Diesel = Super = Super Plus

Ende des letzten Jahres war Dieselkraftstoff kurzzeitig schon einmal teurer als Superbenzin - allerdings bei Preisen um 1,30 EUR. Jetzt ist Superbenzin hier nur selten deutlich unter 1,50 EUR zu haben. Der Preisunterschied zwischen Super und Super Plus ist weg. Diesel kostet nur noch 4 bis 6 Ct. weniger.

Gestern berichtete RTL Aktuell (auf deren Nachrichtenkompetenz ich aber sonst nicht viel gebe), dass die Kraftstoffpreise dank Handelspreisen um 120 USD je Barrel und gleichzeitig erstarkendem US-Dollar wohl eher weiter steigen werden. Da die Tagesschau das Thema inhaltlich aber aehnlich darbot scheint was dran zu sein.

Dazu rechne man damit, dass sich Dieselkraftstoff staerker verteuern wird als Ottokraftstoff und damit langfristig preislich sogar ueber Super und Super Plus liegen duerfte.


Ich will damit keine Diskussion "Ab 1,50 EUR fahre ich nicht mehr..." lostreten, denn dann haette ich in der vergangenen Woche in Berlin freie Bahn gehabt. Eher wuerde mich interessieren, ob der Individualverkehr in naher Zukunft wirklich nur noch mit Gasantrieb bezahlbar ist. Denn das ist offenbar (noch) eine einigermassen attraktive Antriebsform.

Zusaetzlich wuerde mich interessieren, wie ihr mit den immer weiter steigenden Kraftstoffpreisen umgeht. Weniger fahren ist begrenzt nur bei privaten Fahrten moeglich, denn wer zu deinem Arbeitsort per PKW, Roller oder Motorrad pendelt, der kann diese Fahrten nicht so einfach streichen.

Was kann man am Fahrzeug oder am Fahrstil optimieren? Oder ist euer aktuelles Fahrzeug bereits so ausgewaehlt, dass es sparsam mit dem teuren Edelsprit umgeht?

Hallo Hutfahrer,

Zitat:

Was kann man am Fahrzeug oder am Fahrstil optimieren? Oder ist euer aktuelles Fahrzeug bereits so ausgewaehlt, dass es sparsam mit dem teuren Edelsprit umgeht?

je nach Fahrzeug mehr oder weniger. Denke wie ein spritsparender Fahrstil aussieht sollte inzwischen nichts Neues sein, ist aber anscheinend bei den meisten Autofahrern in NEA noch nicht angekommen. Die kleben mir sehr häufig in der Ortschaft permanent in 5m Abstand am Nummernschild und scheinen Probleme haben, Gas und Bremse voneinander zu unterscheiden.

Je nach Fahrzeugmodell kann man mehr oder weniger Kraftstoff einsparen, bei einer Ulfschen Minimalkofiguration die relativ leicht ist und schon einen relativ sparsam konfigurierten Datensatz hat wird nicht viel gehen.
Bei Modellen die eher auf Fahrkomfort getrimmt sind, geht schon eher was. Wie Du weißt ist gerade ein 2.0 TDI 16V DPF 200PS Kit in Erprobung, das als kleines Bonbon im täglichen Fahrbetrieb auch den Spritverbrauch senkt.
Bei meinen Erprobungsfahrten habe ich inzwischen eine Tankfüllung (55l) auf etwa 700km durchgeblasen. Denke 7,9l / 100km gehen bei überwiegend digitalem Fahrstil, Ausloten vernünftiger Abgastemperaturbegrenzung (= Vollgas) sowie 1660kg Fahrgewicht i.O.

Die Zeit der 6- und 8-Zylindermotoren in Alltagsautos, egal ob Diesel oder Benziner, dürfte aber für Normalsterbliche gezählt sein.

Viele Grüße, Rainer

wer macht nur solche preise für den sprit?
so teuer ist der sprit nur in deutschland... oder etwa nicht?

wenn 1,50 super benzin kostet ist es wirklich edelsprit....ok
aber diesel ist billigsprit warum nur 6 cent unterschied??? ist doch voll bescheuert...

man zahlt den preis für 'benzin' beim tanken, und auch noch die volle diesel steuer im jahr

es lohnt sich wirklich nur noch auf gas umzusteigen....

