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TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt

 
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Heiner111
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Beitrag30-12-2016, 21:48    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

so, nun mal ein neuer Versuch zur Klärung.
Mein Audi TDI 2.0 BRD (Bj 2007, knapp 180 Tkm)hat vor längerer Zeit angefangen, an der Ampel zu qualmen und im Innenraum zu stinken. Hatte den damals erst zugelassen, aber lange vorher gekauft. Bei der ausgiebigen Probefahrt war es mir zumindest nicht aufgefallen, mag evtl. aber damals schon einen Defekt hierzu gehabt haben.

Symptome:
Wenn der Motor halbwegs warm ist, zieht im Stand (Ampel) schnell ein schwerer Geruch in den Innenraum, der sich dort auch nach und nach dauerhaft festsetzt, m.E. halbverbranntes Öl. Es riecht nicht wie beim ausgelutschten Käfer etc. eindeutig nach verbranntem Öl o.ä., ganz anders. Mal mehr, mal weniger, kommt anscheinend bei warmen Motor schneller und deutlicher. Scheint, zumindest anfangs, weitgehend nur im Leerlauf zu sein. Beim Fahren mag es durch den Fahrtwind verteilt werden. Aber selbst im Scheinwerferlicht des Hintermanns sind keinerlei Schlieren zu sehen. Bei meinem B5 war so immer schon deutliche Trübung erkennbar, obwohl bei Helligkeit fast nichts erkennbar. Motor läuft oft im Leerlauf unrund, wobei die Art und Weise auch wechselt. Könnte, muß aber nicht damit zusammenhängen.

Fragen:
Mir stellen sich nach nun längerer vergeblicher Fehlersuche 3 Fragen:
a) wovon entsteht der Geruch?
b) Wo tritt er aus?
c) wie kommt er in den Innenraum?

Ich bin kein Anfänger, was Fehlersuche angeht. Meist werde ich fündig, aber hier komme ich kaum weiter, daher hoffe ich auf Tipps von anderen Leidgeprüften. Ich möchte hier mal meine bisherigen Erkenntnisse erklären:

zu a): Ich tippe auf halb- oder kaum verbranntes Öl. Im Innenraum lagert sich ein unsichtbarer aber gerade noch fühlbarer Film ab, der davon kommen müsste. Ich habe auch mal zu unverbranntem Diesel tendiert (durch defekte Düse bzw. losen Sitz des PDE). Aber zumindest riecht es keineswegs nach Dieselruß, das ist völlig anders. Außen stechend und beißend . Innen (evtl. wegen Filterung?) eher schwer, süßlich, unangenehm. Ich bleibe erstmal beim Verdacht "Öl". Ölaustritt nach außen kann ich ausschließen. Innermotorisch wäre prinzipiell möglich, aber dann würde es m.E. typischer verbrannt riechen (s."Käfer"). Kühlwasser und Öl sind sauber, Öl ist erneuert (das gute teure mobil 1 ESP). Bleibt nur noch der Lader: Lagerspiel auf kalter Seite unverdächtig, kleiner als an meinem anderen BRD, der mehr km drauf hat und "sauber" ist. Immer wieder leichte Ölsuppe im Unterteil beider LLK, nicht so richtig viel, aber ich hätte weniger erwartet, wenn ich nach z.B. 300 km wieder öffne (nach 2000 km ist es das gleiche). Das Stahlrohr dazwischen ist praktisch trocken, nur leichter Film. Die LLK wirken evtl. als Nebelabscheider und tropfen im Stand aus. Ölverbrauch dürfte unter 0,3 bis 0,5 l/1000km liegen. Ist bei meiner geringen Fahrleistung (weitgehend Kurzstrecke) nur schwer genauer festzustellen. Unterer Ölschlauch am Lader ist völlig durchgängig, daher kann zu hoher Druck durch Rückstau wie bei anderen Typen ausgeschlossen werden. Könnte auch Ölaustritt auf der heißen Seite des Laderlagers sein. Andererseits könnte das gelegentliche Zuckeln im Leerlauf durch Öltröpfchen kommen, die auf der kalten Seite als zusätzlicher "Brennstoff" mit reinkommen.
KGE konnte ich auch ausschließen (s. anderer Thread).

