Kurbelwellenrad 1Z nach einem Monat wieder ausgeschlagen | Beiträge 72+

Mal was neues von der Killerschraubenfront.
Ich hab die KW laut markierung auf OT gestellt.
Problem: Das war garkeine Markierung sondern wohl eine "Delle" vom letzten Kupplungstausch.
Selbst nach 100 mal durchdrehen des Motors per Hand, konnte ich ums verrecken keine OT Markierung finden
Also langen Stift durch das Gluehkerzenloch gesteckt und die Position Pi mal Daumen ermittelt.
Danach vorsichtig die Nockenwelle mit Ringschluessel so gedreht dass das Ventil am Kolben ankommt. Wie gesagt ganz sanft! Somit habe ich in 2-stuendiger Feinstarbeit den OT ermittelt.
OT markiert damit er nicht beim Zahnriemenaufziehen verloren geht.
Das ganze zusammengebaut, mehrmals den Motor durchgedreht und immer wieder alle markierungen ueberprueft.
Motor mit viel Bauchweh gestartet und "Bbbrrrummm" Laeuft
Einspritzzeitpunkt mit VAG-COM geprueft und Voila: Alles im gruenen Bereich.

Nur wie kommt es dass da keine OT Markierung zu finden war?
Sparen sich die Nachruester so einen Kleinkram?

Was mich auch stoert ist dass das Zahnriemenrad c.a. 0,5-1mm schief laeuft.
Weiss nur nicht ob es vorher besser war, da ich den Wagen in defekten Zustand bekommen habe.
Nun stellt sich auch die Frage ob es vorher noch schiefer lief, oder mein Fraeswerkzeug dies verschlimmert hat.

Zitat:

Was mich auch stoert ist dass das Zahnriemenrad c.a. 0,5-1mm schief laeuft.

Du meinst, das kleine Zahnrad hat einen Seitenschlag, bzw. eiert um 0,5-1mm?

Das wären dann am Schwingungsdämpfer aussen das doppelte bis dreifache. Und das geht garnicht -- ist zu viel.

Ich persönlich halte 0,5 - 1mm Seitenschlag an der Aussenkante des Schwingungsdämpfers für das absolute maximum.

Moin,

Zitat:

Nur wie kommt es dass da keine OT Markierung zu finden war?

Läßt sich die Schwungscheibe verdreht einbauen (ältere Reparatur)?
Die OT Markierung ist vom Modell abhängig. Bei mir eine in die Schwungscheibe eingeschlagene 0.
hg
Herbert

Zitat:

Läßt sich die Schwungscheibe verdreht einbauen (ältere Reparatur)?

Nach meinem Wissensstand sind bei VAG die Befestigungsbohrungen asymmetrisch angeordnet, so daß das Schwungrad sich nur in der richtigen Position befestigen lässt.

Aber wer weiß schon, was in einem Autoleben so alles gefrickelt wird.

Deshalb immer schön vor dem zerlegen alles markieren, auch wenn es manchen laienhaft erscheint.

Das hatte ich auch noch so von der Überholung an meinem in Erinnerung, aber das ist einige Jahre her (bzw. 170 tKm ).
lg
Herbert

Hallo BM.

Ja, das ist definitiv zuviel.
Habe den Schwingungsdaempfer angeschraubt und laufen lassen und da hat er um c.a. 2mm geeiert, also seitlicher Schlag.
Auf der Rueckseite des Schwingungsdaempfer sah man die Laufspuren von der Plastikabdeckung, also vermute ich dass er den Schlag schon vorher hatte.
Haette aber eigentlich durch ein gutes Fraeswerkzeug beseitigt werden sollen
Auf jedenfall war der Schlag auf der entgegengelegenen Seite des Stummels der zum zentrieren des Schwingungsdaempfers dient und so habe ich versuchsweise je 1 Stk 0,5mm Kupferscheiben unterlegt, unter 2 Schrauben.
Danach lief der Schwingungsdaempfer voellig ausgeglichen.
Man konnte keinen Seitenschlag mehr erkennen.
Was meinst du? So lassen, oder nochmal alles zerreissen und KW Stumpf mit VAG Werkzeug planen?
Wie gesagt hab ich alles sehr gewissenhaft bearbeitet und kann mir nicht vorstellen dass es durch nochmaliges Planen besser wird.

