usw. alles io. - dann Starten:

im Stand
- der Motor rumpelt wie ein Benziner der nur auf 3 "Töpfen" läuft, hart und laut
- die Leerlaufdrehzahl liegt bei 1100 U/min
- er nimmt spontan und normal Gas an, regelt die Drehzahl jedoch nur langsam wieder runter

beim Fahren
- zeigt der BC einen Momentanverbrauch bei 2000 U/min.zw. 0,5-1,5 L an, Durchschnitt 2,0L
- Drehzahl schwankt im Stand
- steht man auf der Bremse bei "D" schüttelt sich das ganze Auto, deshalb auf "N" schalten

Diagnoseversuche (legale natürlich)
- Motorsteuerung hat keine Fehlercodes
- Förderbeginn über VW-Diagnosegerät in den Toleranzen
- Widerstandswerte am Stecker für RW und MSW in den Toleranzen (Multimeter)

- völlige Ratlosigkeit, da mit der alten und aufgepeppelten ESP alles lief
- die eingebaute VP 37 doch def. ?

Zu guter Letzt stellte ich den Wagen völlig frustriert erstmal wieder nach 10km Fahrt zu Hause vor der Tür ab, rumpelte irgendwie in die Parklücke und nun kommts,
stellte auf "P" und die Drehzahl liegt seidenweich bei 800 U/min - alles scheint io. - ein kurzer Gasschub alle Fehler wieder da, Zündung aus - vorläufiges Ende!

Leider hab ich nach stundenlangen Recherchen hier im Forum keinen in diesem Umfang vergleichbaren Beitrag mit Lösungsvorschlägen finden können, dehalb entschloß ich mich ein sicher schon oft angesprochenes Thema erneut zu hinterfragen.

Vielen Dank und Gruß
S.Krause

Hallo
bist dir sicher das das Mengenstellwerk nich doch schon runter war?
Mfg. Dirk

ich habe zwar (außer der Vermutung eines defekten oder extrem schwergängigen MSW) keinen Lösungsansatz, aber warum hast du überhaupt getauscht?


...
- völlige Ratlosigkeit, da mit der alten und aufgepeppelten ESP alles lief
- die eingebaute VP 37 doch def. ?
...

Ich habe die Vermutung des Originalzustandes, weil die Farbmarkierungen an allen Schrauben noch absolut intakt sind und die "Siegel"-Punkte an den Dichtungen (wenn es normaler Weise gibt?) auch noch vorhanden sind. Natürlich keine Garantie, da findige Bastler sie sicher erneuert haben könnten.

Die Erneuerung der ESP war nötig, da die spanbildenden und sich damit in Auflösung befindlichen Rollen der Flügelzellenpumpe an der Hubscheibe im Hochdruckpumpenbereich sicher irgendwann endgültig ihren Dienst versagen würden, was meist immer dann passiert wenn es gerade garnicht passt.

Wenn das MSW schwergängig wäre, müßte er nicht langsam, schwer bzw. sprunghaft Gas annehmen? Er hängt super am Gas, regelt dann langsamer als sonst die Drehzahl bis 1100U/min wieder runter.

Ist vielleicht der Spritzversteller def. oder verunreinigt, da er aus der alten ESP ist und erst von Spänen befreit werden mußte? Er verstellt den Förderbeginn in Abhängigkeit von der Drehzahl und (zum Teil) der Last.
Warum reagiert der BC mit niedrigem Momentan- und Durchschnittsverbrauch darauf und wie erhält er diese Daten?

Gruß S.Krause

Hallo,

Zitat:

Er hängt super am Gas, regelt dann langsamer als sonst die Drehzahl bis 1100U/min wieder runter. ... Warum reagiert der BC mit niedrigem Momentan- und Durchschnittsverbrauch darauf und wie erhält er diese Daten?

spricht alles dafür, daß Dein Mengenstellwerk ziemlich auf 'fett' eingestellt ist, d.h. real mehr eingespritzt wird, als das Motor-STG meint.
-> Mengenstellwerk auf ~4-5mg/Hub im Leerlauf (N) bei warmen Motor verschieben, denke steht irgendwo bei der Anleitung zum Zerlegen des Mengenstellwerks beschrieben.
Die Pumpe muß dabei nicht zerlegt werden, es werden nur die Schrauben am Deckel leicht gelöst, die Dreieckschraube muß nicht unbedingt dazu gelöst werden.