zu b): Die einzig verdächtige sichtbare Stelle war die Auspuffschelle unterhalb des Schalthebels. Die habe ich vor einiger Zeit mit HT-Silikon abgedichtet. Bisher ist das auch noch dran, es riecht aber nach wie vor innen. Also von dort kann es nicht kommen. Sonst ist nichts zu sehen. Es könnte es auch noch an der VTG-Deckscheibe des Laders rausdrücken. Eine gewisse Leckage ist dort unvermeidbar (es genügt wohl eine geringe Menge, daß es innen schon stinkt.
Sonst ist auch bei offener Haube und laufendem Motor mit Taschenlampe vorne nichts wirklich erkennbar. Nur auf Verdacht möchte ich den Lader nicht ausbauen, das ist bei dem Motor ganz übel verbaut.

zu c): Es riecht teilweise nach schon 10-15 Sekunden an der Ampel deutlich! Kann daher m.E. nur durch die Lüftung kommen (kommt aber auch ohne Gebläse...). Von unten gäbe es nur die Schalthebeleinführung: da ist alles dran , der Gummi ist i.O. Sonstige Öffnungen habe ich nicht gefunden. Gegen die Lüftung spricht, daß ich extra einen Aktivkohlefilter eingesetzt habe. Hat keinen Unterschied gemacht. Und eigentlich sollte die Querdichtung im Motorraum ohnehin verhindern, daß Luft vom Motorraum in die Lüftung gelangt.

was bleibt als Lösung, was noch nicht ausgeschlossen wurde?
Fazit: Öl gelangt an der heißen Laderseite ins Abgas (obwohl auf der anderen Seite keine Anzeichen für eine ausgeschlagene Lagerung sichtbar sind), dann drückt es sich an der Deckscheibe der VTG in den Motorraum (obwohl dafür kein Grundersichtlich ist) und schafft sich von dort in die Lüftung (trotz Aktivkohlefilter, auch ohne Gebläse rasch). Hmm, alles sehr vage, so richtig glaube ich da nicht dran.
Auf dieser Basis sehe ich wenig Gründe, auf Verdacht den Lader rauszufummeln. Und am Ende war es dann doch ein defektes PDE.....


Ich bin für jeden Tipp dankbar. Die meisten anderen Probleme beim B7 sind doch allseits bekannt - und da gibt es leider vieles. Nur hiermit scheine ich ein besonders schlechtes Exemplar bekommen zu haben.
Wenn Punkt a) sauber geklärt wäre, erledigen sich b) und c) ohnehin weitgehend von selbst. Aber ich habe es zur Eingrenzung der Ursache alles mal beschrieben.

Vielen Dank und Guten Rutsch

Andreas
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Beitrag31-12-2016, 0:52    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Servus Heiner,

So wie Deiner Beschreibung nach, klingt es nach undichten Umschaltklappe Lagerung direkt an der wassergekühlten AGR hinten am Motor dran ist. Geruchsprobe bei offener Motorhaube Zwischen Motor und Spritzwand machen.Vorher die Klimaanlage ausschalten damit der Kühlerlüfter nicht dabei stört. Unterbodenverkleidung abmachen und auf Russspuren gucken. Ggf. bei laufendem Motor mit Hand fühlen ob es dort ablässt, auch Krümmer, Turbolader, Flexrohrverbindung abfühlen.
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Beitrag02-01-2017, 13:42    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Danke, nach dieser Klappe werde ich mal suchen. Allerdings meine ich (so aus dem Gedächtnis), daß der BRD so was gar nicht hat (?). Die AGR-Menge wird dort doch von einem Ventil über dem Lader gesteuert, und eine zusätzliche Klappe habe ich gerade nicht vor Augen. Vielleicht die Drosselklappe am Einlaßkrümmer (die zum Abstellen)? Könnte gut sein, daß es von dort riecht. Aber erklärt dann leider noch nicht das eigentliche Problem, warum das Abgas überhaupt so stinkt (s. Ampelstop)

