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VTG und AGR optimal koordinieren ?

 
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ulf
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Beitrag13-09-2003, 17:45    Titel: VTG und AGR optimal koordinieren ? Antworten mit Zitat

Hallo

Wenn ich mich aus der Zeit meiner heilen AGR richtig erinnere, arbeitet die AGR auch noch in einem Lastbereich, in dem bereits deutlich Ladedruck aufgebaut wird.
Heißt also, dass per erhöhtem Abgasgegendruck einerseits Energie aufgewendet wird (letztlich auf Kosten des Verbrauchs), um Ladedruck bereitzustellen, aber andererseits die damit mögliche Zylinderfüllung gar nicht realisiert wird, sondern ein Teil der Frischluft durch Abgase ersetzt wird.
Das erscheint mir irgendwie etwas inkonsequent.

Ich hab mir daher überlegt, die Ansteuerung des VTG-Laders und damit den Ladedruckaufbau solange zu blockieren, wie die AGR aktiv ist. Erst bei ganz geschlossener AGR würde der Stromweg durch das Ladedruck-Magnetventil freigegeben, und der Lader wird wie gewohnt angesteuert.

Das ließe sich schon mittels einer relativ simplen Analog-Elektronik realisieren, die je nach Tastverhältnis am AGR-Magnetventil einen Schalttransistor in Reihe zum Ladedruck-Magnetventil ansteuert.
Fehlereinträge hinsichtlich des Widerstandes vom Ladedruck-Magnetventil sollten sich IMO mit einem kleinen Fake-Widerstand vermeiden lassen.

Bevor ich zwecks Realisierung meinen Kabelbaum aufsäbele, würde ich aber gerne mal wissen, warum das nicht von vorneherein so programmiert ist.
Geht’s nur darum, den Lader "auf Vorrat" auf Drehzahl zu halten, um beim Gasgeben aus dem AGR-Bereich heraus das Turboloch klein zu halten, oder stecken wichtigere Gründe dahinter?

( Beim Wastegate-Lader lässt sich das übrigens nicht realisieren, weil der immer in Bereitschaft steht, um mindestens ca. 0,6 bar Druck aufzubauen und man bei weniger Ladedruck das Wastegate nicht künstlich öffnen kann icon_sad.gif )
Gruß Ulf
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MG4 Electric
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christians
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Beitrag13-09-2003, 21:16    Titel: VTG und AGR optimal koordinieren ? Antworten mit Zitat

Hi,
ich halte Dein Vorhaben für etwas riskant solange Du nicht die Drücke im Abgassystem kennst.
Es ist ja auch nicht unbedingt gesagt ob bei Ladedruck immer noch Abgas zurückgeführt wird oder ob Frischluft in den Abgastrackt gelangt.
Auf jeden Fall könnte die Rückführrate ziemlich verändert sein. Was heißen könnte, daß Du auch das AGR-Ventil ander ansteuern müsstest als die EDC will. Das wiederum wird wohl nicht mit geringem Aufwand möglich sein.
Gruß Christian
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ulf
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Beitrag14-09-2003, 9:29    Titel: VTG und AGR optimal koordinieren ? Antworten mit Zitat

christians hat folgendes geschrieben:
Hi,
ich halte Dein Vorhaben für etwas riskant solange Du nicht die Drücke im Abgassystem kennst.
Es ist ja auch nicht unbedingt gesagt ob bei Ladedruck immer noch Abgas zurückgeführt wird oder ob Frischluft in den Abgastrackt gelangt.
Auf jeden Fall könnte die Rückführrate ziemlich verändert sein. Was heißen könnte, daß Du auch das AGR-Ventil ander ansteuern müsstest als die EDC will. Das wiederum wird wohl nicht mit geringem Aufwand möglich sein.

Hi Christian

da die AGR als Regelkreis arbeitet, dürften Eingriffe grundsätzlich solange "weggebügelt" werden, wie die Regelung nicht an einen Anschlag läuft.
Die Rückmeldegröße ist ja das LMM-Signal, das bei Leerlauf und Teillast per AGR-Rate auf den augenblicklichen Sollwert gesenkt werden soll.
Üblicherweise geschieht das durch eine entsprechend starke Öffnung des AGR-Ventils.

Wenn man dem Motor aber den Ladedruck abdreht, läuft auch weniger Frischluft durch den LMM, und der "Erfolg" des AGR-Regeleingriffs sollte sich schon bei geringerer (oder manchmal auch gar keiner) Ansteuerung des AGR-Ventils einstellen.

Das Gesamt-Regelverhalten AGR+Ladedruck (Regelschwingungen?) kann ich natürlich erstmal nicht abschätzen . . .
Gruß Ulf
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MG4 Electric
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Albrecht
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Beitrag14-09-2003, 12:16    Titel: VTG und AGR optimal koordinieren ? Antworten mit Zitat

Hallo Ulf,

zu Deinen Ausführungen fällt mir noch ein, das durch die Ansteuerung der VTG und die damit verbundene Abgasgegendruckerhöhung ganz andere Abgasmengen sozusagen in den Zylinder gedrückt werden können. Inwieweit sich die Druckverhältnisse zwischen Ladedruck und Abgasdruck verschieben, wenn Du die VTG außer Betrieb setzt getraue ich mich nicht zu raten.
Ich vermute aber mit VTG-Ansteuerung lässt sich länger eine Abgasrückführung realisieren.
Evtl. ist auch das Regelverhalten besser, schneller,...?

mfG
Albrecht
01/01-08/08 Passat Variant 35i, 08/96, AFN, 94-283Tkm (5.Gg. defekt)
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07/15-09/17 A6 (C6) Av. qu. 6-Gg. 3.0 TDI, CDYC, EZ 05/11 180-210Tkm (verkauft)
08/17-11/17 A6 (C7) Av. qu 3.0 TDI comp.(leasing)
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ulf
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Beitrag14-09-2003, 15:43    Titel: VTG und AGR optimal koordinieren ? Antworten mit Zitat

Albrecht hat folgendes geschrieben:
Hallo Ulf,

zu Deinen Ausführungen fällt mir noch ein, das durch die Ansteuerung der VTG und die damit verbundene Abgasgegendruckerhöhung ganz andere Abgasmengen sozusagen in den Zylinder gedrückt werden können. Inwieweit sich die Druckverhältnisse zwischen Ladedruck und Abgasdruck verschieben, wenn Du die VTG außer Betrieb setzt getraue ich mich nicht zu raten.

Hi Albrecht,

ein interessanter Aspekt. Ich werde mal demnächst die AGR versuchen zu reparieren und dann das AGR-Tastverhältnis im Leerlauf mit aufgestecktem und abgezogenem VTG-Schlauch anschauen.
Das sollte schon eine grundsätzliche Peilung liefern, da die VTG im Leerlauf auf vlooe Druckbereitschaft" steht.

Im Fahrbetrieb dürfte sich das aber zumindest teilweise aufheben: bei arbeitendem Lader erhöhen sich Abgasgegen- und Ladedruck und arbeiten somit zunächst "verstärkt gegeneinander".
Was dabei unterm Strich rauskommt, kann unsereins wohl tatsächlich nur raten . . .
Gruß Ulf
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MG4 Electric
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