Verd.... Bremsen & Lenkradzittern | Beiträge 16+

caro777 hat folgendes geschrieben:

Radnaben sind zum Beispiel ruck zuck krumm, wenn man nur einmal ein paar tausend Kilometer mit falsch angezogenen Radschrauben fährt. Zwei Radschrauben mit 100Nm und zwei mit 200Nm und schon ist die Nabe mitsamt Bremsscheibe krumm. Dreht man die Schrauben willkürlich mit einem Heimwerker Radkreuz fest, so ist das ganz schnell passiert.

Hm, was verstehst Du unter "willkürlich"?

Ich hab Radschrauben noch nie mit Drehmoschlüssel angezogen, sondern immer mit Radkreuz.
Und hab in ~ 25 Jahren Fahrpraxis noch nie Bremsscheiben wegen Flattern wechseln müssen

Wenn man etwas Gefühl in den Händen hat, denke ich, daß man auch damit ein völlig "ausreichend gleiches" Anzugsmoment aller Radschrauben hinbekommt . . .

Habe jetzt meine Bremsscheiben und Radnaben vermessen lassen.
Die Scheiben waren bis zu 8/10mm aus der Norm!
Die Radnaben hatten kein Problem, bis auf Schmutz und Rost der scheinbar beim letzten Scheibenwechsel vergessen wurde. Nach ca. einer 3/4 Stunde des Entrostens und Planschleifens der Naben habe ich neue Bremsscheiben bekommen, kostenlos!
Die neuen Scheiben wurden dann vorsichtshalber auch noch vermessen und jetzt passt alles wieder.

MfG

renwal

Hallo Mitschrauber,

ich habe anscheinend auch Probleme mit den Radnaben.
Ich habe jetzt den dritten (!) Satz Bremsscheiben (inkl. neuer Beläge ) montiert und auch die sind nach ca. 2500 km wieder am "Rubbeln".
Im Neuzustand merkt man praktisch nichts, aber nach dieser Laufzeit war bei allen drei Bremsscheibensätzen genau das Gleiche zu beoachten.
Kurz bevor man zum Stillstand kommt, fühlt es sich wie eine wellige Straße an (radsynchrone, wellenförmige Verzögerung). Bei hohe Geschwindigkeiten ist es fast ein Dröhnen...
Ich habe meine Radnaben und Bremscheiben vermessen (ca. 3/100 an der äußeren Nabenkante und ca. 5/100 an den neuen Bremsscheibenkante).

Sind diese Werte noch in der Toleranz?? Leider habe ich für meinen A4 kein Werkstatthandbuch.
Hat jemand die Werte?

Kann man die Radnaben ohne viel "action" ausbauen oder müssen die Radlager dann auch neu (insgesamt dann doch recht teuer, aber wenn´s hilft ist es wohl das einzig Wahre)

Vielen Dank im Vorraus

Zitat:

ich habe anscheinend auch Probleme mit den Radnaben. Ich habe jetzt den dritten (!) Satz Bremsscheiben (inkl. neuer Beläge icon_wink.gif ) montiert und auch die sind nach ca. 2500 km wieder am "Rubbeln".

Welche Fabrikate von Scheiben und Klötze sind verbaut?
Mit den Naben am A4 sind mir eigentlich keine Probleme bekannt.
Dein Fahrprofil wäre auch mal interessant.

Hallo BM,

ich hatte identische Probleme bei den letzten zwei Kombinationen nach ca. 2 bis 5 Tkm:
0.) Originalteile ab Werk
1.) ATE Bremsscheiben und Beläge
2.) Gelochte Zimmermann BS mit Ferodo Premiere Beläge
3.) Jetzt sind BREMBO Scheiben (ungelocht) und ATE Beläge montiert. Die Bremswirkung dieser Kombination ist einfach Klasse.

Es könnte also sein, dass sich die Naben (wenn es denn so ist) bei der Kombination 1.) verzogen haben. Diese Scheiben sind ca. 35 Tkm benutzt worden.

Die ersten Scheiben (ab Werk) sind bis 105 Tkm einwandfrei gelaufen.

Mein Fahrprofil (ca. 17 Tkm pro Jahr):
überwiegend Landstraße, aber ca. 5 mal in Jahr 1500 km Autobahn mit der jeweils erlaubten Vmax. .
Ich bin sicher kein "Gewaltbremser", aber auf der Autobahn kommt es schon mal vor, dass man ganz gut in die "Eisen steigen" muss.

Hast Du die maximal erlaubten Werte für den Rundlauf der BS?? Messwerkzeuge sind, wie erwähnt, vorhanden.
Kann man die Radnabe bearbeiten, wenn man eine entsprechend genaues und sorgfältiges Vorgehen voraussetzt?

Viele Grüßen Kassen Oldewurtel

Zitat:

Hast Du die maximal erlaubten Werte für den Rundlauf der BS?? Messwerkzeuge sind, wie erwähnt, vorhanden. Kann man die Radnabe bearbeiten, wenn man eine entsprechend genaues und sorgfältiges Vorgehen voraussetzt?

