VCDS und OBD Diagnosegeräte Shop
Diesel Forum. Community für Reparatur und Wartung an Audi, Seat, Skoda und Volkswagen. Support für VCDS und KOBD2Check (OBD2). On-Board-Diagnose und KFZ-Technik.

UR-TDI 1T / 2,5L: Durchzug schwach, lautes Brummen ab 2300U

 
Neues Thema beginnen Auf Beitrag antworten Weitergeben, Thema teilen Lesezeichen setzen Druckansicht Dieselschrauber - Übersicht » Dieselschrauber Bar
Autor Nachricht
michael136



KFZ-Schrauber seit: 23.01.2006
Beiträge: 9
Karma: +2 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Gelnhausen

Kostenloser Account, kein OBD Support (VCDS, KOBD2Check)

Beitrag11-04-2006, 23:20    Titel: UR-TDI 1T / 2,5L: Durchzug schwach, lautes Brummen ab 2300U Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

hab’ ja vor ca. 8 Wochen mein Problem mit der gelockerten KW-Zentralschraube gepostet. Nochmal vielen Dank an Alle, die mir da weitergeholfen haben. Stand ist z. Zt. der, dass der KW-Stumpf jetzt endlich geplant ist u. es mit der Reparatur weitergehen kann. Wird dann noch mal gecheckt wegen Kompression bzw. eventueller krummer Ventile.

Nachdem der gute alte 1T also kurz vor seiner Wiederbelebung steht, möchte ich vorher wenn’s geht auch die weiteren offenen Punkte klären.

Nochmal ganz kurz die wichtigsten Daten: TDI der ersten Baureihe, Audi 100 Typ 44, Bj. 90, 2,5 TDI mit 88kW / 120PS, 5-Zylinder, MKB: 1T, 5-Gang Schaltgetriebe, 166 TKM. Abgesehen von dem aktuellen Problem mit der gelockerten Zentralschraube macht der Motor mechanisch einen kerngesunden Eindruck, läuft wie ein Uhrwerk, da klappert u. nagelt nichts, auch beim Kaltstart im Winter läuft er kaum lauter. Ölverbrauch liegt bei ungefähr 0,5L auf 6-7TKM, also völlig o.k., Sprit-Verbrauch im Schnitt ca. 5,25L im gemischten Betrieb.


DURCHZUG / ELASTIZITÄT / TRÜBUNGSWERT ZU HOCH
Da gibt’s mittlerweile eine kleine Historie und ich fang am besten mal von vorne an. Am Anfang (Dez. 04) war’s in Sachen Durchzug / Elastizität ganz schwach. Von unten raus beschleunigte er nur sehr zäh, was natürlich besonders in den oberen Gängen zu spüren war. Da war nix mit schaltfaulem Fahren, statt dessen hatte man irgendwie immer das Gefühl, man müsste „auf Drehzahl“ fahren, wenn man einigermaßen Drehmoment zu Verfügung haben wollte. Bei ca. 2000-2300 U/Min. gab’s dann eine Drehmomentspitze, darüber hat’s dann wieder deutlich nachgelassen, das ganze begleitet von einem starken „Gebläsegeräusch“ aus der Gegend rechte Seite unter der Motorhaube. Habe dann schließlich auf Verdacht das Magnetventil Überdruck / Wastegate erneuert und das hat dann den Drehmomentabfall bei den höheren Drehzahlen beseitigt, auch hat das „Gebläsegeräusch“ deutlich nachgelassen.

Zwar besser, aber insgesamt weiterhin mäßig war dann das Drehmoment von unten raus. Dabei hatte man bei leichtem Druck aufs Gaspedal im ersten Moment durchaus das Gefühl, dass er gut am Gas hängt, denn es war sofort Vortrieb spürbar. Aber kaum zog er an, ließ er auch schon wieder nach, so als hätte man das Gas wieder zurückgenommen. Gab man dann mehr Gas, kam da kaum noch etwas, sondern der Motor wirkte einfach nur zäh.

Das Komische war nur, dass er manchmal auf das Gas deutlich besser reagiert hat, da war dann aber höchstens mal eine gute „Tagesform“ u. dann war’s damit auch schon wieder vorbei. Da hab’ ich dann aber gemerkt, dass mich mein Gefühl nicht täuscht u. er viel besser gehen könnte.

Den Fehlerspeicher vom Steuergerät habe ich auslesen lassen, war keine Fehlermeldung gespeichert.

Ich hatte auch den Eindruck, dass er bei höherer Last übermäßig stark rußt, bei flottem Tempo auf der Autobahn oder beim kräftigen Gasgeben ist einem beim Blick in den Rückspiegel ganz anders geworden. Als ich dann den Stecker am Überdruckventil abgezogen habe, hat er subjektiv deutlich weniger gerußt. Auf jeden Fall hat sich dadurch das Ansprechverhalten verbessert. Dieses „Gleich-wieder-Nachlassen“ nach dem Gasgeben war auch weg.