Zu oben noch ein paar Angaben: es ist ein A4 B7 Avant, keine motorrelevanten Einträge im Fehlerspeicher.
Es war bisher nur eine Vermutung, daß das Abgas vor allem im Stand so stark stinkt. Kann aber sein, daß es nur dann optimal nach innen zieht und sonst genauso auftritt.
Zum Ausschluß der innermotorischen Defekte (s.o., hatte ich vergessen): m.W. wird bei Problemen mit ZK-Dichtung, Kolbenringen etc. bei höherer Last bzw. Drehzahl um so mehr rausgeblasen. Das kann ich hier definitiv ausschließen.
Ich hatte schon stundenlang im Netz recherchiert. Probleme mit Qualm im Stand werden zwar öfters genannt. Aber bei manchen soll es (wenigstens vorübergehend) nach Freilegen der KG-Entlüftung bzw. Tausch des Deckels behoben sein (bei mir nicht, s.o.). Bei allen anderen wird aber nie eine Ursache gefunden..... Ich kann doch da nicht der einzige mit diesem Problem sein.
Ich hatte schon über 10 -teils deutlich ältere Audis. Aber dieser B7 hat wirklich Macken wie ein Hund Flöhe, da bin ich ehrlich enttäuscht.
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Roger
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Beitrag03-01-2017, 21:30    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung ist ok ?
Gruß
Roger

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Beitrag06-01-2017, 19:06    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

also, ich habe nochmal näher gesucht: der Geruch scheint zur Lüftung reinzukommen. Bei Umluftstellung ist mir bisher noch nichts aufgefallen, ist aber noch nicht sicher. Was taugt dann ein (fast neuer) Aktivkohlefilter??

An der AGR-Klappe kommt nichts raus (hatte mich da vorgestern vertan, die beiden Klappen sitzen bei dem hier ja übereinander). Habe dort geschnüffelt und mit der Hand abgefühlt, kann ich ausschließen.
@ Roger: danke für den Tipp, aber das KGE-Rohr ist sauber dran. Da kommt nichts. Hatte extra schon ein neues drauf gemacht. Nach mehrfachem Schnüffeltest komme ich immer wieder drauf, daß es aus Richtung Lader kommen muß. Riecht vorne etwas beißender als innen, aber das könnte durch die Filterung kommen.

Wirklich interessant wären aber Hinweise auf die Ursache: wo brennt was unkontroliert ab (s. ganz oben)? Motoröl oder Dieselöl? Das Problem müssen doch noch mehr haben... Bin für jeden Hinweis dankbar.

Gruß

Andreas
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Beitrag06-01-2017, 21:00    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Hi,

schau' mal ob Abgastemperatursensor und Lambdasonde richtig dicht sind.

Viele Grüsse, Rainer
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Beitrag09-01-2017, 21:29    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Um die vermutete Rauchquelle im Motorraum zu finden, kannst Du im Dunkeln mal seitliches Streiflicht durch eine starke Taschenlampe erzeugen, da verraten sich u.U. aufsteigende Schwaden.
Gruß
Roger

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Beitrag10-01-2017, 16:47    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Halo Rainer und Roger,

@Rainer: die Idee ist gut. Aber ich muß mal bei besserem Wetter sehen, ob ich da dran komme: A4 B7 2.0 TDI = ist alles total verbaut (liegt alles unter dem AGR-Kühler)
@ Roger: hatte ich schon mehrfach vergeblich versucht. Leichter Dunst aus undefinierter Richtung sichtbar, aber nichts genaues: tippe doch auf Austritt an der Deckscheibe VTG

Da er ja auch im Leerlauf zeitweise unrund zuckelt: könnte eine Lambda-Sonden-Fehlfunktion vorliegen, die nicht erkannt wird? Z.B. wenn die Werte zwar abweichen, aber nicht völlig daneben sind? Oder wird eine Plausibilitätskontrolle vom STG vorgenommen, z.B. aus Rückrechnung Luftmassenmesser, Einspritzmenge etc.?

