Hallo Schraubergemeinde,
hier ein kleiner Erfahrungsbericht von meinem Kupplungswechsel
Also einiges vorweg:
Der Wechsel der kompletten Kupplung (incl. ZMS) war ein voller Erfolg.
Zusätzlich zum rutschen sind folgende weitere Fehler verschwunden:
- Die leichten Leerlaufvibrationen die ich seit ca. 20Tkm wieder hatte (war aber nicht soooo schlimm) sind weg.
- Das seit 65tkm krachende Getriebe lässt sich jetzt endlich ohne Gewalt und Geräusche schalten.
- Die Kupplungsbetätigung ist jetzt deutlich Harmonischer und leichter (kommt früher – kuppelt später aus – möglicher Kupplungsweg deutlich känger)
- Das hoppeln beim Anfahren ist jetzt weg.
- Das Drehzahlunabhängige Pfeifen während der Warmlaufphase ist jetzt weg (lag nicht an der Kupplung).
Aber mal der Reihe nach.
Am Feitag hab ich mal locker angefagen sämtliche Verkleidungen (was da heute so alles mit versteckt wird) und die Batterie mitsamt dem Batteriekasten auszubauen. Auch der Luftfilterkasten musste weichen. Das ist zwar nicht nötig, sorgt aber für besseren Durchblick. Anlasser raus und alle Elektrische Verbindungen zum Getriebe lösen. Nach dem ich den Motor an einer Kotflügeltraverse aufgehängt hatte habe ich die komplette Motorhalterung links und die Drehmomentstütze unter dem Getriebe abgebaut. Danch noch den Haltebock für die Seilzuschaltung und den Kupplungsnehmerzylinder ausgebaut und nach oben gehängt und schon war das Getriebe frei. Als Problematisch sah ich dann jedoch die Hydraulikleitung der Servolenkung die um das Getriebe herum läuft. Nähere Betrachtung jedoch ergab das diese Leitung mit sanfter Gewalt über das Getriebe gedrückt werden kann und somit angeschlossen bleiben kann. Um mehr Platz zu bekommen habe ich mich dann noch entschieden die linke Antriebswelle zu entfernen.
Jetzt das Getreibe seitlich aus der Kupplung gezogen. Da ich alleine war, konnte ich das Getriebe auch nicht so einfach rausheben, und so entschloss ich mich das Getriebe auf einem Holzböckchen auf meiner Grubenabdeckung unter dem Auto zu „parken“. Das bedeutete das ich nur 30cm Platz zwichen Getriebe und Kupplung hatte, was aber völlig ausreichte.
Dann kam die Kupplungsscheibe zu Tage ..... und es stellte sich heraus das es sich um ein AT Teil handelte.
Also hat das Fahrzeug vor mir schon mal eine neue Kupplung bekommen. Umso lächerlicher erscheint mir das Angebot von 40% Kulanz auf das Material von VW.
Das Verschleißbild der alten Kupplung war eigentlich völlig okay, nur das sie völlig verglast war. Größere Verschleißerscheinungen an der Druckplatte oder dem ZMS waren keine zu erkennen.
Trotz dieser guten Aussichten entschied ich mich das ZMS trotzdem zu tauschen. Die „neue“ Kupplung (11800km Laufleistung) hat schließlich schon so zusammen gearbeitet und es ist immer besser die Teile nicht untereinander zu tauschen.
Alles wieder zusammen gebaut und nach 8 Stunden reiner Montagezeit (vollständig alleine) war die Sache Geschichte.
Beim zusammen bauen bin ich blöderweise am Unterdruckschlauch zum Unterdruckspeicher hängen geblieben. Dabei ist der Anschluss abgebrochen. Als ich den Unterdruckbehälter dann abgebaut habe, ist mir auf der Rückseite ein 2cm langer Riss aufgefallen. An dem anderen Motor war noch ein intakter Unterdruckspeicher dran, den ich dann montiert habe. Das dürfte das Pfeifgeräusch gewesen sein.
Übrigens ist dieser Unterdruckspeicher auf einem 2*10cm großem Blech montiert und die ganze Einheit wiegt kaum 250Gramm, aber trotzdem ist das ganze mit einer M8 er Innensechskanntschraube befestigt. Ich frage mich was VW da noch alles dranhängen wollte?
Die ZMS Kupplungseinheit kann mit einem langen 12er Vielzahn auch komplett montiert und demontiert werden. Ich hätte mir das Zerlegen der Kupplung sogar noch sparen können.
Besondere benötigte Werkzeuge:
9mm 12kant Nuss (Druckplatte auf ZMS)
16mm Nuss (nein, VW hat keine 17er mehr)
18mm Nuss (nein, VW hat keine 19er mehr)
30mm 12kant Nuss (Achsmutter Antriebswelle)
8er Vielzahn (Antriebswelle innen)
12er Vielzahn (ZMS an KW)
Kotflügeltraverse
Motor-/Getriebeheber
Zentrierdorn (hab ich per Augenmaß * Pi gemacht)
Arretierung für Schwungscheibe
Fazit:
Hat man mal alle Verkleidungen beseitigt, ist der Getriebewechsel ein Kinderspiel.
Standard werkzeuge (17+19er Schlüsse) kann man getrost vergessen.
So ein TDI Getriebe ist schw... schwer.
Ich hab so einige Teile zu viel ausgebaut .... was aber hinterher eine deutliche Arbeitserleichterung war.
Die Kupplung war von Anfang an Schrott!
Wenn ich den Architekten erwische der mich beim Hausbau zur Grube überredet hat ....... gehe ich mit ihm einen trinken