Werkstätten und Fähigkeiten

Heute habe ich meinen A4 Avant V6 TDi Quattro (AFB) aus der Werkstatt abgeholt, nachdem ich ihn am Montag zu Inspektion (150.000, der Motor hat aber erst 55.000 runter) gebracht habe.

Seit geraumer Zeit habe ich zwei Probleme, die total Nerven:

1. der Motor springt kalt gut an, aber bei ca. 20-30° Kühlmitteltemperatur fängt er an zu sägen, als gäbs nix schöneres. Bei etwa 40° hört das dann völlig auf.
2. nach längerer Fahrt (Motor gut warm) und kurzem Stopp beim Bäcker springt der Motor kaum an; man muß schon ordentlich lange orgeln, bis dann endlich mal gezündet wird.

Mit den beiden Problemen liege ich der Werkstatt (ein Freundlicher in Hürth) seit langen in den Ohren; sämtliche Reparaturversuche haben nichts gebracht.
Mit dabei waren zu 1.) die Klassiker wie Kühlmitteltemperaturgeber, abklemmen AGR, neue Unterdruckschläuche, Einspritzdüsen, Steuergerät etc.
Zu 2.) gabs dann eine neue batterie, neuen Kühlmitteltemperaturgeber, neuer Drehzahlgeber, neue Einspritzdüsen und neuen Nadelhubgeber, irgendwann neue Ventile für den Turbolader etc.

Das alles brachte keinen Erfolg, sodaß ich dann viele, viele Stunden mit dem Internet, dem Diagnosetester und unendlich viel Geduld zugebracht habe, um selbst so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen.

Am Montag, als ich den Wagen zur Inspektion abgab, habe ich dem Meister vorgeschlagen, mal die Anlasserdrehzahl zu prüfen, und, ob den Spannungsabfall zwischen Batterie und Anlasser mal zu Prüfen; auch an der Masseverbindung. (s.a. Forumsbeitrag von Michael II)
Was die dann wirklich gemacht haben weiß ich nicht, auf jeden Fall gabs am Donnerstag einen neuen Anlasser (...) UND ein neues Masseband. Gleichzeitig. So weiß nun niemand, obs am Anlasser oder dem Stück Kabel gelegen hat.
Fakt ist: der Motor springt auch heiß sofort an, der Anlasser dreht sehr deutlich spürbar schneller als der Alte.

Problem 2 ist also gelöst (nach ca. 10 Versuchen, die allesamt um die 6000,- gekostet haben dürften). Wenn ich auch nicht genau sagen kann was nun die Ursache war.

Problem 1 besteht weiterhin und da weiß ich nun wirklich nicht weiter; alle Meßwerte sind optimal, es gibt keinerlei Fehler im Speicher, es ist ein Rätsel.

Für mich steht nur mal wieder fest: gehst du zum Freundlichen, mußt du ihm GENAU sagen, was er tun soll, sonst findet er zwar das Problem, aber nicht die Ursache...

Stefan .

Hi Stefan,

gibt es bei Deinem AFB ein durchsichtiges Stück Kraftstoffschlauch vor Deiner VP44 Einspritzpumpe?
Luft im Dieselfilter? Sind die Leckölschläuche an den Einspritzdüsen ok?

Den Artikel schon gecheckt?
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=3687&highlight=afb

Grüße, Rainer

Hallo Rainer,

den Artikel habe ich schon gelesen; daher kam ich ja auch auf die Idee mit dem Masseband; die Warmstartprobleme sind jetzt (nach ausgiebigen Tests) auch wirklich weg mit dem neuen Anlasser.

Wenn der Motor kalt ist springt er ja auch einwandfrei an, nach ca. 100m Fahrt fängt er dann an zu sägen; DAS ist derzeit noch das Problem was es zu lösen gilt (neben den beschleunigungsvibrationen, aber auch dort wurden bereits alle Maßnahmen getroffen die sowohl im Fachartikel stehen, als auch dass anschließend Motor, Getriebe, Turbolader, Antriebswellen etc. getauscht wurden)

Es IST alles Neu was Antriebsmäßig in dem Auto eine Rolle spielt; vom Magnetventil für die Tankentlüftung über Wasserpumpe, Zahnriemen, Einspritzpume, Turbolader, Düsen, Geber für alles Mögliche, Getriebe etc.

Glaub mir, es ist ALLES Neu was unterm Blech steckt, sogar das Steuergerät wurde bereits getauscht. Der ganze Spaß hat die VVG-versicherung bisher etwa 40.000,- (!!!) Europäer gekostet. Soviel hat der ganze Wagen vor 5 Jahren neu gekostet...

Also, es gibt nur noch das Sägeproblem nach Kaltstart und die Vibrationen beim Beschleunigen in hohen Gängen bei etwa 1400-2100U/min.

NEIN, es liegt weder an der Zahnriemenspannrolle, noch an den Einspritzdüsen noch an Blasen im Kraftstoff oder an eine festen Wasserpumpe noch...

Das Vibrieren war ürsprünglich der Grund, warum der Wagen überhaupt in die Werkstatt kam, noch mit dem ersten Motor. Jetzt ist der 2. Motor und das 3. Getriebe drin und es vibriert immer noch.

HILFE!

Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, was man probieren könnte.

Stefan .

Hallo,

Du schreibst, das es zwischen 20 und 30 Grad Kühlmitteltemperatur sägt, also Regelschwingungen auftreten. Hast Du schon mal probiert den Temperaturgeber zu betrügen und eine höhere oder niedrigere Temperatur vorzuspielen. Evt. Den Geber durch ein passendes Poti ersetzen bzw. ein Poti Parallel oder in Reihe schalten. Zumindest kannst Du damit Eingrenzen, ob die Regelung nur an der Stabilitätsgrenze arbeitet oder noch ein anderes Problem vorliegt. Wenn Du die Ursache findest, ist die Lösung meist nicht weit.

