Audi C4 AAT : keine Leistung nach 3 monatigem Stillstand

Ich habe mir vor 3 Monaten einen Audi C4 Kombi mit AAT-Maschine gekauft und jetzt erst in Betrieb genommen. Bei der Fahrt nach dem Kauf nach Hause (ca. 200km) hatte der Audi gut Leistung (ca. 200 km/h) bei etwas Rußentwicklung. Auto hat erst (nachvollziehbare) 180.000 km drauf.

Nachdem ich den Audi nun 3 Monate später angemeldet habe, bringt der Motor kaum noch Leistung und erreicht mit Mühe 140km/h. Die Ladedruckstrecke ab Turbolader bis Ansaugbrücke habe ich abgedrückt, waren keine Lecks zu erkennen. Die AGR habe ich mit einer Metallplatte ausser Kraft gesetzt. Bei einer Messfahrt mit VAGCOM war der Ladedruck im Leerlauf knapp unter atmosphärischem Druck bei knapp unter 900 mbar und erreichte sein Maximum von ca. 1250 mbar bei ca. 2000 1/min, danach ging dieser wieder stark nach unten und blieb bei ca. 1000 mbar bis ca. 3000 1/min. Im Moment ist auch bei Tageslicht eine erhebliche Rußbildung erkennbar.

Luftfilter, Ölfilter, Dieselfilter, Motoröl sind neu. Nachdem sich kein richtiger Ladedruck aufbauen will, wollte ich die Druckdose für das Wastegate des Turboladers prüfen. Jetzt habe ich bemerkt, dass beim AAT-Motor das Gestänge von Druckdose zum Wastegate im Lader liegt und man nicht so einfach dran kommt (im Vergleich zu meinem Audi 80 TDI war diese frei zugänglich).

Jetzt wollte ich Fragen, ob schon jemand Erfahrung mit einem klemmende Wastegate am AAT hatte, bzw. wie man dieses speziell beim AAT prüfen kann, nachdem man an das Gestänge nicht rankommt.

Habe das Forum heute Nachmittag durchstöbert und konnte speziell für den AAT keinen vergleichbaren Fall finden.

Hat jemand eine Übersicht über die Ladedruckstrecke mit Stellgliedern? Evtl. wären auch Werkstattunterlagen sehr hilfreich.

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

1250mBar wären etwas wenig, da hättest du ja nur ca. 0,250Bar Ladedruck.
Schau doch mal ob nicht der Marder zu Besuch war
Wie hast du denn die ladeluftstrecke geprüft?

Das WG ist doch überdruckgesteuert.
Wenn da ein Marder da war, macht es NIE AUF und es gibt erst mal heftig zuviel Druck.
Eben genau umgekehrt zur VTG.

m;

War auch nicht in Hinsicht des WG gemeint sondern überhaupt, zumal der Marder ja Kabel bevorzugt

Heute war ich nochmals eine längere Strecke auf der Autobahn und hab immer mal wieder beschleunigt und siehe da, er hat zunehmends besser "gezogen", hab dann zumindest 180 km/h erreicht. Werde morgen mal ein analoges Druckmanometer in die Ladedruckstrecke hängen und berichten wie hoch der Druckaufbau nun ist. Hat jemand Werkstattunterlagen für den AAT-Motor? Hätte Interesse daran.

Hallo

Schau mal den Doppelstecker vom Ladedrucksteuerventil (rundes Metalldöschen mit Pierburg-Aufschrift) an. Hatte es schon bei 3 verschiedenen Fahrzeugen, dass sich da etwas Oxidation breit gemacht hat. Ventil schaltet dann unbestromt Durchgang zur Wastegatedose, macht also recht schnell auf -> 1250mbar max. werden noch erreicht. Starker Schwarzrauch, Vmax ca 100-120km/h.

Der Stecker wird dann meist im Fahrbetrieb merklich heiß (hoher Übergangswiderstand) Bisher habe ich diese Ventilbauart nur bei den 5-Zylinder TDI's im C4 gesehen. Sind 2 Rundsteck-Kontakte im Stecker, nicht abgedichtet, an der Spritzwand Fahrzeugmitte . Stecker abziehen, die "Männchen" am Ventil mit einer Messingbürste reinigen, etwas Kontaktspray in die fahrzeugseitigen Steckerbuchsen und ein paar mal ein- und austecken...

Bisher konnte ich genau diesen Fehler 3 mal so beheben.
Saugrohrdruck sollte dann wieder bei 1700-1950mbar liegen.


Mfg Mpire

Vielen Dank für den Tipp, werde ich morgen gleich mal prüfen und dann berichten. Ist es beim C4 definitiv so, dass bei nicht angesteuertem Steuerventil der ganze Ladedruck auf die Wastegate-Dose geschaltet wird? Die Wastegate-Dose hat ja zwei Anschlüsse. Einer kommt direkt vom Lader (kurzes Metallrohr am Turbolader), und der andere vom Ladeluftkühler über das Steuerventil auf die Wastegatedose. Weißt du wie die Ladedruckregulierung beim AAT genau funktioniert? Ist mir bisher nämlich noch nicht ganz klar.

Ich hatte bisher einen Audi 80 TDI mit 1Z Motor. Bei dem hat das folgendermaßen funktioniert: der Laderdruck vom Turbolader ging direkt auf ein Umschaltventil. Wenn dieses abgeklemmt war, ging der Ladedruck komplett auf die Druckdose und das Wastegate öffnete bei ca. 0,7 bar Überdruck. Wenn das Umschaltventil angesteuert wurde, kam nur ein Teil des Ladedrucks auf die Druckdose und somit wurde der Ladedruck vom Motorsteuergerät auf maximal 0,9-1 bar eingeregelt.

Hast du evtl. ein Schema wie die Ladedruckregelung beim AAT funktioniert. Wäre dir sehr dankbar wenn du mir da weiterhilfst.

audiB4avandt hat folgendes geschrieben:

Hast du evtl. ein Schema wie die Ladedruckregelung beim AAT funktioniert. Wäre dir sehr dankbar wenn du mir da weiterhilfst.

Hallo, nein leider hab ich kein Schema/Anschlussbelegung für den C4.
Das Metallrohr greift den Druck des Verdichters an der drucklosesten Stelle ab und führt diese dann ungeregelt auf die Membrane des Wastegates, welche dann bei 1250mbar öffnet. -> Schutzfunktion. Erst bei höhrem/steigendem Ladedruck wird die Membrane von oben dagegen (geregelt vom Steuerventil) mit Saugrohrdruck (höher) beaufschlagt um dann dagegenzuhalten ->1950mbar oder auch etwas abzulassen, regeln eben. Dieses System der Regelung, hat den Vorteil, dass man Überschwinger fast ausschliessen kann, den Lader vor Druckspitzen verschont (Lebensdauer) und eine gleichmäßigere/sanftere Regelung des Ladedrucks erreicht. Die Membrane wird sozusagen "schwimmend" gehalten. Bei einer Logfahrt und intaktem System kann man weiche erreichen des Pmax recht gut sehen.


Mfg Mpire