Zyl.kopf VW AEY: Alle Ventile neu, oder nur die verbogenen?

Grüß Euch, all Ihr blauen Schrauber.

Ich hab den Kopf eines VW vor mir liegen, 64 PS Saugdiesel, und er hat sich die Nase gestaucht. Zwei Ventile sind - für mich als Laie erkennbar - verbogen, und damit nur mehr als Durchschlag zu verwenden. Die Führungen tausch ich aus, klar.

Die Frage ist: Sprichts dafür, bei DER Maschine, die noch 50 Tausender herunterrattern wird müssen, ALLE Ventilführungen zu erneuern? Wie weit soll die Ersetzorgie reichen? Der Dichtungssatz liegt auf der Bank, klar, aber: was lasse ich alles am Kopf neu machen?

Danke, für Eure Kopfarbeit.
.M

Hm, wenn du sparen willst, machst du all die Ventile neu, die Feindberührung hatten (Ventile und Kolben auf Spuren untersuchen), die Führungen nur nach Befund, Schaftdichtungen versteht sich von selbst.

Was wären das für Spuren? Abdrücke im Ruß hab ich an den zweien gefunden, aber auch nicht mehr davon. Nach Reinigen der Flächen der Kolben und Ventile sind keine zusätzlichen Auffälligkeiten mehr zu sehen.
Ventilschaft: wie weit darf das Ventil, am Tellerrand gemessen, spielen, wenn es gerade 3 mm ausgefahren ist? Wie prüfe ich das?

.M

die Ventile mit den Abdrücken auf den Kolben würde ich ern.
Beim 4 Zyl Busmotor sind laut Etzold am EV 1mm und AV 1,3mm Verschleißgrenze.
Dabei ist das Ventil ca. 1- 1,5 cm herausgezogen vom Sitz. Ein genaues Maß steht nicht dabei.
Gemessen am Teller.

Alle Ventile Raus . Die optisch beschädigten ventile sofort in die tonne. Dann alle ventile im Akkuschrauber reinigen. beim einschleifen siehst du dann ob das ventil am teller gleichmäßig also rundrum einschleift. Sollte die Schleifpaste auf einer stelle nicht tragen ist dieses ventil krumm. Ich würde auch noch nichtmal die führung ersetzen ausser sie ist geplatzt oder hat zuviel spiel. Ich habe hunderte Köpfe durch gerissene oder übergesprungene zahnriemen überholt und musste NIE eine Ventilführung ersetzen.

Dichtheitsprobe: Sprühöl auf die Ventilteller. Lappen in den Kanal stopfen, mit Röhrchen Druckluft einblasen.
Dort wos blubbert ists undicht. Im Zweifel mit dem Schonhammer das Ventil betätigen, und nochmals prüfen.

und die Hydros nicht vergessen

Danke, Leute.

Das weitere Vorgehen ist klar, ich laß zwei Führungen austauschen, und setze da neue Ventile samt Stösseln ein.
Gerade eines noch, zu den Hydro's: zwei sind verzogen und hin, die werden getauscht. Alle anderen fallen aus dem Kopf beim Umdrehen, die kleinen Kolben im Innenraum sind leicht, ohne Werkzeug, zu bewegen. Scheint doch okay, oder? Was ist das Kriterium für einen kaputten Stössel?
Noch was fällt mir ein: die Kopfdichtung. Ich hab gehört, man müsse nach dem Planen des Kopfes eine stärkere Dichtung wählen, damit das Mindestvolumen, also die Verdichtung, erhalten bleibt. Weiß da jemand was? Was ist der Soll-Abstand am Totpunkt, von Kolben zu Zylinderkopfscheitel gemessen? Wie heikel ist das, überhaupt? Ich hab jetzt Verdichtung 1:12.0034, anstatt 1:12.0000 - geschätzt - muß ich mich DARUM wirklich kümmern?

Es freut sich
.M

Zitat:

Ich hab gehört, man müsse nach dem Planen des Kopfes eine stärkere Dichtung wählen, damit das Mindestvolumen, also die Verdichtung, erhalten bleibt. Weiß da jemand was? Was ist der Soll-Abstand am Totpunkt, von Kolben zu Zylinderkopfscheitel gemessen? Wie heikel ist das, überhaupt? Ich hab jetzt Verdichtung 1:12.0034, anstatt 1:12.0000 - geschätzt - muß ich mich DARUM wirklich kümmern?

Unsinn, die Dicke der ZKD richtet sich beim Diesel nach dem Kolbenüberstand am Motorblock. Das einzige was näher kommt, sind die Ventile, Düsen und Glühkerzen, was aber bei 1-3/10 mm unerheblich ist.

Anders ist der Fall beim Tuning, bei dem teilweise spezielle ZKDs verwendet werden, um die Verdichtung abzusenken.