Bestätigt bekommen habe ich das im November bei der AU. Der Trübungswert lag bei 3,0, Grenzwert bei 2,0. Stecker vom Magnetventil Wastegate abgezogen u. siehe da, waren’s nur noch 1,1.

Kann es sein, dass der Ladedrucksensor nicht richtig arbeitet? Angenommen, er misst zu hohe Ladedrücke, würde dann das Wastegate zu früh aktiviert werden? Könnte das nicht überhaupt auch den schlechteren Durchzug erklären, wenn das Steuergerät von einem höheren Ladedruck ausgeht, als tatsächlich da ist?

Die „üblichen Verdächtigen“ wie Kraftstoff- u. Luftfilter sind neu, Temperatursensoren für KW u. am LLK erneuert bzw. nachgemessen. Der Ladeluftkühler ist sauber, der Ansaugkrümmer fühlt sich auch im Sommer immer schön kalt an, wenn man mal die Fahrt unterbricht u. gleich hinfasst. Die Ladeluftschläuche sind soweit auch o.k. Nichts porös oder gerissen.

Fazit:
der Durchzug ist durch das neue Überdruckventil zwar verbessert, aber ist immer noch nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Man hat immer noch das Gefühl, dass er besser am Gas hängen müsste. Vergleichen kann ich da mit dem Nachfolgemodell Audi 100 C4 mit der fast baugleichen Nachfolgemaschine AAT mit 115PS / 85KW. Und der C4 schleppt noch ein paar Kilo mehr mit sich rum als der Typ 44. Auch der Passat Modell 1996 mit dem 1,9L TDI / 90PS geht da deutlich besser zur Sache.

Fakt ist wie gesagt auch, dass er nur mit abgeklemmten Magnetventil Wastegate die AU geschafft hat (Trübungswert bei 3,0, Grenzwert 2,0, Magnetventil abgeklemmt => Messwert bei 1,1).

Ansonsten lief der Motor bisher in allen Drehzahl- u. Lastbereichen völlig sauber u. ohne jedes Ruckeln. Endgeschwindigkeit hatte ich bisher noch nicht ausgefahren, schien aber einigermaßen o.k. zu sein. Maximum bisher mal kurz 180 Sachen nach Tacho ohne Schwierigkeiten bei ca. 2/3 Gas. Ich meine die 200 hätte er auch noch gemacht. Hab’ ich dann doch sein lassen, weil’s einfach tierisch laut war. Und da bin ich auch schon beim nächsten Punkt, der gewaltig nervt.


LAUTES BRUMMEN OBERHALB 2300 U/MIN
Das ist der Nerv-Faktor schlechthin! Wenn man außen vor der geöffneten Motorhaube steht, läuft der Motor angenehm, wie ein Uhrwerk, auch im Winter beim Kaltstart kaum lauter, da klappert u. nagelt nix. Beim Abgastest war ich dabei und auch bei Höchstdrehzahl hat sich alles sauber u. solide angehört.

Nur im Innenraum hört sich das ganz anders an. Da hört man doch stets überdeutlich, dass man einen Diesel fährt. Bis ca. 2200 Touren hält sich das noch in Grenzen, darüber nimmt das Gebrumm allerdings massiv zu und steigert sich bis ca. 2500 Touren noch kräftig. Das heißt, z. B. auf der Autobahn im letzten Gang bis ca. 110 Sachen ist er alles andere als ein Wunder an Laufruhe, aber man kann es noch gut aushalten. Das ändert sich schlagartig, wenn es auf die 120 zugeht, penetrantes Brummen u. Gedröhn kommt auf u. ab 130 ist’s mit dem Fahrspaß endgültig vorbei. Lange Autobahn-Strecken mit diesem Tempo sind die reinste Qual. Da möchte man sich am liebsten Oropax in die Ohren stecken. Am Auto selbst / Fahrwerk u. Lenkung vibriert dabei nichts, alles läuft vollkommen ruhig. Man könnte fast meinen, dass der Motor ohne Lagerung direkt mit der Karosserie verschraubt ist.

Das Gebrumm ist fast ausschließlich drehzahl- u. nur schwach lastabhängig. Das heißt, es ist in jedem Gang da u. es macht praktisch keinen Unterschied, ob man leicht oder stärker Gas gibt oder den Fuß ganz vom Gas nimmt. Deshalb tippe ich da nicht auf die Auspuffanlage, zumal die auch sonst völlig o.k. klingt.