Hallo Rainer,
ist aber anscheinend bei den meisten Autofahrern in NEA noch nicht angekommen. Die kleben mir sehr häufig in der Ortschaft permanent in 5m Abstand am Nummernschild und scheinen Probleme haben, Gas und Bremse voneinander zu unterscheiden.


da sagst du was Hier rauschen die Neandertaler täglich vorbei. Da wird auch 100m vor ner roten Ampel noch Vollgas gegeben, um dann ebenfalls digital zu bremsen. Anscheinend haben bestimmte Landkreise ne eigene STVO .

Tendenziell meine ich aber, dass solche Fahrstile immer seltener anzutreffen sind. Ganz verschwinden werden sie aber wohl nie.

torettoeg9 hat folgendes geschrieben:

wer macht nur solche preise für den sprit? so teuer ist der sprit nur in deutschland... oder etwa nicht?

Nein in den umliegenden Ländern ist es nicht viel besser.

In Frankreich ist es etwas billiger, paar Cents.
Dänemark is au teuer. Aber da is Diesel noch bissl mehr gefördert...

Aber was will man machn...

Arno hat folgendes geschrieben:

Hier rauschen die Neandertaler täglich vorbei. Da wird auch 100m vor ner roten Ampel noch Vollgas gegeben, um dann ebenfalls digital zu bremsen. . .

Solange solche Spezialisten mich nicht behindern oder gefährden, freue ich mich immer über den Extrabeitrag in die Staatskasse, den sie mit ihrem Verbrauch leisten.
Denn würde jeder einen optimalen Sparstil fahren, dann wären die Spritsteuern pro Liter schon längst entsprechend höher, um das Gesamtaufkommen zu sichern - und damit müßten auch die sparsamen Fahrer noch mehr blechen.

Hallo Ulf,

stimmt, vielleicht ist deshalb hier der Sprit noch relativ günstig.

@Hutfahrer:
Ich fürchte die Sache mit den Gas-Umbauten wird sich dann erledigen, wenn die zu melkende Herde eine signifikante Größe erreicht hat. Denn dann findet sich ganz sicher wieder ein schönes Schlupfloch zum Abkassieren.

Mittelfristig fürchte ich, wird das Fahren eines vernünftigen Autos nur noch für gehobene Einkommensklassen möglich sein. Die Spaltung der Gesellschaft nach oben und unten ist in vollem Gange.

Viele Grüße, Rainer

QnkelTDI hat folgendes geschrieben:

Dänemark is au teuer. Aber da is Diesel noch bissl mehr gefördert...

naja.. aktuell sind die Preise um die 10 DKr. (ca. 1,35€) Benzin meist 50 Øre mehr (7ct.)

also fast kein Unterschied zu Deutschland, nur ist der Energiegehalt ohne Bioquote höher

Trotz zügigem Fahrstil, liege ich bei knapp unter 6l/100km, das ist selbst mit Diesel noch
bezahlbar, trotz 35-40tkm/anno. insbesondere, wenn man so viel wie möglich "Altenativ" fährt.

Gas wird auch teuerer, nur mit 6 Monaten Versatz zum Rohöl..

gRuß, Michael

Ihr scheint euch damit abgefunden zu haben. Mich aergern die staendig steigenden Mobilitaetskosten massiv.

Bereits 2003 warf ich mein damaliges Alltagsauto (Opel Calibra 2.0 Automatik) zugunsten eines neuen Suzuki Alto 1.1 16V sprichwoertlich in den Schrott. Den fuhr ich allerdings nur ein Jahr, da die von mir angestrebte Verringerung meiner Jahresfahrleistung durch zahlreiche Dienstreisen nicht erreichbar war. Zudem ging mir der Laerm in diesem Fahrzeug ziemlich auf den Sack und als Reiseauto gibt's weiss Gott besseres, zumal die Kiste auch auf der Autobahn zu saufen begann.

Also erwarb ich 2004 einen Suzuki Ignis 1.25 DDIS, der komfortables Reisen auf bescheidenem Niveau mit ebenso bescheidenem Verbrauch verband. Den Suzuki fuhr ich 3 Jahre und 90 Tkm. Mit den Peugeot 206 HDI70 eco, den ich vor fast 1 Jahr erwarb, konnte ich bei gleicher Fahrweise pauschal fast 1 l je 100 km einsparen. Und die aerodynamischen Optimierungen merkt man ab etwa 80 km/h in einem geringeren Ansteigen des Verbrauchs. Bis etwa 140 km/h kann mit unter 6 l reisen. Und an sich hat man trotz Kleinwagenformat ein vollwertiges Fahrzeug, mit dem man auch bei Dienstreisen Kollegen und deren Gepaeck mitnehmen kann.

