kein Winterdiesel erhalten ?? | Beiträge 16+

Mein 1.4 HDI hatte seinen letzten ordentlichen Kaltstart am Donnerstagmorgen. Da ich bis Ende Februar eine Gaestewohnung in meinem Bildungszentrum habe, bin ich in den vergangenen Wochen immer am Sonntagabend hingefahren und am Freitagnachmittag zurueck. Am Donnerstagmorgen musste ich aber 17 km von meiner "Aussenstelle" ins Stammhaus fahren. Nach der langen Standzeit war der 206 also garantiert durchgefroren.

Gegen 7 Uhr zeigte mir die Temperaturanzeige straffe -18 Grad an. Aufgeschlossen, Schluessel rein, gluehen lassen... Dafuer nahm er sich deutlich mehr Zeit als gewoehnlich. Dann angerissen und den leiernden Anlasser bedauert. Nach ein paar Umdrehungen ein Ruck, eine tiefschwarze Wolke im Augenblick des Anspringens aus dem Auspuff und sehr lautes Nageln von vorn. Eine beissend stinkende weisse Wolke huellte den 206 ein und ich ging etwas in Deckung. Das Abfegen des Schnees ging besser als gedacht, Front und Heckscheibe hatte ich ohnehin abgedeckt. Nach ein kurzem Quirlenlassen bin ich dann losgefahren. Damit meine Atemluft die Scheiben nicht zufrieren laesst waren beide Seitenfenster einen Spalt breit offen. Waerme erwartete ich ohnehin nicht auf der kurzen Landstrassenfahrt.

Das ueberlaute Nageln gab sich nach den ersten paar Kilometern. Auf dem ScanGauge-Bordcomputer wechselte ich die Anzeige der Ansauglufttemperatur (Messwerte um -20 bis -25 Grad auf den ersten paar Kilometern) auf die Kuehlwassertemperatur. Den nachgeruesteten elektrischen Zuheizer (mit drei GSK im Wasserkreislauf) sparte ich mir, um die Batterieladung zu erleichtern. Auf den 17 km kam ich auf rund 65 Grad Wassertemperatur.

Den kaeltesten Start hatte ich im vergangenen Winter mit -23 Grad. Bild aenlich, nur die schwarze Wolke beim Start fehlte. Der beissend stinkende Abgasgeruch in Verbindung mit einer weissen Wolke ist immer bei deutlichem Frost festzustellen. Ich weiss nicht, woher der kommt. Der Geruch geht erst nach ein paar Fahrkilometern weg. Oel und Wasser werden nicht weniger, beides sieht auch so aus, wie es sich gehoert.

... und welchen Einfluss hat die Geschwindigkeit bei sagen wir mal -15°C ? Was heisst das bi 140 km/h ?

Meiner startete bei -15°C auch gut nur der Dieselfilter war total Kalt nach dem liegen bleiben:-( Die Rüklaufleitung aus der ESP war auch ziemlich kalt. Ich packe den Filter jetzt ein

naja ich hoffe das war das erste und letzte Mal

Das Fahren / Der Fahrtwind kann nur:

- Die Erwärmung durch Abstrahlung oder umlaufende Flüssigkeiten abschwächen oder verhindern

- eingebrachtes Wasser an sich und die Verdunstungs"kälte" bewirken auch obiges.


In einer trockenen Winterzeit kann nichts am Auto kälter werden als es schon ist.
Egal wie schnell man fährt.

Dass ein Dieselfilter bei -15 Grad einen Start zulässt, bei Fahrt aber zu macht, ist wohl nur dadurch zu erklären, dass beim Start wesentlich geringere Mengen durchgesetzt werden.
Der Filter war also schon beim Start "zu", nur merkt man es dann erst bei der Fahrt.

m;

Hutfahrer hat folgendes geschrieben:

Also ist Dieselfahren unter -20 Grad aktuell Glueckssache?

Na, so schlimm wird es nicht sein. Das gesamte Speditionsgewerbe und der Teile der Bundesbahn, der auf Lkw transpotiert verlässt sich auf wintertauglichen Diesel, der dann auch grenzüberschreitend taugen muss. Deren Lobbyverbände hätten bei einem generellen Problem schon auf den Barrikaden getanzt ...
Die Raffinerien werden, um die Norm einzuhalten, schon Tage früher die Qualität des Diesels umstellen.

Allerdings möchte ich doch an eines erinnern: Sommerdiesel würde beispielsweise im Rheintal vermutlich fast in jedem Jahr durchgängig ausreichen. Sommerdiesel hat den höchsten Paraffinanteil und den höchsten Energiegehalt - also am wenigsten Verbrauch für am meisten Vollgas

... danke für die genaue Erklärung .


Dann werde ich wohl bisschen Wasser mit drinnen gehabt haben.

Tribu hat folgendes geschrieben:

... danke für die genaue Erklärung . Dann werde ich wohl bisschen Wasser mit drinnen gehabt haben.

Wenn Du hier im Raum Köln-Bonn-Siegburg getankt hast, kommt der Sprit aus einer der drei Raffinerien im Kölner Süden / Wesseling. Da wird für den Tankwagen nur noch das Additiv (Farbe) der Kraftstoffmarke zugesetzt und das geht an die Tanke.

Solche Belieferungsabkommen haben die Mineralölkonzerne untereinander, um die Transportkosten zu minimieren und den sprit aus der nächstgelegenen Raffinerie zu holen.

Gruß, RD