Ich hatte oben spekuliert, daß der unrunde Leerlauf von Lecköltröpfchen kommen könnte (= ungewollter Zusatzbrennstoff), aber ein Sensorfehler käme evtl. auch in Frage. Der läuft nicht reproduzierbar unrund (wie einer auf 3 Pötten) sondern zuckelt eher zufällig rum. Tendenziell besonders, wenn er betriebswarm ist, bei Kälte ist es besser.
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Beitrag26-07-2019, 18:04    Titel: evtl. Lösung gefunden Antworten mit Zitat

Hallo,
nach langer Zeit mal wieder ein Nachtrag hierzu - als Hilfe für weitere Geschädigte. Ich hatte den Audi zwar damals als defekt verkauft. Aber zum einen wurmt mich diese "Niederlage" ohne eine Lösung gefunden zu haben. Zum anderen habe ich ja noch einen anderen solchen "BRD", der nun (km-Stand 215T) auch ab und zu mal im Leerlauf leicht stinkt. Allerdings weit weniger als der alte und (noch) ohne sichtbare Qualmbildung.

Neben der damals etwas vagen Möglichkeit eines Risses im Z-Kopf habe ich nun eine Hypothese, die mir wesentlich plausibler ist: die Tandempumpe. Das ist bei vielen TDI ein großes Thema, allerdings war ich damals nur auf Beiträge gestoßen, daß die Pumpe nach außen undicht wird oder daß die Diesel ins Öl befördert und damit den Ölstand steigen lässt. Nun bin ich aber auch auf Beiträge gestoßen, daß bei manchen schwarze Ablagerungen im Ölfilter zu finden sind und angeblich auch größere Pfützen von Öl auf dem Tankboden. Die Symptome könnten auch durchaus je nach Motortyp oder Pumpenhersteller so unterschiedlich sein. Zumindest habe ich bisher in keinem Beitrag über die Pumpe eine klare Beschreibung gelesen, daß die Kiste dann stark qualmt und nach Öl stinkt. Und die Beiträge mit Qualm als Hauptthema enden nach wie vor alle open end ohne Lösung.
Also ist es offenbar so, daß es etliche Fahrzeuge gibt, die dadurch tröpfchenweise Öl ins Diesel bekommen. Das würde schon mal klar das Qualmen erklären. Gleichzeitig erklärt das auch die damals beschriebenen gleichzeitigen Drehzahlschwankungen im Leerlauf. Und daß dies nur im Leerlauf zu beobachten ist, könnte daran liegen, daß diese Leckage von den Druckverhältnissen über die (verschlissenen) Dichtungen abhängt, die wiederum natürlich drehzahlabhängig sind.

Nun habe ich das damalige Auto nicht mehr, sonst würde ich als erstes mal in Dieselfilter und Tank schauen und dann ggfs. die Pumpe erneuern. Und beim aktuellen Audi ist das Phänomen noch so gering, daß ich noch nichts weiter unternehmen möchte. Ich beobachte es weiter und melde mich.
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Beitrag31-07-2019, 21:38    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Meiner Erfahrung nach sind die latenten Stinker und Qualmer auf Turboschäden mit anschließendem „Ölschlag“ zurückzuführen. Es wird dann beim Bruch der Turboladerwelle so lange Öl angesaugt, bis der Motor durch die zu hohe Kompression im Brennraum, ausgeht.
Dabei werden 1-2 Pleuel leicht verbogen und die Verbrennung des Diesel passiert dann unvollständig.
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Beitrag01-08-2019, 12:10    Titel: Re: evtl. Lösung gefunden Antworten mit Zitat

Heiner111 hat folgendes geschrieben:
...
Also ist es offenbar so, daß es etliche Fahrzeuge gibt, die dadurch tröpfchenweise Öl ins Diesel bekommen. Das würde schon mal klar das Qualmen erklären. Gleichzeitig erklärt das auch die damals beschriebenen gleichzeitigen Drehzahlschwankungen im Leerlauf. ...