Nein, Werte habe ich leider nicht, doch als Faustregel 1/10 mm Taumelschlag am äussersten Ende der Bremsscheibe halte ich noch für vertretbar.

Die von dir verbauten Teile kenne ich zwar, doch verwende ich meist ET, dessen Hersteller auch in der Erstausrüstung verwendet werden. z.B. Fa. Pagid für Audi VW und Mercedes. Bisher nie Probleme gehabt, auch nicht bei Vielbremsern. Standzeit, Reibwerte = Serie.


Das Phänomen, welches du beschreibst, klingt nach einem klassischen Schlag in der Scheibe, wobei sich um den Umfang herum unterschiedliche Scheibendicken nachweisen lassen müssten.

Bei Fahrzeugen, die länger nicht bewegt werden, kann es auch zu Rostschäden kommen, bei dem Rost an der Stelle, wo der Klotz steht, nach der Wiederinbetriebnahme das Material aufrauht und dadurch unterschiedliche Reibwerte entstehen können. Erkennen lässt sich das meist durch Abzeichnungen des Klotzes auf der Scheibe.

Trifft nicht ganz zu aber guck mal hier:
http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=12552&highlight=

Hallo BM,

vielen Dank für die Info.

Ich hatte in den letzten 20 Jahren (mehrere Golf, Jetta und bei meinem 911er ) auch noch nie Probleme dieser Art bei einem BS-Wechsel.
Ich habe die Radschrauben auch immer mit einem Drehmomentschlüssel angezogen.

Den Link hatte ich schon angeschaut (Suchfunktion rulez... ).

Aber mein A4 hat gar keine kleine Befestigungsschraube, also auch kein Problem damit. Man muß immer eine Radschraube vorsorglich einschrauben, damit einem bei abgenommener Bremszange die BS nicht auf den Boden fällt...
Meine Radnaben waren übrigens blitzeblank, bevor ich die neuen BS montiert habe.

Bei den Messungen des Rundlaufs habe ich die Radnabe und die BS jeweils mit einem Körnerschlag als Markierung versehen.
Beim Verdrehen der Radnabe gegen die BS ist die Unrundheit/Schlag mit der Radnabe, aber nicht mit der BS "mitgewandert" .

Auch die "Übersetzung" des Taumelschlags ist aufgrund des größerern Durchmessers auch plausibel (Nabe: 3/100 mm, BS: 5/100 mm).

(Diese Werte wurden im Technik-PROFI-Teil von auto-motor-sport als Grenzwerte angegeben).

Vielleicht hat ja doch noch jemand die VAG-Werte.

Vielen Dank
Kassen Oldewurtel

Beim Einbau der neuen Scheiben und jedem Belagwechsel bitte drauf achten die Scheiben mit Bremsenreiniger wieder komplett zu säubern.

Je nach Glibber an den Händen geht dieser nämlich durchs Bremsen NICHT von selbst von den Scheiben ab und verursacht unterschiedliche Oberflächen und damit unterschiedliche Reibwerte und unterschiedlichen Verschleiß an den befingerten Stellen.

Wenn das Auto besonders bei feuchten Wetter am besten noch mit Streusalz, lange steht, kann sich durch unterschiedliche Rostbildung an den freien Stellen bzw. da wo die Beläge anliegen, derselbe Effekt einstellen.

Grüße, Rainer

Zitat:

Bremsscheiben wechseln inkl. Beläge ??? oder nur Scheiben, da Beläge noch gut sind. Habe beides erst vor 1 Jahr getauscht (ATE Scheiben und Beläge). Wäre JURID besser ???

Wenn schon, dann alles erneuern. Meist sind die Klötze verhärtet, so dass du keine vernünftigen Reibwerte mehr zu Stande kriegst.

Auf keinen Fall würde ich eine Mischverbauung vornehmen, denn dann schiebt der eine
die Schuld auf den anderen.

Ich würde, so wie ich das schon seit 20J. mache, Pagid verbauen. Ausser bei Ford und teilweise BMW habe ich mit diesem Material nie Probleme gehabt. Sogar bei Vielbremsern, bei denen die Scheiben bei 60.000km an der Verschleissgrenze sind, waren selbst dann noch keine Vibrationen spürbar.

Vorraussetzung ist natürlich eine mechanisch einwandfreie montierte und freigängige Bremse.

Hallo Mitschrauber,

ich habe auf die eMail-Anfrage an AUDI (kundenbetreuung@audi.de) doch tatsächlich eine verwertbare Antwort auf meine Anfrage des maximalen Seitenschlags der Bremsscheibe/Radnabe per Telefon erhalten .

Der maximale Taumelschlag der Radnabe (gemessen am äußeren Rand) darf maximal 2/100 mm betragen.
Edit:
Der maximale Schlag der Bremsscheibe (gemessen am äußeren Rand) darf maximal 6/100 mm betragen.