Hab’ mir dann mal die elektrische Motorlager-Untertützung angesehen. Hab’ keine Ahnung, wie die angesteuert bzw. wann die normalerweise aktiviert wird u. gebe einfach mal wieder, was ich festgestellt habe. Bei eingeschalteter Zündung bzw. bei Leerlaufdrehzahl sind die elektrischen Lager nicht aktiv (mit dem Voltmeter nachgemessen). Die Teile selbst scheinen normal zu funktionieren; wenn man direkt 12V anlegt, hört man es deutlich klacken u. man spürt auch, wie sie anziehen. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.

Habe mir überlegt, auf Verdacht die Motorlager wechseln zu lassen, aber vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich, woran es liegen könnte.

Gehe davon aus, dass diese beiden Probleme - Durchzug, Trübungswert u. Gebrumm - nichts mit dem aktuellen Thema gelockerte Zentralschraube KW zu tun haben u. nach der Reparatur unverändert da sind. Wäre daher schön, wenn ich hier ein paar hilfreiche Infos bekäme. Vielen Dank schon mal im Voraus.

Grüße,
Michael
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden  
guste100
Profi-Schrauber
Profi-Schrauber
Avatar-guste100

KFZ-Schrauber seit: 27.07.2004
Beiträge: 2332
Karma: +353 / -0   Danke, gefällt mir!
Wohnort: Mitte Schleswig Holsteins
2007 Volkswagen Passat
Premium Support

Beitrag12-04-2006, 13:13    Titel: UR-TDI 1T / 2,5L: Durchzug schwach, lautes Brummen ab 2300U Antworten mit Zitat

Hi Michael,

gleich vorweg: Ich bin kein Spezi bezüglich des 1T und kenne seine speziellen Schwächen nicht. Ich kann daher nur von der Allgemeinen VP-TDI-Sicht etwas dazu sagen.

Auch gleich vorweg die Frage, in wie weit du dich durch die relavanten Fachartikel und sonstigen Beiträge des Forums gearbeitet hast.

Typische Ursachen für deine Thematiken wären da:

Trübung:
- AGR schließt nicht (wobei ich vermute, das der 1T sowas noch garnicht hatte)
- zu starke Rußablagerungen im Ansaugtrakt (ebenfalls nur bei AGR)
- Ladeluftstrecke undicht (Es wird mehr Luftmasse /-menge gemessen als im Motor ankommt)
- Einspritzdüsen verschlissen, schlechtes Spritzbild
- ESP total verstelt
Dass es mit abgezogenen Wastegate-Ventil nicht auftritt, bedeutet nicht unbedingt, dass es auch mit dem Turbo zusammen hängen muss. Das MSG geht dann in den Notlauf und verändert dabei so ziemlich die gesamte Einspritzung.

Durchzug
Gibt's mehr als genug Fachartikel zu. Besonders die Ladeluftstrecke würde ich mir angesichts des vorigen Punktes verstärkt anschauen.

Brummen / Dröhnen
- Was mir in deiner Fehlersuche fehlt ist der komplette Auspuff.
- Die Lager verhalten sich bei dir normal. Mit 12V sollten sie deutlich härter werden. Werden sie wirklich richtig schön hart? Wie weit kannst du den Motor dann noch kippen? Werden sie korrekt angestuert?
- Dieselmartin hat zu den algemeinen Lagern (ohne Spannung) mal einen sehr schönen Thread verfasst, schau dir den mal an und prüfe so, wie er das beschreibt.


Gruß
Guste
Nach oben KFZ-Schrauber-Profil anzeigen Private Nachricht senden   Fahrzeuge des Benutzers ansehen
Neues Thema beginnen Auf Beitrag antworten Weitergeben, Thema teilen Lesezeichen setzen Druckansicht Dieselschrauber - Übersicht » Dieselschrauber Bar
Ähnliche Fachartikel und Themen
Thema Community Bereich
Keine neuen Beiträge Doku A3 8L MJ 1999, Klappern / Brummen Fehler und Dokumentation (Audi, VW, Seat/Cupra, Skoda)
Keine neuen Beiträge Golf4: Blinker glimmen, Wischer zu langsam, Licht zu schwach Fehler und Dokumentation (Audi, VW, Seat/Cupra, Skoda)
Keine neuen Beiträge AJM bei 1500U/min schwach, ab 1800U/min Durchzug Dieselschrauber Bar
Keine neuen Beiträge lautes Brummen beim beschleunigen Diesel Motorentechnik
Keine neuen Beiträge AJM Drehmokennfeld und Durchzug Diesel Motorentechnik
Keine neuen Beiträge MOTOR hat keine Durchzug LMM ok, was nun? Diesel Motorentechnik
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.