Was anderes als einen Kleinwagen werde ich mir in Zukunft wohl nicht mehr leisten koennen und die damit machbare Begrenzung der Unterhaltskosten habe ich damit bereits ausgenutzt.

Trotzt meiner sehr defensiven aber trotzdem zuegigen Fahrweise konnte ich mit ein paar Kleinigkeiten, die mir ein Fahrtrainer bei einem Spritsparkurs am Rande der Leipziger AMI nahe brachte mit dem dort gefahrenen Ford Focus 1.6 TDCI nochmal rund 25 % gegenueber der Werksangabe im Stadtverkehr (!) einsparen. Die meisten Interessenten, die diese Fahrt auch machten, kamen auf 10 - 15 %.

Ein Detail habe ich uebernommen: Gezieltes Ausnutzen des Schwungs! Ausrollen lassen mit herausgenommenem Gang statt mit Motorbremse. Bringt tatsaechlich nochmal etwas - setzt aber Streckenkenntnis voraus.

Mh, ich bemühe mich zugunsten meiner nevern nicht so sehr drüber nachzudenken.

habe täglich 130KM zu fahren (pendeln).

Das geht pro tour mit dem auto innerhalb von 45 minuten... würde ich auf die bahn und öffis ausweichen, wäre ich pro strecke 2 stunden unterwegs.

Also warum drüber aufregen, ändern kann man ja doch nix daran. Ausser veilleicht umziehen oder arbeitsplatz wechseln.

Ich versuch halt so sparsam wie möglich zu fahren und fahre den passat meisst bei 6 liter, das geht schon.

Mit dem Gas is ja auch so eine Sache. Wenn man ein Fahrzeug mit ähnlichen Fahrleistungen will muss man für Gas ja nochmal 1.500€ Minimum (und das is schon eher pro Gas kalkuliert, bei neueren Fahrzeugen ist die Differenz oft größer) mehr hinlegen. Wer aufs Sparen angewiesen ist kann das aber leider meist nicht...
Außerdem ist das Risiko dann noch größer vor der Amortisation einen Unfall/Motorschaden zu erleiden und so wieder auf den Kosten sitzen zu bleiben. Außerdem ist die Rechnung mit dem Gas jetzt schon relativ knapp, da es ungefähr die Hälfte von Diesel kostet (70c - 1,40€) und man (wiederum bei vergleichbaren Fahrleistungen) tatsächlich auch ca. den doppelten Verbrauch hat.

Ein Detail habe ich uebernommen: Gezieltes Ausnutzen des Schwungs! Ausrollen lassen mit herausgenommenem Gang statt mit Motorbremse. Bringt tatsaechlich nochmal etwas - setzt aber Streckenkenntnis voraus.

sorry das ist Unsinn. Dein Fahrzeug (Diesel) verbraucht im Schubbetrieb keinen Tropfen. Bei herausgenommenen Gang ca. 0,7l/h.

da muß der Pfennigfuchser aber auch noch einkalkulieren, dass beim Gaswegnehmen die Masse stärker abgebremst wird, die später mit Sprit wieder beschleunigt werden muß, beim Ausrollen aber weniger Geschwindigkeit verliert was heißen kann, früher auskuppeln möglich als mit Gaswegnehmen, um auf die gleiche Geschwindigkeit runterzukommen.

Hieße: mit Auskuppeln kann man eine längere Wegstrecke mit zB. 0,7 l Momentanverbrauch zurücklegen, als mit Gaswegnehmen, da man dann ja wieder Gas geben muß um die Reststrecke wie oben zu schaffen.
Aber das macht hin oder her nicht wesentliche Unterschiede.
Vorrausschauend fahren und viel Schwung mit aus der Kurve für die Gerade mitnehmen!
Wenig bremsen.
Wie Ulf und Hutfahrer schreiben: kleine Diesel fahren- Motto: weniger ist mehr- mit dem Problem der kleinen Masse beim UNFALL - der Schwächere (Leichtere) gibt nach!