Hallo Heiner,
ich denke nicht, dass Öl im Diesel (ob nun tröpfchenweise oder sogar im ml Maßstab) zu einem Qualmen und / oder DZ Schwankungen führt. Es gibt etliche, die absichtlich verhältnismäßig größere Mengen MÖl in ihren Tank kippen und sich damit seidenweichen Lauf und Schonung der Einspritzpumpe / -düsen erklären.
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Beitrag02-08-2019, 1:01    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Danke für die Anregung. Darüber hatte ich auch schon mal nachgedacht, es ist letztlich eine Frage der Konzentration des Öls. Daß da massiv Öl verbrennt, ist unzweifelhaft (Gestank etc.). Ob das nun innermotorisch (Riß im Kopf o.ä.) in den Brennraum kommt oder mit dem Diesel durch die Düse weiß natürlich nicht sicher. Aber es dürfte dafür m.E. egal sein, es kommt auf die Menge an. Wenn ich zu Diesel bewusst Öl mische, habe ich da vielleicht 5% oder meinetwegen 10% -gut vermischt. Wenn sich aber ein Tropfen aus der T-Pumpe in die Leitung mogelt, dürfte sich das auf dem kurzen Weg zu den Einspritzdüsen kaum vermischen. Dann habe ich plötzlich einen Tropfen fast reines Öl in der Düse, und das braucht schon ein paar Hübe bis das wieder draussen ist.
Das ungleichmäßige Auftreten ist immerhin ein Indiz, daß es nicht gleichmäßig eingestreut wird, sondern in kleinen Häppchen (also wohl einzelne austretende Tröpfchen).
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Beitrag07-01-2021, 12:13    Titel: keine Besserung Antworten mit Zitat

Hallo, zum Thema möchte ich mich nochmal melden, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Ich habe dann im Herbst die Tandempumpe gegen eine neue getauscht, aber auch langfristig nach mehreren Tankfüllungen stinkt der immer noch. Und anscheinend nicht nur im Stand, wie ich mal dachte. Also ist dies nicht das Problem, daß durch eine undichte Tandempumpe Öl in den Kraftstoff kommt. Was ja durchaus vorkommt, wenn man einige Berichte liest (Ölabsatz im Tank), aber halt nicht mit diesen Folgen.
Also könnte es evtl doch ein Problem im Bereich Zylinderkopf sein. Wobei dann wie beim letzten Audi irgendwann nur noch der Verkauf als "defekt" bleibt. Ein neuer ZK ist unwirtschaftlich, wenn es mehr als die ZK-Dichtung wäre.

Hat jemand sonst noch neue Erkenntnisse? Das müsste doch zunehmend mehr Fahrzeuge mit 2.0 170PS treffen, sofern die überhaupt noch laufen. Sonst ist das Auto ja klasse....
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Beitrag07-01-2021, 14:52    Titel: Re: keine Besserung Antworten mit Zitat

Heiner111 hat folgendes geschrieben:
Hallo, zum Thema möchte ich mich nochmal melden, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Ich habe dann im Herbst die Tandempumpe gegen eine neue getauscht, aber auch langfristig nach mehreren Tankfüllungen stinkt der immer noch. Und anscheinend nicht nur im Stand, wie ich mal dachte. Also ist dies nicht das Problem, daß durch eine undichte Tandempumpe Öl in den Kraftstoff kommt. Was ja durchaus vorkommt, wenn man einige Berichte liest (Ölabsatz im Tank), aber halt nicht mit diesen Folgen.
Also könnte es evtl doch ein Problem im Bereich Zylinderkopf sein. Wobei dann wie beim letzten Audi irgendwann nur noch der Verkauf als "defekt" bleibt. Ein neuer ZK ist unwirtschaftlich, wenn es mehr als die ZK-Dichtung wäre.

Hat jemand sonst noch neue Erkenntnisse? Das müsste doch zunehmend mehr Fahrzeuge mit 2.0 170PS treffen, sofern die überhaupt noch laufen. Sonst ist das Auto ja klasse....

Hi,

wenn der Motor beim "Stinken" bläulich raucht, dürfte es an mitverbrannten Motoröl liegen.
Es kann aber auch sein, dass eine Einspritzdüse pinkelt anstatt zu sprühen. Dann riecht das Abgas auch komisch aber man sieht nichts. In dem Fall sollte der entsprechende Zylinder in der Leerlaufruheregelung auffällig sein.

Lambdawerte für die Injektoren sind noch ok? Wurden sie schon einmal gereinigt? Bestimmte PPD Injektoren neigten zum Verkoken der Spritzlöcher...