Ja und was die OT Markierung betrifft wundert mich nur, dass nirgends eine zu finden war. Ansonsten haette sie ja zumindest um UT sein muessen.

Zitat:

Was meinst du? So lassen, oder nochmal alles zerreissen und KW Stumpf mit VAG Werkzeug planen?

Gute Frage. Schließlich wird die KW vom ganzen Fräsen immer kürzer, was evt. dazu führt, daß der ZR gegen den Schwingungsdämpfer läuft.

Kaum vorstellbar, daß die Führung für den Fräser so stark daneben war. Das hätte eigentlich auffallen müssen. Oder das Gewinde der Kw verläuft nicht parallel zur KW.

Ich an deiner Stelle würde folgendes versuchen, bevor ich erneut fräsen würde. Auf dem Ritzel ist eine kleine Erhöhung, damit der Schwingungsdämpfer richtig montiert wird. Diese würde ich entfernen um dann den Schwingungsdämpfer verdrehen zu können. Evt. hat dieser ebenfalls einen Schlag, so daß sich dieser mit dem Schlag des Ritzels vielleicht kompensieren lässt.

Wenn du fräsen willst, solltest du sicherstellen, daß sich die Fräserführung fest und exakt parallel zur Längsrichtung der KW befindet. Das wiederum geht nur mit einer Meßuhr. Die KW muß beim Messen gedreht werden, was ohne ZR nicht gerade einfach ist. Alles andere geht wahrscheinlich in die Hose und der Stumpf wird immer kürzer.

Entscheiden musst du selbst. Nur mit Unterlegscheiben ausgleichen würde ich nicht.

Moin,
wenn die Buchse des Stirnrades und/oder der Stumpf der KW ausgeschlagen sind oder zu viel Spiel zueinander haben, führt das Planfräsen nicht zum Ziel. Die Kombination Stirnrad/KW-Stumpf ist zueinander mit der Abflachung formschlüssig ausgelegt (mit Einschränkungen). Beim Anziehen der Schraube, was ja über die Streckgrenze geht, kann das Stirnrad schräg gezogen werden. Also hier prüfen, ggf. mit neuem Stirnrad.
Zum Verdrehen braucht der Schwingungsdämpfer wegen der unsymmetrischen Bohrungen Langlöcher. Vor der Arbeit vielleicht auf Verzug prüfen (mit dem vorderen Bund auf eine ebene Unterlage, Lineal in verschiedenen Richtungen auf den Flansch, und Neigung gegen die Unterlage messen).
Wenn letztendlich nur der Abstand zwischen Stirnrad und Schwingungsdämpfer das Problem bleibt, es gibt für bestimmte Modelle eine Distanzscheibe ("Diamantscheibe"). Vielleicht paßt die.
hg
Herbert

Die Erhöhung müsste ich wohl garnicht wegschleifen, da der Schwingungstilger der Verbaut ist nichtmehr der Originale, sondern von Febi ist und 4 passende Löcher hat. Nur eines dieser Löcher ist etwas grösser als die anderen und da habe ich es montiert.
Ich werde heute mal versuchen den Schwingungstilger um 180 Grad zu verdrehen. Sollte der Schwingungstilger den Schlag vergrössert haben, ist es gut möglich dass er diesen ausgleicht wenn man ihn versetzt.

Was ich mir vorstellen kann ist dass der Volkswagen Konzern einmal ein Ritzel herausbringt welches abgefäste KW-Stumpfe wieder ausgleicht so wie es ja Lagerschalen im Untermass gibt und dergleichen.
Bei den Stückzahlen welche die wohl von diesen Dingern herstellen, würde sich dass ja glatt auszahlen.

Zitat:

Was ich mir vorstellen kann ist dass der Volkswagen Konzern einmal ein Ritzel herausbringt welches abgefäste KW-Stumpfe wieder ausgleicht so wie es ja Lagerschalen im Untermass gibt und dergleichen. Bei den Stückzahlen welche die wohl von diesen Dingern herstellen, würde sich dass ja glatt auszahlen.

Warum sollten sie das tun? Sie verkaufen lieber neue Motoren bzw. neue Autos.