Gas ist für mich aufgrund der nicht Schraubermäßigen Beherrschung kein Thema.
Der Touran fährt auch mit 6 liter
Der T4 2,4 mit 10! Ist das nicht genug Fortschritt?

edit. Hutfahrer :
mit schmäleren Reifen ließe sich auch noch was reduzieren
Ich überlege ob ich nicht mit 205 /60- 16 statt /55 die Drehzahl auf der BAB etwas senken könnte..

Rainer K. hat folgendes geschrieben:

Mittelfristig fürchte ich, wird das Fahren eines vernünftigen Autos nur noch für gehobene Einkommensklassen möglich sein.

Solange aber die Nachfrage nach soliden (= europäischer Herkunft) und dennoch preiswerten Autos (= auf sichere Fortbewegung bei minimalem Verbrauch reduzierte Konstruktionen, d.h. ohne die gewichts- und kostentreibenden Selbstverständlichkeiten wie ZV, elFH, el.Spiegelverstellungen, Klima und Co.) so gering bleibt, daß es sich für keinen Hersteller / Anbieter lohnt, die Produktion in Richtung "Nutzwert-PKW" umzustellen, solange ist der Sprit immer noch nicht teuer genug, um den Normalverdiener-Teil des Autovolkes auf den Boden der Vernuft zurückzuzwingen.

Ich bin mal gespannt, was in ca. 5 Jahren mehrheitlich angeboten bzw. verkauft wird:
a) smart-ähnliche Fahrkrücken mit Vollausstattung oder
b) Autos, deren Größe den Namen noch verdient, aber deren Elektronik sich auf Motor und echte Sicherheitssysteme wie ABS, Airbags und Co. beschränkt.
Nach der Weisheit "Vornehm geht die Welt zugrunde" gehen meine Befürchtungen eher in Richtung a)

Wahre Worte, Ulf und Rainer! Ueber Sinn und Unsinn von Fahrzeugausstattung laesst sich trefflich diskutieren!

Eine sinnvoll genutzte Klimaanlage kann insbesondere bei aerodynamisch ausgefeilten Karosserien weniger verbrauchen als offene Fenster auf beiden Seiten.

Angesichts heutiger Fahrzeugmassen moechte ich auf eine Servolenkung auch nicht mehr verzichten. Elektrisch angetrieben verbrauchen sie nur dann (elektrische) Energie, wenn sie gebraucht werden. Die konventionelle hydraulische Servo in meinem Peugeot laeuft dagegen permanent mit.

Auf einen Fensterheber auf der Fahrerseite koennte ich verzichten, da komme ich selbst ran. Auf der Beifahrerseite ist er dagegen praktisch. Waere aber trotzdem auch verzichtbar.

Elektrisch verstellbare Spiegel hat mein 206 ebenfalls nicht, wobei man die aus aerodynamischen Gruenden verkleinerten Aussenspiegel zum Einparken nichtmal mehr als Hilfsmittel nutzen kann.

Der aerodynamische Schnickschnack scheint schon irgendwie wirksam zu sein.

Ich weiss, was ich mit der Montage der 195er Reifen auf 6,5 x 15-Felgen angerichtet habe. Die serienmaessigen 175er Spritsparreifen (auf Stahlfelgen mit Radkappen) hatten jedenfalls keinen vernuenftigen Geradeauslauf und nervten mich damit ziemlich. Wahrscheinlich haetten es auch 185er bereits getan, zumal sie der Hersteller fuer CC und die groesseren Motorisierungen ohnehin vorgesehen hatte. Aber offenbar scheint zumindest bei gesitteter Fahrweise der darauf zuzueckzufuehrende Mehrverbrauch recht gering auszufallen. Laut Spritmonitor (Anzeige in der Signatur) sind die Winterreifen im Serienmass verbrauchsintensiver als die breiteren Sommerraeder.


Heute scheinen die Preise an den Zapfstellen etwas nachgegeben zu haben. Diesel ist zwischen 1,369 EUR und 1,409 EUR zu haben. Bei uns sind der Sonntagabend und der Montagmorgen immer die "Schnaeppchentage". Mal sehen, wie es morgen aussieht. Angesichts des Feiertages in der kommenden Woche duerfte aber nicht mehr viel drin sein.

Hi, wollte keinen beleidigen mit meinem "Pfennigfuchser" sondern nur nicht immer wie das Karnikel auf die Schlange sehen.
Fahrspass muß auch noch dasein!
Breitreifen geben eben auch Fahrsicherheit.