Wenn die Einspritzmenge bei kleinem Mengen nicht richtig geregelt werden kann, kommt es zum unruhigem Motorleerlauf, hört sich dann an als wenn immer abwechselnd nur 2-3 Töpfe laufen und die Einspritzmenge (Meßwertblock 1) schwankt dabei wild.

Viele Grüße, Rainer

sauanna hat folgendes geschrieben:

...Nur das Ventil an der Förderbeginnverstellung mußten wir tauschen, da dieses Ventil an der alten ESP keinen Stecker hatte, jedoch anscheinend ohne Problem lief.

Welches ist in dem Fall die alte Pumpe? Die, die original im '98er AFN verbaut war?
Alle (normalen) TDI haben eine elektrisch betätigte, über Kennfelder im MSTG gesteuerte
Spritzbeginnverstellung.
Beim '98er Passat liegt sie an den Kontakten 9 und 10 des zehnpoligen ESP Steckers. Bei den etwas
älteren ESPs sind es zwei Stecker (8 und 3 Kontakte). Da ist der Spritzbeginn auf Kontakt 2 und 3
des dreipoligen Steckers.
Sofern die Kontaktierung der Spritzbeginnverstellung nicht (wie bei der älteren Ausführung) über
ein außen liegendes Kabel erfolgt, müsste es bei der ursprünglichen Pumpe innen angeschlossen
gewesen sein.
Ich möchte fast wetten, dass euch "nur" die elektrische Anbindung fehlt.
Also das Ventil, dass zu der Pumpe gehört wieder einbauen und an die entsprechenden
Kontakte anschließen.

Gruss Micha

Ja das ist richtig, die im original 98er AFN eingebaut war ist die alte ESP (10pol.Stecker), die Kabel für die Spritzbeginnverstellung kommen in dieser aus dem Kabelbaum zusammen mit dem Abschaltventilanschluss, bei der Austausch-ESP handelt es sich um 3-pol.Steckervariante.
Demnach scheint die nun eingebaute ESP das ältere Modell zu sein(8 + 3 pol.Stecker).Die größeren mehrpoligen Stecker passten genau und führten daher nicht zu Verwunderung.

Aus diesem Grund tauschten wir die Spritzbeginnverstellung untereinander, da aus beiden ein Kabel kommt, bei der einen mit Stecker und der anderen unlösbar im Kabelbaum des Autos verschwindend, also 2 Schrauben raus und das Teil herausgezogen und in das Austauschmodell eingebaut.

Vielen Dank für diesen Tip, ich werde so schnell wie möglich die Anschlüsse und Stromlaufpläne auf die entsprechenden Modellvarianten überprüfen!

Grüsse
S.Krause

Zitat:

Demnach scheint die nun eingebaute ESP das ältere Modell zu sein(8 + 3 pol.Stecker).

Ich betreibe meine 1Z-ESP mit einem AFN Steuergerät. Nach dem Wechsel kam es genau zu deinen beschriebenen Symptomen. Leichtes stottern im LL und nur sehr langsam fallende Drehzahl nach dem Gas wegnehmen. Ich hab es wegadaptiert. Laut Messwerten stand die Pumpe auf viel_zu_fett, sprich 1,2 mg/Hub, obwohl sich an der Pumpe natürlich nichts geändert hat. Ich habe es auf ca. 3 adaptiert und alles lief normal.

Hast du die Teilenummer der "neuen" Pumpe? Vielleicht ist es eine vom 1Z


Mfg

Hallo alle zusammen,

hiermit möchte ich mich für die geposteten Tip's und Anregungen bedanken!


Es was tatsächlich das MSW, welches Adaption benötigte da er zu "fett" lief!

VAG-COM war mit zu niedrigen Stellbereich nur indirekt zur Kontrolle die Hilfe, erst die mechanische Verstellung brachte den Erfolg, das er nun seidenweich und ohne ruckeln mit ca. 3-4 mg/hub wieder seinen Dienst verrichtet.

Vielen Dank und Grüsse
Sascha Krause