Viele Grüsse, Rainer
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Zuletzt bearbeitet am 07-01-2021, 14:54, insgesamt 2-mal bearbeitet.
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Beitrag20-08-2023, 8:33    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Hallo, mal wieder.

Auf Grund einer Rückfrage zu meinem alten youtube Video zu diesem Thema (https://www.youtube.com/watch?v=ChFNGxr3K9g; dort mein verflossener vorheriger BRD-TDI) habe ich noch mal ein paar Anmerkungen zum Ölgestank geschrieben, die ich hier zusammenfasse:
Die neue Tandempumpe hatte leider nichts gebracht. Mittlerweile denke ich aber, daß ich weiß, woher das kommt.

Schaut euch mal im Internet Angebote von gerissenen Zylinderköpfen der 16V-Motoren an (z.B. Kennung BRD). Die reißen vom Glühkerzenloch aus, und vermutlich bis in dahinter liegende Ölkanäle. Nur dünne Risse, aber das reicht wohl aus.

Wenn dann der Motor warm wird kann sich hier das dünne Öl in den Brennraum drücken. Und dieser "Zusatzkraftstoff" führt auch zu den Leerlaufschwankungen, die bei ganz kaltem Motor noch nicht erkennbar sind.

Bei meinem jetzigen TDI hält sich das in Grenzen, ist nahezu nicht sichtbar trotz 250Tkm, aber man riecht es halt, vor allem an der Ampel. Es hat sich auch während der letzten 60Tkm nicht merklich verschlechtert. Der alte aus dem Video hatte vermutlich sehr viel mehr drauf. Da hatte man mich beschissen und den Tacho "justiert", konnte ich aber nicht nachweisen.

Auch wegen einiger andere Verschleißerscheinungen (Sitze etc.), die bei dem jetzigen noch weit entfernt sind, schätze ich den alten auf 400 bis 500Tkm. Und dann ist das halt soweit fortgeschritten, daß er massiv qualmt.

Ist aber auch etwas Glücksache, die Gussqualität des Kopfes kann streuen.

Nach wie vor scheint es aber nirgends im Netz einen Beitrag zu geben, der das eindeutig bestätigt, z.B. indem man einen alten Z-Kopf aufschneidet. Den Kunden werden neue Turbos, Zylinderkopfdeckel etc. verkauft, ohne daß es Abhilfe schaffen würde. Im Prinzip lässt sich das schweißen, aber dazu müsste der Kopf runter und zerlegt werden, planen etc. Und im schlimmsten Fall müssten dann auch die Ventilsitzringe raus, ein Riesenaufwand.

Oder ein neuer Kopf, finanziell ein Totalschaden bei diesem Alter. Und alles ohne 100% Sicherheit, daß es wirklich die Ursache war (wovon ich aber mittlerweile überzeugt bin).

Ansonsten finde ich diese Motoren klasse und die können auch ansonsten lange halten (wenn mal der Ölpumpenantrieb verbessert wurde).

Hat jemand anders hierzu mittlerweile neue Erkenntnisse?
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Herbert
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Beitrag20-08-2023, 16:53    Titel: TDI 2.0 BRD qualmt und stinkt Antworten mit Zitat

Moin,
mag sein, daß Risse Ursache für Einsickern von Öl in die Zylinder sein könnten. Dazu müßte an entsprechender Stelle im ZK natürlich auch ein Ölkanal vorhanden sein.
Rißbildung (kann man prüfen - Dye Penetrant Methode) oder zumindest Ölkohle müßten an den GK-Schächten sichtbar sein.
Mit Schweißen geht am Leichtmetall ZK m. E. gar nichts. So ein Riß ist wenn überhaupt sowieso nur von der Planfläche her zugänglich. Die Gefügeveränderung des Alugusses, Materialverspannung, und ins Gefüge eingebrachte Inhomogenitäten würden im Betrieb dem ZK schnell den Garaus machen.
hg
Herbert
Horch A4 8K CJCD
Golf 7 DDYA
(+ Audi 80 Avant B4 1Z 475Tkm - habe ich vom ersten bis zum letzten Tag gerne gefahren)
(+ Passat Variant 32B CY 400Tkm)
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