Mit freundlichem Gruß
Christian

Hi,

Die Idee von Chris mit verfälschen der Tempgebersignale find ich gut.

Wenns das nicht ist die ESP mit warmen Kraftstoff versorgen ( aus nem großen Gurkenglas) , mal sehen ob die Pumpe was hat.


Gurkenglas mit diesel in einen Eimer mit heißem Wasser stellen, damit kann man die Kraftstofftemp gut auf einen bestimmten Wert bringen.

Eine zusätzliche Kraftstoffpumpe wäre nicht schlecht, bekanntlich reagiert die VP 44 ungut auf Luft im Kraftstoff. Mit ner Pumpe könntest du dann für diesen Test 'vorspülen'

Vielen Dank für die Tipps!

Leider, leider muß ich auch hier sagen: schon probiert.

Die Temperaturgeber für Wasser und Öl sind sowohl auf Validität der Meßergebnisse geprüft worden als auch beide ersetzt worden.
Der Wassertemperaturgeber ist auch bereits in der Werkstatt durch ein Poti ersetzt worden.

Was soll ich sagen.... KEINE Erkenntnisse, das Fahrzeug reagiert völlig ungerührt.

Die Einspritzpumpe ist bereits die Dritte (vergaß ich das zu erwähnen?), sodaß auch diese als Fehlerursache ausscheidet.
Spritvorwärmung, Tankventil, Vorförderpumpe; alles bereits geprüft; an Spritmangel oder verstopften Filtern oder Luft in der Leitung liegts auch nicht; wurde X-Mal geprüft.

Trotzdem vielen Dank für die Tipps, genau diese hohe Qualität an Ideen habe ich hier erwartet und hilft auch wirklich weiter! (keine Ironie!).
Nur leider, leider, leider... Nicht in diesem Fall.

Dennoch bin ich sehr an weiteren Tipps und Ideen interessiert!

Stefan .

Hallo erstmals,
habt ihr schon mal nen neuen luftmassenmesser ausprobiert wegen dem sägen da gab es bei einigen so manche probleme vor allem bei der laufleistung,das könnte auch das ruckeln erklären ach so noch ein tipp die gibt es jetzt im austausch.




HÜTE Dich vor Sturm und Wind und vor Autos die von AUDI sind

Jepp, Luftmassenmesser wurden bei jeder Inspektion getauscht; also alle halbe Jahre bzw. alle 15.000km; einige auch häufiger. Alle hatten dann ausnahmslos unter 750 als Meßwert.

Nochmals: der MOTOR hat erst ca. 55.000km runter, nur die Karrosse hat 150.000km runter; die Laufleistung ist also nicht als Maßstab zu nehmen. 50.000km sollten eigentlich auch kein Problem sein, zumal es sich um einen nagelneuen Motor Baujahr 2002 handelt.

Sorry, aber Luftmassenmesser scheidet wohl auch aus.

Stefan .

Hallo Stefan,

sägt er nur im Leerlauf, oder auch unter Last. Kannst es vieleicht mal näher Beschreiben.
So wie ich das verstande habe hatte der Wagen neu das Problem nicht. Nun hat er es trotz Neuen Motors den meisten Hilfsaggregaten und zwei neuen Getrieben. Richtig ?

Mit freundlichem Gruß
Christian

Der Motor sägt im Leerlauf im Stand.
Bereits das leichteste Gasgeben oder die Leerlaufanhebung beim Rollen des Fahrzeugs bewirken, dass das Sägen weg ist.
Das bewog die Werkstatt dazu, die Leerlaufdrehzahl anzuheben oder abzusenken.
Das brachte aber keine Besserung sondern verschob das Sägen nur in einen anderen Drehzahlbereich um die Leerlaufdrehzahl herum.

Es spielt übrigens keine Rolle, ob die Klimaanlage an oder aus ist, ob viele oder wenige Verbraucher eingeschaltet sind; das Sägen ist absolut gleichmäßig, sowohl zeitlich als auch amplitudenmäßig.

Wie beschrieben, würden die Temperaturkurven der Meßgeber sowohl für Wassertemperatur als auch für die Öltemperatur aufgezeichnet. Sie sind bis auf winzige Toleranzen absolut gleich.

Der Motor sägt übrigens auch IMMER, es ist egal, ob nach einem Kaltstart bei -10° oder nach 3 Stunden Auszeit in der 15° warmen Tiefgarage. Entscheident ist tatsächlich die Motortemperatur.

Dazu fällt mir ein, dass, wenn es knackig kalt ist, die Leerlaufdrehzahl sowieso angehoben ist, sobald diese erste Kaltlaufstufe überwunden ist (Leerlaufdrehzahl sinkt ab) fängt er an zu sägen. Dann wiederrum scheint es eine weitere Kaltstartstufe zu geben, wo das Sägen dann schlagartig aufhört und in Folge auch nicht mehr auftritt, bis eine bestimmte Temperatur unterschritten wird.

Also:
- Stufe 1 erhöhte Leerlaufdrehzahl, meist nur im Winter, wenn es unter 5° kalt ist
- Stufe 2 scheinbar normale Drehzahl, allerdings sägt es ganz gewaltig
- Stufe 3 alles ganz normal, Leerlaufdrehzahl stabil und auf Soll.

...

Leider gibt meine Literatur nicht her, was beim Kaltstart alles passiert, welche Stufen alle durchlaufen werden und welche Kenngrößen wann eine Rolle spielen.
Scheinbar hat auch die Werkstatt die Informationen nicht; sonst wäre es vielleicht einfacher nach der Ursache des Problems zu forschen.

Stefan .